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Warum sind MZ-Teile häufig so "verkackt"?!

BeitragVerfasst: 30. Oktober 2010 22:12
von Ysengrin
Da ich gerade dabei bin, mir eine zweite ES 250 /2 als Solomaschine aufzubauen, habe ich mir viele gebrauchte Teile bei Ebay & Co. kaufen müssen. Und dabei ist mir sehr oft aufgefallen, dass Teile völlig stümpferhaft restauriert/repariert wurden. Das fängt bei Kleinkram an und hört bei gravierenden Sachen auf.

Beispiele:

-Beinschilde: Da hat einer der Vorbesitzer die Beinschilde neu grundiert, aber statt den alten Lack an-/abzuschleifen, wird einfach drüber grundiert. Auch über die Gummidichtungen, Halterungen, Schrauben, etc. Die Dichtungen rauszumachen wäre ne Sache von einer Minute gewesen, jetzt kann man sie wegschmeißen. Und da nicht angeschliffen wurde, blättert die Grundierung jetzt großflächig ab. Totaler Mist. Das hätte er sich sparen können.

- Tank: Da lackiert einer den Tank neu, aber statt das ganze sauber mit Sprühdose, Rolle, etc. zu machen, pinselt er einfach dick drüber (natürlich auch ohne Schleifen), so dass man überall die Pinselstriche, Haare, Nasen, etc. sieht. Die Gewinde für die Beinschildbefestigung wurden natürlich auch einfach überpinselt. Was soll das?

- Am Rahmen war wohl die hintere Halterung vom Sitz abgebrochen. Also hat ein Vorbesitzer ein Blech rangeschweißt und ein Gewinde reingedreht, damit man da den Sitz festschrauben kann. So weit, so gut. Leider ist das Blech 1cm breiter als die originale Halterung. Das bedeutet, der Sitz hängt total schief und lässt nicht mehr richtig auf- und zuklappen, weil die Sitzbankschlosshalterung im Weg ist. Super. :evil:

- Der Rahmenvorbesitzer hatte wohl die obere Lagerschale vom Lenklager verloren und hat stattdessen einfach ein japanisches Kegelrollenlager lose reingelegt, das von der Größe überhaupt nicht gepasst hat. Und da die Steuerkopfmutter wohl auch gefehlt hat, hat er einfach die hintere Schraube vom Klemmkopf megamäßig festgezogen, in der Hoffnung, dass das hält. Folglich hatte das Vorderrad extrem viel Spiel und hätte sich jederzeit verabschieden können. Wer macht sowas?

- In meinem Superelastik war ein Stoßdämpfer von ner Jawa verbaut. Der ist ca. 5cm kürzer als der originale. Das Gespann stand also total schief und ist garantiert nie geradeaus gefahren. Was habe ich rumprobiert, bis ich den Fehler gefunden hatte. Wer denkt auch an sowas?

Ich könnte stundenlang weitermachen. :x

Nun meine Frage: Warum ist das so? Hatten die Schrauber im Osten einfach keine Ahnung? (Kann ich nicht glauben.) Oder war denen einfach egal, wie die Maschine aussieht und ob sie richtig funktioniert, hauptsache sie fährt irgendwie? Oder habe ich einfach nur Pech gehabt mit meinen Teilen?

Re: Warum sind MZ-Teile häufig so "verkackt"?!

BeitragVerfasst: 30. Oktober 2010 22:27
von Arni25
Warum? Die Wende, keiner wollte den ""Zonenscheiß" mehr und da wurde dann halt -von wem auch immer- nachdem man was fürn Kasten Bier ergattert hat sich hemmungslos dran verausgabt...

Re: Warum sind MZ-Teile häufig so "verkackt"?!

BeitragVerfasst: 30. Oktober 2010 22:39
von altf4
hm -

die eine sache ist ebay. ich kauf dort nix. nur von bekannten, freunden. forum. nach ehrlicher ansage kauf ich gebrauchtes, und ich weiss, das teil ist ok oder ich muss evtl. nacharbeiten.
eine andere sache ist die tagtaegliche improvisation (ddr - taeglich zur arbeit): von den 5 gespannen, die meine kumpels damals aus dem osten holten, waren vier mit dem pinsel gestrichen. allerdings haelt das bis heute :) ich wuerds auch nicht aendern wollen, weil das sozusagen original ddr-lack ist...und auch meine es kam mit einem unsaeglichen lenkkopflager mit zig fehlenden kugeln daher...original war da fast nix mehr, 30 jahre kampfbenutzung zollen halt ihren tribut.
im osten war improvisation pflicht. und stellenweise aeuserst heldenhaft und kreativ verwirklicht!
weniger verstaendnis hab ich fuer pfuschige nachbauten wie zum beispiel der kettenradtraeger, neu, in dem das lager zig zehntel spiel hat. eben weils neu ist.

g max ~:)

Re: Warum sind MZ-Teile häufig so "verkackt"?!

BeitragVerfasst: 30. Oktober 2010 23:24
von Willmor
sorry, liegt nicht an den ost oder westschraubern. sind die dummen und die kindsköpfe. hab ich schon massig am eigenen leib erfahren. schlampige verlegung von endstufen kabeln, verlustschrauberein, und und und.
das pinseln und friemeln liegt nicht allen. aber alle probieren es. ich lasse auch von diversen dingen die finger. lasse andere ran. aber wenn ich mir überlege, ich kenne angehende ing.(auch maschinenbau) die noch nicht einmal nen fahrradschlauch wechseln bzw. flicken könen.

nicht ärgern lassen. is allgegenwärtig.

Re: Warum sind MZ-Teile häufig so "verkackt"?!

BeitragVerfasst: 30. Oktober 2010 23:38
von TS-Schluze
Ich angle mir ziemlich viele Teile in der Bucht und bin eigentlich noch nie so richtig auf die Nase gefallen. Wahrscheinlich stellst du dem Verkäufer keine detaillierten Fragen nach dem angebotenen Artikel.
Hab auch schon paar mal ein Teil zurückgesendet, weil es nicht der Beschreibung entsprach und habe auch die Versandkosten nicht tragen müssen.
Aber 100%ig abgesichert ist man natürlich nie.
Irgendwie kauft man immer die Katze im Sack. Aber es ist nicht so, dass man das Risiko nicht klein halten kann.

Re: Warum sind MZ-Teile häufig so "verkackt"?!

BeitragVerfasst: 31. Oktober 2010 07:53
von P-J
in der Bucht sind fast nur noch Reste. Denk mal drüber nach, bei knapp 7000 Forumsleuten wovon die meisten mehr als eine MZ haben plus die anderen. Die Zeit wo bei Ekay gutes zu vernünftigen Preisen verkauft wurden ist vorbei. Mich wundert das überhaupt das Angebot immer grösser wird. :shock:

Re: Warum sind MZ-Teile häufig so "verkackt"?!

BeitragVerfasst: 31. Oktober 2010 08:23
von xjericmz
Hm. Wie wäre es mit Hobby wechseln? Restauriere doch einfach Japaner oder z.B. BMW. Beschwere dich aber bitte hinterher nicht über die Kosten.
Mußt die Teile halt aufarbeiten. Das heißt dann Restauration. Neue oder neuwertige Teile eins zu eins austauschen kann jeder. Wer hier zum Beispiel den freundschaftlichen Kontakt zu den Kameraden pflegt hat auch mal die Chance an vernünftige Teile zum vernünftigen Preis von vernüftigen Kameraden zu kommen.

Re: Warum sind MZ-Teile häufig so "verkackt"?!

BeitragVerfasst: 31. Oktober 2010 08:36
von daniman
xjericmz hat geschrieben:Hm. Wie wäre es mit Hobby wechseln? Restauriere doch einfach Japaner oder z.B. BMW. Beschwere dich aber bitte hinterher nicht über die Kosten.
Mußt die Teile halt aufarbeiten. Das heißt dann Restauration. Neue oder neuwertige Teile eins zu eins austauschen kann jeder. Wer hier zum Beispiel den freundschaftlichen Kontakt zu den Kameraden pflegt hat auch mal die Chance an vernünftige Teile zum vernünftigen Preis von vernüftigen Kameraden zu kommen.

Ich denke, das hat mit der ursprünglichen Frage nix zu tun. Ich hatte schon viele alte Motorräder in den Fingern: Japaner, Italiener, deutsche etc. Die mit weitem Abstand schlimmsten Exemplare stammten von MZ. Warum das so ist, das war die Frage.
Aber ich denke Ysengrin hat die Frage schon teilweise selbst beantwortet:
Ysengrin hat geschrieben:einfach egal, wie die Maschine aussieht und ob sie richtig funktioniert, hauptsache sie fährt irgendwie?

Re: Warum sind MZ-Teile häufig so "verkackt"?!

BeitragVerfasst: 31. Oktober 2010 08:37
von Ysengrin
Mir ist klar, dass 40 Jahre alte Teile nicht im Neuzustand sind. Ausgenudelte Gewinde oder Kratzer im Lack stören mich überhaupt nicht. Und ich habe auch kein Problem damit, gebrauchte Teile aufzuarbeiten. Solange ich dafür ein funktionierendes Teil zum fairen Preis bekomme - perfekt!

Mich wundert nur gelegentlich der offensichtliche Mangel an Sorgfalt. Speziell so Sachen wie überlackierte Dichtungen oder Lackierung auf unbehandeltem Untergrund. Das ist mir jetzt schon sehr oft untergekommen und lässt sich meines Erachtens nicht durch technisches Unvermögen erklären. Selbst ein absoluter Anfänger weiß, dass das nichts taugt. Wer sowas macht, macht das absichtlich. Oder täusche ich mich?

Re: Warum sind MZ-Teile häufig so "verkackt"?!

BeitragVerfasst: 31. Oktober 2010 08:47
von daniman
Ysengrin hat geschrieben: Wer sowas macht, macht das absichtlich. Oder täusche ich mich?

Absichtlich? Ja und nein. Auch unsereiner hat früher seinem alten Mofa mal eben einen neuen Anstrich verpasst. Kostete 2,50 DM an Streichlack und einen Pinsel. :mrgreen: Und es kostete vor allem keine Zeit.
Aus 10 m Entfernung sah das dann mal eben aus wie (naja) neu. :wink:

Re: Warum sind MZ-Teile häufig so "verkackt"?!

BeitragVerfasst: 31. Oktober 2010 08:50
von Simmi-Thimmy
Bei Simson sieht das aber auch nicht anders aus...
Ein"Kumpel" von mir hat sich kürzlich eine Schalbe Bj. 75 in Teilen gekauft. Die Schwalbe wure so wie sie ist mit türkiser Farbe lackiert. Der Rahmen wurde nur von außen angesprüht, und der Dreck mit"lackiert".
Bei meiner Tesi wurde z.B. mitten im Blechrahmen geschweißt.

Selbst wenn jemand keine Ahnung von "alter" Technik hat, kann man eine MZ aufbauen.
Das Problem sehe ich in den ganzen Kiddis (und ich gehöre nich mehr dazu ;D ). Die gucken in Opas Scheune und finden eine Schwalbe. Mit ein wenig Glück springt sie auch noch an und dann gehts ab in den Wald. Nach ein paar Stunden wollen sie es wie im Fernsehen machen. Also holen sie die Sprühdose raus und jauchen die Kiste damit zu. Dann gehts noch ein paar mal den feldweg rauf und runter bis der Sprit alle ist. Aber alles halb so schlimm. Auf zur Tanke und blanken Sprit geholt. Nach ca. 2 km mit dem Sprit geht die Kiste aufeinmal aus und nichtmehr an. SCHEISS OSTTECHNIK :evil:

Also wieder in Opas Schuppen...


... wo wir sie finden, und ihr wieder mühevoll zu neuem Glanz verhelfen

Re: Warum sind MZ-Teile häufig so "verkackt"?!

BeitragVerfasst: 31. Oktober 2010 09:11
von Lorchen
In deinem Fall, Ysengrin, war es halt ein total unsensibler Pfuscher. Davon gab es damals welche und gibt es auch heute noch. Nimm dir die Kiste ordentlich zur Brust und mach es richtig gut. Die alte Dame hat es verdient. :patpat:

Re: Warum sind MZ-Teile häufig so "verkackt"?!

BeitragVerfasst: 31. Oktober 2010 09:16
von trabimotorrad
Oft werde eben Teile in die "Bucht" geworfen, die man nicht mehr brauchen kann. Dann steigern sich die Bieter hoch und sind hinterher enttäuscht, wenn sie Schrott ersteigert haben :(
Meist ist es so, das an 30/40 Jahre alten Teilen sich schon einige "Künstler" versucht haben, das ist bei Kreidler nicht anders gewesen, als bei MZ oder Heinkel usw.
Als Käufer darf man eben nicht dem "Biete-Fieber" verfallen. :wink:

Re: Warum sind MZ-Teile häufig so "verkackt"?!

BeitragVerfasst: 31. Oktober 2010 09:46
von flotter 3er
Willmor hat geschrieben:das pinseln und friemeln liegt nicht allen. aber alle probieren es. ich lasse auch von diversen dingen die finger. lasse andere ran. aber wenn ich mir überlege, ich kenne angehende ing.(auch maschinenbau) die noch nicht einmal nen fahrradschlauch wechseln bzw. flicken könen.

nicht ärgern lassen. is allgegenwärtig.


Genau deshalb - MZ war lange Zeit (und ist es in den Köpfen vieler immer noch - auch hier im Forum, wenn ich manche Post´s so lese) Billigschrott. Da kann man sich mal gern dran versuchen, und wenn es nicht klappt, hat man ja keinen großen Verlust. Bei Ersatzteilpreisen, die z.B. für BMW, Harley, Nimbus oder z.B. gar Indian o.ä. aufgerufen werden, klärt sich so etwas schon im Vorfeld.....
Das aber auch an sich simple MZ Technik sorgfältiges Arbeiten und etwas Hirnschmalz voraussetzt - bis das überall ankommt, müssen die Preise wohl noch etwas anziehen, sorry aber ist so....

Re: Warum sind MZ-Teile häufig so "verkackt"?!

BeitragVerfasst: 31. Oktober 2010 09:47
von ENRICO
Hallo!

Ich behaupte einfach mal, dass man von einem Motorradwerk, welches eins der grössten Hersteller ( was die Stückzahl angeht) auf der Welt war, wohl auch noch die meisten abgestellten Stücke finden wird. Mit Simson verhält es sich ebenso. In Deutschland gab es wohl keine anderen Marken mit vergleichsweiser Produktionszahl.
Daher findet man natürlich auch ,,Unmengen" von verbastelten MZ und Simson. Auf der anderen Seite ist es natürlich so, dass kurz nach dem Anschluss der DDR an die BRD die ,,Ost-Fahrzeuge" einfach nicht mehr beachtet wurden. Es war meist egal, was mit ihnen passiert. Also sind sie z.T. verschrottet, vergammelt, verbastelt und von ,,jugendlichen Rowdies" zu Schrott gefahren worden. Die gut erhaltenen Stücke wurden aus Sparsamkeit, Traditionsbewustsein und aus sentimentalen Gründen aufgehoben oder gar noch gefahren. Andere hatten einfach großzügig Platz und wollten sich nicht von ihrem ,,Kapital" trennen.
Wohl fast jeder, jetzt Älterer hat in seiner Jugend ein KFZ ,,vergurkt" (wenn er denn etwas mit Technik zu tun haben wollte :D ).
Ich habe einen Simson SR2 auf dem Gewissen (fuhr aber bis zum Tausch 1985)).

Wo sind eigendlich die ganzen ,,verkackten" Honda`s, Guzzi`s, Benelli`s usw. ? :shock: :zunge: :zunge:

Re: Warum sind MZ-Teile häufig so "verkackt"?!

BeitragVerfasst: 31. Oktober 2010 10:02
von fränky
Hallo Enrico,
keine Bange, die gibts schon noch und liegen auch wieder voll im Trend. Ich kenn viele, die Ihre Youngtimer noch in der Garage stehen haben und irgendwann wieder reaktivieren wollen.
Diese Stückzahlen der einzelnen Modelle, sind natürlich von denen der MZ weit entfernt. :cry:

Re: Warum sind MZ-Teile häufig so "verkackt"?!

BeitragVerfasst: 31. Oktober 2010 10:29
von Henry G.
Simmi-Thimmy hat geschrieben:....Das Problem sehe ich in den ganzen Kiddis (und ich gehöre nich mehr dazu ;D ). Die gucken in Opas Scheune und finden eine Schwalbe. Mit ein wenig Glück springt sie auch noch an und dann gehts ab in den Wald. Nach ein paar Stunden wollen sie es wie im Fernsehen machen. Also holen sie die Sprühdose raus und jauchen die Kiste damit zu. Dann gehts noch ein paar mal den feldweg rauf und runter bis der Sprit alle ist. Aber alles halb so schlimm. Auf zur Tanke und blanken Sprit geholt. Nach ca. 2 km mit dem Sprit geht die Kiste aufeinmal aus und nichtmehr an. SCHEISS OSTTECHNIK :evil:

Also wieder in Opas Schuppen...


... wo wir sie finden, und ihr wieder mühevoll zu neuem Glanz verhelfen


Genauso sehe ich das auch (bin zwar auch fast noch ein Kiddie, aber ich geb mir Mühe und scheu keine Kosten).
Wenn ich seh was an meiner Schule Mopeds rumfahren, wo jeder Mensch mit wenigsten technischen Kenntnissen sehen kann, das es absolut nicht mehr verkehrstauglich ist, könnte sich mir jedesmal der Magen umdrehen.
Einer z.B. fährt nen SR 50 Bj. 90 mit E-Starter (!). Als er anfing zu fahren war das Ding in einem guten Originalzustand. Nach dem zweiten Winter und einigen Stürzen wurde das gute Stück mit der Spraydose in schwarz matt gefärbt.
Die Felgen behielten ihren Rost-Look, und die rissigen Pneumant-Decken mit 0,8 bar (nur geschätzt).
Wenn von der Schule gestartet wird, ist er spätestens nach 500m auf Vollgas.
Von der Verkehrstauglichkeit mal ganz zu schweigen.
Das ist das Problem heutzutage, denk ich. Einige Fahranfänger wissen garnicht wie gefährlich das ist, was sie machen und sind zu faul mal etwas Herzblut zu investieren, damit die Sache verkehrtauglich bleibt. Das, das Instandhalten einer Simson viel zu teuer ist brauch mir keiner zu erzählen. Es fängt ja meist schon bei den kleinsten Dingen an. Blinkerbirne defekt --> Blinker werden runtergedreht/abgebaut, fertig!
Das ist in meinen Augen eine Gefährdung für die Menschheit.


Das Problem damals war es höchstwahrscheinlich, das es einfach sehr wenig Ersatzteile gab. Die KFZ waren allesamt Gebrauchsgegenstände die viel gefahren und wenig gepflegt wurden.
Und man wollte aus der Masse herausstechen, mit z.B. aufgemalten Rallye-Streifen, einer stylischen Lackierung, abmontiertem Kettenschutz, höhergelegtem Fahrwerk,....
Auch hier wurden viele Dinge schlampig ausgeführt, aber das lag mMn mehr an der Inkompetenz macher Fahrer als am Geiz. Ich möchte natürlich nicht alle über einen Kamm scheren!!!

Damals war man ein Held wenn man mal ne Kette, nen Ritzel oder ein Paar Bremsbacken bekommen hat.
So wurde alles mit Notdurft hingebastelt, damit man Montag früh zur Arbeit kommt.
Sicherlich ist es auch gefährlich, wenn man der Kette 3 Glieder entnimmt, damit sie wieder gespannt werden kann.
Aber was sollte man denn machen? Wenn es keine Ketten zu kaufen gab, gab es eben keine.



So Leute, das musste ich mal loswerden.
MfG Henry

Re: Warum sind MZ-Teile häufig so "verkackt"?!

BeitragVerfasst: 31. Oktober 2010 11:27
von ea2873
nach der wende gabs die dinger von geschenkt bis für nen kasten bier. meine erste ETZ250 (2 monate tüv) hat DM 400 gekostet und ich hab lange nachgedacht, ob der mich nicht über den tisch gezogen hat. 150er für DM 300 in originalzustand mit gutem lack waren mir deutlich zu teuer. motor kaputt, macht nix, der austauschmotor kostet maximal nen 50er.
die geschenkten dinger wurden einfach von irgendwelchen leuten verschlimmbessert, hat ja nix gekostet ist also auch nix wert. daher waren so viele pfuscher dran. löcher in rahmen gebohrt etc. ist keine seltenheit.


@ Henry G: wenn man keine Ersatzteile bekommt, pflegt mans normalerweise um so mehr und passt drauf auf. alle meine Maschinen die sozusagen "direkt" aus der DDR stammten waren in vernünftigem Zusstand. nur wenn die an nen Nachwendebastler geraten sind, ging das Grauen los.

Re: Warum sind MZ-Teile häufig so "verkackt"?!

BeitragVerfasst: 31. Oktober 2010 11:33
von sven-r
Ysengrin hat geschrieben:Nun meine Frage: Warum ist das so? Hatten die Schrauber im Osten einfach keine Ahnung? (Kann ich nicht glauben.) Oder war denen einfach egal, wie die Maschine aussieht und ob sie richtig funktioniert, hauptsache sie fährt irgendwie? Oder habe ich einfach nur Pech gehabt mit meinen Teilen?


Also sprichst Du von Teilen die definitiv noch zu DDR-Zeiten "aufgearbeitet" wurden, oder meinst mit Osten einfach nur allgemein Ostdeutschland ?

Zu DDR-Zeiten war es bei 2-Rädern klar, günstiges Gerät was mich auf Arbeit bringen muß, gehegt und gepflegt wurde überwiegend das Auto. Kenne das auch noch von Verwandten und Bekannten, egal wie, laufen muß sie.
Zum 1.war das nun mal nicht wie heute ! Ebend mal beim Motorradhändler vorbei und Teile gekauft. Vieles ging nur mit Beziehungen und wurde unter dem Ladentisch gehandelt. Wie alles, mein Opa brauchte Fließen, Steine und Zement ? Das bekam er damals nur mit Westgeld, Schlachterzeugnisse von seinem Hof und Futtermittel von seiner Arbeit ( LPG ).
Zum 2.wozu top Originalzustand ? Angeben mit Simson oder MZ war wohl so als wenn Du dir heute aus dem Baumarkt ein Fahrrad von Rudy Dax oder Mc Kenzie kaufst und in der MTB-Szene versuchst den "dicken" zu machen.

Wer das heute betreibt will nur schnell "Schrott" los werden und Geld kassieren. Schnell mit Farbe drüber und von weitem Fotografiert schaut's super aus. Hatte auch schon eine Simson gekauft, da wurden die Felgen übersprüht, mit gelegentlichen Ausflügen auf den Reifen. Dies sind aber keine Fan's von solchen Gefährten, sondern haben es irgendwo gefunden, Nachlass von Opa...

Re: Warum sind MZ-Teile häufig so "verkackt"?!

BeitragVerfasst: 31. Oktober 2010 11:44
von Dominik
Verkackt nochma!

Vielleicht gingen sie durch Harley-Fahrer-Hände :mrgreen:

Re: Warum sind MZ-Teile häufig so "verkackt"?!

BeitragVerfasst: 31. Oktober 2010 11:47
von Lorchen
:rofl: :lach:

Re: Warum sind MZ-Teile häufig so "verkackt"?!

BeitragVerfasst: 31. Oktober 2010 11:50
von Arni25
Lorchen hat geschrieben: ordentlich zur Brust


Lorchen hat geschrieben: mach es richtig gut


Lorchen hat geschrieben:Die alte Dame hat es verdient


Immer diese Doppeldeutigkeiten...

Übrigens gibt es auch "verkakte" Autos : Klick

Re: Warum sind MZ-Teile häufig so "verkackt"?!

BeitragVerfasst: 31. Oktober 2010 11:59
von ths
Wie oben schon geschrubselt von anderen, die Dinger waren billig und da konnte man sich dran austoben.
So wars in meiner Jugendzeit auch. Nur hießen die Objekte damals NSU Quickly, Fox, Max, Adler, BMW R25, Ardie, DKW etc.
Die gabs für billiges Geld vom Bauern aus der Scheune und wir sind damit im Feld rumgeritten bis sie hinüber waren und dann weg damit. Damals war die "Entsorgung" überhaupt kein Problem. Das Dorf hatte eine Deponie im Wald, sprich ein Loch in das alles reingeschmissen wurde.
Sorgfältigeres Basteln haben wir erst an unseren Käfern gelernt. Da waren die Tarife etwas höher und der Verstand war auch ein bißchen weiter.
Bei Manchem wurde dann das Interesse an altem Blech wach und man arbeitete sich in die Materie ein, was mir durch eine technische Ausbildung erleichtert wurde. Andere haben es gelassen, sobald das Konto gut genug gefüllt war.
Aber in jeder Generation gilt der Spruch "Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen". Ein Bastelobjekt steht immer am Anfang.

Gruß

Thomas

Re: Warum sind MZ-Teile häufig so "verkackt"?!

BeitragVerfasst: 31. Oktober 2010 12:02
von Lorchen
Arni25 hat geschrieben:Übrigens gibt es auch "verkackte" Autos : Klick

Ach du Kacke! :shock: :lol:

Re: Warum sind MZ-Teile häufig so "verkackt"?!

BeitragVerfasst: 31. Oktober 2010 13:43
von monsieurincroyable
Lorchen hat geschrieben:In deinem Fall, Ysengrin, war es halt ein total unsensibler Pfuscher. Davon gab es damals welche und gibt es auch heute noch. Nimm dir die Kiste ordentlich zur Brust und mach es richtig gut. Die alte Dame hat es verdient. :patpat:


so isses, viele haltens ich für begabt und dann kommen die dollsten sachen raus. bei meiner alten yamaha hat ein solcher schraubergott die M10 schrauben für die gabel- und stossdämpferbeferstigung einfach gegen M8 getauscht und viele andere gravierende fehler begangen.....jetzt ist aber alles heile.

Re: Warum sind MZ-Teile häufig so "verkackt"?!

BeitragVerfasst: 31. Oktober 2010 14:13
von Luzie
Arni25 hat geschrieben: Übrigens gibt es auch "verkakte" Autos : Klick


ist doch nur ein .... der hats nicht besser verdient :tongue: :biggrin: :lach:

Re: Warum sind MZ-Teile häufig so "verkackt"?!

BeitragVerfasst: 31. Oktober 2010 15:25
von Arni25
Luzie hat geschrieben:
Arni25 hat geschrieben: Übrigens gibt es auch "verkakte" Autos : Klick


ist doch nur ein .... der hats nicht besser verdient :tongue: :biggrin: :lach:


Lass das mal den EtzeStefan lesen... :mrgreen:

Re: Warum sind MZ-Teile häufig so "verkackt"?!

BeitragVerfasst: 31. Oktober 2010 16:01
von ETZeStefan
Luzie hat geschrieben:
Arni25 hat geschrieben: Übrigens gibt es auch "verkakte" Autos : Klick


ist doch nur ein .... der hats nicht besser verdient :tongue: :biggrin: :lach:



:box:
dein passi hääts nich anders verdiehnt :!: ;D

Re: Warum sind MZ-Teile häufig so "verkackt"?!

BeitragVerfasst: 31. Oktober 2010 16:44
von Henry G.
ea2873 hat geschrieben:...@ Henry G: wenn man keine Ersatzteile bekommt, pflegt mans normalerweise um so mehr und passt drauf auf. alle meine Maschinen die sozusagen "direkt" aus der DDR stammten waren in vernünftigem Zusstand. nur wenn die an nen Nachwendebastler geraten sind, ging das Grauen los.

Wie gesagt, es gab solche und solche.
Schliesslich gibt es ja auch noch einige top originale MZ/Simson-Mopeds im Super-Zustand.