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Schrägrollenlager

BeitragVerfasst: 18. Oktober 2010 18:41
von Joterich
Hallo

Ich wollt mal wissen ob schon mal jemand die Lenkkopflager auf Schrägrollenlager umgebaut hat?

Ich habe es vor kurzem bei meiner TS gemacht und bin auch zufrieden damit.
Was ich als Vorteil sehe ist das man nicht mehr die Distanzhülse braucht die beide Kugellager auch Abstand halten und man kann die Mutter auch bedenkenlos etwas fester ziehen wenn die Lager mal ein zu großes Spiel haben.

Mein Ziel war es die Originalen Teile nicht bearbeiten zu müssen, wenn man doch mal wieder zurück bauen möchte oder die Teile als Ersatz nutzen möchte und die Originale Optik sollte erhalten bleiben.

Ich habe mich dabei für die 32006 X/Q Lager entschieden, weil diese Lager die gleichen Innen- und Außenmaße wie die Originalen 6006 Lager haben. Das Problem ist aber dass die Schrägrollenlager mit einer Höhe von etwa 18mm höher sind als die originalen Lager (13mm). Weil ich ja wie schon geschrieben die Originalteile nicht bearbeiten will, musste ich also das Lager bearbeiten. Da man bei diesem Lager den Innenring mit den Wälzkörpern vom der Lagerschale ohne Probleme trennen kann, konnte ich die Lagerschale ohne weiteres bearbeiten ohne das Späne in die Wälzkörper kommen.
Ich habe dann von den beiden Lagerschalen etwa je 3mm abgedreht damit die dann tiefer in das Steuerrohr rein geht.
Die etwa 3mm sind auch ausreichend sonst berühren die Klemmköpfe das Steuerrohr.

Ich bin mit diesem Umbau auch sehr zufrieden und ich habe die original Teile original lassen können und optisch sieht man von außen auch kein Unterschied.

Aber jetzt dürft Ihr euch darüber mal äußern :ja:

so jetzt noch was wichtigeres ... die Bilder:

Re: Schrägrollenlager

BeitragVerfasst: 18. Oktober 2010 18:56
von Dorni
Mahlzeit.

Sage mal, ist das nicht ein Rückschritt? Die Finale Version waren doch staubdichte, dauergeschmierte ZZ Lager, nix mit einstellen o.ä. Die gehen nie wieder kaputt. Nun musst du dir ja was suchen um die Mutter oben zu kontern...

Robert

Re: Schrägrollenlager

BeitragVerfasst: 18. Oktober 2010 19:02
von Flacheisenreiter
Dorni hat geschrieben:Mahlzeit.

Sage mal, ist das nicht ein Rückschritt? Die Finale Version waren doch staubdichte, dauergeschmierte ZZ Lager, nix mit einstellen o.ä. Die gehen nie wieder kaputt. Nun musst du dir ja was suchen um die Mutter oben zu kontern...

Robert

:ja:
Bei "schalengelagerten" Lenkköpfen bis ETS ists ein Fortschritt, bei der TS ist das - gelinde gesagt - unnütz, der Wegfall der Distanzhülse ist doch nun wirklich kein großer Vorteil, oder?

Re: Schrägrollenlager

BeitragVerfasst: 18. Oktober 2010 19:07
von trabimotorrad
He he, EINSPRUCH!!! :schlaumeier: Gerade bei Kegelrollenlagerns ist das zwischenrohr, sehr wichtig!!!! Man muß es sorgfältig anpassen sonst hat man nicht lange Freude an den Lagern!
Die schreibt Einer, der Kegelrollenlager an seiner BMW hat :ja:

Re: Schrägrollenlager

BeitragVerfasst: 18. Oktober 2010 19:08
von Joterich
Rückschritt hmm :? sind die Schrägrollenlager nicht besser bei den Kräften und Momenten die an der Gabel herrschen?

mit der Staubdichtheit hast du recht - da sollt ich mir wohl noch was ausdenken...
[sub](bei mir waren vorher auch keine Staubdichten Lager drin)[/sub]

aber das mit der zu konternden Mutter konnte ich noch nicht feststellen - werde ich aber mal beobachten
ich kann aber die Mutter schon ziemlich fest anziehen und die Lenkung ist immer noch leichtgängig

Re: Schrägrollenlager

BeitragVerfasst: 18. Oktober 2010 19:12
von trabimotorrad
Kegelrollenlager sind zweifelsohne die erste Wahl für den Lenkkopf. Mir gefällt Dein Umbau gut, beim nächsten kaputten Kukellager mach ichs Dir nach :ja:

Re: Schrägrollenlager

BeitragVerfasst: 18. Oktober 2010 19:12
von ea2873
da die lenkkopflager bei weitem das teil an der mz sind, das am wenigsten probleme macht, halte ich es nicht für sinnvoll es gegen ein teil zu ersetzen das man nun einstellen muß, und v.a. falsch einstellen kann.

Re: Schrägrollenlager

BeitragVerfasst: 18. Oktober 2010 19:26
von Joterich
ea2873 hat geschrieben:da die lenkkopflager bei weitem das teil an der mz sind, das am wenigsten probleme macht, halte ich es nicht für sinnvoll es gegen ein teil zu ersetzen das man nun einstellen muß, und v.a. falsch einstellen kann.


ja hast recht - wenn die Distanzhülse die Passende Länge hat wird man auch nach den nächsten paar mal Lenkkopflager tauschen eher keine Probleme haben aber wenn man die Lager gut abdreht gibt es auch keine Probleme.
es ist halt nicht wirklich Plug'n Play da man die Lagerschalen bearbeiten muss.

trabimotorrad hat geschrieben:Kegelrollenlager sind zweifelsohne die erste Wahl für den Lenkkopf. Mir gefällt Dein Umbau gut, beim nächsten kaputten Kukellager mach ichs Dir nach :ja:

musst aber eins Beachten - die Lagerschalen sind nicht gerade aus schönen weichen Material - Hartmetallmeißel sind da schon von Vorteil

Re: Schrägrollenlager

BeitragVerfasst: 18. Oktober 2010 19:30
von Der Bruder
trabimotorrad hat geschrieben:He he, EINSPRUCH!!! :schlaumeier: Gerade bei Kegelrollenlagerns ist das zwischenrohr, sehr wichtig!!!! Man muß es sorgfältig anpassen sonst hat man nicht lange Freude an den Lagern!
Die schreibt Einer, der Kegelrollenlager an seiner BMW hat :ja:

Richditsch
Das schreibt einer der mal nen Satz zerrieben hat

Re: Schrägrollenlager

BeitragVerfasst: 18. Oktober 2010 19:51
von Norbert
Joterich hat geschrieben:
trabimotorrad hat geschrieben:Kegelrollenlager sind zweifelsohne die erste Wahl für den Lenkkopf. Mir gefällt Dein Umbau gut, beim nächsten kaputten Kukellager mach ichs Dir nach :ja:

musst aber eins Beachten - die Lagerschalen sind nicht gerade aus schönen weichen Material - Hartmetallmeißel sind da schon von Vorteil



Achim weis schon was er tut, deswegen nimmt er auch garantiert keinen Meißel für die Demontage.... :shock:
Aua, das tut schon in der Vorstellung schon weh und rollt jedem Maschinenbauer nicht nur die Zehnägel rauf + runter...
Ich kenne kein MZ Lenkkopflager an einer TS 250 bis ETZ die durch normalen Gebrauch kaputt gegangen wäre.
Ich hätte auch überhaupt keine Bedenken solche aus DDR Fertigung (ich bin da sonst pingelig!) (weiter-)zu verwenden.
Von daher ist Dein Umbau ehrlich gesagt nicht nötig.

Re: Schrägrollenlager

BeitragVerfasst: 18. Oktober 2010 23:34
von MaxNice
Norbert von austreiben mit mafiosimethoden aht niemand gesprochen es ging um drehmeißel, welche hier besondere güte haben sollten da die lagerschalen ja kein baustahl sind ;)

Re: Schrägrollenlager

BeitragVerfasst: 19. Oktober 2010 00:53
von TBJ
Moin

also rein theoretisch haben die Kegelrollenlager in O-Anordnung jetzt für eine viel steifere Lagerung gesorgt. Ich weiß nicht, was daran schlecht sein soll.
Über die Umsetzung kann man vielleicht geteilter Meinung sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Einsatz der Distanzhülse weiterhin überhaupt nur möglich ist. Die Lager müssen vorgespannt werden (angestellte Lagerung) und dafür braucht es meinem trockenen Studiumwissen nach keine Distanzhülse in der Mitte.

Allerdings sollte die Vorspannung richtig dosiert werden, die Schraube so fest zu ziehen, dass sie hält ist sicher falsch. Da würde ich mal bei anderen Motorrädern nachschauen.

Gruß
Tobi

Re: Schrägrollenlager

BeitragVerfasst: 19. Oktober 2010 05:59
von Gespann Willi
Morsche
Ob man bei Schrägrollenlager ein Distanzrohr brauch oder nicht liegt an
dem Einbau.Um mal bei Achims BMW zu bleiben,in den Radlagern ist der Lagerausenring nicht
fest auf einer Position,und ohne Anschlag.Bei so was brauch man ein Distanzrohr.
Beim Lenkkopflager sitzen die Lagerausenringe beide auf Anschlag,dort ist es unnötig.
Guden Willi

Re: Schrägrollenlager

BeitragVerfasst: 19. Oktober 2010 06:25
von Joterich
die etwas höhere Steifigkeit der Schrägrollenlager erhöht somit auch die Präzision beim lenken - ob das bei einem leichten und nicht gerade sehr schnellen Fahrzeug wie meiner MZ jetzt so viel ausmacht ....

@TBJ ich habe die Distanzhülse weggelassen
ich muss sagen ich habe die Mutter so fest gezogen das es sich noch einfach lenkt :wink:

und eins noch: der Aufwand und die Kosten stehen vielleicht im schlechten Verhältnis für was was es mehr bringt
[sub]aber darüber habe ich mir keine Gedanken machen wollen denn ich will kein Museumsstück sondern eine Maschine zum fahren :ja:[/sub]

Re: Schrägrollenlager

BeitragVerfasst: 19. Oktober 2010 07:01
von TS-Jens
Das muss eingestellt werden, nicht festgezogen.... Kegelrollenlager die zu stramm gehen sind ruck-zuck hin.
Und ohne Kontermutter ists eh schwachsinn weils sich dann immer wieder verstellen kann.

Re: Schrägrollenlager

BeitragVerfasst: 19. Oktober 2010 07:05
von sammycolonia
TS-Jens hat geschrieben:Das muss eingestellt werden, nicht festgezogen.... Kegelrollenlager die zu stramm gehen sind ruck-zuck hin.
Und ohne Kontermutter ists eh schwachsinn weils sich dann immer wieder verstellen kann.

das selbe prob. haben wir jetzt wieder beim ezkocht... die hinteren radlager sind mal wieder ausgeschlagen... :shock:

Re: Schrägrollenlager

BeitragVerfasst: 19. Oktober 2010 07:25
von Norbert
Joterich hat geschrieben:die etwas höhere Steifigkeit der Schrägrollenlager erhöht somit auch die Präzision beim lenken - ob das bei einem leichten und nicht gerade sehr schnellen Fahrzeug wie meiner MZ jetzt so viel ausmacht ....


nun ja, "lenken" kommt im normalen Straßenbetrieb nicht gerade häufig vor...

Die MZ Konstruktion ist für die auftretenden Kräfte ausreichend (spielarm) konstruiert.

ETZ mit Neimannschloss brauchen das Stützrohr übrigens für den Einsatz des Lenkschlosses.

Re: Schrägrollenlager

BeitragVerfasst: 19. Oktober 2010 07:28
von TS-Jens
sammycolonia hat geschrieben:
TS-Jens hat geschrieben:Das muss eingestellt werden, nicht festgezogen.... Kegelrollenlager die zu stramm gehen sind ruck-zuck hin.
Und ohne Kontermutter ists eh schwachsinn weils sich dann immer wieder verstellen kann.

das selbe prob. haben wir jetzt wieder beim ezkocht... die hinteren radlager sind mal wieder ausgeschlagen... :shock:


[ot]Da wird das aber nicht auf herkömmliche Weise eingestellt sondern bekommt ein festes Drehmoment. 230-260Nm wenn mich nicht alles täuscht.

Wie lang sind die denn da drin? Das liegt nämlich auch oft am (ausgeschlagenen) Lagersitz in der Trommel![/ot]

Re: Schrägrollenlager

BeitragVerfasst: 19. Oktober 2010 07:50
von hiha
Obacht, wir reden hier von einem Kegelrollenlager. Ein Schrägrollenlager hat schräg angebrachte, zylindrische Rollen.

Wenn man Kegelrollenlager so einbaut wie der Joterich, und wie es bei diversen älteren Japanern gemacht ist, erschlägt man das eine Problem mit einem Anderen. Das Lager wäre zwar spielfrei oder gar vorgespannt, aber der Innenring des oberen Lagers sitzt radial gern zu locker auf der Lenkachse, und da ist dann permanent geknacke und genackle. Umgehen kann man das entweder mit Spezialkonstruktionen wie bei Emil Schwarz-Lagern, oder durch enge Passungen plus innerem Distanzrohr. Es gibt noch ein paar andere Schwachstellen, um die gehts hier aber nicht.
Ich sehe deshalb keinen unbedingten Vorteil zu normalen Rillenkugellagern.

Gruß
Hans

Re: Schrägrollenlager

BeitragVerfasst: 19. Oktober 2010 07:57
von Joterich
[quote="Norbert]
nun ja, "lenken" kommt im normalen Straßenbetrieb nicht gerade häufig vor...

Die MZ Konstruktion ist für die auftretenden Kräfte ausreichend (spielarm) konstruiert.
[/quote]
ja nicht häufig und auch nicht mit hohen "Drehgeschwindigkeiten" - das macht die MZ-Konstuktion auch ein Leben lang mit
ich will auch nicht sagen das das originale schlecht ist - es fukioniert - ich wollte auch mal was anderes machen als das originale
es sind ja jetzt einige Punkte genannt worden über die ich nochmal nachdenien werde

Re: Schrägrollenlager

BeitragVerfasst: 19. Oktober 2010 11:22
von MaxNice
normal gehören da dann drei muttern und ein sicherungsblech dazu. sonst ist die befestigung der oberen brücke echt schlecht. also eine mutter mit sicherungsblech zum einstellen der lager. darüber eine mutterdie luft zur unteren hat, diese dient als auflage für die brücke. dann die brücke und oben wieder eine mutter.

Re: Schrägrollenlager

BeitragVerfasst: 28. Oktober 2010 15:46
von Dirk P
Hallo,

Man muß keine drei Muttern benutzen, es genügt eine die gegen Verdrehung gesichert wird.
Man montiert die Kegelrollenlager wie oben beschrieben, dann die obere Gabelbrücke und dann nimmt man anstatt der flachen Sechskantmutter eine KM5 Wellen- oder Nutmutter.
Unter die Mutter kommt ein MB5A Sicherungsblech. Dafür muß man dann eine kleine Nut in die obere Brücke feilen. Jetzt kann man das Spiel einstellen und klappt dann nur eine Lasche hoch und die Mutter ist gesichert.

Übrigens, es gibt auch abgedichtete Kegelrollenlager, das hier passende ist das JK0S025.

Gruß Dirk