Hei Michael,
webopi hat geschrieben:probleme wird es mit dem supersaft keine geben, ausser bei den wediri´s.
Wir reden nicht über E10 oder so, sondern über Super und Normal. Den Wediris ist beides gleich gut, keines schädlich. Definitiv kein Unterschied. Dafür sind sich beide chemisch viel zu ähnlich bis gleich.
tatsache ist dass der supersaft wegen den höheren "antiklopf"-beimischungen zündunwilliger ist und etwas schlechter verbrennt. schlechtere verbrennung beim 2-takter bedeutet mehr sabber im auspuff weil der supersaft nicht ganz verbrannt ist. der logik nach könnte ich mir da auch ein kleines minus in der leistung vorstellen und bei den 11,5PS fällt bald jedes zehntel PS mehr, positiv auf. ausserdem bedeutet sabber im auspuff verschwendeter spritt.
Sabber im Auspuff ist Öl. Das wiederum hat mit Benzin eher wenig zu tun. Wäre der Sabber Benzin, täten Viertakter ja auch sabbern. Die Zündunwilligkeit hat nichts mit Zündaussetzern zu tun, ausser Deine Zündanlage macht bald die Grätsche. Wäre die Verbrennung schlechter, könnte man ja keine vernünftigen Abgaswerte erzielen. Ausserdem ist die Klopfbremse mittlerweile keine Beimischung im Sinne von TEL (TetraEthylBlei) mehr, sondern eher eine Zusammensetzungsfrage.
Ergo: Super verbrennt nicht schlechter als Normalbenzin.
mein gedanke ist, die zündung minimal etwas vorzustellen um dem spritt mehr zeit zu geben um besser verbrennen zu können. wie weit das geht müsste man aus dem steuerdiagramm (ich hab aber keins) entnehmen können. evtl könnte man dann der vergaser etwas magerer einstellen bis das kerzenbild passt.
Zündung würde ich erstmal nicht verstellen. Wie gesagt, es brennt nicht langsamer ab, es neigt nur nicht so zum Klopfen. Ein sauber auf minimum eingestelltes Spaltmaß bringt mehr, auch bei Normalbenzin.
Wenn Du ihn magerer einstellst, kannst ihm gleich die Kugel geben, das spart die Testfahrt. Da der Heizwert von Super niedriger ist (minimal niedriger) kanns Dir sogar passieren, dass Du fetter bedüsen musst.
den gleichen effekt könnte man mit ner höheren vedichtung bekommen, die fällt aber aus wegen zu starker materialbeanspruchung.
Die höhere Verdichtung ist trotzdem sinnvoll. Die dynamischen Kräfte an den Pleuellagern sind weitaus höher wie das bisschen Verbrennungsdruck einer NICHTKLOPFENDEN(!!) Verbrennung. Du musst halt mit Verstand vorgehen. Vorher auslitern und Spaltmaß feststellen, nach der Kopfbearbeitung sollte das Spaltmaß immer noch groß genug aber nicht zu groß, und die Verdichtung MODERAT erhöht sein.
Eigentlich ist eine kleine Verdichtungserhöhung die einzige Maßnahme, die bei Umstellung auf Super wirklich Sinn macht. Wie man den Zündzeitpunkt dann noch verstellen kann um mehr Leistung rauszuholen, muss man im Versuch ermittlen. Theoretische Erörterungen und Spekulationen bringen hier nicht weiter. Nur Versuch macht kluch.
Gleiches gilt für die Bedüsung: Wenn die Verdichtung erhöht wird, steigt der Wirkungsgrad. Die Zylindertemperatur sinkt, durch den höheren Wirkungsgrad können die Düsen kleiner werden.
Das war jetzt eine Spekulation. Die Realität sagt oftmals (aber nicht immer) das Gegenteil.
Nochwas zu moderneren Viertaktern: Die haben ein Motormanagement mit Klopfregelung. Die Zündung stellt sich in kleinen Schritten immer mehr auf "früh", bis über den Klopfsensor beginnendes Klopfen, also Vorboten des Klopfens registriert werden, woraufhin die Zündung wieder schrittweise auf später gestellt wird.
Aber auch die Brennraumform beeinflusst die Klopfeigenschaften eines Motors. Quetschflächen, Zerklüftungen oder Größe der Brennraumoberfläche sind da die entscheidenden Parameter.
Kleine Einzelhubräume kann man durch die kürzeren Brennwege höher verdichten als Große. Doppel- und Dreifachzündanlagen können bei großen oder langgezogenen Brennräumen das Klopfen hinauszögern.
Beispielsweise kann man mit Normalbenzin einen 500er Einzylinder Zweiventiler (ohne Quetschflächen, seitliche Kerzenlage) allenfalls bis 8,5:1 verdichten, ohne dass er klopft. Mit Doppelzündung oder grösseren Quetschflächen, die ebenfalls die Brennwege verkürzen, gehen schon 9,5:1. Für einen Vierventiler mit mittiger Kerzenlage und einem durch die Quetschflächen sehr kompaktem Brennraum ist 10:1 eher normal. Und eine Hayabusa, die recht kleine Einzelbrennräume und Klopfregelung benutzt, hat eine Serienverdichtung von 13,5:1
Gruß
Hans