Gleitlagerung der Vorgelegewelle der MM125/150

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Gleitlagerung der Vorgelegewelle der MM125/150

Beitragvon KarlHeinz2000 » 24. Januar 2022 17:07

Nachdem ich mich nach langer Zeit wieder in das Thema eingelesen habe, ist hier meine Zusammenfassung. Alle Informationen stammen aus Beiträgen des Forums. Ich hoffe das spart dem einen oder anderen größeren Suchaufwand.

Fehler und fehlende Infos bitte melden. Ich werde das korrigieren.



Gleitlagerung der Vorgelegewelle im Getriebe der RM/MM125/150

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1. Maße und Lagerspiel

Werksneue Komponenten

Die Bohrung einer im Gehäuse eingepressten Lagerbuchse hat typischerweise einen Durchmesser 18,01mm *).
Die Vorgelegewelle hat einen typischen Durchmesser von 17,94mm (eigene Messungen).

*) Ausgehend von einer 18H7 Bohrung (-0/+0,018mm) in Mitte des Toleranzfensters; durch (eine) Messung bestätigt.
In früheren Beiträgen wurde auch von 18H8 ausgegangen [ link ]

Lagerspiel Neuzustand

Ausgehend von den Maßen und Toleranzen der Neuteile (s.o.) sollte das Lagerspiel im Einbauzustand im Bereich 0,05..0,08mm liegen, typisch etwa 0,07mm in einem neuen Gehäuse.
[ link, link, link ]


Verschleißgrenze

Ab einem Lagerspiel von 0,1mm sollte man sich über einen Tausch von Welle und Buchse Gedanken machen.
Eventuell ist auch nur der Tausch der Welle ausreichend [ link, link,link ]



2. Anpassen/Aufreiben
Die angebotenen Ersatzbuchsen haben alle Untermaß und können nicht ohne Nacharbeit verwendet werden. Es gibt verschiedene Möglichkeiten das erforderliche Lagerspiel einzustellen.
Wichtig ist, dass die Lagerbuchse rechtwinklig zur mitleren Dichtfläche des Gehäuses und koaxial zur Lagerbohrung in der linken Gehäusehälfte bearbeitet wird.

Reibahle
Mit einer in einem Einsatz geführten Reibahle
[ link ]

Drehbank
Ausdrehen/Reiben der Buchse vor der Montage im Gehäuse
[ link, link ]

Bohrmaschine
Es gibt Aussagen, das ein mit Sandpapier bestückter Dorn in der Handbohrmaschine zu ausreichenden Ergebnissen führt. Das ist aber wohl nur für entspechend feinfühlige und geübte Hände zu empfehlen.

Generell muss sich das Lagerspiel im verbauten Zustand einstellen, um alle Toleranzen von Buchse, Gehäuse und Welle zu berücksichtigen.
Wurde eine neue Untermaßbuchse im Gehäuse verpresst und soll zusammen mit einer neuen Vorgelegewelle verbaut werden, kann diese Buchse im Gehäuse wie im Werk mit 18H7 aufgerieben werden.


3. Einbauposition
Die Buchse hat am Bund eine Nut. Diese soll im Gehäuse nach oben zeigen. [ link ]

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4. Mitdrehen der Buchse im Gehäuse
Der Presssitz der Buchse im Gehäuse wurde mehrfach angepasst, u.a. hat sich der Außendurchmesser der Buchse geändert. Damit soll das Mitdrehen verhindert werden. [ link ]
Das Einkleben einer sich mitdrehenden Buchse wird (nicht?) empfohlen. Keine Infos gefunden.


5. Bohrung in der Vorgelegewelle
Wird eine neue Vorgelegewelle ohne Ölbohrung in der Lauffläche verwendet, muss die Vorlaufbohrung im Gehäuse gesetzt sein. [ link ]

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6. Bundhöhe der Buchse
Es scheinen verschiedene Bundhöhen der Buchse zu existieren. Eine DDR Ersatzteilbuchse hat einen ca. 0,3mm schmaleren Bund. Genauere Informationen fehlen derzeit noch.

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7. Qualität der Buchsen

Es gibt 3 verschiedene Ausführungen der Buchsen im Handel (Stand 2022):

Original DDR Ware
Uneingeschränkt zu empfehlen

Vermeintlich hochwertiger Nachbau (Made in Germany)
Etwas günstiger als die Originalbuchsen. Ich gehe davon aus, dass die Qualität passt, da diese von seriösen Händlern angeboten wird. Erfahrungswerte fehlen.

Einfacher Nachbau aus Messing
Vorsicht, Minderwertige Qualität! [ link ]
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