Es passiert immer wieder, daß beim Kauf eines TS oder ETZ Gespanns der Lenkungsdämpfer (die Flatterbremse) festkorrodiert ist. Beim Drehen des Handrads mit viel Kraft wird dann der Vierkant im Kunststoff rundgedreht, und es hilft nur noch aufbohren oder -sägen. Es geht aber auch anders.
Am unteren Ende steht die Spindel ein Stück aus dem sog. Führungskörper heraus. Der wird zuerst mit Kriechöl eingeweicht.
Dieses Werkzeug hat das passende M8x1 Feingewinde. Da keine Feingewindeschraube zur Hand war, ist auf der anderen Seite normales M8, und in der Mitte wird ein Druckstift eingelegt:
Der Grundkörper wird mit der Feingewindeseite auf die Spindel aufgeschraubt, so daß noch ein kleiner Abstand freibleibt:
Dann werden Druckstift und Schraube mit Mutter auf Anschlag eingeschraubt und gekontert. Wird das Werkzeug jetzt im Uhrzeigersinn gedreht, sollte es die Spindel bewegen:
Hier ist Gefühl gefragt, um das Gewinde nicht zu überdrehen. Eventuell vorher etwas erhitzen.
Wenn sich der Führungskörper mitdreht, muß er mit einer Gripzange festgehalten werden (deswegen sollte das Werkzeug im Durchmesser kleiner als der Bund des Führungskörpers sein):
Sobald das Werkzeug am Führungskörper anliegt, Schraube lösen, Abstand wieder herstellen und so weitermachen, bis der Kopf der Spindel über dem Handrad mit einer Zange greifbar wird:
Der demontierte Dämpfer sieht dann so aus: von links Führungskörper, Tellerfeder (fehlt hier), Gegenhalter, Reibscheibe, Napf (vom Endanschlag der Telegabel als Auflage für Stellgriff, nicht original aber sinnvoll), Stellgriff, Spindel:
Hier ist der früher abgebohrte Schraubenkopf schon mal durch eine Schloßschraube ersetzt worden (Spindel abgesägt, M8 geschnitten und Schloßschraube mit Lang-, Kontermuttern und Loctite montiert).
Der Führungskörper wird oft arg verschlissen, weil die Auflageflächen zu den Laschen im Steuerrohr sehr klein sind. Dann dreht er sich mit:
Besser ist ein Körper aus Messing mit Nuten, spielfrei für alle vier Laschen:
Auch das Handrad kann man retten, indem der Vierkant durchbohrt und ein Stift eingesetzt wird:
Im Kunststoff ist dann die passende Nut einzuarbeiten. Einschmelzen hat sich dabei nicht bewährt, das Material wird nicht richtig weich:
So ist der Lenkungsdämpfer wieder voll betriebsfähig. Es muß nur noch darauf geachtet werden, daß zwischen dem Gegenhalteblech und dem Lenkanschlag kein Spalt ist (mit Blechstreifen ausfüllen, der Gegenhalter läßt sich nur schwer biegen).