von schrauberschorsch » 15. November 2014 18:22
Rückblickend würde ich sagen, dass es nicht unbedingt auf den optischen Zustand ankommt (der Zustand vieler unrestaurierter RT hat das Stadium erhaltungswürdiger Patina ohnehin schon überschritten), sondern auf den technischen Zustand. Hiermit meine ich nicht den unbedingt den Motor, der bei einer unrestaurierten RT immer überholt werden muss. Meines Erachtens ist wichtig, dass der Rahmen gerade ist (selbstverständlich) ist, es sich nicht um einen Ersatzrahmen handelt und, wenn möglich mindestens der DDR-Brief dabei ist (letzteres erhöht den Kaufpreis fühlbar). RT mit Schwingsätteln sind teurer als RT mit Sitzbank.
Tacho, Hupe, Spulenkasten, Original-Rücklicht, Original-Lenkerarmaturen, brauchbarer Original-Auspuff (kann auch einer ES 125 sein, die es damals als Ersatzteil gab). sollten vorhanden sein (fehlen oft). Die Innereien des Spulenkastens sollten überholbar sein (es sei denn, Du willst komplett auf Powerdynamo umbauen, dann brauchst Du nur Teile davon). Der Spulenkasten sollte möglichst keine Risse haben, das Zündschloss zuverlässig funktionieren. Das hintere Schutzblech rostet sehr gerne und überall, sollte daher möglichst gut sein (gilt auch für den Werkzeugkasten).
Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass man die Kosten, die eine Restauration einer RT erfordern, nicht unterschätzen sollte. Man liest zwar oft, dass die Restauration einer RT ein recht kostengünstiges Vergnügen sei. Dem ist meines Erachtens jedenfalls dann nicht so, wenn Motor und Zündung komplett zu überholen sind (was regelmässig der Fall ist) und das Moped neu lackiert werden muss (hängt vom einzelnen Fahrzeug, ggf. auch vom eigenen Geschmack ab).
Ansonsten steht alles weitere im Link von Bluelagune.
Fuhrpark: Zweiraedrig: Adler MB 250 BJ 54 (Großbaustelle), NSU Quickly Bj 55 (restauriert), Miele K52/2 Bj 59 (restauriert), MZ RT 125/3 Bj 59 (Patina-restauriert), MZ ES 175/0 Bj 1960, IWL Berlin Bj 62 (Patina-restauriert), MZ ES 150 Bj 64 (in Warteschleife)