Re: Detailfragen frühe ES 125 / 150
Verfasst: 3. Juli 2014 22:16
Vor der Serienfertigung eines Motorrades in Zschopau musste von der Kraftfahrzeugtechnischen Anstalt (KTA Dresden) ein Typgutachten
eingeholt werden, auf dem die "allgemeine Betriebserlaubnis" basierte. Aus den vorstehenden Dokumenten geht hervor, dass
diese Gutachten begleitend zur Fahrzeugentwicklung lange vor Serienbeginn beantragt wurden.
Der amtliche Typschein zur ES150 Nr. 443 ist nach den vorstehenden Dokumenten vom 27. 10. 1961 datiert(Serienbeginn war Okt. 1962 !!!).
Dabei geht aus den vorstehenden Dokumenten leider nicht zweifelsfrei hervor, ob der "vorläufige Typschein" 443 (leider ohne Datum)
Grundlage für diese allgemeine Betriebserlaubnis war.
Die "vorläufige Typschein" 443 nennt interessanterweise ein konkretes Fahrzeugmuster, anhand dessen das Gutachten erstellt wurde:
ES150 (Baujahr 1961), Betriebserlaubnis 443 vom 27.10.1961, Fahrgestellnummer 51 00008, Motornummer 71 04201.
Zum Vergleich meine
ES150 (Briefdatum 30. 01. 1963), Betriebserlaubnis 443 vom 27.10.1961, Fahrgestellnummer 55 04966, Motornummer 61 04901.
ES125 (Briefdatum 09. 11. 1962), Betriebserlaubnis 442 vom 28.10.1961, Fahrgestellnummer 51 03883, Motornummer 72 04055.
Als Prüffahrzeug musste also bei der KTA eine anhand der Nummern offensichtlich zur 150er mutierte 125er herhalten.
Auch die Erteilung der Betriebserlaubnisse mit nur einem Tag Unterschied (für die 150er der 27.10. (443) und für die 125er der 28.10. (442) )
spricht dafür, dass beide Typen formal in einem Ritt - möglicherweise auch nur an dem "mutierten" Prüffahrzeug - durchgeführt wurden.
Auch ähnelt die Motornummer des Prüffahrzeuges mehr der Motornummer einer RT125/3. Möglicherweise war die ursprüngliche Idee,
die Nummerierung der 125er 4-Gang-Motoren einfach von der RT125/3 für die ES125 zu übernehmen und fortzusetzen.
Offensichtlich hat man sich aber bei Serienanlauf dazu entschlossen, neu mit 72er Nummern für die 125er ES-Motoren zu beginnen.
(was meinen die RT-Experten dazu?).
Vielleicht entdeckt der eine oder andere beim Lesen der Scans von kleximexi noch weitere interessante Details
aus der Geburtsstunde der kleinen ES-sen.
Gruß
Lothar
PS:
(a) in selben Zusammenhang gab es in folgendem Thread schon mal Mitteilung zu den Typscheinen: viewtopic.php?p=72682#p72682
(b) Zufällig gelangte ich an ein Werksfoto, das möglicherweise das "berühmte" KTA-Prüffahrzeug 5100008 zeigt,
leider ist die Motornummer nicht sichtbar.
Zoomt man das Typschild unter der Sitzbank (sieht aus wie von einer RT geborgt) aus dem Foto, könnte man mit viel Fantasie
eine 51 00008 erkennen. Mit Sicherheit steht dort aber ES125 und nicht ES150.
eingeholt werden, auf dem die "allgemeine Betriebserlaubnis" basierte. Aus den vorstehenden Dokumenten geht hervor, dass
diese Gutachten begleitend zur Fahrzeugentwicklung lange vor Serienbeginn beantragt wurden.
Der amtliche Typschein zur ES150 Nr. 443 ist nach den vorstehenden Dokumenten vom 27. 10. 1961 datiert(Serienbeginn war Okt. 1962 !!!).
Dabei geht aus den vorstehenden Dokumenten leider nicht zweifelsfrei hervor, ob der "vorläufige Typschein" 443 (leider ohne Datum)
Grundlage für diese allgemeine Betriebserlaubnis war.
Die "vorläufige Typschein" 443 nennt interessanterweise ein konkretes Fahrzeugmuster, anhand dessen das Gutachten erstellt wurde:
ES150 (Baujahr 1961), Betriebserlaubnis 443 vom 27.10.1961, Fahrgestellnummer 51 00008, Motornummer 71 04201.
Zum Vergleich meine
ES150 (Briefdatum 30. 01. 1963), Betriebserlaubnis 443 vom 27.10.1961, Fahrgestellnummer 55 04966, Motornummer 61 04901.
ES125 (Briefdatum 09. 11. 1962), Betriebserlaubnis 442 vom 28.10.1961, Fahrgestellnummer 51 03883, Motornummer 72 04055.
Als Prüffahrzeug musste also bei der KTA eine anhand der Nummern offensichtlich zur 150er mutierte 125er herhalten.
Auch die Erteilung der Betriebserlaubnisse mit nur einem Tag Unterschied (für die 150er der 27.10. (443) und für die 125er der 28.10. (442) )
spricht dafür, dass beide Typen formal in einem Ritt - möglicherweise auch nur an dem "mutierten" Prüffahrzeug - durchgeführt wurden.
Auch ähnelt die Motornummer des Prüffahrzeuges mehr der Motornummer einer RT125/3. Möglicherweise war die ursprüngliche Idee,
die Nummerierung der 125er 4-Gang-Motoren einfach von der RT125/3 für die ES125 zu übernehmen und fortzusetzen.
Offensichtlich hat man sich aber bei Serienanlauf dazu entschlossen, neu mit 72er Nummern für die 125er ES-Motoren zu beginnen.
(was meinen die RT-Experten dazu?).
Vielleicht entdeckt der eine oder andere beim Lesen der Scans von kleximexi noch weitere interessante Details
aus der Geburtsstunde der kleinen ES-sen.
Gruß
Lothar
PS:
(a) in selben Zusammenhang gab es in folgendem Thread schon mal Mitteilung zu den Typscheinen: viewtopic.php?p=72682#p72682
(b) Zufällig gelangte ich an ein Werksfoto, das möglicherweise das "berühmte" KTA-Prüffahrzeug 5100008 zeigt,
leider ist die Motornummer nicht sichtbar.
Zoomt man das Typschild unter der Sitzbank (sieht aus wie von einer RT geborgt) aus dem Foto, könnte man mit viel Fantasie
eine 51 00008 erkennen. Mit Sicherheit steht dort aber ES125 und nicht ES150.