Hallo Robert,
dann will ich deine Erklärung mal "auseinander" nehmen.
Robert K. G. hat geschrieben:
Das Problem ist, dass die Erklärung, warum der Motor verkehrt herum anspringt, nicht ganz richtig ist. Wenn der Kolben den "richtigen" Punkt vor OT gerade nicht erreicht (=vorwärts "ausdrehen"), dann erreicht er durch die Kompression auch nicht "den anderen". Stelle es dir einfach wie ein Federschwinger vor. Dass stimmt aber trotzdem nicht ganz, aber egal. Also muss, egal was du auch machst, für ein bis zwei Umdrehungen der Motor den "falschen" Zündzeitpunkt bekommen. Das Gemisch stammt aus der nicht vorhandenen Verbrennung eine KW Umdrehung vorher ohne Zündung. Das heißt: Du wirst in ein bis zwei Umdrehungen die Kurbelwelle in die andere Richtung Prügeln. Da ist nichts mit langsam ausdrehen. Dafür darf der Zündzeitpunkt nicht symmetrisch starr sein, sondern du müsstest ihn dynamisch verstellen können. Wie auch immer du das schaffen willst.
Seine Erklärung war doch richtig, auch wenn er es vielleicht anders gemeint hat. Ich versuche das mal mit Worten zu erklären, sollte das nicht ankommen, muss ich anfangen zu zeichnen, ich hoffe ihr erspart mir das.
Der Motor wird durch das Ausschalten der Zündung abgestellt, dreht aber noch etwas weiter. Die Kurbelwelle dreht sich noch in die übliche Laufrichtung. Der Kolben fährt gegen OT. Bevor der Kolben den Zündzeitpunkt erreicht, wird die Zündung wieder eingeschaltet. Im Zündzeitpunkt erfolgt wieder eine Zündung. Der Kolben ist jetzt schon relativ langsam, aber die Geschwindigkeit der Verbrennung immer noch genauso groß wie bei normalem Motorlauf. Die Verbrennung läuft schon ab, obwohl der Kolben den OT noch nicht überschritten hat. Die Folge ist die Umkehr der Drehrichtung.
Die Verbrennung führt soviel Energie zu, dass die Kurbelwelle nun rückwärts dreht.
Aber dass würde sie unter normalen Bedingungen nur einmal machen, zumindest bei der konventionellen Unterbrecherzündung. Aus der Skizze lässt sich nun der Zündzeitpunkt für den Rückwärtslauf entnehmen. Wie ersichtlich wird vorwärts wie rückwärts
vor OT gezündet(in Drehrichtung gesehen).
Von einer höheren Belastung im Bereich der Drehumkehr würde ich nicht ausgehen. Druckspitzen würden sich auch akustisch bemerkbar machen. Probleme im Antriebsstrange sehe ich bei normaler Belastung nicht, im Schiebebetrieb treten auch Kräfte entgegen der normalen Drehrichtung auf(erst recht wenn ein Motor mal festläuft).
Wie ich mal (hier im Forum) gelesen habe, werden Kolbenbolzen von Zweitaktmotoren in der Regel nicht desachsiert, die Belastung der Druckseite und der Gegendruckseite ist also unabhängig von der Drehrichtung.
Grüße
Matthias
PS: Jetzt hab ich doch ne Skizze gemacht

und da natürlich einen Fehler eingebaut. Wer findet ihn? Zur Erklärung der Skizze, gezündet wird wenn die Lichtschranke von dunkel nach hell schaltet. Die in der Skizze dargestellte Scheibe ist fest an der Kurbelwelle montiert, der Geber(nicht eingezeichnet) gehäusefest angebracht.
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