Liebe MZ-Gemeide !
vor wenigen Tagen habe ich mich entschlossen, hier im Forum die Anmeldung zu tätigen. Ich möchte mich auch wieder mit der Marke MZ beschäftigen, mich auf den neuesten Stand bringen, mit Gleichgesinnten Erfahrungen austauschen, denn zu Hause steht gerade eine MZ 250 in NVA Ausführung. Diese gehört mir zwar nicht, aber ich bringe sie für meinen Schwager in Ordnung. Deshalb möchte ich diese Gemeinschaft hier nutzen um von den reichlichen Erfahrungen und Kontakten zu profitieren. Ich selbst besitze einen Berliner Roller und einen Trabant. Irgendwo fliegt auch noch ne Schwalbe rum....Seit ich denken kann und das sind nun unterdessen 51 Jahre, ist mein Leben mit dem Berliner Roller verbunden. Mein Großvater, ein toller Mensch, entschied sich, nachdem die Wehrmacht seine DKW 500SB einzog und er den Krieg überlebte, einen Berliner Roller zu kaufen. Zeitlebens besaß er kein anderes Fahrzeug. Der Roller wurde gepflegt und fährt vll. heute noch, aber das ist eine andere Geschichte, auf welche ich evtl mal später zurückkomme. Mein Vater kaufte einen schwarzen Roller, mit welchen er nicht unbedingt Glück hatte. Der war irgendwie montags zusammengebaut worden

Nach einiger Zeit wurde deshalb ein anderer in koralle/elfenbein angeschafft. Mit diesem verbinde ich meine Erinnerungen. Als Kind fuhr ich auf dem Kindersitz mit meinen Eltern in den Urlaub, mein Vater brachte mich in den Kindergarten (DD Übigau) und er fuhr weiter in den Dampfkesselbau. An der Elbe wurde der Roller von einem "Wartburgkutscher" über den Haufen gefahren, weil dieser beim Rückwärtsfahren übersehen wurde....
Wir waren eine Familie mit 3 Kindern und nach langem Sparen und mit viel Glück, konnten meine Eltern einen Trabant kaufen. Der Roller verblieb in der Garage. Sein Zustand war nach dem langen intensiven Gebrauch nicht mehr der Beste. Er wurde immer repariert, aber wie es eben damals so war, hat man vieles selbst gemacht so gut es eben ging. Als er stillgelegt wurde war ich 10Jahre. irgendwie habe ich ihn dann vergessen, denn so oft war ich nicht in der Garage. Ich wurde älter und begann an allem möglichen rumzuschrauben. Zuerst musste die Schwalbe meiner Schwester dran glauben. nachdem sie einen Unfall hatte und die in der Garage rumstand, brachte ich das Teil wieder zum laufen und sägte ohne Verkleidung, ohne Fahrerlaubnis und ohne Helm draussen rum. Das konnte nicht gutgehen und es gab eine Standpauke des Vaters. An den Roller traute ich mich nicht ran. Der sah schwer aus und gehörte dem Vater. Er sagte immer: "der geht nicht mehr..." ich fragte nie nach. Ich machte den Mopedführerschein und kaufe ein S50. Für einen Jugendlichen war das ein tolles Ding! Das war mein Stolz und ich machte daran alles selbst. Eine Werkstatt hat es nie gesehn.
Irgendwann fiel mein Blick wieder auf den Roller. Auf mein Drängen hin, erlaubte mir mein Vater mich daran zu versuchen. Der komplette Antriebsstrang war verschlissen und auch so war der Zustand sehr schlecht. Ich war noch keine 16 und durfte den nicht fahren. Aber schrauben durfte ich. Meine Nachmittage und Samstage waren von da an verplant. Ich hab es geschafft und den Roller komplett überholt. Mein Großvater hat mir alles beigebracht, was man dazu braucht...
Noch vieleJahre, bis zur Geburt meiner Tochter 86 bin ich den Roller täglich gefahren. Hab mit ihm viel erlebt und trauere ihm heute noch nach.
Seit dem Februar letzten Jahres habe ich wieder einen Roller und haben diesen komplett neu aufgebaut. In ihm schlägt ja auch ein Herz von MZ und ab und an kann eine große Gemeinschaft helfen , vor allem aber viel Freude machen.
Mit ein Grund, dass ich heute zu euch stoße.
Heute wohne ich in Hessen, bei Darmstadt, meine Tochter ist groß und daher beginne ich wieder an den guten alten Sachen zu schrauben...
Beste Grüße an euch alle!
