Guten Abend, liebe Gemeinde und erst einmal liebe Grüße aus Wien.
Ich habe mir vor etwa 4 Wochen eine kleine, feine, melonengelbe RT gekauft - natürlich gebraucht - von einem jungen Mann, der sich (wie man in Wien so schön sagt) "um den Bock nix g´schissn hat". Nachdem die Bremsen entlüftet und neu befüllt wurden, das ständig aus dem undichten Tankdeckel auslaufende, gefühlte 50 Jahre am Tank klebende Benzin wegpoliert war, die Kette interimistisch gespannt wurde (neuer Antriebssatz kommt diesen Freitag), wurde das Kleinod erst einmal von Wien - Hernals nach Wien - Floridsdorf bewegt, was einer Strecke von cirka 15 Kilometern entspricht. Das Starten war nicht leicht, aber nach einiger Choke-Spielerei ging es los. Nach 1,8 km an einer roten Ampel meinte der Motor, dass er nun auszugehen hatte, einfach so. Gut. Moped an den Straßenrand, Startversuche vergebens, Kerze gecheckt und für in Ordnung befunden, Pannendienst gerufen. Der hätte so um eine Stunde für die Anfahrt benötigt, also warten. Nach einer knappen halben Stunde versuchte ich aus purer Langeweile einen Neustart - siehe da: es schnurrte wieder. Pannendienst abbestellt und ohne Probleme nach Hause gefahren.
In den folgenden Tagen erwies sich das Kaltstarten immer wieder als ein wenig knifflig, war aber unterm Strich kein großes Problem. Am darauffolgenden Wochenende Hinterreifen gewechselt (dies allerdings in einer Werkstätte), Kette interimistich und abermals gespannt. Ab zur Probefahrt. Ging alles gut und nun noch schnell die Fahrt zur nächsten Tankstelle, eine Autobahnvignette besorgen. Ja, hier muss man sogar für die Stadtautobahnen blechen. "Pickerl" gekauft, aufgeklebt und... Startet nicht. Selbes Symptom, wie bei der ersten Fahrt. Also wartete ich an der Tanke ca. 45 Minuten, diesmal aber Fehlanzeige mit starten. Pannendienst gerufen, der klemmte eine Starthilfe an die Batterie und sie war wieder da. Hallelujah - nur eine neue Batterie! Gekauft, geladen, eingebaut und sie säuselte wieder vor sich dahin. Startete aber immer noch etwas schwer. Sicherheitshalber mal einen Werkstatttermin für Durchsicht und Vergaserservice ausgemacht (war schon knapp dran es selber zu machen, soll heißen: ich würde es mir zutrauen). Der sollte diesen Freitag sein.
Letzten Freitag war es dann soweit: das Wetter ließ eine erste Ausfahrt zu meiner Arbeitsstätte zu. Nach wieder mal etwas problematischen Start - immer das selbe: springt an, geht aus, Choke ganz öffnen, 30 sek. laufen lassen, Choke zu (mit gefühl geht leider gar nix) und die ersten 2-3 km am Stand immer schön auf Touren halten - kam ich ohne Probleme an das 28 km entfernte Ziel. Halt! Ein mal - direkt nach Verlassen der Autobahn, also nach etwa 18 km recht hochtouriger Fahrt - ging sie gleich an der ersten Kreuzung wieder aus, ließ sich aber sogleich wieder starten. Am Wochenende war dann ein wenig Kosmetik angesagt, Montag kalt und Verregnet, Dienstag schönster Sonnenschen. Ab in die Arbeit!
Jetzt kommt der Kern der Geschichte: Erste Ampel nach der Autobahnabfahrt. Sie stirbt schon wieder ab, lässt sich nun aber nicht mehr starten. Der Anlasser dreht wenn ich den Startknopf betätige, Benzin ist drinnen (im Tank wie auch in den Schläuchen), der Motor selbst macht aber keinen Mucks. Pannendienst angerufen. Der Checkte die Kerze und die Batterie und dann sprühte er kräftig Starthilfe in den Luftfilterkasten. Beim darauffolgenden Startversuch stellte er fest (durch den Sprühnebel der sich im Kasten bildete), dass dieser (also die Luft) nicht angesaugt wird. Der recht nette ältere Herr war dann allerdings mit seinem Latein am Ende. Seine Diagnose: kann der Vergaser, der Ansaugstutzen, die Ventile, oder der Auspuff sein.
Bitte, liebe Leute: helft mir! Was sagen eure Erfahrungen mit dieser Situation? Wo soll ich anfangen? Im Moment kann ich die Guteste nicht mal zur Werkstatt bringen, außer ich ließe sie dothin schleppen. Und: auch bei mir wächst das Geld (leider) nicht im Vorgarten auf den Bäumen.
Euer Bladablitz
(Blad = Dick)