DDR-Prägemarken

Alles, was oben nicht passt.

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DDR-Prägemarken

Beitragvon playmobileh14 » 3. August 2021 19:45

Moin.
Hat eventuell jemand Kennung über die Reihenfolge bzw. Jahresangeben, was die DDR-Pägeplaketten und Aufkleber betrifft:

Gelb / Rot / Grün / Blau / Kleber in Braun / Kkeber in Rot.

Mich interessiert speziell die Reihenfolge / Jahreszeitraum.

Bin für jede Information dankbar.
Meine ES sind von 59 bis 67.
Danke und Gruß
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Re: DDR-Prägemarken

Beitragvon mexxchen » 3. August 2021 19:48

Die Reihenfolge ist schon mal richtig, von alt nach neu. Die Jahre bekomme ich aber nicht mehr zusammen. Das wurde auch recht locker gehandhabt, nicht wie die heutigen HU-Plaketten.

www.trabantteam-freital.de , da gibt es genaue Jahreszahlen.

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Re: DDR-Prägemarken

Beitragvon Mell » 3. August 2021 20:00

Meine TS habe ich 1984 mit geklebter brauner Plakette aus dem Laden geholt.

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Re: DDR-Prägemarken

Beitragvon CJ » 3. August 2021 20:20

Prägesiegel DDR
Das seit 1963 verwendete Prägesiegel war allerdings keine „TÜV-Plakette“. Es stellte vielmehr die amtliche Bestätigung („Stempelung“) des Kennzeichens dar. Vor der Einführung des Siegels war das hintere Kennzeichen geprägt und diese Prägung an sich galt als amtliche Bestätigung. Ab 1963 wurden die Kennzeichen geklebt oder beschriftet und dann mit der Plakette „gesiegelt“. Das man dann die Farbe auch zur technischen Überwachung nutzten konnte war ein willkommener Nebeneffekt, aber nicht der Grund der Einführung.
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Re: DDR-Prägemarken

Beitragvon playmobileh14 » 3. August 2021 20:28

Erst mal Danke.
Das meine Reihenfolge stimmte, war Zufall, kein Wissen.
Aber wie war denn meine /0 mit Bj. 59 " gesiegelt" ?
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Re: DDR-Prägemarken

Beitragvon CJ » 3. August 2021 20:37

1959 gar nicht, sondern mit einem geprägten Kennzeichen zugelassen. Diese "alten" Kennzeichen galten weiter und wurden dann ab 1963 beginnend im Zuge der technischen Überprüfung mit einer Prägemarke versehen. Welche Prägemarke zuletzt an deiner ES angebracht war hängt davon ab, wann sie das letzte Mal zur TÜ vorgestellt wurde. In den letzten Jahren der DDR war das grundsätzlich für Privatleute eine freiwillige Sache, wurde aber stark beworben agitiert. Mit wenigen Sätzen ist die Geschichte der TÜ in der DDR aber nicht zu schildern. Das sprengt dann den Rahmen. :ja:
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Re: DDR-Prägemarken

Beitragvon playmobileh14 » 3. August 2021 20:43

Super.
Recht herzlichen Dank.
Jetzt bin ich schlauer, da meine /2 von 67 bis Ende DDR gelaufen ist und dann stillstand. (Nicht abgemeldet, aber noch mit I-Kennzeichen (Berlin). War leider keine Marke mehr aufm Blech.
Meine /0 und /1 sind dann ja voll drüber weg.
Danke und Gruß

-- Hinzugefügt: 3. August 2021 21:50 --

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Re: DDR-Prägemarken

Beitragvon mexxchen » 4. August 2021 04:52

CJ hat geschrieben:1959 gar nicht, sondern mit einem geprägten Kennzeichen zugelassen. Diese "alten" Kennzeichen galten weiter und wurden dann ab 1963 beginnend im Zuge der technischen Überprüfung mit einer Prägemarke versehen. Welche Prägemarke zuletzt an deiner ES angebracht war hängt davon ab, wann sie das letzte Mal zur TÜ vorgestellt wurde. In den letzten Jahren der DDR war das grundsätzlich für Privatleute eine freiwillige Sache, wurde aber stark beworben agitiert. Mit wenigen Sätzen ist die Geschichte der TÜ in der DDR aber nicht zu schildern. Das sprengt dann den Rahmen. :ja:


Würde aber sicher nicht nur mich interessieren. Dass es früher geprägte Kennzeichen gab in der DDR, wusste ich. Aber nicht die Bedeutung.

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Re: DDR-Prägemarken

Beitragvon smokiebrandy » 4. August 2021 06:10

Mein Opa hat bis Ende der 70er regelmäßig Kennzeichen angefertigt...dazu hatte er Pappschablonen verschiedener Größen... richtig gute Pinsel aus Marderhaar ( vom Besuch im Westen mitgebracht)
Die Kunden brachten ihm die blanken Bleche ...er grundierte die Schilder weiß... zog einen schwarzen Rahmen und dann wurden die Schablonen gelegt...bis es optisch passte. Die Schablonen wurden mit Bleistift abgezeichnet und dann ging es mit dem Pinsel freihändig los... manchmal lagen 10 15 Kennzeichen auf dem Schreibsekretär...ab und zu hat er dann auch mal was
" durcheinander " gebracht...mit der Einführung der Prägekennzeichen wurden die Malereien dann weniger .
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Besucher am Schlagbaum der EU Aussengrenze 2013 / erkennungsdienstlich behandelt , 2017 eingebucht im Netz RU
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Sandbüschel-Lichtausknipser 2014/2016

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Re: DDR-Prägemarken

Beitragvon CJ » 4. August 2021 07:56

smokiebrandy hat geschrieben:...mit der Einführung der Prägekennzeichen wurden die Malereien dann weniger .

Geprägte Kennzeichen gab es erst wieder ab 1990. Du meinst sicher die Kennzeichen mit aufgeklebter Beschriftung. Die kamen Anfang der 70er auf und lösten die "gemalten" Kennzeichen ab.
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Re: DDR-Prägemarken

Beitragvon krocki » 4. August 2021 09:29

smokiebrandy hat geschrieben:Mein Opa hat bis Ende der 70er regelmäßig Kennzeichen angefertigt...

Das erinnert mich daran, dass in der Oberlausitz oft Kennzeichen zu sehen waren die etwas anders aussahen, die Zahlen und Buchstaben waren glaub ich etwas "fetter" und "runder".
Waren das alles Schilder die Dein Opa gemalt hat?
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Re: DDR-Prägemarken

Beitragvon Dicker Onkel » 4. August 2021 11:22

War das nicht sogar ein Lehrberuf, Kennzeichenmaler ??
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Re: DDR-Prägemarken

Beitragvon alexander » 4. August 2021 12:12

Schildermaler gabs/ gibts.

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Re: DDR-Prägemarken

Beitragvon mexxchen » 4. August 2021 15:31

Die Anfertigung von Kennzeichen wurde sehr großzügig ausgelegt, obwohl es Normen dafür gab. Mein Vater sägte aus schwarzen Kunststoffplatten Ziffern und Buchstaben aus, die er dann auf eine weiße Kunststoffplatten mietete. Sah fast aus wie ein BRD-Kennzeichen. Manche hatten sich ihre Ostkennzeichen im Westen anfertigen lassen, prominentes Beispiel Dr. Wolfgang Vogel.

In meinem damaligen Betrieb hatten wir schwarzes, 32mm breites TESA für die Produktion. Da es Blanko-Kennzeichen zu kaufen gab, fertigte ich mit kleinen Schablonen und Rasierklinge daraus nach Feierabend neue Kennzeichen. Das gab immer ein gutes Trinkgeld ;-)

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Re: DDR-Prägemarken

Beitragvon ea2873 » 4. August 2021 15:41

CJ hat geschrieben:Mit wenigen Sätzen ist die Geschichte der TÜ in der DDR aber nicht zu schildern. Das sprengt dann den Rahmen. :ja:


dann schreib bitte mehr darüber

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Re: DDR-Prägemarken

Beitragvon mexxchen » 4. August 2021 16:07

ea2873 hat geschrieben:
CJ hat geschrieben:Mit wenigen Sätzen ist die Geschichte der TÜ in der DDR aber nicht zu schildern. Das sprengt dann den Rahmen. :ja:


dann schreib bitte mehr darüber


Ich bin auch neugierig!

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Re: DDR-Prägemarken

Beitragvon CJ » 4. August 2021 21:06

Ich mußte jetzt echt überlegen, ob ich soll...aber ich mach mal.
Im Wesentlichen kann ich 3 Abschnitte der Entwicklung der TÜ in der DDR ausmachen. Der erste Abschnitt beginnt um 1950 und entwickelt sich auf Grundlage der StVZO von 1937 etwa bis kurz nach Einführung der StVZO von 1956. Gekennzeichnet ist diese Zeit nach der Quellenlage von relativ engmaschigen Kontrollen mit harten Konsequenzen bei Nichteinhaltung.
Der zweite Abschnitt bis Ende der 60er bringt das Ende der zwingend jährlichen Prüfzeiträume zugunsten eines periodischen Aufrufsystems. Insgesamt hat man den Eindruck, dass die TÜ keine große Bedeutung hat. Ob dies am guten technischen Zustand des Fahrzeugbestands, ökonomischen Zwängen oder anderen Gründen lag vermag ich nicht zu beurteilen.
Ab Ende der 60er-Jahre entsteht dann die Form der TÜ, die wohl den meisten noch in Erinnerung geblieben ist. Eine mehr oder minder gut, „aus Einsicht in die Notwendigkeit“ durchgeführte freiwillige Prüfung. Grundsätzlich bleibt es zwar bei der Verpflichtung, aber ich denke nicht zuletzt ökonomische Probleme (Werkstatttermine, Ersatzteile…..) führten zu einer sehr - sagen wir mal - pragmatischen Handhabung. Jedenfalls kenne ich keinen Fall, wo eine Stillegung nur wegen der Fehlfarbe der Plakette erfolgte.

Die Technische Überprüfung hat ihren Ursprung im §29 StVZO von 1938 (die bis 1957 in der DDR gültig war).
Darin war festgelegt, dass die Kfz regelmäßig zu einer Prüfung durch Sachverständige vorzuladen sind. Flächendeckend umgesetzt wurde das aber nach meiner Kenntnis bis 1945 nicht. Vielleicht hat der Kriegsausbruch dazu beigetragen. Nach dem Krieg gab es 1946 eine „Einzelaktion“ der Alliierten, die aber wohl eher eine Erfassung des verwendungsfähigen Fahrzeugbestands in Deutschland im Blick hatte, als eine Erhöhung der Verkehrssicherheit.
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Erst ab Ende 1950 kommt dann System in die Sache. Am 01.11.1950 lief die regelmäßige, jährliche Überprüfung an. Grundlage dafür war immer noch der alte §29 StVZO. Belegt ist das genaue Datum durch einen Artikel in der KFT 8/1951 „ Warum technische Überprüfung der Kfz?“
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Ab 1953 stellte man auf den Aufruf von Kennzeichenreihen um. Ob diese Umstellung zur Folge hatte, dass bereits jetzt nicht mehr alle Fahrzeuge jährlich geprüft wurden ist mir nicht bekannt. Bis 1956 jedenfalls erscheint jährlich die Aufforderung zur Vorstellung der Kfz zur Prüfung in der Presse. Im Übrigen immer verbunden mit dem Hinweis, dass die Zulassung erlischt, wenn das Fahrzeug nicht vorgeführt wird. Kostenpflichtig ist die Prüfung zumindest bis zu diesem Zeitpunkt. Die Regeln waren damit wohl anfangs deutlich schärfer, sowohl vom Zeitraum, als auch im Hinblick auf Konsequenzen.
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Ab April 1957 tritt die neue StVZO in Kraft. Die TÜ ist jetzt im §28 geregelt. Darin wird als „Gesamtverantwortlicher“ für Festlegung der Prüfzeitpunkte, der Fahrzeuge und der Prüfung selbst die DVP festgelegt. Mit der Ausgabe der Fahrzeugbriefe ab 1957 ist noch einmal verpflichtend eine TÜ verbunden, danach wird es merklich ruhiger um die TÜ. Jedenfalls findet sie in Tages- und Fachpresse so gut wie keine Erwähnung mehr.
Die StVZO von 1964 ändert in der Sache nichts, der Wortlaut des §28 ist nahezu derselbe.
Die TÜ gab es also wohl nach wie vor, aber die Quellen aus dieser Zeit sind sehr dürftig.
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1967 ruft man die bis zum Ende der DDR durchgeführten „Verkehrssicherheitswochen“ ins Leben, die u.a. als „Rahmen“ für die TÜ dienen. Ich persönlich denke, dass zu diesem Zeitpunkt die Idee entstand die Farbe der Plakette zur Überwachung zu nutzen, was dann ab 1969 umgesetzt wurde. Belegbar ist das aber nicht. 1970 wird eine Vereinbarung zwischen dem MdI als Verantwortlichen für die Durchführung der TÜ und den Verkehrssicherheitsaktiven (VSA) getroffen, die diese in die Prüfung einbindet. Auch Werkstätten können die Berechtigung dazu erwerben. Die Änderung der StVZO 1971 „legalisiert“ dann diese Übereinkunft.
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1975 zieht man mit der 4.DB zur StVZO zumindest offiziell die "Daumenschrauben" noch mal an.
Die StVZO von 1982 bringt diesbezüglich keine wesentlichen Neuerungen mehr, davon abgesehen, dass die Regelung jetzt im §12 enthalten ist.
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1982 StVZO.jpg

Das ist in relativ kurzer Darstellung, was ich dazu sagen kann. Ich erhebe weder Anspruch auf Vollständigkeit, noch kann ich eine absolute Fehlerfreiheit garantieren. Wenn also jemand weitere Erkenntnisse und Ergänzungen zum Thema hat oder auch inhaltliche Fehler entdeckt, immer her damit. Aber Belege wären schön, Erinnerungen -ob eigene oder gehörte- werden mit dem Abstand der Zeit nicht genauer und verändern sich manchmal auf unerklärliche Weise. :wink:
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Re: DDR-Prägemarken

Beitragvon mario l » 5. August 2021 06:50

Sehr interessant, vielen Dank dafür.
Es ist schon erstaunlich wie schnell man manche Dinge vergisst.

(wäre schön, wenn deine Ausführungen hier im Forum an geeigneter Stelle dauerhaft zur Verfügung stehen könnten :ja: )

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Re: DDR-Prägemarken

Beitragvon larynx » 5. August 2021 08:33

Mein Onkel hatte zu DDR Zeiten eine Schilderwerkstatt in Stendal.
Es gab weiße Grundplatten, die mit schwarzen Klebebuchstaben beklebt wurden.
Dazu gab es eine Liste mit Kennzeichen , die abgearbeitet wurde. Ich habe gegen Ende der DDR als Kind diese Werkstatt geliebt, hab ich doch fürs helfen Taschengeld bekommen. Als dann auf Prägekennzeichen umgestellt wurde, hab ich noch aus den Resten der alten für all meine Freunde Namensschilder geklebt
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Re: DDR-Prägemarken

Beitragvon mexxchen » 5. August 2021 14:47

Dankeschön CJ für den interessanten und ausführlichen Bericht! :)

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Re: DDR-Prägemarken

Beitragvon CJ » 5. August 2021 18:45

Noch kurz nachgereicht zur Ablösung des geprägten Kennzeichens durch die Bestätigungsmarke 1963. Das ist in der Kurznotiz im "Straßenverkehr" 8/1963 ganz gut und knapp zusammengefasst.
DDS 8-1963 Kennzeichen 1963.jpg

1975 wurde dann die geänderte TGL 15653/1 verbindlich, in der die Beschriftung durch selbstklebende Zeichen aus Oracal-Folie Standard wurde. Bis diese Technologie flächendeckend verfügbar war, verging dann allerdings noch etwas Zeit.
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