Hallo,
wollte kurz mein aktuelles Projekt vorstellen, den Donnervogel. Die TS wurde 1996 abgemeldet, 2002 von einem Verwandten gekauft und seitdem nicht bewegt. Die Armaturen stammen von der ETZ, die Lampe von einem Traktor ...
Anfang Apri gab es eine Bestandsaufnahme: Kopf runter um nach Rost im Zylinder zu schauen, Vergaser im Ultraschallbad gereinigt, provisorisch anderen Tank drauf, Unterbrecher eingestellt und ... sie lief. Dann ging es weiter mit der Technik: neue Reifen / Schläuche, Bremse gereinigt und eingestellt, Tank mit Rostio entrostet, Gasgriff repariert, Kette gereinigt und leichtgängig gemacht, Simmerringe KW und Abtriebswelle erneuert, dabei festegestellt, dass die Lagerbuchse im Kupplungsdeckel ausgebrochen war, Zündung auf Vape umgebaut (hauptsächlich wegen Umbau auf Halogenscheinwerfer) und in dem Zuge ein paar Sachen in der Elektrik gerichtet / nachgerüstet bzw. diverse defekte Teile ersetzt.
Die erste Hauptuntersuchung scheiterte am mal umgeschweißten Auspuff. Zugegeben, nachdem am nächsten Vormittag ein originaler Auspuff verbaut war, klang sie doch deutlich leiser. Seit knapp zwei Wochen ist sie jetzt angemeldet, wobei ich noch einmal auf die Zulassungsstelle muss, denn beim Ausfüllen vom neuen Brief wurde aus der 250er eine 125er gemacht - Abends zum Glück zufällig gesehen!
Gefahren bin ich seitdem eine Tankfüllung, sie lief auch in allen Lebenslagen gut, nur anspringen wollte sie nicht. Auf der Suche nach der Ursache musste ich feststellen, dass das Quetschmaß mit der 0.2er Kopfdichtung nur 0.5mm betrug (den alten, völlig zerfressenen Kopf hatte ich gleich am Anfang gegen ein intaktes Exemplar getauscht). Beim Versuch das Maß zu korrigieren sah ich dann, dass der Kolben falsch herum eingebaut war; nach Demontage vom Zylinder außerdem, dass das Kolbenhemd beidseitig an den Auschnitten für die Überströmkanäle ausgebrochen ist und die Kolbenringe durch die Kanäle ebenfalls angenagt sind. Kopf und Zylinder habe ich in der Zwischenzeit gestrahlt, die Kanäle geglättet & Übergänge angepasst und warte nun auf den bestellten DDR-Kolben. Zylinder kann ich glücklicherweise selber aufbohren & honen, bin allerdings noch am überlegen den Kolben beschichten zu lassen?
Die ursprüngliche Vermutung, dass evtl. ein Kolben von der ETZ verbaut wurde und das Quetschmaß deshalb so klein ist, bewahrheitete sich nicht und die Ursache ist somit weiterhin unbekannt. Sollte es sich mit dem neuen Kolben nicht bessern, dann werde ich es über die Fußdichtung anpassen, zumal der alte Kolben im UT noch deutlich in die Kanäle ragte.
Heute zudem den Vergaser einmal genauer unter die Lupe genommen und gemerkt, dass die Grobeinstellung vom Schwimmer nicht passt => daher vermutlich das schlechte Anspringen.
Ein Satz originale Tankblenden kam gestern ebenfalls an.
Gruß, Florian