Hallo,
Norbert hat geschrieben:MZ musste die Preise dranschreiben die höheren Ortes ausgewürfelt wurden.
Genommen wurden die MZ ja mangels Alternative (bei den 250ern) zwangsweise.
Bei den 150ern war das anders,unter den 16 -18 jährigen galten die Simsonmodelle
bis zum erscheinen der ETZ 150 wohl offensichtlich als attraktive Alternative .
Jedenfalls habe ich nur wenige TS 150 bei Jugendlichen dort gesehen.
Es spielt doch im ersten Moment keine Rolle, wer nun genau die Preise festgelegt hat. Darauf wollte ich ehrlich gesagt auch nicht eingehen. Es ist ehrlich gesagt auch im ersten Moment egal ob ein Markt abgeschottet ist oder nicht. Man konnte diese Preise verlangen, also hat man es auch getan.
In der DDR gab es auch wesentlich mehr als MZ und Simson zu kaufen. Selbst BMW (Vorkrieg) konnte man fahren. Der Händler von "damals" existiert sogar heute noch in Jena. Sagen wir mal so, er ist recht speziell. Auch die Preise waren der Hammer. Mein Vater dagegen war Fan von tschechen Rollern. Mein Großvater ist AWO (ok, ist auch eine Simson

) gefahren. Diese ist dann irgendwann der Bastelwut eines netten Verwanten zum Opfer gefallen.
Norbert hat geschrieben:MZ hat weder Devisen von Auslandsverkäufen bekommen noch gingen die Rechnungen von Brembo und Mikuni an MZ.
Die NSW Exportzahlen waren sowieso gering im Vergleich zu den Lieferungen im soz. Währungsgebiet.
Neckermann und HG verdienten im übrigen auch mehr als die 3% vom Einzelhandel.
Wie gesagt, es spielt erst einmal keine Rolle wer dies wie genau orgenisiert hat. Allerdings war der Staat auch Eigentümer des Werks. Insofern darf man das nicht so eng sehen. Viele Sachen liefen über Wege, die heute mehr als abenteuerlich sind. MZ selber brauchte z. B. die Bremsen. Hatte aber keine Devisen. Ja nun, da ist klar, dass die Teile durch einige Hände laufen mussten. Das war nun mal so. Absatzzahlen hin oder her, die Devisen waren wichtig. Ob das nun als Kompensationsgeschäfte gelaufen ist, oder direkt bezahlt wurde kann ich nicht sagen. Interessant wäre es trotzdem.
Robert K. G. hat geschrieben:...
Nein, wer in Altzehnland eine MZ kaufte wusste was ihn erwartete.
Aber steigende Preise kürzten den Abstand zu japan. Brot + Buttermotorrädern arg ein, bei steigendem Gebrauchtmarkt.
Der ETZ Absatz brach nicht im Neckermannland ein ( N hatte auch noch reichlich TS 250/1 gebunkert).
Ja, nun... Sollten deswegen die Motorräder verschleudert werden? Waren die japanischen Motorräder in dieser Preisklasse so viel besser? Klar wurde die MZ unter anderen Prämissen entwickelt. Und es wurde auch in die Entwicklungs und Forschungsarbeit eines Betriebes eingegriffen. Das gerade die ETZ nun nicht mehr so ganz auf die "Zielgruppe" im Westen passte, darüber brauchen wir nicht streiten. Aber es war nun mal doch kein Billigprodukt. Viele Produkte aus der DDR waren in der BRD nicht auf Grund ihrer Qualität so billig, sondern weil sie knall hart unter ihrem eigentlichen Preis, einzig zur Devisenbeschaffung, angeboten wurden. Das betraf nicht nur MZ. Gerade Anfang der 80er musste man sich langsam etwas einfallen lassen. Der Geldbedarf war enorm (auf den ganzen Staat gesehen). Man konnte weder nach innen Geld verschenken, weshalb jede Art von Luxusgüter drastisch teurer wurde, man konnte aber seine Waren auch nicht im Ausland verschleudern. Und gerade die ETZ ist eben kein so ein einfach konstruiertes Billigmopped wie aus Japan. Da steckte eben doch etwas mehr drin. Nur bezahlen wollte dies keiner. Oder kennst du spontan ein japanisches 17 PS Motorrad aus der Zeit, dass man für ca. 3000 DM zu einem Gespann umrüsten konnte? Nein, ich auch nicht...
Gruß
Robert