Nachdem die 1963er ES150 technisch komplett ist, kann ich mich mal wieder mit der frühen ES125 beschäftigen.
Ausschau hielt ich nach einem 125er Zylinder, da der vorhandene bereits das letzte Schleifmaß hatte.
Stephan mit seinen Luchsaugen fand zum letzten Wintertreffen-Teilemarkt einen unter dem Tisch liegend,
unansehnlich, versifft und mit den zwei Kolben, optisch wie reingewürgt. Nach meiner "Feldmessung" war er 2mal
geschliffen worden. Schließlich war der Angebotspreis so verlockend, dass ich ihn auf gut Glück mitnahm, obwohl - so
glücklich war ich eigentlich nicht - aber ich hätte ihn auch ohne großen Verlust verschrotten können...
Wir machten noch unsere Scherze, dass er vielleicht aus einem Gegenkolbenmotor stammt...
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Zuhause grob sauber gemacht, gingen die beiden Kolben mit leichtem Druck raus.
Wenn das an der Unterseite die Jahrszahl ist (62) würde er ja auch altersmäßig gut zur ES passen.
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Nicht schlecht staunte ich, als nach dem Abtrag der Schmiere in der Laufbüchse recht ansehnliche
Honspuren zum Vorschein kamen.
"Frisch" geschliffen? Ja und nein. Es musste lange her gewesen sein. Das 52,75er Kolbenmaß gibt es doch
heute gar nicht mehr, oder?
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Der Kolben hatte nur leichte Spuren des Hin- und Hertransports. Wer weiß, wieviele Male er ausgeworfen
und wieder verstaut worden ist, wieviel Teilemärkte er schon miterlebt hatte...
Interessant die Rillen, die auf eine frühe Serie schließen lassen, denn die Nachfolger sind ja alle glatt.
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Sorgen machen mir eigentlich nur die leichten Kratzer an der Deckel-Dichtfläche.
Man spürt sie mit dem Fingernagel gerade so. Kann man da was machen?
Denn nun habe ich Lust bekommen, ihn so einzubauen, wie er ist.
Gruß
Lothar
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