Mein neues Projekt "Haus am See"

Irgendwo muß man die Fahrzeuge unterstellen. Hier ist Platz für Baufragen!

Moderator: Moderatoren

Re: Mein neues Projekt "Haus am See"

Beitragvon Ysengrin » 30. Mai 2021 17:24

Hab heute weitergemacht. In der Küche den Großteil der Deckenvertäfelung und der Rigips-Platten und im Bad einen Teil des Putzes entfernt. Fazit: Alle Innenwände im EG sind Fachwerk. Ob das jetzt gut oder schlecht ist, weiß ich noch nicht. Einerseits ist das schön und gibt dem Haus Charakter. Andererseits erhöht es den Arbeits- und Kostenaufwand deutlich. :|

Die Balken/Stützen in den Badwänden sind übrigens deutlich besser in Schuss. Kaum Wurmbefall, nur ganz unten an der Basis. Dort aber umso schlimmer. Eine Stütze hängt in der Luft. :shock: Und die Zwischenräume sind teilweise mit Ästen und Lehm/Stroh ausgestopft, teilweise gemauert.

Bei den Balken im Wohnzimmer habe ich mittlerweile den Eindruck, dass die gar keinen Gammel oder Schimmel haben. Das, was da so schwarz ist, ist anscheinend nur Ruß. Ändert aber nichts daran, dass alle Balken massiven Wurmbefall haben. Wobei ich (als Laie!) den Eindruck habe, dass der Wurm nur noch an wenigen Stellen aktiv ist. Die meisten Löcher sind sauber und "staubfrei".

Ich habe mittlerweile auch mehr Außenwände freigelegt. Die bestehen größtenteils aus Ziegeln und machen insgesamt einen sehr guten Eindruck. Immerhin.

Schockierend ist aber, was in dem Haus alles gepfuscht wurde. In der Küche wurde eine Wand gemauert. Direkt an eine Fachwerkwand. Warum? Keine Ahnung. Um dort Hängeschränke aufzuhängen (was aber nicht der Fall war)? Um einen abgesackten Balken abzustützen? Weil gerade Steine über waren? Ich habe außerden schon mehrere Hohlräume über Türen oder Fenstern gefunden, wo einfach lose Ziegel liegen. Wozu? Alles wurde wild kombiniert. Viel Bauholz sieht aus, als wäre es einfach im Wald eingesammelt und direkt eingebaut worden (und sieht wahrscheinlich nicht nur so aus). Haufenweise "recycelte" Balken, die offensichtlich schon anderswo in Verwendung waren. Hier klebt ne "Sauerkraut"-Platte an der Wand, dort wurde Glaswolle in einen Hohlraum gestoft und in der nächsten Wand steckt Zeitungspapier und Klebeband.

Abenteuerlich war auch die Elektrik: Der eine der beiden FI-Schalter reagiert nicht, wenn man den Testknopf drückt. Das gesamte Erdgeschoss hing an einer Sicherung (und dem defekten FI), also Außenlicht, Wohnzimmer, kleines Zimmer, Bad, Küche, Speisekammer, Flur, Keller, sowohl Licht als auch Steckdosen etc.. Direkt daneben wurden 4 Sicherungen eingebaut, von denen 2 nicht genutzt waren. An den anderen beiden hängt ein Kabel, das in die Küche geht und dort in einer Verteilerdose endet. Einfach abgeschnitten, ohne irgendwelche Abdeckung/Lüsterklemmen etc. Ich bin kein Elektriker, aber das hätte einen wunderbaren Kurzschluss geben können, versteckt in der Wand. Warum das Ganze? Keine Ahnung. Vielleicht sollte daran mal ein Elektroherd angeschlossen werden und es wurde dann doch ein Gasherd? Ich weiß es nicht. Ich habe jedenfalls alles abgeklemmt und alle Leitungen rausgerissen. Momentan gibt es in Haus und Scheune nur noch 3 Leitungen und 3 Steckdosen (jeweils mit eigener Sicherung) und mit einem funktionierenden FI. Das reicht für die Baustelle.

Und noch eine Sache bereitet mir Sorgen. Das Haus ist zu gut einem Drittel unterkellert. Der Keller entspricht ziemlich genau dem Wohnzimmer und dem kleinen Zimmer daneben. Der Zugang ist über eine Bodenklappe im Flur. Im Bad habe ich jetzt ein altes Kabel entdeckt, das in den Boden führt, also weit weg vom Keller. Und in der Scheune gibt es unterhalb der Speisekammer einen Türsturz in der Wand. Die Fläche darunter ist mit Mörtel/Putz zugeschmiert. Was ist dahinter? Ein zweiter Keller? Warum sollte man den verschließen? Steht da Wasser drin? Ist er eingestürzt? (Ein Eingang in die innere Erde? Das Bernsteinzimmer?) Oder war das früher der Zugang zum Keller und man hat nachträglich einen Zugang im Haus geschaffen? Ich denke, ich werde irgendwann mal versuchen, die ehemalige Türöffung soweit zu öffen, dass man reinschauen kann.

Soviel für heute. Meine Verzweiflung von gestern ist weg, aber es stellen sich viele Fragen zum weiteren Vorgehen und zur Finanzierung. Am Freitag kommt der Statiker vorbei, der das Haus schon vor dem Kauf mit mir besichtigt hatte und schaut sich das noch mal im Detail an. Bis dahin kann ich hoffentlich noch alles Wesentliche freilegen.

(Die Hochkantfotos sind leider wieder alle gedreht.)
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

Fuhrpark: 2x Hercules Liliput, MZ ES 250/2 Lastengespann, MZ ETS 250 Gespann, MZ TS 250/1 "Ratracer", BMW R75/6, EMW R35 Traktor
Ysengrin

Benutzeravatar
 
Beiträge: 4152
Themen: 339
Bilder: 8
Registriert: 16. November 2009 06:57
Wohnort: Würzburg
Alter: 44

Re: Mein neues Projekt "Haus am See"

Beitragvon Hempi » 30. Mai 2021 17:49

Zum Wurm: wenn du ein Holz frei legst und dort immer wieder neues Bohrmehl austritt ist er noch aktiv, sonst ist es alt. Wenn es Schrott ist und nicht nur oberflächlich, muss es trotzdem raus.

Fachwerk im Erdgeschoss: würde sagen, damit kannst du keine Massivwände im OG bauen.

Zum Keller: vielleicht ein Stasi Fluchttunnel. Ach nein falsches Grundstück ?

Fuhrpark: Ja
Hempi

 
Beiträge: 676
Themen: 13
Bilder: 0
Registriert: 30. März 2014 12:11

Re: Mein neues Projekt "Haus am See"

Beitragvon Egon Damm » 30. Mai 2021 20:10

Hallo Martin,

der Statiker kann dir nur helfen, wenn die Fachwerkskontruktion neu aufgebaut werden soll. Ein Zimmermann
kennt sich da genausogut aus. Und der ist dein Ansprechpartner wenn es wieder neu hergerichtet werden soll.

Solch eine Bodenklappe im Haus kenne ich noch von meinem Großelternhaus. Das war Oma ihr Kühlschrank und dort
wurden auch die eingeweckten Lebensmittel für den Winter gelagert. Dort stand die Kartoffelkiste und die Tonfässer in welchen das Sauerkraut war. Nebenan war der Rübenkeller .

Mein Ururopa baute damals das Haus. Die Außenwände waren aus Ziegelsteine. Es wurde in mehreren Etappen gebaut.
Am Anfang gab es die Küche mit einem Nebenraum. Jenachdem wie gut die Ernte war ( ein Teil wurde verkauft ) wurde
weitergebaut. Daher sind sehr viele Häuser nur Teilunterkellert.

Irgendwann hat man den Rübenkeller von der Vorratskammer getrennt wegen dem Ungeziefer und einen neuen Zugang geschaffen. Zudem werden Futterrüben faul und stinken. Mit Sicherheit wirst du auch noch das Plumpsklo finden, welches
in der Regel nicht im Haus sondern im Stall, daneben oder bei der Mistkuhle war. Der Fekalieneimer von dem Plumpsklo wurde in die Jauchegrube gekippt. Diese wurde einmal im Jahr leer gemacht und als Dünger auf die Felder gebracht.
Heute nennt man soetwas Gülle.

Gebrauchts Baumaterial welches billig zu bekommen war wurde verwendet. Die Zwischenwände wurden mit selbst gesammelten Holz versehen oder gar geflochten. Anschließend wurde Lehm mit gehäckselten Stroh vermischt und
die Gefache damit gefüllt.

Ich sehe, du warst heute sehr fleißig. Das ist gut so. Also vorab alles was nicht mehr in Ordnung ist beseitigen. Nur
so hast du dann einen Überblick was alles zu machen ist. Lieber jetzt wie irgendwann. Dazu noch bald einen Überblick welche Kosten auf dich zukommen.

Fuhrpark: Motorradtankinnensanierung und Versiegelung
Egon Damm, Untergasse 12 A, 35325 Mücke
Tel.: 01752237074
--------
Egon Damm

Benutzeravatar
 
Beiträge: 6063
Themen: 124
Registriert: 2. Januar 2008 20:48
Wohnort: 35325 Mücke

Re: Mein neues Projekt "Haus am See"

Beitragvon ea2873 » 30. Mai 2021 20:41

was mich bisschen wundert, dass außen Ziegelmauern und innen Fachwerk ist, als ob man um ein altes Haus eine neue Hülle gebaut hat.
Fachwerk ist schön und gut, wenn es ordentlich saniert ist, nachdem hier schon die hälfte weggefault ist, würde ich mir überlegen ob nicht doch eine banale Ziegelwand die Funktion genauso gut erfüllt, sofern der Keller das trägt.

warst du schon beim Bauaktenarchiv deiner Gemeinde? Sofern was zu dem Haus noch erhalten ist, findest du das dort.

Fuhrpark: son paar MZ
ea2873

 
Beiträge: 7638
Themen: 36
Bilder: 83
Registriert: 17. Januar 2009 09:53
Wohnort: Regensburg

Re: Mein neues Projekt "Haus am See"

Beitragvon je125sx » 30. Mai 2021 21:35

Ysengrin hat geschrieben: Meine Verzweiflung von gestern ist weg,

Gott sei Dank.

Ysengrin hat geschrieben:aber es stellen sich viele Fragen zum weiteren Vorgehen

Was ist mit der Dunstabzugshaube? :versteck:

Fuhrpark: 125 SX, ETZ 250, ETZ 251
je125sx

 
Beiträge: 460
Registriert: 25. Februar 2016 19:12
Alter: 57

Re: Mein neues Projekt "Haus am See"

Beitragvon derschonwieder » 30. Mai 2021 21:36

ea2873 hat geschrieben:was mich bisschen wundert, dass außen Ziegelmauern und innen Fachwerk ist, als ob man um ein altes Haus eine neue Hülle gebaut hat.
Fachwerk ist schön und gut, wenn es ordentlich saniert ist, nachdem hier schon die hälfte weggefault ist, würde ich mir überlegen ob nicht doch eine banale Ziegelwand die Funktion genauso gut erfüllt, sofern der Keller das trägt.

warst du schon beim Bauaktenarchiv deiner Gemeinde? Sofern was zu dem Haus noch erhalten ist, findest du das dort.


so ungewöhnlich ist das nicht. Mein Haus (hat mein Opa 1937 gebaut/bauen lassen) hat eine sog. Katona Aussenwand. Also zweischalig. Innen ist alles Fachwerk, ausser die Wände wo die Treppe ist. Alle Decken sind in Balkenausführung gemacht. Man hat gespart wo es geht, Mauerziegel waren teuer, so zw. 2 bis 5 Pfennige das Stück. Bei ca.40,-RM Wochenlohn musste man schon eisern sparen.

Fuhrpark: MZ ES 125G replika und massig anderes altes gelumpe :-)
derschonwieder

Benutzeravatar
 
Beiträge: 648
Themen: 17
Registriert: 27. Juni 2010 22:04
Wohnort: Eisenach
Alter: 58

Re: Mein neues Projekt "Haus am See"

Beitragvon Ysengrin » 30. Mai 2021 22:23

Ich habe die originalen Baupläne (in Kopie) vom Landratsamt erhalten. (Im Detail hauen die nicht ganz hin. Positionen der Türen in den Wänden etc. Ich glaube, das war damals eher eine grobe Orientierung.)

Da ist nichts, was innen auf Fachwerk schließen lässt, deshalb habe ich damit auch nicht gerechnet. Und da ist auch nichts davon zu sehen, dass ein Außenfachwerk ummauert worden wäre.

@Egon: Ich rede immer von "Statiker", weil ich den guten Mann beim ersten Mal hauptsächlich wegen statischer Fragen hinzugezogen habe. Er ist aber auch Architekt und nebenbei noch Energieberater. Insofern denke ich, dass er auf jeden Fall eine erste Einschätzung abgeben kann. Gut möglich, dass dann noch mal ein Zimmermann kommen muss, um die Balken im Detail zu begutachten.

Fuhrpark: 2x Hercules Liliput, MZ ES 250/2 Lastengespann, MZ ETS 250 Gespann, MZ TS 250/1 "Ratracer", BMW R75/6, EMW R35 Traktor
Ysengrin

Benutzeravatar
 
Beiträge: 4152
Themen: 339
Bilder: 8
Registriert: 16. November 2009 06:57
Wohnort: Würzburg
Alter: 44

Re: Mein neues Projekt "Haus am See"

Beitragvon je125sx » 31. Mai 2021 10:39

Ysengrin hat geschrieben:Er ist aber auch Architekt und nebenbei noch Energieberater. Insofern denke ich, dass er auf jeden Fall eine erste Einschätzung abgeben kann.

Das hätte er schon vor dem Kauf tun müssen.

Fuhrpark: 125 SX, ETZ 250, ETZ 251
je125sx

 
Beiträge: 460
Registriert: 25. Februar 2016 19:12
Alter: 57

Re: Mein neues Projekt "Haus am See"

Beitragvon Stephan » 31. Mai 2021 12:03

Stimmt, die haben ja im dritten Semester den Kurs: Blick hinter verkleidete Wände.

?
Bitte schickt mir eure FIN, Motor-Nr. und Baujahr eurer ETZ 125/150 für die Analyse der Baureihe.
Die Daten werden vertraulich behandelt.


Süd-Oberlausitzstammtisch Kottmarschenke, Ich war dabei! 2011, 2012 und 2013 :-D

Fuhrpark: MZ, Simson, Trabant
Stephan

Benutzeravatar
------ Titel -------
T-Shirt Besteller
 
Beiträge: 7896
Themen: 285
Bilder: 7
Registriert: 5. Juni 2006 19:03
Wohnort: Bertsdorf
Alter: 36

Re: Mein neues Projekt "Haus am See"

Beitragvon friese » 31. Mai 2021 15:14

Das wichtigste am Bauen oder Umbauen ist das die Kapitaldecke steht ! Alles andere ist machbar mit richtigen Handwerkern und Eigenleistung. Wichtig dabei , ist das der Partner das auch will! Gruss Friese

Fuhrpark: MZ Typ/Baujahr, MZ Typ/Baujahr, ...
friese

 
Beiträge: 210
Themen: 65
Bilder: 7
Registriert: 29. Januar 2012 17:02
Wohnort: 26316 varel
Alter: 66

Re: Mein neues Projekt "Haus am See"

Beitragvon je125sx » 31. Mai 2021 16:19

Stephan hat geschrieben:Blick hinter verkleidete Wände.

Substanz prüfen muss, wenn es um zigtausende Euro geht, möglich sein.
Sonst brauch man nicht mal ins Haus gehen, sondern kann es von außen beurteilen. Oder das Maklerfoto reicht. Abreißen kann man ja immer noch. :|

Fuhrpark: 125 SX, ETZ 250, ETZ 251
je125sx

 
Beiträge: 460
Registriert: 25. Februar 2016 19:12
Alter: 57

Re: Mein neues Projekt "Haus am See"

Beitragvon Hempi » 31. Mai 2021 18:07

Gebe da Stephan etwas recht, ein Architekt der einen Hammer in der Hand hält ist selten, er veranlasst lieber.

Fuhrpark: Ja
Hempi

 
Beiträge: 676
Themen: 13
Bilder: 0
Registriert: 30. März 2014 12:11

Re: Mein neues Projekt "Haus am See"

Beitragvon ea2873 » 31. Mai 2021 18:15

je125sx hat geschrieben:
Stephan hat geschrieben:Blick hinter verkleidete Wände.

Substanz prüfen muss, wenn es um zigtausende Euro geht, möglich sein.



naja, daß die Böden durchhängen und weich sind, was ja wohl schon bekannt, dass einige Wände raus sollten auch, wenn man es in echt sieht ist das natürlich was anderes, aber daß meine leichtsinnig geäußerte Meinung von "sieht doch nicht so schlecht aus" komplett daneben war, hat Ysengrin ja gleich gewußt.

Ich denke das wichtigste ist zu klären was muß raus und was kann drin bleiben. Dann so schnell wie möglich jemanden finden, der hilft zumindest wieder Decken und Wände reinzubekommen und dann gibts eben mal Kassensturz und eine neue Planung was unbedingt rein muß und was von da an als Luxus gilt.

Außerdem würde ich noch zügig klären was in dem vermuteten geheimen Kellerraum los ist, nicht daß da noch eine Überraschung wartet.

Fuhrpark: son paar MZ
ea2873

 
Beiträge: 7638
Themen: 36
Bilder: 83
Registriert: 17. Januar 2009 09:53
Wohnort: Regensburg

Re: Mein neues Projekt "Haus am See"

Beitragvon Stephan » 31. Mai 2021 19:21

Hempi hat geschrieben:Gebe da Stephan etwas recht, ein Architekt der einen Hammer in der Hand hält ist selten, er veranlasst lieber.


Und wenn, dann wird behutsam bei Verdacht geschaut. Du kannst doch nicht bei der Begehung sämtliche Wände und Böden offnen, wenn es noch gar nicht dir gehört.
Bitte schickt mir eure FIN, Motor-Nr. und Baujahr eurer ETZ 125/150 für die Analyse der Baureihe.
Die Daten werden vertraulich behandelt.


Süd-Oberlausitzstammtisch Kottmarschenke, Ich war dabei! 2011, 2012 und 2013 :-D

Fuhrpark: MZ, Simson, Trabant
Stephan

Benutzeravatar
------ Titel -------
T-Shirt Besteller
 
Beiträge: 7896
Themen: 285
Bilder: 7
Registriert: 5. Juni 2006 19:03
Wohnort: Bertsdorf
Alter: 36

Re: Mein neues Projekt "Haus am See"

Beitragvon Ysengrin » 31. Mai 2021 21:00

Ja, leider. Ein fieses Detail: Der andere Energieberater hatte mir geraten, in den Hausecken mit einem Lochbohrer je ein Loch in den Gipskartonwände zu bohren, um mir einen belastbaren Eindruck von der Haussubstanz zu verschaffen. Das habe ich am Tag der Schlüsselübergabe gemacht und dahinter war wunderbar sauberer, trockener Putz. Selbst wenn ich das also noch vor dem Kauf gemacht hätte (was mir der Verkäufer vermutlich nicht erlaubt hätte), dann hätte ich mich nur fälschlich in Sicherheit gewogen. Das Problem sind die Decken und die Innenwände. Ich glaube, damit hat einfach niemand gerechnet, vor allem nicht in diesem Ausmaß. Aber warten wir mal ab, was der Architekt am Freitag sagt.

Heute habe ich mit meinen Jungs das Haus erstmals in diesem Zustand besichtigt (sie waren mäßig begeistert) und danach den örtlichen Spielplatz besucht. Sie haben direkt 4 Freunde gefunden, darunter die 2 Nachbarsjungs. Genau darauf habe ich gehofft, als ich mir das Haus auf dem Dorf gekauft habe. (Muss mir kurz eine Träne der Rührung verkneifen.) ;D

Danach habe ich den Anhänger voller Gipskarton-Klebemörtel-Schutt weggefahren. Ich dachte, das sind vielleicht 200 oder 300 Kilo, am Ende waren es 600 (und damit sogar minimal über der erlaubten Zuladung). Noch eine solche Fuhre, dann ist das ganze Gips-Zeug weg. Morgen bestelle ich einen Container für den Lehmputz an Wänden und Decken. Das ist zu viel und zu bröselig, um es selbst wegzufahren.

(Und kommt mir nicht mit Ladungssicherung. Da war natürlich noch ein Netz drüber und ich bin ganz langsam und vorsichtig über Nebenstraßen gefahren. Es waren auch nur ein paar Kilometer. Ich habe unterwegs nichts verloren.)
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

Fuhrpark: 2x Hercules Liliput, MZ ES 250/2 Lastengespann, MZ ETS 250 Gespann, MZ TS 250/1 "Ratracer", BMW R75/6, EMW R35 Traktor
Ysengrin

Benutzeravatar
 
Beiträge: 4152
Themen: 339
Bilder: 8
Registriert: 16. November 2009 06:57
Wohnort: Würzburg
Alter: 44

Re: Mein neues Projekt "Haus am See"

Beitragvon Egon Damm » 31. Mai 2021 21:11

Dein Vorhaben der Entsorgung ist einfach sehr gut........noch besser.............vorzüglich.

Fuhrpark: Motorradtankinnensanierung und Versiegelung
Egon Damm, Untergasse 12 A, 35325 Mücke
Tel.: 01752237074
--------
Egon Damm

Benutzeravatar
 
Beiträge: 6063
Themen: 124
Registriert: 2. Januar 2008 20:48
Wohnort: 35325 Mücke

Re: Mein neues Projekt "Haus am See"

Beitragvon Uwe6565 » 31. Mai 2021 21:17

Nur so zum Trost, bei meinem Haus waren kruzzeitig nur noch 4 Wände da.
Dach und Decke hatte der Holzwurm geholt.
In deinem Fall ist es schon eine andere Hausnummer, wegen dem Fachwerkbau.
Lass dich gut beraten und vor allem was du jetzt nicht machts bleibt.
Zum Emme fahren ist man nie zu alt

LG von Uwe6565 :D :D :D

Fuhrpark: ETZ From von außen wild von innen ,TS Gespann mit ETZ Herz Unsere "Ratte", S 50N 1977, S 51E 1983, KR 51/1 1975, RT MuZ 125 Classik 2007
Uwe6565

Benutzeravatar
 
Beiträge: 1687
Themen: 51
Bilder: 0
Registriert: 18. Juli 2013 21:39
Wohnort: 06571
Alter: 58

Re: Mein neues Projekt "Haus am See"

Beitragvon PeterG » 1. Juni 2021 06:41

Ysengrin hat geschrieben:Ja, leider. Ein fieses Detail: Der andere Energieberater hatte mir geraten,....
Das sind schon zwei Laien -der Eine und der Andere- auf dem Bau zuviel :roll: :wink:

Und bitte sei vorsichtig beim Abriss,- auch scheinbar bröselige Wände können in der Summe eine aussteifende Funktion haben. -Ich hab schon ein "entkerntes" Haus sich hinlegen sehen :shock: dann ist es vorbei. (Wird ja immer gerne gesagt: musst Du entkernen...)

Fuhrpark: Black-Pearl
PeterG

Benutzeravatar
 
Beiträge: 2855
Themen: 74
Bilder: 6
Registriert: 30. Juli 2006 12:00
Wohnort: Westerstede
Alter: 60

Re: Mein neues Projekt "Haus am See"

Beitragvon Ysengrin » 2. Juni 2021 21:04

Heute mal wieder ein kurzer Zwischenstand:

Anscheinend war das ehemalige Wohnzimmer mit den angrenzenden Räumen wirklich das Schlimmste. Warum, weiß ich nicht. Jedenfalls sind alle weiteren Wände, Decken und Balken, die ich seither freigelegt habe, in deutlich besserem Zustand. Was nicht bedeutet, dass sie in gutem Zustand wären. Auch dort finden sich Balken, an deren Enden ganz Stücke fehlen etc. Aber da lässt sich vielleicht was ergänzen oder verstärken und es muss nicht komplett ausgetauscht werden. Außerdem sind in der hinteren Hälfte des Hauses deutlich mehr Fachwerke ausgemauert bzw. der Holzanteil in den Wänden ist geringer. Puh.

Im OG sind ja wirklich alle Wände gemauert und machen auch unter den Tapeten einen richtig guten Eindruck. Heute haben wir die in mehreren Räumen abgekratzt. Da, wo man an der Außenfassade Risse sieht, sind diese fast immer auch innen zu finden. Aber nur als Haarrisse, da klafft nichts auf. Auch hier soll morgen der Statiker/Architekt noch mal schauen.

Ich bin immer wieder überrascht, woher der Schädlingsbefall im Haus kommt. Klar, das OG war 15 Jahre nicht bewohnt, aber die Menge an Mäusekot hinter den Gipswänden und die Anzahl der klar erkennbaren Mäusenester in den Holzdecken ist schon erschreckend. Das ganze Haus muss gelebt haben. In einer Ecke war der Balkenzwischenraum auf einer Länge von ca. 3 Metern und einer Breite von ca. 80 cm leer und nur mit Glaswolle (?) ausgestopft. Das war offensichtlich mal ein riesiges Rattennest. Ich habe eine Vielzahl von Gängen und "Höhlen" und sogar eine (schon lange) tote Ratte gefunden. Momentan ist die ganze Glaswolle noch drin. Um die rauszuholen, werde ich mir einen richtigen Schutzanzug holen, alles andere ist mir zu eklig.

Zum Glück habe ich bislang nichts gefunden, was darauf hindeutet, dass noch Schädlinge im Haus wären. Keine lebenden Nager, keine frischen Leichen oder frischen Kot. In einem Raum habe ich hinter den Fußleisten zig tote Silberfische und Asseln gefunden, aber nur eine Handvoll lebende. Ich hoffe, das Thema ist durch.

Heute kam der Container und wir haben einen ganzen Hänger und Kofferraum Tapetenreste und Sperrmüll weggefahren. Es geht ordentlich voran.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

Fuhrpark: 2x Hercules Liliput, MZ ES 250/2 Lastengespann, MZ ETS 250 Gespann, MZ TS 250/1 "Ratracer", BMW R75/6, EMW R35 Traktor
Ysengrin

Benutzeravatar
 
Beiträge: 4152
Themen: 339
Bilder: 8
Registriert: 16. November 2009 06:57
Wohnort: Würzburg
Alter: 44

Re: Mein neues Projekt "Haus am See"

Beitragvon Egon Damm » 2. Juni 2021 21:30

Da ist ja alles marode. Das Dach der Scheune zeigt es deutlich auch der Eindeckung von dem Wohnhaus
traue ich nicht über den Weg. Vermutlich sind die Fetten und der First stark angegriffen.

Fuhrpark: Motorradtankinnensanierung und Versiegelung
Egon Damm, Untergasse 12 A, 35325 Mücke
Tel.: 01752237074
--------
Egon Damm

Benutzeravatar
 
Beiträge: 6063
Themen: 124
Registriert: 2. Januar 2008 20:48
Wohnort: 35325 Mücke

Re: Mein neues Projekt "Haus am See"

Beitragvon Schumi1 » 2. Juni 2021 21:41

Egon was du so alles durch Ziegel hindurch sehen kannst :wink: :)
Gruß Schumi

"Verweile nicht in der Vergangenheit, träume nicht von der Zukunft,
sondern konzentriere dich auf den Moment."


Rundlampenschweinchenliebhaber-Clubmitglied Nr 002
Bild
GKV-Granseer Krawattenträgerverein,joo ich bin dabei :)

Fuhrpark: MZ ES250/1,Bj. 1963, Kawa VN900 Bj.2009, Simson S51 Bj. 1985, SR 2E Bj. 1968
Schumi1

Benutzeravatar
 
Beiträge: 7217
Themen: 26
Bilder: 18
Registriert: 19. Januar 2010 15:59
Wohnort: Fürstenwalde
Alter: 54

Re: Mein neues Projekt "Haus am See"

Beitragvon Kai*Neahnung » 2. Juni 2021 21:49

Egon Damm hat geschrieben:Da ist ja alles marode. Das Dach der Scheune zeigt es deutlich auch der Eindeckung von dem Wohnhaus
traue ich nicht über den Weg. Vermutlich sind die Fetten und der First stark angegriffen.

Nein Egon, das Dach ist nicht marode. Es ist einfach nur nicht mehr so richtig schön.
Gruß vom Tobi

Mit den Signaturen ist es wie mit Frauen.
Hat man keine will man eine,
hat man eine will man eine andere.

Fränkisch-bayerische Fraktion

Fuhrpark: MZ ETZ 250 Gespann
Kai*Neahnung

Benutzeravatar
------ Titel -------
Heiligenstadt 2015 Helfer
 
Beiträge: 435
Themen: 4
Bilder: 2
Registriert: 17. April 2009 20:21
Wohnort: Würzburg
Alter: 40

Re: Mein neues Projekt "Haus am See"

Beitragvon rausgucker » 2. Juni 2021 21:53

Scheunen sind im Dachstuhl oft mit recht rohen Balken und Stangen direkt aus dem Wald gezimmert worden. Sowas habe ich hier im Thüringer Wald oft gesehen. Die Dächer sehen dort auch oft so aus. Trotzdem ist es aber stabil und auch dicht. Sieht halt nicht so schnurgerade aus, wie wir es heute gewohnt sind. Marode ist es aber nicht.

Fuhrpark: 3 X ETZ 250 komplett, 3 x komplett in Teilen ;)
rausgucker

 
Beiträge: 3021
Themen: 48
Registriert: 1. Januar 2008 14:28
Wohnort: Thüringen
Alter: 54

Re: Mein neues Projekt "Haus am See"

Beitragvon Egon Damm » 2. Juni 2021 22:16

Da pfeift der Wind durch das Gebälk. Hat auch was.

Fuhrpark: Motorradtankinnensanierung und Versiegelung
Egon Damm, Untergasse 12 A, 35325 Mücke
Tel.: 01752237074
--------
Egon Damm

Benutzeravatar
 
Beiträge: 6063
Themen: 124
Registriert: 2. Januar 2008 20:48
Wohnort: 35325 Mücke

Re: Mein neues Projekt "Haus am See"

Beitragvon Knuckle Duck » 3. Juni 2021 04:24

Egon Damm hat geschrieben:Da pfeift der Wind durch das Gebälk. Hat auch was.



Was in einer Scheune aus dem Jahrhundert ein MUSS ist!

Offtopic:
Es schadet nie, vor dem Drücken des knopfes "absenden" mal zu überlegen, ob der eigene Inhalt wenigstens sinnvoll oder gar hilfreich wäre... Vorallem nicht bei vermeintlich hellseherischen Fähigkeiten und Röntgenblicken.

Fuhrpark: Ich fahre:
Etwas für den Alltag
Etwas für den Urlaub
Etwas für die Eisdiele
Etwas für das Abenteuer
Etwas für die Entspannung
Knuckle Duck

Benutzeravatar
 
Beiträge: 873
Themen: 60
Bilder: 0
Registriert: 27. Februar 2009 18:58
Wohnort: Landkreis Wolfenbüttel
Alter: 36

Re: Mein neues Projekt "Haus am See"

Beitragvon ea2873 » 3. Juni 2021 09:09

Knuckle Duck hat geschrieben:
Egon Damm hat geschrieben:Da pfeift der Wind durch das Gebälk. Hat auch was.

Was in einer Scheune aus dem Jahrhundert ein MUSS ist!


dann ist es zumindest gut durchlüftet und die Gefahr für solche Holzwurmorgien deutlich geringer.

Fuhrpark: son paar MZ
ea2873

 
Beiträge: 7638
Themen: 36
Bilder: 83
Registriert: 17. Januar 2009 09:53
Wohnort: Regensburg

Re: Mein neues Projekt "Haus am See"

Beitragvon PeterG » 3. Juni 2021 10:22

Ich glaube, bei diesem Haus würde ich mich mal mit Lehm und Lehmputz beschäftigen.. (nicht die teure Sackware aus dem Fachhandel, es gibt bestimmt Lehm-Vorkommen bei Dir in der Gegend, und Leute, die sich damit beschäftigen. Lehm ist DER Baustoff fürs Selbermachen, grade in alter Bausubstanz mit Fachwerk)

Fuhrpark: Black-Pearl
PeterG

Benutzeravatar
 
Beiträge: 2855
Themen: 74
Bilder: 6
Registriert: 30. Juli 2006 12:00
Wohnort: Westerstede
Alter: 60

Re: Mein neues Projekt "Haus am See"

Beitragvon Koponny » 3. Juni 2021 10:33

PeterG hat geschrieben:Ich glaube, bei diesem Haus würde ich mich mal mit Lehm und Lehmputz beschäftigen.. (nicht die teure Sackware aus dem Fachhandel, es gibt bestimmt Lehm-Vorkommen bei Dir in der Gegend, und Leute, die sich damit beschäftigen. Lehm ist DER Baustoff fürs Selbermachen, grade in alter Bausubstanz mit Fachwerk)

Er wird ja ne Menge benötigen, hier kann man ja mal stöbern.

Fuhrpark: BMW R 1100 GS,Bj.1997 (Perry, das Schnabeltier),BMW F650, Bj.1998, Suzuki VX 800 Gespann, Bj. 1993, BMW 316i Touring E46
Koponny
Moderator

Benutzeravatar
 
Beiträge: 9247
Artikel: 2
Themen: 171
Bilder: 16
Registriert: 16. Februar 2006 11:34
Wohnort: 15518 Rauen
Alter: 47

Re: Mein neues Projekt "Haus am See"

Beitragvon Nordlicht » 3. Juni 2021 10:49

Kai*Neahnung hat geschrieben:
Egon Damm hat geschrieben:Da ist ja alles marode. Das Dach der Scheune zeigt es deutlich auch der Eindeckung von dem Wohnhaus
traue ich nicht über den Weg. Vermutlich sind die Fetten und der First stark angegriffen.

Nein Egon, das Dach ist nicht marode. Es ist einfach nur nicht mehr so richtig schön.
naja...schau mal bei der Scheune ..Anbau genau hin...das ist richtig durchgesagt..Haus kann ich nicht erkennen... :shock:
Gruß Uwe.
OT-Partisanen-Grenzgänger
Ich habe nur dieses Leben und das will ich leben!!!
Skype " Simsonemme" ... ja ich wohne in Holland...aber mehr auch nicht und meine Wurzeln liegen dort wo die Sonne aufgeht
Bild
http://www.cbsevenfifty.de/add-ons/sant ... anta34.gif

Fuhrpark: S51.. TS150...Honda Seven Fifty... Fahrrad mit Kniescheibengelenkkupplung der S51 ist zu verkaufen
Nordlicht

Benutzeravatar
 
Beiträge: 14295
Themen: 97
Bilder: 13
Registriert: 18. Februar 2006 10:47
Wohnort: Kerkrade(NL)
Alter: 67
Skype: Simsonemme

Re: Mein neues Projekt "Haus am See"

Beitragvon PeterG » 3. Juni 2021 10:49

Koponny hat geschrieben:
PeterG hat geschrieben:Ich glaube, bei diesem Haus würde ich mich mal mit Lehm und Lehmputz beschäftigen.. (nicht die teure Sackware aus dem Fachhandel, es gibt bestimmt Lehm-Vorkommen bei Dir in der Gegend, und Leute, die sich damit beschäftigen. Lehm ist DER Baustoff fürs Selbermachen, grade in alter Bausubstanz mit Fachwerk)

Er wird ja ne Menge benötigen, hier kann man ja mal stöbern.


Guter Link :gut: da gibts auch prima beratung und ergänzende Baustoffe.

Wobei ich den Lehm direkt aus der Grube holen würde und dann vor Ort selbst aufbereiten (Sumpfen/ Zwangsmischer,- dafür braucht man am Anfang Leute, die einem das zeigen) und verarbeiten:
als Deckenfüllung und Ausfachungen mit Strohlehm, z.T. zum Mauern und zum Verputzen (!)...
Zuletzt geändert von PeterG am 3. Juni 2021 11:09, insgesamt 1-mal geändert.

Fuhrpark: Black-Pearl
PeterG

Benutzeravatar
 
Beiträge: 2855
Themen: 74
Bilder: 6
Registriert: 30. Juli 2006 12:00
Wohnort: Westerstede
Alter: 60

Re: Mein neues Projekt "Haus am See"

Beitragvon Kai*Neahnung » 3. Juni 2021 10:59

Nordlicht hat geschrieben:
Kai*Neahnung hat geschrieben:
Egon Damm hat geschrieben:Da ist ja alles marode. Das Dach der Scheune zeigt es deutlich auch der Eindeckung von dem Wohnhaus
traue ich nicht über den Weg. Vermutlich sind die Fetten und der First stark angegriffen.

Nein Egon, das Dach ist nicht marode. Es ist einfach nur nicht mehr so richtig schön.
naja...schau mal bei der Scheune ..Anbau genau hin...das ist richtig durchgesagt..Haus kann ich nicht erkennen... :shock:


Ja. Das hab ich mir schon angeschaut. Also von innen.
Es ist, wie weiter oben beschrieben, einfach Rundholz aus dem Wald für den Anbau verbaut worden.
Natürlich kann und wird der Martin das irgendwann mal begradigen. Es ist aber alles andere als marode und aktuell nicht von hoher Priorität. Das Gebälk des Haupthauses ist zudem auch in gutem Zustand. Nicht zu vergleichen mit heutigem Standart, aber funktioniert seit vielen Jahrzehnten und wird auch noch so manches weitere Jahrzehnt überstehen.
Gruß vom Tobi

Mit den Signaturen ist es wie mit Frauen.
Hat man keine will man eine,
hat man eine will man eine andere.

Fränkisch-bayerische Fraktion

Fuhrpark: MZ ETZ 250 Gespann
Kai*Neahnung

Benutzeravatar
------ Titel -------
Heiligenstadt 2015 Helfer
 
Beiträge: 435
Themen: 4
Bilder: 2
Registriert: 17. April 2009 20:21
Wohnort: Würzburg
Alter: 40

Re: Mein neues Projekt "Haus am See"

Beitragvon Stephan » 3. Juni 2021 12:34

Der Gedanke mit den offenen Balken und dem Lehmputz ist nicht verkehrt. Da kann die Bude atmen.

Ich habe mir einen Lehm Bauer gesucht, der mir das Material geliefert hat, alles von Conluto inkl. fertig angemischten Ober- und Unterputz im Big Pack. Gemauert hab ich selbst, verputzt hat der Profi.
Bitte schickt mir eure FIN, Motor-Nr. und Baujahr eurer ETZ 125/150 für die Analyse der Baureihe.
Die Daten werden vertraulich behandelt.


Süd-Oberlausitzstammtisch Kottmarschenke, Ich war dabei! 2011, 2012 und 2013 :-D

Fuhrpark: MZ, Simson, Trabant
Stephan

Benutzeravatar
------ Titel -------
T-Shirt Besteller
 
Beiträge: 7896
Themen: 285
Bilder: 7
Registriert: 5. Juni 2006 19:03
Wohnort: Bertsdorf
Alter: 36

Re: Mein neues Projekt "Haus am See"

Beitragvon Herr B aus Z » 3. Juni 2021 13:09

Mein Maurer hat sich auch immer gefreut, wenn er verputzen sollte, was ich gemauert habe.

Ambitioniertes Projekt - gerade Ausbessern/Austausch der Balken. Gerade an diesem Objekt zeigt sich dass Wirhattenjanüscht auch weiter westlich gelebt wurde.

Fuhrpark: MZ ES 175/0 '62
Herr B aus Z

Benutzeravatar
 
Beiträge: 210
Themen: 6
Registriert: 10. November 2011 15:26
Wohnort: Zwickau

Re: Mein neues Projekt "Haus am See"

Beitragvon löwenherz » 3. Juni 2021 14:44

Ich war gestern eine Freundin besuchen, die einen 4 SeitenHof gekauft hat vor 2 Jahren. Die Scheunen sind in gutem Zustand, also wurde von ihr eine bewohnbar gemacht.
Das eigentliche Haus ist so marode, da ist das von Ysengrin noch Gold dagegen.
Jetzt, nicht irgendwann!
Tanzt, Tanzt, vor Allem aus der Reihe!
Bild
Bild

Ahoi elkeMaria

Fuhrpark: TS 250/1 Gespann Bj. 1980
löwenherz

Benutzeravatar
 
Beiträge: 1707
Themen: 10
Bilder: 0
Registriert: 18. März 2016 15:28
Wohnort: nahe Ueckermünde am Haff
Alter: 80

Re: Mein neues Projekt "Haus am See"

Beitragvon Ysengrin » 4. Juni 2021 14:23

Heute hatte ich ein 3 Stunden langes und sehr konstruktives Gespräch mit dem Statiker/Architekten.

Das Ergebnis ist leider unerfreulich: Es muss sehr viel komplett ausgetauscht bzw. neu aufgebaut werden. zB die komplette Decke mitsamt Balken im Wohnzimmer/Arbeitszimmer. Dazu einige andere defekte Balken im EG/OG/Dach. Der Dachstuhl wird wohl komplett saniert werden müssen, da es keinen Sinn macht, das Haus so grundlegend zu sanieren und einfach das alte Dach unberührt zu lassen.

Außerdem gibt es einigen wirklich groben Pfusch im Haus. Pfusch der so gravierend ist, dass er gar nicht mehr aufgehört hat, Fotos für seine "Schreckensgalerie" zu machen. Es muss an einer Stelle eine komplett neue, tragende Struktur vom Kellerfußboden bis zum Dach aufgebaut werden, weil die vorhandene Struktur quasi nicht mehr vorhanden ist bzw. nie vorhanden war. So viel zum Thema "Die wussten damals schon, was sie taten". Sein Zitat: "Auch 1907 wusste man schon, wie man Bruchsteinwände mauert. Das hier ist ein Müllhaufen. Da hat ein Bauer jeden Tag ein paar Ackersteine mit nach Hause gebracht und daraus eine Wand "gebastelt". Ein richtiger Maurer hätte sich schon 1907 dafür zu Tode geschämt." Und solche Stellen gibt es einige.

Wie es jetzt weitergeht, wird sich zeigen. Meinen ursprünglichen Kostenplan kann ich natürlich vergessen. Meine Eltern haben mir signalisiert, dass sie mir finanziell unter die Arme greifen wollen, aber das würde auch nicht reichen, um alles professionell sanieren zu lassen.

Der Statiker/Architekt hatte zwar im Vorfeld gemeint, dass er für weitere Arbeiten nicht zur Verfügung steht. Aber anscheinend hat er Mitleid bekommen. Er will mir jetzt mal einen groben Kostenplan machen. (Mit all den Unsicherheiten, die es aktuell gibt. Zimmerleute machen wohl mittlerweile gar keine Angebote mehr, weil sie nicht wissen, ob sie überhaupt Holz bekommen.) Er meinte, dass man viele der Arbeiten auch selbst machen kann, wenn man ein paar Helfer und viel Zeit hat. Und vor allem jemanden, der einem sagt, was man genau tun soll. Offensichtlich ist er bereit, letzteres für mich zu tun. Jedenfalls hat er am Ende nur noch von "wir" gesprochen. "Hier müssen wir folgendes machen ..." etc. Er hat mir auch schon eine konkrete Liste von Arbeiten gegeben, die ich jetzt durchführen soll. Decken, Wände, Balken, Balkenlager etc. freilegen. Und dann schauen wir weiter.

Ich werde an dieser Stelle aufhören, den Baufortschritt hier im Detail zu dokumentieren. Ich muss jetzt (mit seiner Hilfe) herausfinden, ob und wie das Bauvorhaben überhaupt umsetzbar ist. Und was es evtl. für Alternativen gibt. (Eigentlich keine, wenn man Strick und Privatinsolvenz nicht als Alternativen sieht.)

Fuhrpark: 2x Hercules Liliput, MZ ES 250/2 Lastengespann, MZ ETS 250 Gespann, MZ TS 250/1 "Ratracer", BMW R75/6, EMW R35 Traktor
Ysengrin

Benutzeravatar
 
Beiträge: 4152
Themen: 339
Bilder: 8
Registriert: 16. November 2009 06:57
Wohnort: Würzburg
Alter: 44

Re: Mein neues Projekt "Haus am See"

Beitragvon PeterG » 4. Juni 2021 14:31

Gut, dass Du kompetente Hilfe hast! :gut: Die Holzgeschichten (Tragwerk neu aufbauen mit Decken und Dach) kann man tatsächlich selber machen, wenn einer dabei ist, der weiß wie es geht..

Fuhrpark: Black-Pearl
PeterG

Benutzeravatar
 
Beiträge: 2855
Themen: 74
Bilder: 6
Registriert: 30. Juli 2006 12:00
Wohnort: Westerstede
Alter: 60

Re: Mein neues Projekt "Haus am See"

Beitragvon ea2873 » 4. Juni 2021 15:22

Ysengrin hat geschrieben:Ich werde an dieser Stelle aufhören, den Baufortschritt hier im Detail zu dokumentieren. Ich muss jetzt (mit seiner Hilfe) herausfinden, ob und wie das Bauvorhaben überhaupt umsetzbar ist. Und was es evtl. für Alternativen gibt. (Eigentlich keine, wenn man Strick und Privatinsolvenz nicht als Alternativen sieht.)


ich hoffe du schreibst trotzdem weiter dazu, nicht weil ich mich an deinem Leid ergötzen will, sondern aus echtem Interesse. Laß dir evtl. auch mal durchrechnen, ob es möglich ist, auf den Keller ein "neues Haus" draufzusetzen. Ich habe zwar Respekt vor der Geschichte, aber man muß auch nicht alles erhalten und ich habe in letzter Zeit ein paar sehr schöne Neubauten gesehen, welche praktisch nach außen 1:1 Kopien des alten Hauses waren und sich sehr gut einfügen.
Dann hättest du zumindest eine solide Bausubstanz, und was Kosten und Innenausbau angeht, kann man ja Kompromisse machen.

Fuhrpark: son paar MZ
ea2873

 
Beiträge: 7638
Themen: 36
Bilder: 83
Registriert: 17. Januar 2009 09:53
Wohnort: Regensburg

Re: Mein neues Projekt "Haus am See"

Beitragvon Ysengrin » 4. Juni 2021 16:05

Die Idee haben wir auch schon durchdiskutiert. Aber das Haus abreißen kostet viel Geld. Wenn es blöd läuft, nimmt dabei die Scheune Schaden, die ja direkt am Haus sitzt. Den Untergrund mit Keller müsste man auch erstmal "bearbeiten", bevor man was Neues draufbaut. Das kostet auch richtig Geld. Und dann natürlich die Kosten für das Haus. Selbst wenn ich das "billigste" Fertighaus nehme, ist das in Summe keinesfalls billiger als eine Sanierung. Und im schlimmsten Fall habe ich dann keine Scheune mehr.

Fuhrpark: 2x Hercules Liliput, MZ ES 250/2 Lastengespann, MZ ETS 250 Gespann, MZ TS 250/1 "Ratracer", BMW R75/6, EMW R35 Traktor
Ysengrin

Benutzeravatar
 
Beiträge: 4152
Themen: 339
Bilder: 8
Registriert: 16. November 2009 06:57
Wohnort: Würzburg
Alter: 44

Re: Mein neues Projekt "Haus am See"

Beitragvon Hempi » 4. Juni 2021 16:53

Wenn die Scheune dein einziges Problem ist dann reiß die auch mit weg.

Sarkasmus mal bei Seite, man kann auch Mauern und Fundamente Stück für Stück erneuern, Vorbetonieren uvm. Ich kenn dein Haus zwar nicht aber da wir im MZ Florum sind mal auf die weise.

Stell dir vor du kaufst dir eine verrostete Karre und erschrickst Stück für Stück über den Zustand. Kaufst du dir da einfach eine neue?

Dazu brauchst du eine Baugenemigung und jede Menge Material.

Zum Angebot eines Zimmermanns, bei einem Bier kann man solche Dinge besser klären als mit der Brieftasche.

Rede wirklich mal mit Handwerkern, die so etwas häufiger sehen. Dann kannst du immer noch überlegen was du tust.

Ein altes Haus und Perfektionismus passt nicht ganz.

Fuhrpark: Ja
Hempi

 
Beiträge: 676
Themen: 13
Bilder: 0
Registriert: 30. März 2014 12:11

Re: Mein neues Projekt "Haus am See"

Beitragvon daniman » 4. Juni 2021 18:09

Hempi hat geschrieben:..... aber da wir im MZ Florum sind mal auf die weise.

Stell dir vor du kaufst dir eine verrostete Karre und erschrickst Stück für Stück über den Zustand. Kaufst du dir da einfach eine neue?


Herrlicher Vergleich. Der hinkt nicht nur, der hat überhaupt keine Beine. :lach:
Grüße
Jürgen

Fuhrpark: MZ: Ja
Andere Mopeds: auch
daniman

Benutzeravatar
 
Beiträge: 2769
Themen: 26
Bilder: 5
Registriert: 28. Oktober 2007 12:50
Wohnort: Mittelfranken
Alter: 66

Re: Mein neues Projekt "Haus am See"

Beitragvon Stephan » 4. Juni 2021 19:25

Lass erst mal sacken und geh das alles in Ruhe durch.

Meine Küche war bis ´63 eine Blockstube, da wurde dann auf die Sandsteine einfach eine Dachpappe gelegt und eine solide 36er Wand gezimmert.
Leider halt 5cm über dem Fußboden und somit zog die Nässe in den Putz.
Da wurde Meter für Meter auf das alte Bruchsteinfundament eine Schalung gesetzt und gegen die gemauert und unterfüttert.

IMG_20190208_213601.jpg


IMG_20190809_185040.jpg


Lass den Kopf nicht hängen, such dir gute und pragmatische Handwerker und schieb das Ding einfach noch ein Jahr. Wenn du den Kredit bei deiner Hausbank hast und denen das alles schilderst, dann sind die meist gutmütig, eine Ruine bekommen die nicht versteigert ohne Miese zu machen, dann lieber entgegenkommen. :wink:
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Bitte schickt mir eure FIN, Motor-Nr. und Baujahr eurer ETZ 125/150 für die Analyse der Baureihe.
Die Daten werden vertraulich behandelt.


Süd-Oberlausitzstammtisch Kottmarschenke, Ich war dabei! 2011, 2012 und 2013 :-D

Fuhrpark: MZ, Simson, Trabant
Stephan

Benutzeravatar
------ Titel -------
T-Shirt Besteller
 
Beiträge: 7896
Themen: 285
Bilder: 7
Registriert: 5. Juni 2006 19:03
Wohnort: Bertsdorf
Alter: 36

Re: Mein neues Projekt "Haus am See"

Beitragvon Ysengrin » 4. Juni 2021 20:47

@Stephan: Danke für den Zuspruch! Kann ich wirklich gut gebrauchen.

Ich will ganz ehrlich sein: Die ganze Situation belastet mich enorm. Ich bin normalerweise sehr ausgeglichen und optimistisch, aber momentan befinde ich mich in einem krassen Wechselbad der Gefühl. Euphorie und gefühlte Aussichtslosigkeit wechseln sich ständig ab. Und mir ist klar, dass das auf Euch wirkt, als hätte ich überhaupt keinen Plan. Heute so, morgen so. Nicht schön.

(Und um mir das auch nochmal selbst zu sagen: So ganz blauäugig war ich eigentlich nicht. Dachte ich zumindest. Ich habe das Haus vorher mit mehreren Leuten vom Fach besichtigt. Und mit vielen anderen diskutiert. Und alle meinten, dass mein Plan und mein Budget passen sollten. Ich will denen jetzt keine Vorwürfe machen, nicht im Geringsten. Die Entscheidung habe am Ende ich gefällt. Und ich werde die Konsequenzen tragen.)

In den letzten 3 Stunden habe ich innerlich schon wieder eine 180°-Wende vollzogen, nachdem mir ein geschätzter Forist ins Gewissen geredet hat. Ich glaube, ich sollte die Idee mit dem Fertighaus nicht vorschnell streichen. Das hat durchaus seinen Reiz. Angenommen, ich mache alles platt, lasse den Keller und das Grundstück einebnen und ein ordentliches Fundament gießen und dann ein "seelenloses" Fertighaus ohne jeden Luxus (Keller) daraufsetzen. Dazu ne Doppelgarage oder kleine Halle. Dann ist das natürlich erstmal ein massiver Verlust an Wohnfläche, Nutzfläche, "Charme", Historie etc. Aber ich wäre auf einen Schlag alle langfristigen Probleme los. Kein schiefer Dachstuhl in der Scheune, kein potentiell undichtes Dach, kein feuchter Keller, keine Risse im Mauerwerk, keine statischen Bedenken. Dafür hätte ich eine ordentlich integrierte Heizung, wahrscheinlich eine bessere Dämmung, hellere Räume, mehr Wohnqualität etc. Und wahrscheinlich wäre das Haus auch deutlich schneller fertig und bezugsfertig. Das wunderschöne Grundstück hätte ich immer noch. Vielleicht sogar mit einem kleinen Gärtchen. Und man könnte es ja so planen, dass man die Garage später erweitern oder aufstocken kann. Oder man versucht, einen Teil der Scheune zu erhalten. Oder aus den Resten der Scheune eine kleine Halle zu bauen. ...

Wahrscheinlich wäre die Investition anfangs größer. Aber ich hätte (mehr oder weniger) die Gewissheit, dass ich dann auch erstmal 20 oder 30 Jahre Ruhe habe.

Ich denke, ich sollte das zumindest mal kurz durchrechnen. Vielleicht ist es eine Alternative. Vielleicht auch nicht. (Falls jemand Erfahrungen mit Fertighäusern hat, kann er mir gerne eine PN schreiben. Ich würde mich freuen.)

Fuhrpark: 2x Hercules Liliput, MZ ES 250/2 Lastengespann, MZ ETS 250 Gespann, MZ TS 250/1 "Ratracer", BMW R75/6, EMW R35 Traktor
Ysengrin

Benutzeravatar
 
Beiträge: 4152
Themen: 339
Bilder: 8
Registriert: 16. November 2009 06:57
Wohnort: Würzburg
Alter: 44

Re: Mein neues Projekt "Haus am See"

Beitragvon friese » 4. Juni 2021 21:29

Als ich deine ersten Bilder gesehen habe, war ich auch noch überzeugt ist ja gar nicht so schlecht, aber dein letzter Bericht. Ich würde mich erkundigen , Abriss das heisst trennung von Holz und Steine Kunstoffe. Was das kostet. In diese ganze Flickerei ! gehen nur Stunden der Handwerker rein und ist immer noch Alt. Rohbau im gleichen Baustil mit Aussen Ytong , innen Kalksandstein und Dach erstellen . Innenausbau mit Schlitzerei füe E -Anlage und Heizung verpressen kannst Du dann Selber. Die Wände sind dann fertig wenn sie geputzt sind. Meine Meinung lass die Finger von Dampfsperren und Spanplattenhaus. Gruss Friese

Fuhrpark: MZ Typ/Baujahr, MZ Typ/Baujahr, ...
friese

 
Beiträge: 210
Themen: 65
Bilder: 7
Registriert: 29. Januar 2012 17:02
Wohnort: 26316 varel
Alter: 66

Re: Mein neues Projekt "Haus am See"

Beitragvon rausgucker » 4. Juni 2021 22:37

@ Stephan Genau SO macht man das! :top: Und dann eben mit Geduld STück für Stück - zum Schluß ist alles wieder stabil und solide.

Fuhrpark: 3 X ETZ 250 komplett, 3 x komplett in Teilen ;)
rausgucker

 
Beiträge: 3021
Themen: 48
Registriert: 1. Januar 2008 14:28
Wohnort: Thüringen
Alter: 54

Re: Mein neues Projekt "Haus am See"

Beitragvon Hempi » 5. Juni 2021 07:01

Noch mal etwas zum fertig Haus.
Davon abgesehen das ich mir Holzrahmenbau nie im Erdgeschoss bauen würde.
(Ameisen, Mäuse, Wetter, …)

Die Firmen kämpfen gerade mit dem dreifachen Materialpreis und Verträgen von letztem Jahr.
Wenn du da jetzt etwas anzahlst kannst du versuche es nächstes Jahr beim Insolvenzverwalter wieder zu bekommen. Da GmbHs mal schnell pleite sind und unter einem neuen Namen Gewinne erwirtschaften, wer kann es dehnen verübeln. Davon abgesehen habe ich gehört das es dort zu massiven Zeitlichen Verzögerungen kommt. Ein Haus was dieses Jahr geliefert werden sollte kommt erst nächstes Jahr. Da hat man dann auch Massiv etwas gemauert oder etwas altes repariert. Ich will auch gar nicht wissen für was so ein Fertighaus jetzt angeboten wird.

Ps Holz war erst der Anfang, bei Kunststoff merkt man es auch immer mehr. Selbst in Schweißbahn sind Zuschlagstoffe aus Kunststoff, dort kommt es auch zu Engpässen.

Lass dich von mir nicht abhalten aber behalte solche dinge im Hinterkopf wenn den Kreditrahmen durch die Decke knallt. Da wirst du als Rentner noch zahlen, nicht Sinn der Sache.

Lass dir von studieren Theoretikern nicht alles schlecht reden. Die verdienen Prozentual am Auftragsvolumen. Klar Handwerker auch ;-) da hat man aber wenigsten etwas davon.

Dein Ziel sollte es sein, dir gute Handwerker aufzufüttern die dich unterstützen, Rat geben und sagen was du tun kannst. Dabei musst du sicherlich auch mal einen Kompromiss eingehen, gerade jetzt in der Zeit.

Wenn nicht stehst du ganz schnell neben Egon Damm und nimmst dir eine Wohnung an der du auch Dinge beanstanden kannst.

Fuhrpark: Ja
Hempi

 
Beiträge: 676
Themen: 13
Bilder: 0
Registriert: 30. März 2014 12:11

Re: Mein neues Projekt "Haus am See"

Beitragvon trabimotorrad » 5. Juni 2021 07:54

@ Ysengrin: Mach Dich nicht völlig verrückt - bei einem alten Haus geht oft mehr, als man so glaubt - auch auf unkonventionelle Weise - man muß nur lernen, mit Kompromissen zu leben...
Ich habe auch ein altes Haus gekauft - allerdings zum Grundstückspreis MINUS den mutmaßliche Abrisskosten.
Mein Schlafzimmerboden war Schrott:

$matches[2]


$matches[2]


$matches[2]


Wir haben ihn zu ge-ESTRICH-t:

$matches[2]


Die Balkenköpfe von einer Zwischendecke waren, da wo sie auf der Wand aufliegen sollten, zu etwa 70% verfault - wir haben ein neues Gefache vor die Wand gesetzt und so liegen die Balken da auf:

$matches[2]


$matches[2]


Die Wände waren, nach dem Entfernen der Verkleidung, allgemein dürftig:


$matches[2]


Wir haben ein Fass aufgemacht:

$matches[2]


Doppeldicke Unterlattung drauf gemacht, Mit Steinwolle ausgestopft und mit Rigips verkleidet:

$matches[2]


Dämmt nebenher ganz gut...

Ein Balken im Wohnzimmer war angesägt und halb gebrochen :shock:

Wir haben zwei Stützen drunter gebaut:

$matches[2]


Das ist ein kurzer Auszug aus dem Murks, den wir da angewandt haben, um das Haus bewohnbar zu machen, ich habe über 100 Bilder von solchen Maßnamen

$matches[2]


Sie alle hier zu zeigen, würde das Forum sprengen.
Und an die, die Jetzt den Bauskandal und den baldigen Einsturz des Gebäudes wittern: Dieser Murks hält jetzt schon 18 Jahre und mein Wohnzimmer ist so stabil, auf das man auch Motorräder drin abstellen kann:

IMG_20180909_084336.jpg


und die Maßnamen haben alle bis heute prima gehalten. lediglich da, wo ich NIX gemacht habe, mußte ich im laufe dieser 18 Jahre zwei Mal was reparieren.
Einen rechten Winkel findet man in meinem Haus - vereinzelt und wenn man sorgfältig danach sucht und etwa 2 Grad zur Straße hin geneigt, ist es auch - ICH kann damit leben Marianne auch :ja:

:schlaumeier: Keinen Kompromiss haben wir bei Elektrik und Wasser gemacht, da ist ALLES neu rein gekommen.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Gruß aus Wüstenrot, wohnen, wo Andere Urlaub machen...
Zwei Takte sind genug, alles Andre ist Betrug!

Bild
:schlaumeier: Mein Fuhrpark ist sowieso rein und komplett von Vernunft geprägt!
Denn vernünftig ist was Freude macht!

( Zitat von TS-Jens 13.04.2020)

seit Sosa `09 OT- Maultaschenpartisane
Seit Lehesten 2011 günstig erkaufter Nörgelmod
Gründer des "Flacheisenreiter-Fanclubs"
Gransee 2011 - ich war dabei und es war schön
Besucher am Schlagbaum der EU-Außengrenze - namentlich erfaßt am 21.07.2013
Mitglied Nr. 011 im Rundlampenschweinchenliebhaberclub
Ebenfalls Gründungs-Mitglied im GKV - Granseer Krawattenträgervereins

Fuhrpark: 1XMZ ES300 Personengespann, 1X ETZ251 Personengespann, 2X ETZ250 Solo, 2X TS250, 1X ES175, 1X TS150, 1X Kreidler RS65, 1-2X Keeway125 Bonsai-Chopper, 1X Hyosung XRX125, 1X BMW R100,1X BMW R1100LT, 1X BMW K75RT, 1X BMW K75S, 1X K75 C, 1X K75RT mit EML-Beiwagen 1X K100, 1X K100RS 4V, 1X BMW K1100LT, 1X Trabi-Kabrio, 1X Fiat/Maybach Seicento, 1X Ford-Escort-Kabrio 1X Qek Junior.
trabimotorrad
Moderator

Benutzeravatar
------ Titel -------
Mr. Maultasche
 
Beiträge: 16469
Artikel: 1
Themen: 135
Bilder: 22
Registriert: 20. Januar 2008 13:04
Wohnort: Wüstenrot
Alter: 64

Re: Mein neues Projekt "Haus am See"

Beitragvon Hempi » 5. Juni 2021 08:39

Ein Kumpel hat ein Haus gekauft, wegen dem Grundstück. Er wollte das Haus abreißen da man von drinnen die Sterne sehen kann. Leider hat das Katasteramt mal schnell das Grundstück zu Außenbereich erklärt. Um die Straße dahin nicht erhalten zu müssen. Jetzt hat er nur die Möglichkeit das Haus Stück für Stück wieder bewohnbar zu machen. Wie gesagt der Zustand ist bei weitem schlechter als deiner. Dort werden Stück für Stück, Wände mit Fundamenten neu gemacht. Das ist ein Alptraum aber auch der wird am Ende gut werden.

Fuhrpark: Ja
Hempi

 
Beiträge: 676
Themen: 13
Bilder: 0
Registriert: 30. März 2014 12:11

Re: Mein neues Projekt "Haus am See"

Beitragvon ea2873 » 5. Juni 2021 09:03

nur ein paar Anregungen, und ich bin auch kein Fachmann:

Wie ich das überblicke brauchst du 3 Schlafzimmer, Wohnküche, Bad. Am "Mannschlafzimmer" kann man Abstriche bei Putz und Komfort machen, das sollte doch unterzubringen sein, ohne daß man z.B. das komplette Dach neu machen muß. Sofern der Dachstuhl stabil, trocken und ohne Holzwurmbefall ist, würde ich das Dach erstmal gut durchlüftet lassen ohne da irgendwas zu tun.
Die statisch bedenklichen Ecken (Keller?) könnte ich mir vorstellen, daß man eine gegossene Betonwand davorsetzt und die Kraft dann nur im oberen Teil in die Wand einleitet. Im EG würde ich sofern statisch vertretbar alles krümelige rausreissen und mauern.
Die Kunstofffenster und Außenfassade erstmal lassen.
Im Wohnzimmer einen Kachelofen und Luftschächte in die Schlafzimmer (10tEUR?). Da kannst du viel selber machen, dann sind auch die im Raum stehenden 30tEUR für eine Zentralheizung hinfällig, notfalls kannst du elektrisch immer noch beiheizen wenn das nicht reichen sollte, bedenke auch, daß deine Kinder evtl. in 10-15 Jahren ausziehen, somit mußt du langfristig weniger Räume beheizen, und auf 10 Jahre gerechnet kommst du mit dieser Variante billiger hin als wenn du eine Zentralheizung einbaust.
Wenn du dich damit unwohl fühlst, kannst du ja die Rohre in den Wohnräumen verlegen aber den Rest noch lassen.


völlig anderer Ansatz:
du hast das Haus ja u.a auch wegen der Scheune gekauft, evtl. macht es Sinn zu klären ob du die Scheune mit Trockenbau als Wohnraum ausbauen kannst sofern die Grundsubstanz dort stabil ist und das Haus dann erstmal einfach stehen läßt und später dann dort Werkstatt o.ä. reinbaust.

PS: auch ich habe eine "romantisch gelegene Immobilie mit Potential" wo die Morgenwäsche ganz besonders erfrischt (wohne aber dort nur zeitweise).
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

Fuhrpark: son paar MZ
ea2873

 
Beiträge: 7638
Themen: 36
Bilder: 83
Registriert: 17. Januar 2009 09:53
Wohnort: Regensburg

Re: Mein neues Projekt "Haus am See"

Beitragvon Hempi » 5. Juni 2021 12:25

Du hast allen Grund sauer zu sein und dir zu wünschen die Hütte würde brennen.

Mal ganz nüchtern als Handwerker betrachtet ist das Problem aber nicht die Substanz oder Arbeit.
Wie gesagt, so weit wie du rein reißt, kann man da doch bequem alles neu machen was raus muss. Finanziell oder von der Zeit her sicher schwierig aber nicht vom Bauen her.

Ich würde auch nicht die Scheune ausbauen, weich der Sache nicht aus. Was sind schon ein paar Deckenbalken (bis auf die Marktsituation) oder etwas Beton und Ziegel am Keller.

Andere hier im Forum fahren mit einem Segelboot über den Atlantik ;-)

Sei sauer auf mich wegen dem Schlauen Gelaber aber lass dich nicht ausbremsen von neuen Ufern.

Sonst ist ein Reihenhaus besser, wenn du jetzt schon die Segel streichst.

Fuhrpark: Ja
Hempi

 
Beiträge: 676
Themen: 13
Bilder: 0
Registriert: 30. März 2014 12:11

Re: Mein neues Projekt "Haus am See"

Beitragvon Egon Damm » 5. Juni 2021 17:25

Hempi hat geschrieben:Noch mal etwas zum fertig Haus.
Davon abgesehen das ich mir Holzrahmenbau nie im Erdgeschoss bauen würde.
(Ameisen, Mäuse, Wetter, …)

Die Firmen kämpfen gerade mit dem dreifachen Materialpreis und Verträgen von letztem Jahr.
Wenn du da jetzt etwas anzahlst kannst du versuche es nächstes Jahr beim Insolvenzverwalter wieder zu bekommen. Da GmbHs mal schnell pleite sind und unter einem neuen Namen Gewinne erwirtschaften, wer kann es dehnen verübeln. Davon abgesehen habe ich gehört das es dort zu massiven Zeitlichen Verzögerungen kommt. Ein Haus was dieses Jahr geliefert werden sollte kommt erst nächstes Jahr. Da hat man dann auch Massiv etwas gemauert oder etwas altes repariert. Ich will auch gar nicht wissen für was so ein Fertighaus jetzt angeboten wird.

Ps Holz war erst der Anfang, bei Kunststoff merkt man es auch immer mehr. Selbst in Schweißbahn sind Zuschlagstoffe aus Kunststoff, dort kommt es auch zu Engpässen.

Lass dich von mir nicht abhalten aber behalte solche dinge im Hinterkopf wenn den Kreditrahmen durch die Decke knallt. Da wirst du als Rentner noch zahlen, nicht Sinn der Sache.

Lass dir von studieren Theoretikern nicht alles schlecht reden. Die verdienen Prozentual am Auftragsvolumen. Klar Handwerker auch ;-) da hat man aber wenigsten etwas davon.

Dein Ziel sollte es sein, dir gute Handwerker aufzufüttern die dich unterstützen, Rat geben und sagen was du tun kannst. Dabei musst du sicherlich auch mal einen Kompromiss eingehen, gerade jetzt in der Zeit.

Wenn nicht stehst du ganz schnell neben Egon Damm und nimmst dir eine Wohnung an der du auch Dinge beanstanden kannst.


Wieso steht er neben mir. Unser Ziel war vor 40 Jahren ein eigenes Haus zu haben. Das haben wir in Angriff genommen.
Meine Frau studierte und ich habe nach Feierabend unser erstes Haus hergerichtet, in das wir nach 4 Monaten eingezogen sind. Später kauften wir ein zweites Haus, richteten das her, die Wohnung wurde vermietet. Nach weiteren 3 Jahren zog der Mieter aus und wir ein. Das erste Haus wurde verkauft. Vor ca. 10 Jahren wurde die letzte Darlehensrate bezahlt.

Ja und das Unwissen über die Holzpreise verunsichert uninformierte Menschen extrem. Ein Freund von uns welcher einen Vorbau erstellen möchte, hat die benötigten Hölzer vorige Woche bestellt und die wurden angeliefert. Die Preissteigerung zwischen Angebot von vor 8 Wochen und von der Rechnung betrug 2 %. Bei der Menge handelte es sich um 22 € Preisaufschlag.

Holzrahmenbau fördert keinen Ameisen und Mäusebefall und kann in Eigenleistung sehr wohl gegen Wetter geschützt werden. Wie das geht und was da gemacht werden muss können dir die Theroretiker vom Fach genau erklären.

Fuhrpark: Motorradtankinnensanierung und Versiegelung
Egon Damm, Untergasse 12 A, 35325 Mücke
Tel.: 01752237074
--------
Egon Damm

Benutzeravatar
 
Beiträge: 6063
Themen: 124
Registriert: 2. Januar 2008 20:48
Wohnort: 35325 Mücke

VorherigeNächste

Zurück zu Bauecke



Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 8 Gäste