ES 125/150 - une utilitaire de grande classe

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ES 125/150 - une utilitaire de grande classe

Beitragvon Harald » 22. April 2007 17:25

Gute MZ-Bücher sind dünn gesät, über die ES125/150 findet sich fast gar nichts. Umso erfreuter war ich, als ich den 4. Band aus einer Reihe von Broschüren von "Amicale MZ et des motos de L'Est", einer französischen Vereinigung (Club ?) von MZ-, AWO- und IWL-Fans, in die Finger bekam. Darin stellt der Autor Claude Guihaumé unsere kleine Baureihe vor.

Die Begeisterung wich schon auf der zweiten Seite : dort wird eine astreine 65er ES (Breitrippenzylinder, Schloß am Werkzeugdeckel) als 63er Modell vorgestellt. Und dann die Seite drei : 900.000 gebaute Motorräder ! Der Typenkompaß läßt grüßen. Der wird auch ganz hinten in der Literaturliste explizit genannt.

Trotzdem habe ich noch weiter geblättert und bin auf Seite 17 auf eine "Analyse" der Produktionszahlen gestoßen. Die gesicherte Produktionszahl der ES /0-Modelle wird auf 36.301 Maschinen pro Jahr herunter gerechnet, der Rest auf die vermeintlich 900.000 Maschinen durch die Jahre 1969 bis 1978 dividiert : ergibt 71.765 Maschinen pro Jahr ! Ich muß gestehen, daß mein Schul-Französisch schon fast 35 Jahre her ist und ich auch zu faul war, das Wörterbuch herauszukramen. Eine kritische Auseinandersetzung mit dieser utopischen Zahl (ab 1972 wurde immerhin die TS-Reihe in erheblicher Stückzahl gebaut) habe ich nicht finden können.

Auf Seite 18 dann die "berühmt berüchtigte" Tabelle der Rahmennummern, über die ja schon ganz andere gestolpert sind. Übrigens glauben auch unsere dänischen Freunde fest daran.

Gegen Ende des Buches (Seiten 55 ff.) wird es dann doch noch spannend. Hier werden die Zahlen der exportieren Maschinen genau aufgelistet. Der Autor bezieht sich dabei auf Quellen von MZ-B. Für jedes der 56 Export-Länder wird die genaue Zahl jedes Typs aufgelistet : Albanien (1xES150), Birma (1xES125), Malaysia (je 1x ES125 und ES150) usw. Ungarn scheint der Hauptabnehmer im Ausland gewesen zu sein, über 55.000 Maschinen, dabei fast viermal soviele 125er wie 150er. Für die BRD sind 1015 Maschinen aufgelistet; daß trotz der damaligen Hubraum-Versicherung (bis 125 cm?, bis 175 cm?) trotzdem doppelt so viele 150er als 125er hier verkauft wurden, verwundert etwas.

Interessant sind diese Zahlen trotzdem, denn es werden auch noch die Prozentsätze der exportierten Maschinen genannt : 82,08% aller ES125/1 sind ins Ausland gegangen, aber nur 26,84% der ES150/1. Wenn man nun die Exportzahlen durch die entsprechenden Prozentzahlen dividiert, müßte man auf die Gesamt-Produktion kommen. Und hier ergibt sich etwas ganz Erstaunliches : den insgesamt 340.478 150ern stehen 113.833 125er gegenüber. Kommt euch diese Zahl irgendwie bekannt vor ?

Bild

Die Zahlen passen haargenau zur den Zahlen, die wir aus unserer Emmenbestandsliste erarbeitet haben. Es überrascht, daß wir mit den knapp 50 Maschinen, die bei uns "gelistet" sind, eine Gesamt-Produktion von gut 450.000 Maschien einigermaßen genau hochrechnen konnten.

Fazit : muß man nicht unbedingt haben. Ein Abend im Biergarten mit ein paar Halben und einem Radi ist mindestens so vergnügsam. Und von den eingesparten 18? plus Porto kann man sich dann auch noch die S-Bahn-Fahrkarte für den Heimweg leisten.

Harald
Zuletzt geändert von Harald am 1. Juni 2007 18:26, insgesamt 2-mal geändert.

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Beitragvon IFA-Flotte » 22. April 2007 17:54

Analytisches Denken und das am Wochenende ... trotzdem suber! sehr gut, setzen :D
Der Vorteil der Klugheit liegt darin, dass man sich dummstellen kann.
Das Gegenteil ist schon schwieriger.

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Re: ES 125/150 - une utilitaire de grande classe

Beitragvon Ex User Hermann » 23. April 2007 01:51

Harald hat geschrieben:Fazit : muß man nicht unbedingt haben. Ein Abend im Biergarten mit ein paar Halben und einem Radi ist mindestens so vergnügsam.

Anders denken: Die haben das bei nem Baguette und nem Roten gemacht, in lockerer Atmosphäre und zusammen mit netten Menschen ;-)
Ex User Hermann

 


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