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BeitragVerfasst: 20. Juli 2023 17:59 
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Hallo Männer. Der eine oder andere weiß es, ich mag die ETS. Nun habe ich drei Stück, somit wäre eine eine vierte Normalo-ETS nicht wirklich sinnvoll. Ich habe immer mal wieder nach einer Geländesport-ETS geguckt, die mich tierisch reizen würde, nur leider habe ich da gar keine Ahnung von und möchte mich ungern über den Tisch ziehen lassen. Nun kommt ihr ins Spiel: kann mir jemand ein Buch und/oder eine Internetseite empfehlen, wo ich mir ein bisschen Hintergrundwissen anlesen kann? Wie ist die Modellgeschichte, Modellwechsel, Bauzeitraum, wie waren die Rahmen- und Motornummern und wann? Das alles würde mich interessieren. Am besten gefällt mir bisher das Sargtankmodell. Wäre für Hilfe sehr dankbar.


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BeitragVerfasst: 21. Juli 2023 07:48 
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Hallo Steven,

Die ETS/G (Geländesport) haben die Bezeichung ETS eingeführt. Ursprünglich sollte die Trophy Sport das Gegenstück dazu werden und als ETS/S (Straßensport) ebenfalls als Kleinserie mit exklusiver Technik verkauft werden.
Aber es kam dann wie immer ganz anders.
Es gibt aber Unterschiede zwischen den /G. Die Werksenduros mit 175, 250, 300 und 350 und 360 ccm waren nicht käuflich zu erwerben und wurden ab 1963 eingesetzt.
Kurzeitig, gegen Ende der 60er Jahre wurde werkseitig auch eine sehr hübsche 125er auf Basis des ETS/G Fahrgestells eingesetzt, welche allerdings einen völlg anderen Motor mit Drehschieber usw. hatte.
Von diesen frühen Werksmaschinen abgeleitet sind dann die käuflichen Kleinserienenduros, welche ab Ende 1965 gebaut wurden. Im Laufe der Jahre entfernen sich die Werksenduros dann immer mehr von den käuflichen Maschinen.
Bis Anfang 1968 gab es die ETS/G und gegen Ende 1967 wurde die ETS/1G-5 eingeführt, welche endlich das 5.Ganggetriebe bekommen hatte.
Erhältlich waren die /G in 175, 250 und 300 ccm, wobei fast ausschließlich nur die 250er gebaut wurden (106 /G und 3.057 /1G Stück).
Die 175er wurde nur bis 1971 gefertigt und die 300er nur 65/66 und 68. Die 250er bis 1983. Neben den ETS/G gab es auch die richtig schneidige Variante als Motocross (häufig 300 ccm), ohne Beleuchtung, Kettenschutz usw.. Allerdings sind die in noch geringeren Stückzahlen entstanden und gefühlt nur in die USA gegangen.
Die Geländesportmaschinen wurden aus Kapazitätsgründen in der Lehrwerkstatt in Handrabeit gefertigt. Daher sind die Rahmen und Fahrgestellnummern auch nur fünfstelling und sollten mit einer 5 bei den 250ern beginnen.
Steht da eine 3 oder 7 am Anfang hast du eine seltene 175er oder 300er erwischt.
Ansonsten findet man die /G fast ausschließlich im Baltikum, oder Russland, da 3/4 der Maschinen dort hin exportiert wurden. Der Rest ging haupsächlich nach England und in die USA. In Deutschland (beide Teile blieben ganze 170 Stück (und 33 175er nur BRD), von denen nicht viele überlebt haben dürften.
Die /G und die 175er/300er spielen eigentlich keine Rolle, da die viel zu wenig produziert wurden sind. Wenn dann gibt es eigentlich immer eine 250/1G-5 zu kaufen.
Wirklich gute Bücher, oder Webseiten gibt es darüber kaum.
Ich habe ein sehr schönes Buch was vom MZ Kundendienst damals herausgegeben wurde, "MZ Siege Erfoge Triumpfe", wo die Maschinen vorgestellt werden. Allerdings ist das nur schwer zu bekommen und demensprechend Teuer.
Auch das Buch "DKW MZ Zwei Marken eine Geschichte" lässt sich kurz über die /G aus.
Ich habe auch die originale BTL und ET-Liste aus denen man etwas Informationen entnehmen kann, aber zum Experten wird man dadurch auch nicht. In diveren zeitgenössichen Zeitschriften hält man sich auch sehr bedeckt, möglicherweise um keinen unnötigen Bedarf zu wecken.
Ansosnsten gibt es noch Infos und Nachbauteile unter Trophy-Sport.de.
Im Forum gibt es sonst auch ein paar Leute die sich sehr gut mit den /G Modellen auskennen.

In der DDR konnte man als Privatperson diese Maschinen nicht wie die normalen MZ´s erwerben, sonders höchstens als gebrauchte Maschinen bekommen. In der Paxis wurden diese über Motorsportclubs (ADMV/ GST) bezogen, da nur von denen auch der notwendige Nachweis zu erbringen war, dass die Maschinen ausschließlich für Wettebewerbszwecke eingesetzt werden. Gleiches gilt für die Ersatzteilversorgung, was es dem Privatkunden, ohne Beziehungen schwer gemacht haben dürfte diese Maschinen auch im Alltag zu betrieben.

In der Serie wurde wie immer bei MZ geändert was das Zeug hält, aber dokumentiert ist leider fast gar nichts.
Der "Sargtank" wurde z.B. erst recht spät, ende der 70er Jahre verbaut. Ab 1971/72 gab dann die Transistorzündung mit dem flachen Motorgehäusedeckel. Das "Aufa" Rücklicht hatten aber nur die Werksmaschinen.
Die fühen Modelle bis etwa 1968 sind schwarz gehalten (teilwiese weiße Tankhälften) und besizen den RT Scheinwerfer, danach war der Tank rot und es kam die Funzel vom Spatz dran. Gegen mitte der 70er kam dann auch der
"Sperbertank" zum Einsatz und kurzzeitig (um ca. 1977) auch eine modifizierte Form des Simson S50 Tanks, bevor der Sargtank in Saftgrün, oder Alu poliert verbaut wurde. Der Tacho wurde vom Scheinwerfer (RT) an die Gabelbrücke und später dann ans Tauchrohr verlegt.

Heute eine /G zu bekommen ist durch Suchen möglich, aber eben auch nicht ganz günstig. Fehlen die spezifischen Teile wird es häüfig sehr schwer etwas zu bekommen, von daher ist die bessere Maschine immer der bessere Kauf.
Ansonsten empfehle ich für die Sammlung noch die kleine ETS 125/150! :biggrin: Die ist auch sehr hübsch und gute Exemplare deutlich seltender als eine 250er


Grüße
Georg

_________________
Rundlampenschweinchenliebhaber-Clubmitglied Nummer 009
22.000 km in 4 Monaten auf 2 Rundlampen durch Russland & Zentralasien, http://mz-forum.com/viewtopic.php?f=12&t=45335


Fuhrpark: RT 125/1 (Bj.54), RT 125/1 (Bj.55), BK 350 (Bj.56)+Stoye SM (Bj.56), IWL Berlin (Bj.59),
ES 250 (Bj.60, BRD Export), ES 300 (Bj.62)+Stoye EL-ES (Bj.62), ES 250/1 (Bj.65, zerlegt), 4x ES 150 (Bj.63, 63, 67, 68), ES 250/2 (Bj.67), ETS 250 (Bj.69), ETS 150 (Bj.71, BRD Export),
TS 150 (Bj.74), TS 250 (Bj.75), ETZ 250 (Bj.82, BRD Export)
Ansonsten: diverse Vorkriegs DKWs, AWO 425 S (Bj.56) & die komplette Vogelserie v. Simson +S50/S51

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BeitragVerfasst: 21. Juli 2023 09:52 
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Dann kannst du ja auch mal die Geschichte von einem meiner Kollegen lesen. Und er hat sie noch.

http://www.klassikmotorrad.de/mrd-mzg5.xml

Hier findet ihr auch Bilder https://mzcd.de/rueckspiegel


Gruß
Dieter


Fuhrpark: ES 150/1(BJ 1975 seit 1999), ETZ250 (BJ 1984 seit 2004), ES250/2 (BJ 1968 seit 2007) mit Super Elastik, GN 250 (BJ 1998 seit 2000), VX800 A Gespann mit GT2000 (BJ 1997 seit 2012), VX 800 B (BJ 1996 seit 2018)

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BeitragVerfasst: 23. Juli 2023 06:33 
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Hallo Munin, danke für die ausführliche Erklärung! Das bringt ein wenig Licht ins Dunkel. Was mich noch interessieren würde, wie das mit den Motornummern geregelt war. Gibt es da Listen? Danke Dieter für die links. Auch sehr interessant. Wünsche einen schönen Sonntag.
Steven


Fuhrpark: MZ ETS 250 Bj. 72 rot, MZ ETS 250 Bj. 69 (in Arbeit), MZ ETS 250 Neckermann Bj. 72 (in Teilen), Diamant Elite RS blau, 2x Liliput, Skoda Octavia RS TDI 2015

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BeitragVerfasst: 23. Juli 2023 09:23 
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Wohnort: Nuthe-Urstromtal
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Hier ist mal ein Ausschnitt der Umbau- und Indentifizierungsrichtlinie mit den einschlägigen Fahrgestellnummern der Kleinserienmaschinen :arrow:

Dateianhang:
Screenshot_20230723-093146_Drive.jpg


Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

_________________
Grüße

Frank


Fuhrpark: MZ mit 6 Volt, zeitweise eine mit 12 V in Pflege

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BeitragVerfasst: 23. Juli 2023 18:57 
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Eine bekannte Bezugsquelle für Informationen und Teile ist https://trophy-sport.de/.

Originale kann man sich gut im Enduromuseum in Zschopau ansehen. Hier im Forum treiben sich so einige Geländesportexperten rum.

_________________
Wenn's einfach wär, dann könnt's ja jeder!


Fuhrpark: ETZ 251 (90), DRZ 400 S (02), XB12X (07), MZ "GS", Efi

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