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Hallo an die Bauspezialisten,

wir stehen vor folgendem Problem.

Im Rahmen einer Kernsanierung eines Wohnzimmers eines alten Hauses, war früher mal eine Sägemühle, soll eine Ziegelwand neu eingezogen werden.
Das Haus hat 3 Stockwerke, inkl. ausgebauten Dachgeschoss. Das besagte Wohnzimmer befindet sich im OG.
Das Haus hat Grundmauern aus Granitsteinen. Das OG hat schon Außenwände aus rotem Ziegelstein.

Im Wohnzimmer wurde alles rausgerissen, bis auf die Querbalken für die Bodenkonstruktion. Die Querbalken waren im Bereich der Außenwände schon etwas aufgelöst und wurden neu angeschuht.

Das Kernproblem ist, eine Innenwand zum Flur, welche teilweise weggerissen wurde. Die Innenwand bestand aus Ziegelstein. Sie stand auf einem Querbalken, welcher auch schon etwas mitgenommen aussieht.

Der Boden wird neu aufgebaut. Es kommt eine OSB-Platten-Beplankung rein.

Die Kernfrage ist jetzt, ob man die neue Innenwand auf die OSB-Platte stellen kann? Im Bereich der Innenwand gibt es 2 kurz hintereinander liegende Querbalken, sodass die OSB-Platten relativ schwingungsarm befestigt werden können.
Was müsste beim Aufbau der Innenwand beachtet werden? Ich stell mir vor, dass eventuell ein Stahl-U-Profil noch auf die OSB-Platte müsste, sozusagen als Grundlage um darauf die Wand zu stellen.

Vielen Dank für eure Hilfe.

Viele Grüße

Enrico

Moin
Machs lieber zu stabil als zu labil . Eine starre feste Ziegelwand auf einen schwingfähigen Untergrund zu setzen ist ist aber keine gute Idee .
Eigentlich ne Frage an einen Statiker . Wenn da was schief geht wars wieder keiner .

Grüsse , Ralf

Damit bringst du deine Lastverteilung der Wand gehörig durcheinander. Der Balken muss neu und da drauf die Wand.
Einen eingespannten Balken kann man rechnen zur Lastabtragung, für eine im Verbund gelegte Platte wird das schon schwieriger. Was habt ihr euch da an Land gezogen? Gern auch per PN.

Ist nicht meine Bude. Das Haus gehört einer Freundin meiner Frau.
Der Ex-Freund der Freundin hat dort in dem Haus viel Unsinn gemacht, auch teilweise Arbeiten ausgeführt, welche sie gar nicht wollte. Unter anderem eben den Boden im Wohnzimmer komplett aufzureißen und die Hälfte der Flur- Wohnzimmerwand einzureißen. Der andere Teil der Wand steht noch auf dem Balken.
Sie hat den Typen in die Flucht geschlagen und jetzt ist natürlich guter Rat teuer.

Ich kann noch nicht mal sagen, ob es sogar eine tragende Wand ist, aber der Verdacht drängt sich auf, da die Wand komplett von unten nach oben durch geht.

Also müsste man den Balken ertüchtigen und die Mauer wieder auf dem Balken hochziehen?

Vielen Dank und Grüße

Enrico

Ich bini auch der Meinung, dass da wohl nur noch ein Statiker hilft.

Ich wohne in einem Haus aus dem 14.Jahrhundert, Das Haus war über die Jahrhunderte eine Bäckerei.
Man hat das frühere 2.OG zu Wohnungen ausgebaut und dazu (nicht tragende) Innenwände auf Balken gestellt.
Folge: ständig Risse an der Wand. Laut Statiker unbedenklich aber lästig. Da das Ganze System arbeitet,#kommen die Risse immer wieder...

Viele Grüße,
Manni

Moin
Wenn ichs recht verstehe ist es kein Fachwerkhaus . Dann sollte man vorher zumindest mal klären was ein Balken mitten in einer Wand macht - wenn die von unten bis oben durchgängig ist .
Eine tragende Wand sollte da kein Holz drin haben . ( Eine tragende Wand ist für mich eine Wand über die Dachlasten abgeleitet werden )

Ralf

Es ist kein Fachwerkhaus. Vielleicht war es früher mal eins und es wurde das Obergeschoss irgendwann mal von Fachwerk auf Ziegelstein umgebaut. Wie gesagt, das EG besteht aus dicken Granitsteinen. Wahrscheinlich diente das als Basis für den Ziegelaufbau.

Im 2. Weltkrieg gab es wohl um das Haus herum heftige Kämpfe zwischen polnischen und deutschen Einheiten.

Die Wand ist vom EG zum OG und vom OG zum DG durch Balken unterbrochen. Es sieht aus, als hätte man die Ziegelwände zwischen den Balken reingezogen.

Ich versuch auch mal Bilder zu machen.

Vielen Dank und Grüße

Enrico

Zündnix hat geschrieben:Es ist kein Fachwerkhaus. Vielleicht war es früher mal eins und es wurde das Obergeschoss irgendwann mal von Fachwerk auf Ziegelstein umgebaut. Wie gesagt, das EG besteht aus dicken Granitsteinen. Wahrscheinlich diente das als Basis für den Ziegelaufbau.

Im 2. Weltkrieg gab es wohl um das Haus herum heftige Kämpfe zwischen polnischen und deutschen Einheiten.

Die Wand ist vom EG zum OG und vom OG zum DG durch Balken unterbrochen. Es sieht aus, als hätte man die Ziegelwände zwischen den Balken reingezogen.

Ich versuch auch mal Bilder zu machen.

Vielen Dank und Grüße

Enrico

Ich würde das auf keinen Fall auf den Balken mauern. Wenn die Wand unverzichtbar ist und auch (mit)-tragende Funktionen erfüllen soll, dann würde ich mit Fachwerk arbeiten. Alles Andere wäre mir suspekt und passt auch nicht zusammen - wie hier auch schon erwähnt.

Genau. Ein Fachwerk einziehen und dann ausmauern wäre wohl eine seriöse Lösung.

Na ja , wenn das ehemalige Deckenbalken sind und die untermauert sind ( lückenlos) dann kann man auch direkt auf dem Balken mauern . Aber nicht auf ner OSB Platte die dann auch noch zum Fussbodenaufbau gehört auf beiden Seiten .
Und die Balken natürlich gesund sind .

RalF

Früher hat man aber auch anders gebaut wie heute. Zumal da in Zeitabschnitten von 50-75 Jahren öfter mal, im wahrsten Sinne des Wortes, die Bude umgekrempelt wurde.
Mach mal ein Foto und schaut euch genau an, wie die Wand-/Deckenkonstruktion gemacht ist. Klassische Ringanker gab es früher nicht.

Und nebenher, pfuschen konnten die Altvorderen ganz hervorragend.

3einhalb hat geschrieben:Na ja , wenn das ehemalige Deckenbalken sind und die untermauert sind ( lückenlos) dann kann man auch direkt auf dem Balken mauern .
RalF

Jain. Prinzipiell schon. Aber nicht als tragende Wand, auch altes Holz ist durchaus noch (dynamischen) Prozessen unterworfen, die sich damit nicht vertragen.

Ja , aber was ist eine tragende Wand ? Wenn da Deckenbalken drinnen sind , dann war da ja nichts tragendes .

Stephan hat geschrieben:Klassische Ringanker gab es früher nicht.

Deshalb kann man Ringanker wohl auch nicht "klassisch" nennen . (Sorry , ich konnt nicht anders .)

Ralf

3einhalb hat geschrieben:Ja , aber was ist eine tragende Wand ? Wenn da Deckenbalken drinnen sind , dann war da ja nichts tragendes .

Stephan hat geschrieben:Klassische Ringanker gab es früher nicht.

Deshalb kann man Ringanker wohl auch nicht "klassisch" nennen . (Sorry , ich konnt nicht anders .)

Ralf

Wie geschrieben, die Altvorderen und Pfuschen.

Ich hatte eine Wand in der Blockstube, auf der lagen ca. 40% der Dachlast lagen. Das war ein Fundament mit den Resten aus der Schrottkiste vom Schmied und drüber Reichsformat, einlagig.

Hat aber anscheinend gehalten. Wenn es funktioniert, ist es kein Pfusch. Dann ist es eine "unkonventionelle Lösung".

Davon hatte ich hier im Haus auch einige. Die Augen meines Statikers sind bei der ersten Besichtigung immer größer geworden. Irgendwann hat er gar nichts mehr kommentiert, nur noch Fotos gemacht und was von "für meine Galerie des Schreckens" gemurmelt.

Moin
Ich hab ja 20 Jahre meines Lebens Fachwerkhäuser saniert . Bei Zimmerei ausgeholfen , aber hauptsächlich mit Lehm und Kalkmörtel gearbeitet . Mauern und Putzen .
Leider muss ich sagen daß die übelsten Bausünden in den 60er Jahren begonnen haben und bis heut nicht abreißen . Den modernen Baustoffen sei dank . Was vor dieser Zeit gemacht wurde war meist handwerklich ok - da jeder Bauer ja Maurer , Zimmerer und Putzer war .

Grüsse , Ralf