Und da sagen immer alle: "Frach den TÜV-Onkel vorher..."

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Und da sagen immer alle: "Frach den TÜV-Onkel vorher..."

Beitragvon Wolle69 » 1. Dezember 2011 00:33

Tach!

Ich bin im Besitz einer TS250 (/0) und muss diese einer Vollabnahme zwecks Erlangung neuer Papiere bei der Dekra (Sachsen, genauer: Gorl-Morgs-Schdodd) vorstellen. Beim Kauf war bereits ein EM250 und eine komplette ETZ-Gabel mit Scheibenbremse verbaut, Bereifung vorn 2,75-18 auf 1,60x18 und hinten 3,5-16 auf 2,15x16.

Ich möchte - für's Erste - den Motor eingetragen bekommen, außerdem die Scheibenbremse und die Bereifung vorne wieder auf 16 Zoll sowie ringsum Niederquerschnitt haben. Die Gabel bekommt wieder die TS-Klemmköpfe für 35mm Gabelrohre. Eigentlich habe ich noch mehr vor, aber das muss ich mir wohl erstmal für später aufheben...

Nachdem ich im Forum hier jede Menge gelesen hatte, entschloss ich mich dazu, erstmal vorbereitend bei der Dekra vorstellig zu werden. Ich rief an, bekam die Auskunft, mein Anliegen könne jeder Prüfer bearbeiten, es gäbe keine Motorrad-Spezialisten bei dem Verein und einen Termin brauchte ich auch nicht. Also habe ich mir diverse Freigaben und Briefkopien besorgt und bin da hin... ca. 17.30 Uhr (das war wohl nicht so schlau...). Der herbeigerufene Kittel war schon älter und meinte, er hätte früher mit den MZtten zu tun gehabt, ein jüngerer Prüfer könne das ggf. gar nicht alles beurteilen. Fein, dachte ich, na dann mal los...

Als wichtigste Dokumente habe ich mitgenommen:
1. "Umbaumöglichkeiten an MZ-Motorrädern" (Kraftfahrzeugtechnik 1989)
2. "MZ-Information" (15.08.1986)
3. Schreiben von MZ an einen Herrn Ley aus Herford (09.12.1986)

Die Dokumente sollten ja eigentlich bekannt sein - wenn nicht, bitte ich um kurze Rückmeldung, dann stelle ich sie hier noch rein. Allein in den "Umbaumöglichkeiten" steht unter Punkt 10.1: Motor EM250 und/oder Scheibenbremse und zwar explizit für die TS250 (sowie nachfolgend auch für die TS250/1). Da wollte er mir was von unterschiedlichen Rahmen erzählen blabla... wenn die Freigabe sagt: TS250(/0)+EM250+SB=korrekt, dann sollte das doch auch korrekt sein, oder? Unter Punkt 2 der "Umbaumöglichkeiten" steht übrigens auch nochmal, dass die Scheibenbremse verbaut werden darf. Gut, hatten wir das dann irgendwann durch.

Es ging weiter mit der Bereifung. Anhand diverser Briefkopien und Freigaben meinte er, dass 110/80-16 oder auch 120/90-16 hinten wohl kein Problem wären, da gehen ja auch noch dickere Reifen rein - genauere Aussagen habe ich nicht bekommen. Vorne schaltete er jedoch auf stur. Er war der festen Überzeugung, dass sich Scheibenbremse und 16-Zoll-Felge nicht vertragen (über die Reifen haben wir gar nicht erst gesprochen). Komisch... sowas bin ich schon gefahren (ging gut) - ebenso wie andere hier im Forum. In den oben genannten Dokumenten steht zwar einmal was von 3,5mm außermittig (Dokument 2) und einmal 5mm außermittig (Dokument 3), aber von 16-Zoll oder 18-Zoll steht da nix. Die Dokumente 2 und 3 beziehen sich zwar explizit auf die TS250/1 (also wohl 18"-Bereifung), aber das Dokument 1 sagt dazu gar nix - und datiert außerdem jünger! Andererseits habe ich vor kurzem hier auch anderes gelesen... leider ohne Quellenangabe:
viewtopic.php?f=33&t=51408&p=866710&hilit=aussermittig#p865240

Die Meinung des Herrn Ingenieurs war, dass der 16"-Reifen das Bremsmoment nicht auf die Straße bringen könne, die Bremse ggf. zu bissig werden könne....

Dazu fällt mir folgendes ein:
1. Es gibt hier Leute, die von TS250 (egal ob /0 oder /1) schreiben, mit denen sie Stoppies mit einer Trommelbremse hinlegen.
2. Die Bremsscheibe wird gebremst.
3. Bremsscheibe ist an Nabe geschraubt, Nabe wird also verzögert.
4. Von der Nabe geht's in die Speichen, von dort in die Felge.
5. Die Felge muss die Bremskräfte (ggf. unter Beteiligung des Schlauches) an den Reifen übertragen.
6. Vom Reifen auf die Straße.

An welcher Stelle soll hier ein Unterschied zwischen 16- und 18-Zoll bestehen? Sollen die Speichen brechen oder der Reifen auf der Felge rutschen? Da sprechen bspw. mit Trommel blockierende Vorderräder in 16-Zoll dagegen. Die Fläche, die der Reifen auf der Straße hat, sollte doch relativ gleich sein, oder? Da gibt es doch massig andere Variablen wie Luftdruck, Straßenzustand, Fahrzustand des Motorrads, Reifenprofil etc. die diese Fläche beeinflussen, oder? Der Sachverständige meinte, dass der Hebelarm zwischen Bremse (vielleicht meinte er die Radachse?) und dem Punkt, an dem die Bremskraft auf die Straße kommt anders sei... hm.... Bremsmoment durch SB... große Felge, kleine Kraft, kleine Felge, große Kraft... Dosierbarkeit? Und das ist der Grund, mir das nicht eintragen zu wollen? Nochmal zur Erinnerung: ich möchte moderne Niederquerschnittsreifen haben, die sicherlich besser haften als das, was da momentan drauf ist oder als alles, was da früher Stand der Technik war. Und die von mir vorgelegten Dokumente schweigen sich dazu aus... Blöderweise habe ich nur Briefkopien, bei denen 16" vorne und SB immer im Zusammenhang mit einem Seitenwagen stehen - das hat er auch gesehen.

Fazit: Er meinte, das wäre ja ein ganz neues Motorrad, das könnte man alles nicht so genau sagen. Super, ich darf also Geld ausgeben und dann kann der Typ trotzdem noch sagen "Nö, is nich." Eine "begleitende Begutachtung" oder sowas wollte er, es wäre ja ein "komplett neues Motorrad"... was meint er damit? Dass er Geld sehen will für die Beratung? Einen Sachverständigen, der sich mit sowas im Speziellen auskennt, konnte er mir jedenfalls nicht benennen. Termine? Ich denke, die brauche ich nicht!? Und wie soll so ein Gespräch dann ablaufen? Kriegt man da mal was schriftlich? Er hat auch mehrfach betont, dass gewisse Abstände einzuhalten wären, worauf ich erwiederte, dass ich nicht ganz doof sei und das schon sicherstellen werde, dass die Abstände passten. Das hat er nicht geschnallt und mir das wieder und wieder vorgebetet - ich hingegen wollte doch nur wissen, ob er mir das einträgt, wenn ich ihm das geometrisch passend und mit den vorgelegten Papieren vorstelle.

Als er dann was von Technik, Kräften, Momenten, Sicherheit, Prüfung und so weiter erzählte, fragte ich ihn, wie ich denn das Motorrad aufbauen solle, damit ich die Chance habe, das abgenommen zu kriegen. Die Tirade begann von vorn, er hatte mich offenbar wieder nicht verstanden. Ich bejahte alles brav und wollte wissen, wie denn seine Kräfte und Momente um der Sicherheit der Technik willen denn nun geprüft werden würden - und zwar OBJEKTIV! Die (von mir vorweggenommene) Antwort: Probefahrt.

Hallo? Da erzählt mir der Kasperkopp was von Physik und schwebt dabei meterweise über dem Boden und dann will er mir die "Prüfung" mittels Probefahrt verkaufen? Also ich habe schon eine ganze Menge technischer Prüfnormen gesehen, aber da wird (teils fernab jeglichen Realitätsbezuges) ganz sicher nichts von der Tagesform, Lust, Laune, Sympathie und Abstand zur letzten Kippenpause des Prüfenden abhängig gemacht...!!!

Für mich ergeben sich die folgenden Fragen:
- Welcher Dekra-Mensch in Chemnitz ist kompetent? (Es gäbe wohl jemanden etwas weiter weg...)
- Kann mir jemand einen Brief für TS250 (/0!) mit SB und vorne 16" zur Verfügung stellen? (Er meinte, da müsse man erstmal sehen, wer das eingetragen hätte...)
- In welcher Freigabe steht etwas zur Felgengröße im Zusammenhang mit der Scheibenbremse?
- Hat jemand schonmal irgendeine begleitende Beratung erhalten und ist dabei mit Papier (günstigenfalls mit Schrift drauf, Stempel, Datum, Unterschrift) nach Hause gegangen, wo drinsteht, dass das so geht? Sonst kann ich mir das ja auch sparen...

Irgendwie beschleicht mich da so eine Ahnung, woher die latent zu beobachtende Ablehnung gegenüber solchen Leuten herkommen mag...

Ciao
Wolle

P.S.: Ja, ich bin immer höflich geblieben. Ich befürchte ja, dort nochmal hin zu müssen...
P.S.P.S.: Ich habe lange überlegt, ob und wie ich das hier schreibe... aber recherchiert habe ich je ganze Menge, Freigaben, Briefe... hat aber eben doch nix genützt.
P.S.P.S.P.S.: Stummel, die für stärkere Maschinen aus der selben Zeit und ebenfalls 35mm-Klemmung eine Freigabe haben möchte ich vielleicht auch... er wieder "Kräfte, Momente... das muss ja alles übertragen werden!" - Prüfung: Probefahrt. Kann man sich ne Kraftmessdose eigentlich implantieren lassen? Dazu dann ne Diagnose-Schnittstelle und dann kann man sich bei dem Verein als Prüf-Fahrer bewerben oder wie?
Ciao
Wolle

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Re: Und da sagen immer alle: "Frach den TÜV-Onkel vorher..."

Beitragvon Ralle » 1. Dezember 2011 02:10

Ein kleiner, aber eventuell entscheidender Fehler in deiner Geschichte findet sich gleich ziemlich weit oben:

Wolle69 hat geschrieben:Ich rief an


Den TÜV- Onkel fragen heißt Paiere einpacken hinfahren und einen Suchen mit dem man das Vorhaben ordentlich durchsprechen kann. Wenn der überzeugt wurde, dann einen Termin direkt mit dieser Person ausmachen und wenn der vorher ja gesagt hat und alles so ist wie beschrieben, dann sollte es auch klappen mit der Abnahme...
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Re: Und da sagen immer alle: "Frach den TÜV-Onkel vorher..."

Beitragvon Micky » 1. Dezember 2011 03:03

Wolle69 hat geschrieben:Irgendwie beschleicht mich da so eine Ahnung, woher die latent zu beobachtende Ablehnung gegenüber solchen Leuten herkommen mag...?
Ja, halte diesen Verein auch für bißchen überflüssig.


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Re: Und da sagen immer alle: "Frach den TÜV-Onkel vorher..."

Beitragvon Lorchen » 1. Dezember 2011 06:10

Wolle69 hat geschrieben:Die Meinung des Herrn Ingenieurs war, dass der 16"-Reifen das Bremsmoment nicht auf die Straße bringen könne, die Bremse ggf. zu bissig werden könne....

Das ist schon richtig. Der Reifenumfang liegt näher an der Bremsscheibe als beim 18''-Rad. Hier wirkt das Hebelgesetz mit den drei Punkten Reifenlauffläche, Bremsscheibe und Radachse. Ob es allerdings zu bissig wird, kann ich nicht beurteilen.
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Re: Und da sagen immer alle: "Frach den TÜV-Onkel vorher..."

Beitragvon ETZChris » 1. Dezember 2011 07:56

Lorchen hat geschrieben:
Wolle69 hat geschrieben:Die Meinung des Herrn Ingenieurs war, dass der 16"-Reifen das Bremsmoment nicht auf die Straße bringen könne, die Bremse ggf. zu bissig werden könne....

Das ist schon richtig. Der Reifenumfang liegt näher an der Bremsscheibe als beim 18''-Rad. Hier wirkt das Hebelgesetz mit den drei Punkten Reifenlauffläche, Bremsscheibe und Radachse. Ob es allerdings zu bissig wird, kann ich nicht beurteilen.


was ist dann mit den ganzen gespannen mit 16" und SB???
Gruß
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Re: Und da sagen immer alle: "Frach den TÜV-Onkel vorher..."

Beitragvon MaxNice » 1. Dezember 2011 08:11

Ralle hat geschrieben:Ein kleiner, aber eventuell entscheidender Fehler in deiner Geschichte findet sich gleich ziemlich weit oben:

Wolle69 hat geschrieben:Ich rief an


Den TÜV- Onkel fragen heißt Paiere einpacken hinfahren und einen Suchen mit dem man das Vorhaben ordentlich durchsprechen kann. Wenn der überzeugt wurde, dann einen Termin direkt mit dieser Person ausmachen und wenn der vorher ja gesagt hat und alles so ist wie beschrieben, dann sollte es auch klappen mit der Abnahme...

ralle du bringst da was durcheinander, er rief nur zur sondierung an, er fuhr dann dort hin (17:30) ;)
wenn der prüfer der meinung ist, dass das 16" rad in der bremsscheibe zu bissig wäre (freigängig ist es ja) dann konfrontiere ihn mit dem einbau einer stahlflexleitung die einen besser dosierbaren druckpunkt bietet. wenn er rummosert, das die 16" bereifung nur bei gespannen eingetragen würde, dann erkläre ihm, dass eine solo das erst recht fahren könnte da die belastung des fahrwerks wesentlich geringer ist.
konfrontiere ihn allgemein mit dem punkt "mehr sicherheit durch technische verbesserungen". bei motorrädern ist es tatsächlich praxis, brems und andere kräfte mit der probefahrt zu prüfen, kradrollenprüfstände haben die meisten vereine garnicht (sofern es sowas für motorräder überhaupt gibt)
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Re: Und da sagen immer alle: "Frach den TÜV-Onkel vorher..."

Beitragvon zweitaktkombinat » 1. Dezember 2011 08:18

ETZChris hat geschrieben:
Lorchen hat geschrieben:
Wolle69 hat geschrieben:Die Meinung des Herrn Ingenieurs war, dass der 16"-Reifen das Bremsmoment nicht auf die Straße bringen könne, die Bremse ggf. zu bissig werden könne....

Das ist schon richtig. Der Reifenumfang liegt näher an der Bremsscheibe als beim 18''-Rad. Hier wirkt das Hebelgesetz mit den drei Punkten Reifenlauffläche, Bremsscheibe und Radachse. Ob es allerdings zu bissig wird, kann ich nicht beurteilen.


was ist dann mit den ganzen gespannen mit 16" und SB???


Die bremsen hervorragend! Zumindest mein ETZ mit 16 Zoll vorn und 3,5 Schlappen. Nix außermittig. Und seit dem Umbau der Handpumpe auf Grimeca wimmert selbst der dicke Reifen vorn.

Ich hatte hier keinerlei Probleme das einzutragen. Hatte auch sie Papiere dabei.

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Re: Und da sagen immer alle: "Frach den TÜV-Onkel vorher..."

Beitragvon mzler-gc » 1. Dezember 2011 08:25

Hallo Wolle,

schon interessant, was du nachts so machst! ;)

Das meine Kiste (TS250/A -> Armeeausführung der TS250) mit 16"-VR und SB zugelassen und eingetragen ist, weißt du ja!

N kompetenten Dekra-Mann gibts in Zwickau -> Herr per PN erfragen
Zuletzt geändert von mzler-gc am 1. Dezember 2011 13:15, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Und da sagen immer alle: "Frach den TÜV-Onkel vorher..."

Beitragvon xtreas » 1. Dezember 2011 09:22

Hallo,
hatte bei der DEKRA in Bautzen das Glück, einen nette Prüfer zu finden, der "baubegleitend" beim Anbau der Moppedanhängerkupplung an meine ETZ 250 und Aufbau des Anhängers beteiligt war.
Er hat mir ohne etwas dafür zu berechnen 6 Seiten aus der StVZo ausgedruckt und ich war ein paar mal dort
SPOILER:
um Ihn Honig ums Maul zu schmieren :lol:
und habe immer wieder ein paar Fragen gestellt und Ihn so mit an dem Projekt "festgenagelt". Da gab es dann keine Probleme bei der Abnahme.
Gut Schlauch und Gute Fahrt......
Viele Grüße
Xtreas,
Südoberlausitzstammtischler

Mitglied im Rundlampenschweinchenliebhaberclub Nr. 17
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Einer konnte Stroh zu Gold spinnen....
SPOILER:
...wir machen aus Watte kleine Draculas......

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Re: Und da sagen immer alle: "Frach den TÜV-Onkel vorher..."

Beitragvon Wolle69 » 1. Dezember 2011 10:56

Hallo zusammen!

Danke für die zahlreichen Antworten.

Lorchen hat geschrieben:Das ist schon richtig. Der Reifenumfang liegt näher an der Bremsscheibe als beim 18''-Rad. Hier wirkt das Hebelgesetz mit den drei Punkten Reifenlauffläche, Bremsscheibe und Radachse. Ob es allerdings zu bissig wird, kann ich nicht beurteilen.


Ja, es ist richtig, habe ich auch nie angezweifelt. Nur... wie wird es denn beurteilt? Anscheinend ist man da wirklich sowas wie ausgeliefert... Ermessen und so. Daher nützt wohl doch nur der richtige Ansprechpartner was.

Anders hingegen bei EM250 in TS250. Da war er der Überzeugung, das ginge nicht, das offizielle Papier sagt aber, dass es geht. Also muss er... widerwillig.

ETZChris hat geschrieben:was ist dann mit den ganzen gespannen mit 16" und SB???


Tja, die haben ne höhere Achslast und damit evtl. eine bessere Dosierbarkeit...

MaxNice hat geschrieben:
Ralle hat geschrieben:
Wolle69 hat geschrieben:Ich rief an

Den TÜV- Onkel fragen heißt Paiere einpacken hinfahren

ralle du bringst da was durcheinander, er rief nur zur sondierung an, er fuhr dann dort hin (17:30) ;)


Genau so.

MaxNice hat geschrieben:wenn der prüfer der meinung ist, dass das 16" rad in der bremsscheibe zu bissig wäre (freigängig ist es ja) dann konfrontiere ihn mit dem einbau einer stahlflexleitung die einen besser dosierbaren druckpunkt bietet.


Ich dachte immer, eine Stahlflex-Bremsleitung würde die Geschichte noch bissiger machen? Ursprünglich war das auch mal Teil meines Plans, da die alte Bremsleitung eben doch alt ist...

MaxNice hat geschrieben:wenn er rummosert, das die 16" bereifung nur bei gespannen eingetragen würde, dann erkläre ihm, dass eine solo das erst recht fahren könnte da die belastung des fahrwerks wesentlich geringer ist.


Siehe oben: geringere Last => größere Gefahr des Überbremsens. Auf der anderen Seite: mit ein bisschen Gewichtsverlagerung kann ich dem auch gerne ein überbremstes Vorderrad auf einem leichten Fahrrad und popeliger Felgenbremse vorführen (ohne mich hinzupacken)... ist die dann auch zu bissig? Äpfel und Birnen, weiß ich. Aber auch mit jedem heute verfügbaren, konventionell bremsenden Neumotorrad kann man sich hinlegen, wenn man nur genügend gefühllos ist.

MaxNice hat geschrieben:konfrontiere ihn allgemein mit dem punkt "mehr sicherheit durch technische verbesserungen". bei motorrädern ist es tatsächlich praxis, brems und andere kräfte mit der probefahrt zu prüfen, kradrollenprüfstände haben die meisten vereine garnicht (sofern es sowas für motorräder überhaupt gibt)


Da war er der Meinung, dass man das so pauschal eben nicht sagen könne. Philosophisch vielleicht gar nicht so verkehrt, praktisch haltlos. Und wie man Kräfte und Momente mit einer Probefahrt überprüfen will, das wüsste ich schon gerne. Selbst eine nicht objektive Bremsprüfung (also Kräfte, Momente und die ganze Theorie mal außen vor) würde im Umkehrschluss bedeuten, dass der Prüfer bei der Probefahrt ans absolute Limit gehen muss. Wie stehen die Chancen, dass er sich dabei hinpackt? Also wird er eben nicht ans Limit gehen und die Prüfung verfehlt ihren Sinn.

mzler-gc hat geschrieben:schon interessant, was du nachts so machst! ;)


Ich konnte nich schlafen, der Typ hat mich aufgeregt...

mzler-gc hat geschrieben:N kompetenten Dekra-Mann gibts in Zwickau -> Herr XY (PN an mzler-gc)


Das wird dann wohl die Anlaufstelle fürs weitere Vorgehen werden. Bevor ich mir bei dem gestrigen den Mund fusselig rede. Nach der Vollabnahme sieht die Sache dann ja eh wieder anders aus. Wobei ich - ganz öffentlich - betonen möchte, dass mir der Sinn nicht nach einem Harakiri-Umbau steht... ich denke schon, dass mein Vorhaben technisch (und auch sonst) recht vernünftig ist.

xtreas hat geschrieben:hatte bei der DEKRA in Bautzen das Glück, einen nette Prüfer zu finden, der "baubegleitend" beim Anbau der Moppedanhängerkupplung an meine ETZ 250 und Aufbau des Anhängers beteiligt war.


Danke auch dir für den Tipp, ich werde es wohl erstmal in Zwicke versuchen. Wie bereits geschrieben: Gesprächstermin und einen "eigenen" Prüfer (ich seh ja ein, dass nicht jeder alles wissen kann) wollte ich ja - gab's aber weder telefonisch, noch direkt-verbal nicht zu wollen.

So, ich hoffe, ich habe nichts vergessen... nochmal ein kollektives Danke an alle, ich werde wohl mal in Zwickau das Gespräch suchen.

Ciao
Wolle

P.S.: Wird sicher trotdzem nicht das letzte Posting in diesem Thread sein... ;)
Zuletzt geändert von Wolle69 am 1. Dezember 2011 15:04, insgesamt 1-mal geändert.
Ciao
Wolle

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Re: Und da sagen immer alle: "Frach den TÜV-Onkel vorher..."

Beitragvon Arni25 » 1. Dezember 2011 11:25

Wolle69 hat geschrieben:Daher nützt wohl doch nur der richtige Ansprechpartner was.


Genau das ist der springende und alles entscheidende Punkt. Bei mir war es die Junak. Ein totaler Exot polnischer Abstammung mit holländischen Papieren und dazu laut wie die Hölle.

Bei TÜV Station NR.1 im Vorfeld vorgesprochen. Und da merkte ich schon das da der Amtsschimmel schon mit den Hufen scharrte. Probleme waren schon zu wittern.

Also bei TÜV Station Nr.2 telefonisch angefragt. Da hat sofort die Chemie mit dem Ing gepasst. Er: Ach ja, der Herr XY von TÜV Station Nr. 1.... m Sein Herz schlägt nicht so sehr für Motorräder. Aber gut, ich habe auch kein Problem mit lauten Motorrädern, will ich mir dann mal angucken - kann ja nicht so schlimm sein meinte er. :twisted:

Dann 2 Tage vor dem Termin musste ich erkennen, dan mein selbstgestrickter Kettenschutz nicht praxistauglich ist. Ihn angerufen und gefragt ob es schlimm ist wenn ich zur Vollabnahme keinen dran habe. Er: ja, ist eigentlich zwingend vorgeschrieben. Aber kommen sie mal vorbei, ich werde das ganze wohlwollend betrachten.

Ergebniss: 10 min. Prüfung und 45 min. Benzingespräche über alte Moppeds und das Vollgutachten ohne erkennbare Mängel.


Also - zickt der Prüfer schon im Vorfeld such Dir einen anderen!
Gruß Arni

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Re: Und da sagen immer alle: "Frach den TÜV-Onkel vorher..."

Beitragvon jot » 1. Dezember 2011 12:37

moin,

ich finde die hauptuntersuchnung nicht überflüssig. viele spinner ohne jegliche ahnung bauen irgendwelchen firlefanz auf --> plakette ab! wenn einer nicht so richtig will dann geht man zum nächsten, macht man ja beim brot auch so. für fahrzeuge jenseits der 25 geht im grunde alles. bitte keine namen, beitrag editieren ist erforderlich (denke ich), kann man per pn klären. nochmals: wer viel fragt kriegt auch viele antworten, oftmals nicht die, die erwartet werden. warum soll sich ein prüfer für eine mz aus dem fenster lehnen? jot

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Re: Und da sagen immer alle: "Frach den TÜV-Onkel vorher..."

Beitragvon vaniljeice » 1. Dezember 2011 13:20

bei derselben dekra-station war ich auch schonmal... (bei der messe da hinten?!?) da geh ich nie wieder hin.
ich empfehle dir auch entweder den empfohlenen prüfer in zwigge (auch wenn ich den nicht kenne, aber es scheint ja positive erfahrungen zu geben) oder wie ich es für gewöhnlich mache: in ner werkstatt wo seit jahren der gleiche prüfer hinkommt und erstmal mit dem meister nen kaffee schlürft. die sind meist nich so realitätsfern.

ich muss aber auch sagen, dass es recht ironisch is, dass deine bremse zu gut ist... du könntest auch erstmal den hobel soweit mit trommelbremse fertig machen. (die telegabel usw. borgt dir bestimmt erstmal jemand hier aus der gegend) und dann die lage sondieren und nen prüfer ausfindig machen, der die sb einträgt. vielleicht gibt es ja auch präzedenzfälle und jemand ausm forum hat ne solomaschine mit 16 zoll und sb und is so nett den bericht der eintragung einzuscannen und dir zuzuschicken. könntest auch mal ans werk schreiben, was die zur kombi aus 16zoll und sb sagen. (sind die denn die richtigen ansprechpartner?)

auf jeden fall alles gute!
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Re: Und da sagen immer alle: "Frach den TÜV-Onkel vorher..."

Beitragvon Paule56 » 1. Dezember 2011 13:23

Lorchen hat geschrieben:Ob es allerdings zu bissig wird, kann ich nicht beurteilen.


Ich kann es nicht berechnen, aber beurteilen, der 16" Pneu erträgt das auch in der Solo Rotax trotz Stahlflex mit Gelassenheit ....

Bild
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Wolfgang

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Re: Und da sagen immer alle: "Frach den TÜV-Onkel vorher..."

Beitragvon Robert K. G. » 1. Dezember 2011 14:41

zweitaktkombinat hat geschrieben:
Die bremsen hervorragend! Zumindest mein ETZ mit 16 Zoll vorn und 3,5 Schlappen. Nix außermittig. Und seit dem Umbau der Handpumpe auf Grimeca wimmert selbst der dicke Reifen vorn.

Ich hatte hier keinerlei Probleme das einzutragen. Hatte auch sie Papiere dabei.


Bitte nichts durcheinander würfeln. Bei der ETZ wird das Rad mittig eigespeicht. Für 16'' Umbauten gibt es keine Freigaben vom Werk. Es handelt sich um Einzelabnahmen. Da kann jeder Prüfer für sich entscheiden ob er das macht oder auch nicht und unter welchen Bedingungen. Insofern gibt es nur eine Lösung: Will der Prüfer nicht, so suche man sich einen anderen. Ein Prüfer ist nicht verpflichtet mir etwas einzutragen.

Weiter im Text. NUR für die MZ TS 250/1 gibt es ab Werk eine Freigabe auf Scheibenbremse umzubauen. Diese enthält den vielzitierten Passus mit dem Außermittig einspeichen. Und es muss das 18'' Rad verbaut sein. Zudem wird auch ein Hochlenker gefordert. Für die "/0" gibt es keine Freigabe. Das liegt an der 32er Gabel. 16'' Räder machen vielen Prüfern Bauchschmerzen wegen der Freigängigkeit zur Entläftungsschraube des Bremssattels. Da die Gespannbauer aber auch meist "ihre" Prüfer haben, ist dieser Umbau auch bei Gespannen öfter eingetragen. Zudem bietet ein 16'' Vorderrad in der Solo eigentlich nur Nachteile. Stichwort wäre hier die Flatterneigung. Wäre ich Prüfer würde ich einen Lenkungsdämpfer, wie beim Gespann fordern.

Zusammenfassend kann man nur sagen: Papiere von anderen Motorrädern sind in dem Fall so sinnlos wie die Eier des Papstes. Und von den Freigaben des Werkes wird dieser Umbau nicht erfasst. Man muss alles per Einzelabnahme durchboxen. Dazu braucht man einen willigen Prüfer. Den gilt es im ersten Schritt zu suchen. - Viel Glück!

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Re: Und da sagen immer alle: "Frach den TÜV-Onkel vorher..."

Beitragvon Ralle » 1. Dezember 2011 14:52

MaxNice hat geschrieben:ralle du bringst da was durcheinander, er rief nur zur sondierung an, er fuhr dann dort hin (17:30) ;)


Nein, ich glaube der Besuch dort verfolgte bereits die Absicht mit einem Protokoll für die Briefausstellung in der Hand den Hof wieder zu verlassen, daher jetzt der (durchaus verständliche) Frust...
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Re: Und da sagen immer alle: "Frach den TÜV-Onkel vorher..."

Beitragvon Klaus P. » 1. Dezember 2011 15:27

Meine Vorgehensweise bei solchen Wünschen ist folgendermaßen.
Ich komme mit dem angemeldeten und zugelassenem Fahrzeug vorgefehren.
Es hatte bereits TÜV und der nächste Termin steht an.

Dann frage ich nach einem Prüfer, den ich im besten Fall kenne.
Mit ihm bespreche ich den Wunsch.
Erst dann gehe ich zur Anmeldung.
Damit habe ich seit Jahren keine Schwierigkeiten Änderungen zu legalisieren.
Allerdings muß der Prüfer schon engagiert sein.

19"Rad in eine BMW GS, kein Problem meint er, Superbike haben das auch.

usw, usf.

Gruß Klaus

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Re: Und da sagen immer alle: "Frach den TÜV-Onkel vorher..."

Beitragvon Wolle69 » 1. Dezember 2011 15:45

Hallo!

jot hat geschrieben:ich finde die hauptuntersuchnung nicht überflüssig. ... bitte keine namen, beitrag editieren ist erforderlich (denke ich), kann man per pn klären.


Ich finde die HU auch nicht überflüssig, aus den selben Gründen wie du. Ich finde es hingegen überflüssig, die liebe Physik zu bemühen und dann die gesegneten Prüferhände als geeignetes Messinstrument hinzustellen. Rest => alles klar.

vaniljeice hat geschrieben:ich muss aber auch sagen, dass es recht ironisch is, dass deine bremse zu gut ist... du könntest auch erstmal den hobel soweit mit trommelbremse fertig machen. (die telegabel usw. borgt dir bestimmt erstmal jemand hier aus der gegend) und dann die lage sondieren und nen prüfer ausfindig machen, der die sb einträgt. vielleicht gibt es ja auch präzedenzfälle und jemand ausm forum hat ne solomaschine mit 16 zoll und sb und is so nett den bericht der eintragung einzuscannen und dir zuzuschicken.


Naja, also die 35er-Gabel mit SB war dabei und verbaut. Die 32er-Gabel war dazu und die habe ich verkauft, denn zurückrüsten scheint hier nur für besondere Ästheten eine Option zu sein. Außerdem soll das nicht das letzte gewesen sein, was an der Maschine eben nicht dem ehemaligen Auslieferungszustand entspricht. Es soll ein zeitgenössischer Umbau werden...

So ähnlich klang das bei dem Dekra-Typen übrigens auch: Ist ja ein komplett neues Motorrad, da muss erst das eine... dann das andere... dann muss man sehen... Hallo? Was bitte ist der Zusammenhang zwischen vorab beliebig vielen Abnahmen und Untersuchungen verschiedener Zustände, die im Nachhinein trotdzem wieder verändert (und neu abgenommen) werden? Vorher gucken, dass das Motorrad mit Trommel und 16" fährt braucht man nicht - das ist schließlich original so! Bitte nicht falsch verstehen: dein Vorschlag ist sicher praktisch nicht verkehrt... aber irgendwie frage ich mich, ob ich die Gelddruckmaschine für den Herrn (und die Zulassungsstelle) bin, indem ich alle 4 Wochen da aufschlage und mit was neuem ankomme. Ich habe meine "Ansprüche" ja schon zurückgedreht und verlange nicht, mir den teuflischsten aller Pläne abzusegnen...

Den "Präzedenzfall" habe ich übrigens schon... ;-)

Paule56 hat geschrieben:Ich kann es nicht berechnen, aber beurteilen, der 16" Pneu erträgt das auch in der Solo Rotax trotz Stahlflex mit Gelassenheit ....


Sehr interessant! Inwiefern besteht da eine Ähnlichkeit bzw. gibt es gemeinsame Bauteile? Ist das Serie so? Was wiegt das Motorrad?

Robert K. G. hat geschrieben:Für 16'' Umbauten gibt es keine Freigaben vom Werk. ... Weiter im Text. NUR für die MZ TS 250/1 gibt es ab Werk eine Freigabe auf Scheibenbremse umzubauen. Diese enthält den vielzitierten Passus mit dem Außermittig einspeichen. Und es muss das 18'' Rad verbaut sein. Zudem wird auch ein Hochlenker gefordert. Für die "/0" gibt es keine Freigabe.


Ich habe bereits oben einen Link auf einen Beitrag von dir gesetzt. Dort triffst du ebenso diese Aussage, leider ohne Quellenangabe. Ich bezweifle nicht dein Wissen - eher meins! - aber bitte sieh dir mal den Anhang zu diesem Posting an, insbesondere den Punkt 10.1. Dort finde ich eine Aufzählung, was alles zulässig ist. Die Aufzählung ist nicht nummeriert, es besteht kein erkennbar bedingender Zusammenhang zwischen den einzelnen Punkten. Das wird auch deutlich, da der Umbau auf TS/1 oben steht, dann kommt ne Menge Kram (Tank, Schutzbalge, ...) und dann erst Motor/Bremse. Die Dinge haben nichts miteinander zu tun. Dass die Gabel für die SB auf 35mm umgebaut werden muss, ergibt sich ja aus der rein technisch-geometrischen Notwendigkeit. Aber Bereifung oder Felgen? Das Dokument schweigt sich dazu einfach aus. Hingegen ist unter Punkt 10.5 und 10.6 für die ETZ250 bzw. 251 explizit auf geführt, was NICHT umgebaut werden darf.

Sicherlich: Man kann von dem Einen nicht bedingungslos auf das Andere schließen. Dennoch besteht zumindestens die Möglichkeit, diesen Schluss mal gedanklich anzustellen: das Dokument sagt, was verändert werden darf und was nicht. Alles weitere bleibt original... z.B. die Felge. Wie gesagt: Mir fehlt irgendwie das ausdrückliche Verbot bzw. eine Quelle dazu. Aus meinen Quellen kann ich das nicht ableiten. Es geht mir auch nicht um Rechthaberei, sondern es interessiert mich eben.

Robert K. G. hat geschrieben:Das liegt an der 32er Gabel. 16'' Räder machen vielen Prüfern Bauchschmerzen wegen der Freigängigkeit zur Entläftungsschraube des Bremssattels. Da die Gespannbauer aber auch meist "ihre" Prüfer haben, ist dieser Umbau auch bei Gespannen öfter eingetragen. Zudem bietet ein 16'' Vorderrad in der Solo eigentlich nur Nachteile. Stichwort wäre hier die Flatterneigung.


Die Gabel MUSS beim (an sich legitimen, siehe meine Quelle) Umbau auf SB ja auf 35mm geändert werden, um den Bremssattel verbauen zu können. Die 18er Felge hingegen MUSS nicht verbaut werden, das ist nirgends erwähnt (sind die 35mm zwar auch nicht...) und eine technische Notwendigkeit gibt es auch nicht (...im Gegensatz zu den 35mm, denn es passt ja auch so... Beispiele gibt's genug).

Robert K. G. hat geschrieben:Wäre ich Prüfer würde ich einen Lenkungsdämpfer, wie beim Gespann fordern.


Also ich verstehe um ehrlich zu sein nicht, warum meine TS, die original mit 16" und ohne Lenkungsdämpfer aus dem Werk kam nun auf einmal einen Lenkungsdämpfer braucht, weil sich die Art, wie das Bremsmoment in die Nabe (zum weiter originalen 16"-Rad) eingeleitet wird, verändert hat...

Ich danke dir dennoch für deinen Beitrag und möchte nicht als Streithahn dastehen - ich versuche nur eben objektive Argumente für und wider zu finden. Vielleicht ist das auch der falsche Weg (siehe oben "viele Fragen..."), aber ich suche eben nicht nach der Freigabe für nen japanischen 1000ccm-4-Zylinder-Motor Bj. 2012 für mein Motorrad.

Ralle hat geschrieben:Nein, ich glaube der Besuch dort verfolgte bereits die Absicht mit einem Protokoll für die Briefausstellung in der Hand den Hof wieder zu verlassen, daher jetzt der (durchaus verständliche) Frust...


Falsch. Motor und Gabel liegen bei mir im Ess...Bastelzimmer - außerdem ein paar weitere Kleinteile. Der Tank liegt in einer anderen Stadt im Keller, die Reifen sind noch nicht bestellt und der Rest vom Motorrad steht in einer Halle. Ich wollte eben doch VORAB ein klärendes Gespräch, um nicht mein Geld sinnlos zu verbrennen. Du kannst mich gerne besuchen und beim Zusammenbauen helfen, wenn du's nicht glaubst. Den letzten Winter habe ich an meinem Bus geschraubt (ungeheizte Halle) - diesen Winter habe ich ne warme Küche. Winter basten, Frühjahr fahren... löst das denn wirklich so viel Unverständnis aus?

Ciao
Wolle

P.S.@Klaus: Fahrzeug ist nicht zugelassen, nichtmal zusammengebaut, hat keine Papiere - leider wirds da schwierig nach deiner Prozedur. Und ich dachte, es wäre nett, den Prüfer vorab einzubeziehen, anstelle ihn vor vollendete Tatsachen zu stellen...

EDIT: Anhänge beigefügt...
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Ciao
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Re: Und da sagen immer alle: "Frach den TÜV-Onkel vorher..."

Beitragvon Robert K. G. » 1. Dezember 2011 16:13

Hallo,

der von dir verlinkte Beitrag stammt aus der KFT und hat keine rechtsverbindliche Bedeutung. Er weist aber darauf hin, welche Freigaben es gibt. Es stellt aber kein Gutachten oder Freigabe dar.

Dein Prüfer ist, ob du es willst oder nicht, im Recht mit seiner Meinung du hast ein neues Motorrad gebaut. Du kannst dich nicht auf alte Freigaben beziehen. Man kann nur hergehen und behaupten: Der Umbau hätte zu DDR Zeiten auch schon gemacht worden sein. Und da war er zulässig. Also muss er heute auch zulässig sein. Für die TS 250/1 gab es direkt einen Umbausatz zu kaufen (mit Anleitung und Freigabe um es auch eintragen zu können). Dieser war aber für ein 18'' Rad gedacht. Das meint dein Prüfer auch sicher mit der Freigängigkeit. Insgesamt musst du nicht mich, sonderen einen Prüfer von deinem Vorhaben überzeugen. Da du aber keine großen Gutachten in Auftrag geben willst, kannst du dich nur auf vorhandene Gutachten beziehen, die steng genommen deinen Umbau nur als Teil enthalten. Da brauchst du einen Prüfer der mitzieht. Aber er wird dir auch Bedingungen nennen unter welchen er "mitspielt". Ich habe eine mögliche Bedingung genannt, hätte ich darüber entscheiden müssen. Was Andere machen, spielt da keine Rolle.

Und mach dir keine Illusion. Auch die Gespannbauer haben für ihre Schwingen und Umbausätze auf 16'' teure Gutachten erstellen müssen. Du hast also Glück wenn es einfach so klappt. Du kannst aber noch lange nicht daraus einen Rechtsanspruch ableiten. Wohl aber kann man ruhig betreffende Leute anschreiben und nach dem kulanten Prüfer fragen. ;)

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Re: Und da sagen immer alle: "Frach den TÜV-Onkel vorher..."

Beitragvon Wolle69 » 1. Dezember 2011 16:41

Moin!

Robert K. G. hat geschrieben:der von dir verlinkte Beitrag stammt aus der KFT und hat keine rechtsverbindliche Bedeutung. Er weist aber darauf hin, welche Freigaben es gibt. Es stellt aber kein Gutachten oder Freigabe dar.


Schade, aber deutlich.

Robert K. G. hat geschrieben:Ich habe eine mögliche Bedingung genannt, hätte ich darüber entscheiden müssen. Was Andere machen, spielt da keine Rolle.


Okay, klar soweit. Kannst du mir sagen, warum du diese Bedingung stellen würdest? Flatterneigung entsteht ja nicht durch den Wechsel einer Trommel- gegen eine Scheibenbremse bei sonst gleichen Randbedingungen (abgesehen von einer sogar stabileren Gabel). Der Prüfer erwähnte übrigens auch noch einen Gabelstabilisator, woraufhin ich meinte, dass ich darüber auch schon nachgedacht hatte - daraufhin war das für ihn dann doch keine Lösung des Problems mehr, ihm ging es um den Abstand Achse-Straße und damit die auf den Asphalt zu übertragenden Kräfte. Naja, ich habe den eh abgehakt. Ehrlich: ich hatte sogar schonmal nach dem Kram für den Lenkungsdämpfer geschaut, es dann aber auf Anraten eines Kollegen sein gelassen... bräuchte man Solo nicht, teuer, selten, ...

Braucht man für den Lenkungsdämpfer denn eigentlich die Steuerköpfe für's Gespann (da gibt's wohl irgendwo eine Nut...) oder geht das auch mit den normalen? Es widerspräche zwar meinem Bestreben, das ganze doch irgendwie zeitgenössisch zu gestalten, aber letztlich gibt es ja auch "moderne" Lenkungsdämpfer... ist zumindestens einen Gedanken wert...

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Re: Und da sagen immer alle: "Frach den TÜV-Onkel vorher..."

Beitragvon Robert K. G. » 1. Dezember 2011 16:57

Hallo,

warum Lenkungsdämpfer:
- erstens... es stellt meine persönliche Meinung dar. Man merkt den Unterschied deutlich, wenn man eine TS 250 und danach eine TS 125/150 mit 32er Gabel fährt. Die HuFu fährt deutlich ruhiger. Der Effekt verschlimmert sich, wenn das Vorderrad schon einen Schlag hat. Deswegen wurde der Lenkungsdämpfer schon von MZ bei der Solo nachgerüstet.
- du hast aber Recht, die 35er Gabel ist viel stabiler, insofern ist alles eine Ermessenssache. Genauso wie der Tarozzi. Im Gaspann mag er sin ergeben, ich fahre ihn schließlich selbst. Aber wenn ich Solo fahre merke ich nichts.

Wolle69 hat geschrieben:...
Braucht man für den Lenkungsdämpfer denn eigentlich die Steuerköpfe für's Gespann (da gibt's wohl irgendwo eine Nut...) oder geht das auch mit den normalen? Es widerspräche zwar meinem Bestreben, das ganze doch irgendwie zeitgenössisch zu gestalten, aber letztlich gibt es ja auch "moderne" Lenkungsdämpfer... ist zumindestens einen Gedanken wert...

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Das mit der Nut karen die Gabelbrücken der Gespann ETZ. Das ist für dich egal. Den Lenkungsdämpfer kann man noch kaufen. Ich hatte meinen von GüSi. Aber es musste nachgearbeitet werden. An der MZ TS 250 ist der Dämpfer als zeitgenössisch. Mir selber gefällt er selbst im Solobetrieb gut und möchte ihn nicht mehr missen. Das spielt aber bei der HU keine Rolle.

Gruß
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Re: Und da sagen immer alle: "Frach den TÜV-Onkel vorher..."

Beitragvon Schubi1990 » 1. Dezember 2011 17:39

Mal nen kleiner Einwurf zu dem Thema: Tüv in der Hinterhofwerkstatt: Das geht leider bei nem Vollgutachten nicht. Das muss bei der DEKRA/TÜV Hauptstelle der Stadt gemacht werden.

Ich drück dir die Daumen, dass du Alles eingetragen bekommst ;)
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Re: Und da sagen immer alle: "Frach den TÜV-Onkel vorher..."

Beitragvon TS-Jens » 1. Dezember 2011 21:18

Lorchen hat geschrieben:
Wolle69 hat geschrieben:Die Meinung des Herrn Ingenieurs war, dass der 16"-Reifen das Bremsmoment nicht auf die Straße bringen könne, die Bremse ggf. zu bissig werden könne....

Das ist schon richtig. Der Reifenumfang liegt näher an der Bremsscheibe als beim 18''-Rad. Hier wirkt das Hebelgesetz mit den drei Punkten Reifenlauffläche, Bremsscheibe und Radachse. Ob es allerdings zu bissig wird, kann ich nicht beurteilen.


Ich werfe nun einfach mal 2 Mopeds als Beispiele ein, so ganz ohne zu Rechnen:
Yamaha RD 500 YPVS -> 120/80-16 vorn, 88PS, 223 Km/h, 216 KG
Suzuki GSX 1100 F -> 120/80 VB-16 vorn, 136PS, 252 Km/h, 238KG

Beide haben der Leistung angemessene Bremsanlagen, und die Reifenbreite bzw. die Reifenaufstandsfläche ist nicht grade immens größer.
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Re: Und da sagen immer alle: "Frach den TÜV-Onkel vorher..."

Beitragvon mzler-gc » 2. Dezember 2011 09:48

Robert K. G. hat geschrieben:Dein Prüfer ist, ob du es willst oder nicht, im Recht mit seiner Meinung du hast ein neues Motorrad gebaut.


Genau diesen Punkt halten ich für äußerst dünnes Eis! Das Motorrad ist der Rahmen! Und wenn auf dem Rahmen MZ TS250 steht, dann IST das eine TS250. Und daran hat auch ein Prüfer nix zu diskutieren.

Wenn es eine Freigabe ab Werk gibt, die dem Wolle vorliegt, wo der Umbau einer SB-Anlage in die TS250 auch in Verbindung mit ETZ-Motor erlaubt wird, dann ist das IMHO auch nicht mehr Ermessensspielraum vom Prüfer. Dieser Umbau ist legal und der Prüfer hat dann nur noch die fachlich richtige Umsetzung des Umbaus abzunehmen.

Wenn mich mein Wissen nicht täuscht, hatten die ersten TS250 einen 12,5l-Tank und eben ein 16"-Vorderrad. Das war Serienstand! Und auch diese Maschinen werden von der o.g. Freigabe nicht ausgeschlossen.

Und dann gibts noch die NVA-TSsen. Die haben nachweislich auch nur den TS250-Rahmen und sind deshalb auch nur MZ TS250.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, warum man sich bei dieser Sache so dermaßen quer stellen muss!


Thema "Griffige Bremse": Wenn man mit einer scharfen Bremse nicht umgehen kann, ist das in meinen Augen mangeldes fahrerisches Können. Ich nehme mich davon nicht aus, ich hab mich auch schon gelegt, weil ich aus Gewohnheit in eine SB so reingegriffen habe, wie in meine Trommelbremsen. Mittlerweile fahre ich Zweiradrallye mit SB und ich weiß von den Wertungsprüfungen, das ich an die maximal mögliche Verzögerung von 1,1g rankomme. Das macht aber die ständige Übung.
Umkehrschluß: Wenn ich als wenig geübter Fahrer einen 45PS-Fiesta im Stadtverkehr halbwegs vernünftig bewegen kann, heißt das noch lange nicht, das ich einen Lotus SuperSeven mit V8 fahren kann. Weil die Kiste einfach ne Nummer zu groß für mich wäre...


Disclamer: Dieser Post spiegelt nur meine persönliche Meinung wieder!

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Re: Und da sagen immer alle: "Frach den TÜV-Onkel vorher..."

Beitragvon Wolle69 » 2. Dezember 2011 10:02

Moin!

mzler-gc hat geschrieben:Wenn es eine Freigabe ab Werk gibt, die dem Wolle vorliegt, wo der Umbau einer SB-Anlage in die TS250 auch in Verbindung mit ETZ-Motor erlaubt wird, dann ist das IMHO auch nicht mehr Ermessensspielraum vom Prüfer.


Formal richtig, faktisch leider falsch. Wie oben von Robert bereits festgestellt, ist es keine Freigabe, sondern ein Artikel in einer Fachzeitschrift, den ein Mitarbeiter des Fahrzeugherstellers (explizit als solcher gekennzeichnet!) verfasst hat.

Damit ergibt sich für mich: Rechtsanspruch nada. Eine technische Unbedenklichkeit sehe ich durch den Artikel als gegeben, eine rechtliche nicht. Das ist dann Sache des Prüfers. Der "Amtsschimmel" wurde oben ja schon als solcher benannt. Daraus folgt: jemanden suchen, der seine Aufgabe als Prüfer tatsächlich wahrnimmt und nach technischen Gegebenheiten urteilt. Jemand, der nur Zettel mit wasserdichten Stempeln drauf sammelt, um letztlich die Summe abzusegnen... dafür reicht ein Jurist, da muss man kein (Prüf-) Ingenieur sein.

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Re: Und da sagen immer alle: "Frach den TÜV-Onkel vorher..."

Beitragvon Svidhurr » 2. Dezember 2011 10:39

Da haste ja voll in die Schei... gegriffen. Der Prüfer hat wohl keine wirkliche Ahnung.

Dein Roman ist aber auch etwas verwirrend. Warum den ETZ Motor eintragenlassen?
Wenn der mehr als die 250 ccm hat, dann ja.

Würde dir eine Breifkopie von meiner TS was nützen?

Es wird wohl das einfachste sein sich an einen anderen Prüfer zu wenden.
Tue anderen nichts Gutes, dann wiederfährt dir nichts Schlechtes.

Gruß Svid (Thomas) :coffee:

Bitte sendet mir eure SW Nummern per PN.
Die Namen behalte ich natürlich für mich :wink:
Werde nur R-Nummer mit Bj. öffentlich machen :ja:

Bitte die Daten nicht nur vom Typenschild oder aus der Zulassung ablesen.
Sondern auch mit der Nummer am Rahmen vergleichen :wink:

Möchte die Aufstellung ja möglichst genau machen,
habe da schon genügend Ausnahmen von der Ausnahme :shock:


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Re: Und da sagen immer alle: "Frach den TÜV-Onkel vorher..."

Beitragvon Svidhurr » 8. Februar 2012 12:39

Habe da eine sehr interessante Seite gefunden.
Da sind einige Freigaben als Kopien eingestellt.

verschiedene Freigaben
Tue anderen nichts Gutes, dann wiederfährt dir nichts Schlechtes.

Gruß Svid (Thomas) :coffee:

Bitte sendet mir eure SW Nummern per PN.
Die Namen behalte ich natürlich für mich :wink:
Werde nur R-Nummer mit Bj. öffentlich machen :ja:

Bitte die Daten nicht nur vom Typenschild oder aus der Zulassung ablesen.
Sondern auch mit der Nummer am Rahmen vergleichen :wink:

Möchte die Aufstellung ja möglichst genau machen,
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Re: Und da sagen immer alle: "Frach den TÜV-Onkel vorher..."

Beitragvon FidiRalla » 8. Februar 2012 18:19

Schubi1990 hat geschrieben:Mal nen kleiner Einwurf zu dem Thema: Tüv in der Hinterhofwerkstatt: Das geht leider bei nem Vollgutachten nicht. Das muss bei der DEKRA/TÜV Hauptstelle der Stadt gemacht werden.

Ich drück dir die Daumen, dass du Alles eingetragen bekommst ;)



Ist nicht richtig. Geht auch im Hinterhof.

Hatte das Problem mit einem Sankey Anhänger(Britisches Militär) der noch nie Papiere hatte. Da sagt der Dekra Mann doch zu mir der ist für harten Geländeeinsatz und nicht für die Beanspruchungen im Straßenverkehr geeignet. Und die Kupplung wäre seit der DDR verboten. Ich wollte ihn auf seine Unwissenheit freundlich hinweisen aber das mögen die nich.
Nach langem hin und her. Ab zu den kompetenten "Tüvmenschen" :mrgreen: und zum Tüv. Beim Tüv sind die nich so stur wie hier im Osten bei der Dekra.

Und dort sagt der gleich "..och kein Problem. Ist doch nen klasse Hänger." 8)
Und wenn ich zum Tüv muss (müsste auch bald sein fällt mir grad auf) werd ich als erstes bei dem sturen Arsch vor fahren :mrgreen:

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Re: Und da sagen immer alle: "Frach den TÜV-Onkel vorher..."

Beitragvon Wolle69 » 9. Februar 2012 21:23

Hallöchen!

Interessant... man ist mal ein paar Tage nicht hier und ausgerechnet da kommen mal wieder Antworten zum Thema. Und 2 PNs gleich noch dazu - vielen Dank dafür!

Der Stand der Dinge ist mittlerweile der, dass ich einen Dekra-Prüfer empfohlen bekommen habe - leider zu weit weg für "mal eben vorbeihuschen". Also rief ich diesen kurz vor Weihnachten an und schilderte mein Anliegen. Daraufhin bot er mir an, ihm das Ganze konkret per Mail zu beschreiben, was natürlich eine prima Sache ist. Diese Mail habe ich gleich angefangen und dann das Absenden ewig vor mir her geschoben... Es war mir zu lang, zu kleinkariert, zu detailliert. Sowas will doch keiner lesen. Andererseits... wenn ich so eine Mail schon schreibe und auch eine Antwort haben möchte, auf deren Grundlage ich weiterarbeiten kann, dann darf ich mich auch nicht zieren, die Dinge beim Namen zu nennen. Schließlich hab ich das Ding vor einer Weile abgeschickt und erhielt ca. 12 Stunden (!) später eine Antwort. Ich hatte explizit geschrieben, dass es nicht eilt und dass ich mit dem Aufbau eh nicht so schnell bin, wie ich mir wünsche. Nunja, also 12 Stunden später lag die Antwort im Briefkasten, O-Ton in Kurzform: "Vielen Dank für die Erläuterungen... alles verstanden... Rad/Reifen passen so... SB ist positiv zu bewerten... Umbau vernünftig geplant... gerne Bilder/Fotos/Freigaben/sonstiges Material vorab per Mail".

So kann's auch gehen, ne? Die hier in Chemnitz sehen mich jedenfalls nicht nochmal...
Ciao
Wolle

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Schwarzfahrer hat geschrieben:Oft kennt derjenige, der einen Konstruktionsfehler unterstellt, die Intentionen des Konstrukteurs nicht.

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Re: Und da sagen immer alle: "Frach den TÜV-Onkel vorher..."

Beitragvon 1thor » 24. Dezember 2014 13:32

Hallo Wolle,

Hatte auch schon 2x das Vergnuegen mit der Dekra in Chemnitz, war ein aelterer Pruefer der schon bei MZ gearbeitet hatte und mir den K72 hinten auf meine Etz 150 eintragen sollte . Paer se meinte er es ist zu wenig Platz, aber nach Begutachtung hat er mir den eingetragen.
Mit einem juengeren Pruefer hat ich auch kein Problem auf meiner Es250 vorne und hinten den K66 einzutragen.

Wo warst du jetzt schlussendlich? IN Zwigge?
Gruss Thorsten

-- Hinzugefügt: 24/12/2014, 14:33 --

Hallo Wolle,

Hatte auch schon 2x das Vergnuegen mit der Dekra in Chemnitz, war ein aelterer Pruefer der schon bei MZ gearbeitet hatte und mir den K72 hinten auf meine Etz 150 eintragen sollte . Paer se meinte er es ist zu wenig Platz, aber nach Begutachtung hat er mir den eingetragen.
Mit einem juengeren Pruefer hat ich auch kein Problem auf meiner Es250 vorne und hinten den K66 einzutragen.

Wo warst du jetzt schlussendlich? IN Zwigge?
Gruss Thorsten
gruß

Thorsten

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