Wenn man viel Geduld hat geht das auch zerstörungsfrei. Nur neu Lackieren wirst du sie warscheinlich müssen. (Ich habe meine abgebrannt und geschliffen) Ich hab schon einige ausgebaut und woanders im Haus eingesetzt oder aus Altbauten welche "totsaniert" oder gar abgerissen wurden gerettet.
Dazu muss wie schon teilweise geschrieben mindestens eine Blendrahmenseite ab.
Den hebelst Du von der Wandseite (am besten mit mehreren Kuhfüssen und unter Zuhilfenahme von Keilen) etwas von Wand und Zarge/Futter ab. So das ein kleiner Spalt zwischen Zarge und Blendrahmen entsteht.
Besonderes Augenmerk ist dabei auf die Stöße/Verbindung der oberen Quer und der Seitenblenden zu legen. Beide sind meist noch miteinander verzapft und oder von oben vernagelt. Wenn dort nicht gleichmäßig gehebelt wird bricht dieser Bereich gern aus. Durch den entstandenen Spalt siehst Du dann die Nägel welche die Blenden halten. Diese Stellen auf den Blenden markieren.
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Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Alle Keile und Kuhfüsse rausnehmen und den Blendrahmen mit der Faust oder dem Gummihammer wieder Richtung Zarge/Futter in die alte Position schlagen. Mit etwas Glück drücken sich jetzt die Nagelköpfe aus dem Blendrahmen heraus so das man mit dem Nagelheber, Kuhfuss oder der Kneifzange darunter kommt und die Nägel rausziehen/raushebeln oder zumindest die Köpfe abkneifen kann. (die bessere Variante wenn der Lack ab und das Holz sichtbar bleiben soll) Beim Hebeln und Abstützen auf dem Rahmen immer ein Blech unterlegen (2mm), Werkzeuge machen tiefe Abdrücke im Weichholz. Bekommt man ein paar Nagelköpfe nicht frei und die Nägel bleiben drin hilft da nach erneutem Abhebeln auch Variante 2
2. Mit einer Säbel- oder Tigersäge die Nägel im Spalt durchtrennen. Willst Du die Blenden abschleifen und das Holz sichtbar lassen - die Nagelreste mit einem Dorn aus dem Blendrahmen schlagen um evtl. diese Löcher zum neu vernageln zu nutzen.
Kommt eh wieder Lack drauf kann auch an anderer Stelle neu vernagelt werden. Dafür macht es sich im übrigen gut die Löcher für die Nägel im Blendrahmen vorzubohren um ein ausbrechen zu verhindern.
Nun die Blendrahmen abnehmen. Darunter müssten jetzt eingemauerte Holzklötze, evtl. ein hölzerner Sturz bzw. Dein Fachwerk zum Vorschein kommen. (Hier im
Bild gut zu erkennen) Damit ist die Zarge/Futter vernagelt. Die Zarge/Futter nun wieder mit dem Kuhfuss von der Wand abhebeln und die Nägel mit der Säbel - oder Tigersäge durchtrennen.
Jetzt müsstest Du die komplette Türzarge/Türfutter in der Wandöffnung kippen oder bewegen können. Einzig die Schwelle, so sie den mit dem Futter verbunden ist, dürfte den Rahmen noch in Position halten. Sie ist meist mit dem Boden vernagelt - also durch leichtes Kippeln des ganzen Rahmens oder hebeln der Schwelle mit dem Kuhfuss die Nägel etwas anheben so das sie gezogen oder wieder durchgesägt werden können.
PS.: Da Du wenig Profilierungen im Holz hast lässt sich ein Teil auch einfach und günstig nachfertigen, sollte doch was zu Bruch gehen.
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