von w-petterson » 13. Juni 2022 12:53
Moin Alexander,
ich liebe Leute, die sich Gedanken machen!
Es würde tatsächlich länger dauern.
Aber mal grob vereinfacht ein paar Sachen zum Nachdenken:
Man sollte Fugen und kapillarfördernde Gefüge unterscheiden.
Fugen (und nun kommt auch noch der Begriff "Riss" dazu) und Risse sind andere Situationen.
Als Beispiel nur so zum Durchdenken. Ein Riss oder eine Fuge können so breit sein, dass sich eindringendes Wasser durch strömende Luft mitgerissen fühlt.
In eine Fuge oder einen Riss kann Wasser eindringen (und ggfs. abfliessen).
In Steine / Mörtel kann Wasser auch ohne Fuge/Riss kapillar eindringen. I.d.R. so z.B. in Putz, wenn er nicht gestrichen ist, Rotstein, Kalksandstein, Porenbetonstein ... nur so tief, dass es dann auch wieder verdunstet (wenn es denn aufhört zu regnen).
In Norddeutschland ist schon sehr lang das zweischalige Mauerwerk üblich. Oft aus Klinker. Dieses Mauerwerk reißt an den Fugen und bei starkem Wind kann Wasser durch solche Fugen (selten, da sie nun doch nicht sehr breit sind) gedrückt werden. Wie durch eine Düse. An der Mauerschaleninnenseite erweitert sich dann diese "Düse" in's Unendliche und das Wasser läuft direkt am Stein ab. Wodurch es nicht an die Innenschale gelangt. Ähnliches erreichte man in Süddeutschland mit der Verbretterung (Schwarzwald), Verschindelung (Harz).
So, genug Offtoppic.
Gruss
Wim
Nachtrag:
"hydrophile fuge" ist eine Fuge, die mit einem Material gefüllt ist, welches bei Wasseraufnahme quillt und dann die Fuge abdichtet. Bootsbauer nutzten das ähnlich. Sie bauten Holzboote, wässerten sie, das Holz quoll und dichtete die Fuge zwischen den Planken ab. Wenn es zu ungenau gefügt war, wurde zusätzlich kalfatert.
Wahrscheinlich hast Du einen anderen Begriff gemeint.
Fuhrpark: MZ Typ: ETZ 250 mit Beiwagen
Baujahr: 1984 und Unmengen an Ersatzteilen von geschlachteten Maschinen und Beiwagen, die teilweise verzinkt sind.