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Ratschlag gesucht wiederinbetriebnahme etz 150

BeitragVerfasst: 12. Oktober 2008 20:18
von oedtlaender
Hallo zusammen,

ich bin gerade dabei eine etz 150 Bj.89 fertigzumachen. Nachdem ich jetzt mit Vergaser, Bremsen, Gabel Elektrik und Lackierung durch bin, stellt sich mir die Frage:

Motor neu dichten und lagern. Oder erst mal so in Betrieb nehmen.

Die Gute hat 6 Jahre gestanden. Laufleistung lt. Tacho 18.000. Sieht alle noch gut aus.
Ich hab mal gelernt nie einen MOTOR OHNE Grund zu öffnen. Aber 6 Jahre ?

Was würdet ihr machen?

Danke vorab
oedtlaender

BeitragVerfasst: 12. Oktober 2008 20:20
von Baraccuda
Ich würd ihn zu lassen. Meine TS 150 hatte 16 Jahre! gestanden bevor ich den Motor ungeöffnet in Betrieb genommen habe. Getriebeöl wechseln und los. Mehr wars bei mir nicht. Seit dem 3000 km ohne Probleme.

BeitragVerfasst: 12. Oktober 2008 20:22
von Maddin1
Also bei der Laufleistung Getriebeöl wechseln und gut.

BeitragVerfasst: 12. Oktober 2008 20:30
von TS Martin
Ich hab mich "angeschießen".
Habe den Motor meiner TS 150 bei einer Laufleistung von 18000 km und einer ca. Standzeit beim Vorgänger von 18 Jahren auch nicht geöffnet und nur Öl gewechselt.
Und nun ist sie seit 09/2008 wieder angemeldet und der einzigste Fehler:
2/10 Spiel im Lager der Kurbelwelle - läuft daher nur mit extrem großzügiger Zündeinstellung.
Folge: Motorüberholung ab November (da endet der Betriebszeitraum der Emme)
Und für unseren Sanierungsfall ETZ 250 haben wir nun gelernt.
Motor wird bei uns jetzt generell überholt.
ETZ ist ca. 50 Tkm beim Vorbesitzer gelaufen.
Also mein Tipp: Weist du nicht wie der Motor beim Vorgänger lief oder behandelt wurde, überhole ihn ruhig.

BeitragVerfasst: 12. Oktober 2008 20:50
von mz-henni
Ich würde ihn auch erstmal fahren, unter Umständen werden demnächst die Wellendichtringe aufgeben, die lassen sich beim ETZ Motor aber gut wechseln.

2/10 Spiel im Lager der Kurbelwelle - läuft daher nur mit extrem großzügiger Zündeinstellung.


Das wirst du vermutlich auch nicht mit einer Revision tilgen können, ist vermutlich der Sitz im Gehäuse zum Teufel, ist irgendwie ein Problem der kleinen Motoren, besonders, wenn der Motor mal bei gefühllosen gelaufen ist, die ihn kalt gedroschen haben...

Grüße, Henni

BeitragVerfasst: 12. Oktober 2008 21:11
von TS Martin
mz-henni hat geschrieben: ... Das wirst du vermutlich auch nicht mit einer Revision tilgen können, ist vermutlich der Sitz im Gehäuse zum Teufel, ist irgendwie ein Problem der kleinen Motoren, besonders, wenn der Motor mal bei gefühllosen gelaufen ist, die ihn kalt gedroschen haben...

Grüße, Henni


Also - meine ich doch - Motor komplett überholen.
Sitz prüfen und evtl. reparieren.

...

BeitragVerfasst: 12. Oktober 2008 21:15
von henrik5
Es ist eine 89 er. Da kannst Du davon ausgehen, dass die KW eingelaufen ist und nicht die Lagersitze.

BeitragVerfasst: 12. Oktober 2008 21:36
von Ex-User paula
Simmis & Getriebeöl wechseln. Gaser putzen & einstellen, mehr nicht. Fahren, fahren & dann abwarten. Erst wenn was eigenwilliges zu hören ist oder sie trotz exakter Zündeinstellung zickt, die Büchse öffnen.
Mein Motor wird nach 22Tkm, nächste Woche, überholt, komplett. 1998er Nachwendemodell ...

Gruß & viel Glück wünscht Nadja

BeitragVerfasst: 12. Oktober 2008 22:16
von ETZploited
Hallo Henrik,

Es ist eine 89 er. Da kannst Du davon ausgehen, dass die KW eingelaufen ist und nicht die Lagersitze.


könntest du mit einem Erfahrungsbericht dazu dienen?
Ich hab mir überlegt, so eine Welle evtl. zu holen.
Schließlich sind sie konkurrenzlos billig.
Wenn ich Lothar richtig verstanden hab, klappert es, wäre aber ansonsten nicht so tragisch.
Wobei ich das ganze mit einer Unterbrecherzündanlage betreiben möchte.

Danke dir!

@oedtlaender

Ich hab dir mal ein Foto angehängt.
Dieser Motor stand 5 Jahre, und die KuWe-Lagerung ist fest.
-> Worauf ich hinaus will:
Prophylaktisch würde ich an deiner Stelle auch nur den Ölwechsel machen.
Aber die Bude drehzahltechnisch und leistungsmäßig ausreizen - ich rate nicht dazu.
Achte auf ungesunden Motorklang und vermeide Drehzahlorgien.

Für ein festgehendes unteres Pleuellager reicht ein Standschaden.

Ich rate nicht dazu, die WDR vom Kurbeltrieb prophylaktisch zu wechseln.
Es lohnt sich nicht, ist eine Arbeit nach Bedarf.

So, jetzt hast du noch eine andere Meinung gehört :wink:

BeitragVerfasst: 12. Oktober 2008 23:08
von henrik5
könntest du mit einem Erfahrungsbericht dazu dienen?
Ich hab mir überlegt, so eine Welle evtl. zu holen.
Schließlich sind sie konkurrenzlos billig.
Wenn ich Lothar richtig verstanden hab, klappert es, wäre aber ansonsten nicht so tragisch.
Wobei ich das ganze mit einer Unterbrecherzündanlage betreiben möchte.

Danke dir!

Hallo,
ich hatte mal so einen Motor, der wohl ein 89 er war, was man soweit ich weiß auch daran erkennt, dass er linksseitig bei der KW keinen Dichtungsträger hat. Auch er hatte ein Spiel aufgrund des eingelaufenen Lagersitzes der Kurbelwelle.
Ich bin mit so einem Spiel allerdings noch über 10.000 Kilometer gefahren. Allerdings mit der elektronischen Originalzündung. Diese hat sich am Ende auch mit einem zerüttelten Geber dafür gerächt. Das kann allerdings auch an den nicht minder defekten alten Kurbelwellenlagern gelegen haben.
Also man hört es bei kalten Motor "rauschen". Bei warmen Motor geht es dann. Die Graphitschleifringe haben es ausgehalten. Bei nur ca. 80 € für die Nachbauwelle kann ich von der "89 er" nur abraten.

BeitragVerfasst: 12. Oktober 2008 23:14
von ETZploited
henrik5 hat geschrieben:Ich bin mit so einem Spiel allerdings noch über 10.000 Kilometer gefahren. Allerdings mit der elektronischen Originalzündung.


Hilft mir sehr weiter - Danke nochmals!

BeitragVerfasst: 13. Oktober 2008 16:46
von trabimotorrad
@ Oedtlaender: Never touch a running system, der Spruch hat Recht. Wenn der Motor dreht, würde ich ihn auch erstmal belassen. Die KW-Simmerringe kannst Du auch bei eingebautem Motor wechseln, ist kein großer Akt und wenn sie aber noch dicht sind, wozu tauschen? Wenn die Lager durch die Standzeit was abgekriegt habe, dann muß Der Motor sowieso auseinander.
Bei 18 000Km würde ich erstmal versuchen zu fahren, nicht "volle Lotte" und immer ein Ohr am Motor.

BeitragVerfasst: 19. Oktober 2008 20:43
von oedtlaender
@ Oedtlaender: Never touch a running system, der Spruch hat Recht. Wenn der Motor dreht, würde ich ihn auch erstmal belassen. Die KW-Simmerringe kannst Du auch bei eingebautem Motor wechseln, ist kein großer Akt und wenn sie aber noch dicht sind, wozu tauschen? Wenn die Lager durch die Standzeit was abgekriegt habe, dann muß Der Motor sowieso auseinander.
Bei 18 000Km würde ich erstmal versuchen zu fahren, nicht "volle Lotte" und immer ein Ohr am Motor.


Hallo,
wie wechsel man denn die KW-Simmerringe bei eingebautem Motor.

Gruß
oedtlaender