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Aufgepaßt!

Verfasst:
10. April 2006 01:17
von Ex User Hermann
Gerade gabs einen Bericht im TV über Produktfälschungen. Dabei wurde erwähnt, daß in letzter Zeit häufig gefälschte KFZ-Teile, insbesondere Lager (Radlager & Wälzlager allgemein) aufgetaucht sind. Diese Lager haben die gleiche Verpackung und Beschriftung wie das Original, sind aber von absolut mieser Qualität!
Wer also ein besonderes Schnäppchenangebot findet, sollte zumindest sehr vorsichtig sein! Hochwertige Lager können nicht "für lau" hergestellt werden!
Das üble dabei ist, daß hier ausgerechnet die "großen 2" Hersteller kopiert werden. Da die Aufmachung und der erste Eindruck des Materials sehr gut sind, merkt ein Laie die Fälschung im schlimmsten Fall bei voller Schräglage in der nächsten Kurve, wenn es ihm ein Radlager zerbröselt.
Also aufgepaßt bei Superschnäppchen!

Verfasst:
10. April 2006 01:23
von Trophy-Treiber
Die Halunken machen auch vor nichts halt!!
Wenn eine Sonnenbrille, Uhr oder dergleichen gefälscht werden, hat man einen finanziellen Verlust zu verkraften. Wenn untaugkiche Radlager verkauft werden, kanns das Leben kosten. Ihr Gewissen haben die Strolche bestimmt als erstes verscherbelt.

Verfasst:
10. April 2006 01:32
von Ex User Hermann
Trophy-Treiber hat geschrieben:Die Halunken machen auch vor nichts halt!!
Besonders fies: Die angeblichen "F.." bzw. "S.." Lager waren selbst durch einen Fachmann nur bei genauester Betrachtung zu erkennen! Lediglich der eingeprägte Schriftzug hatte eine GERINGFÜGIG andere Umrandung! Im Belastungstest haben die Lager teilweise nichtmal 10% der Haltbarkeit erreicht!

Verfasst:
10. April 2006 01:35
von Trophy-Treiber
Hermann hat geschrieben:Besonders fies: Die angeblichen "F.." bzw. "S.." Lager waren selbst durch einen Fachmann nur bei genauester Betrachtung zu erkennen! Lediglich der eingeprägte Schriftzug hatte eine GERINGFÜGIG andere Umrandung! Im Belastungstest haben die Lager teilweise nichtmal 10% der Haltbarkeit erreicht!
Also keine Chance die Spreu vom Weizen zu trennen? Da greift man bald besser wieder auf DDR Ware zurück.

Verfasst:
10. April 2006 01:44
von Ex User Hermann
Trophy-Treiber hat geschrieben:Also keine Chance die Spreu vom Weizen zu trennen? Da greift man bald besser wieder auf DDR Ware zurück.
Doch: Bei Händlern kaufen, die eine Vertretung dieser Qualitätsmarken haben. Die Billiglager werden bei solchen Händlern nicht auftauchen, weil der Händler die Bezugsquelle direkt kennt. Die Billiglager werden ausschließlich zu Dumpingpreisen und oft übers Internet verkauft.

Verfasst:
10. April 2006 01:45
von Ex User Otis
Trophy-Treiber hat geschrieben:Hermann hat geschrieben:Besonders fies: Die angeblichen "F.." bzw. "S.." Lager waren selbst durch einen Fachmann nur bei genauester Betrachtung zu erkennen! Lediglich der eingeprägte Schriftzug hatte eine GERINGFÜGIG andere Umrandung! Im Belastungstest haben die Lager teilweise nichtmal 10% der Haltbarkeit erreicht!
Also keine Chance die Spreu vom Weizen zu trennen? Da greift man bald besser wieder auf
DDR Ware zurück.
bloooooss..net..!!
Wer in e-bay kauft..muss damit rechnen..
Wer den Fachhandel beauftragt bekommt schon die Originale..schliesslich kaufen die beim Hersteller/Original ein.
;o)

Verfasst:
10. April 2006 05:15
von knut
Otis hat geschrieben:Wer den Fachhandel beauftragt bekommt schon die Originale..schliesslich kaufen die beim Hersteller/Original ein.
;o)
auch das lässt sich nicht verallgemeinern.....


Verfasst:
10. April 2006 06:18
von classic-mz
knut hat geschrieben:Otis hat geschrieben:Wer den Fachhandel beauftragt bekommt schon die Originale..schliesslich kaufen die beim Hersteller/Original ein.
;o)
auch das lässt sich nicht verallgemeinern.....

Also, ich meine, ein Vertragshändler kann es sich nicht leisten Billigschrott zu verkaufen.
Ich bin selbst in einem Betrieb tätig, der Teile für bestimmte Fahrzeuge und Geräte vertreibt.
Mein Chef wird einen Teufel und einem Kunden Müll andrehen, dann isser nämlich weg vom Fenster !
Ich bin im Einkauf und Vertrieb tätig, kaufe also selbst Lager, Simmerringe, alle möglichen Ersatzteile usw. ein.
Wir wissen genau, wo unsere Teile herkommen bzw. hergestellt werden.
Zur Aussage von
Otis - sooo schlecht ist die Qualität der Lager gar nicht. (jetzt)
Viele Kunden verlangen sogar eben genau diese DDR - Lager und sie bekommen sie von uns.
Übrigens: Wir haben auch schon Schrott von namhaften Anbietern gehabt...
In diesem Sinne...

Verfasst:
10. April 2006 07:36
von Alex
Ich glaube auch daß ein Vertragshändler keine Garantie ist daß man Originalware bekommt (wenngleich die Wahrscheinlichkeit dort Fälschungen zu bekommen sehr gering ist).
Dsa sage ich einfach mal so weil ich aus eigener Erfahrung weiß wieviele Geschäftsleute sich nicht um Regeln scheren wenn ein paar Euro zu machen sind.
Beispiel? Ich habe früher bei einer bekannten Wirtschaftsauskunftei gearbeitet (genau, dieser modernen Stasi, Schufa für Privatfirmen und Eintreibungsfirma).
Wir hatten einen vollen Raum (gut 25 m?) VOLL mit Uralt-Mahnbescheiden - alle älter als 30 Jahre und damit verjährt.
Zitat meines Chefs: "Herr xyz, geben sie die in die EDV ein und schicken Forderungen dazu raus, wenn auch nur ein paar zahlen hat sich's rentiert."
Gruß Alex

Verfasst:
10. April 2006 10:30
von Ex User Otis
knut hat geschrieben:Otis hat geschrieben:Wer den Fachhandel beauftragt bekommt schon die Originale..schliesslich kaufen die beim Hersteller/Original ein.
;o)
auch das lässt sich nicht verallgemeinern.....

@ Knut-->..also behauptest du,dass ab Hersteller schon "fakes" verkauft werden..??
Hüstel..
Ich kaufe OOGINOOL..


Verfasst:
18. April 2006 15:06
von larry
Ich weiß dass die großen Lager mittels röntgen und son Zeugs vor dem Verpacken geprüft werden.
Jedem Lager liegt ein Zettel mit einer Nummer bei. Anhand dieser Nummer ist zu erkennen, wann dieses Lager aus welcher Produktion stammt.
Bei den kleinen Lagern wie z.B. dem 6004 wird soetwas nicht gemacht.
Wahrscheinlich eher Stichprobenartig.
Das Problem ist bei vielen kleinen Händlern, dass sie noch so viele Zwischenhändler haben, von denen der letztliche Verkäufer meist garnicht weiß wer da alles beteiligt ist und somit kann damit viel Unfug angerichtet werden.

Verfasst:
19. April 2006 06:28
von Lorchen
Da hab ich bei unserem "Kugellager-Meyer" ein gutes Gefühl. Der hat ein gutes Sortiment auch an Dichtungen, Ketten und Keilriemen und mach das schon seit tiefsten Ostzeiten. Er kann sogar das unsägliche ES-Lenkungslager wieder auffrischen.


Verfasst:
19. April 2006 07:21
von lothar
Lorchen hat geschrieben:... "Kugellager-Meyer" ... Er kann sogar das unsägliche ES-Lenkungslager wieder auffrischen.
Oh, Lorchen, warum machst du es immer so spannend?
Erzähl, was macht Meyer? Ich habe auch noch paar Lagerschalen mit
leichten Kugelabdrücken und Korrosionsanflug. Schleift er die Rille aus?
Gruß
Lothar

Verfasst:
19. April 2006 07:41
von Lorchen
Ich hab nicht zugeguckt, wie er es macht. Ist auch die Frage, ob er es gerne macht. Er hat sich letztes Jahr so widerwillig angehört bei meiner kleinen ETS. Offensichtlich hat er die Lagerschalen überschliffen und poliert. Sie sind ja durchgehärtet. Dann wollte er Übermaßkugel einsetzen, aber das wäre so ein Gedränge auf der Laufbahn geworden. Also haben wir es wieder mit neuen Kugeln in Originalgröße gemacht - die hat er auf Lager. Es dürfen natürlich keine schweren Schäden am Lager sein, nur Anpunktungen.
Fragen soll?

Verfasst:
19. April 2006 08:46
von lothar
Lorchen hat geschrieben:....Er hat sich letztes Jahr so widerwillig angehört bei meiner kleinen ETS...
Nun, das ermuntert ja nicht gerade zum Nachfragen.
Hätte ja sein können, er hat eine leistungsfähige Technologie, bei der die Rillen unter Beibehaltung des Rillenprofils ein paar Hundertstel tiefer geschliffen werden. Ein neuer Satz Lager liegt so bei 30 bis 40 EU, wenn die Aufarbeitung für - sagen wir mal - maximal die Hälfte möglich wäre, wäre das doch eigentlich eine lohnende Sache. Zumal man dann sicher sein kann, dass das Material ok ist - Andreas hatte ja schon mal berichtet, dass es offensichtlich Nachbauten gibt, die nicht maßhaltig und möglicherweise auch vom Material her nicht ok sind.
Übermaßkugeln ist in jedem Fall nicht nachvollziehbar, da der Rillenradius doch erhalten bleiben muss, lediglich die Rillentiefe etwas größer wird, was sich ja ohne Probleme durch die Verschraubung am Lenkrohr ausgleichen lässt.
Gruß
Lothar

Verfasst:
19. April 2006 23:30
von Matthias B.
Jetzt kommt etwas ganz verbotenes und widerwärtiges, aber ich habs gemacht. Ich hatte mal einen NSU TS 501 Vorkriegsrahmen, der hatte einen verzogenen Steuerkopf (Unfall). Also wurde ein neuer Steuerkopf aus einem dickwandigen Rohr, ein zweites Rohr mit zwei abgedrehten Lagerhalterungen auf H7 Passung, für ein normales Kugellager gefertigt, und eingeschweißt. Vor dem Schweissen aber mit alten Lagern (nach dem Schweißen sind die Schrott) und dem Gabeljoch zusammengeschraubt und verschweißt, die Flucht der Lager zueinander war also gewährleistet. Der Vorteil war, normale Serienlager (Kugellager) zu verwenden, da war MZ mein Vorbild. Die orig. NSU Lager waren zöllig und im Leben nicht mehr zu bekommen (Henry Moore, der Konstrukteur dieser Maschine sitzt sicher heute noch grinsend auf irgendeiner Wolke...).
Das ist sicher nicht die feine englische Art (eher russisch) so etwas zu reparieren, half mir aber damals aus der Klemme. Trotzdem, einen ES 150 Rahmen würde ich so doch nicht reparieren wollen. Es sei denn...

Verfasst:
20. April 2006 06:02
von Lorchen
Nee, also der ES 150 Rahmen hat um den Steuerkopf herum mindestens zwei Lagen Blech übereinander. Deshalb mußte ich in den 90er Jahren mal einen 1964er Rahmen entsorgen. Der Schweißer hat gesagt, "... wenn Du damit nicht fährst, sondern sie ins Wohnzimmer stellst, mach ich es Dir."