audioconcept hat geschrieben:Danke. Ja der hat alle Modelle, aber mit den Einzelsitzen gefällt mir besser. Werde mal verhandeln. Kann man damit eigentlcih auch mal in der Woche fahren? Oder sind die sehr anfällig,dass man sie wirklich nur Sonntags fahren sollte? Da ich noch meine ETZ301 habe mit 8000km (frisch TÜV), wäre die dann wahrscheinlich über?! Mal überlegen.
-- Hinzugefügt: 6. November 2011 18:05 --
Motornr: 2258944
welches Bj ist das genau?
Wie die anderen Forumsteilnehmer schon geschrieben haben, ist die ES 250/1, wenn sie technisch (sowohl mechanisch wie elektrisch) gut renoviert worden ist, voll alltagstauglich. Aber wirklich nur dann. Eine Kurzaufmöbelung nach 25jähriger Standzeit mit anschließendem frischen TÜV gibt noch kein zuverlässiges Fahrzeug, darüber sollte man sich schon im klaren sein. Und eine technische Komplettüberholung kostet schon ein paar Scheine. Kommt dann auch darauf an, ob du den Motor selbst machen kannst oder machen lassen musst.
Was das Fahren selbst angeht, muss man da natürlich gegenüber moderneren MZs wie deiner ETZ 301 Abstriche machen. Die ES 250/1 ist konstruktiv ein typisches Späte-Fünfziger-Jahre-Motorrad, das zu Beginn der Sechziger etwas modellgepflegt wurde; aus der ES 250/0 wurde so die ES 250/1. Bremsen, Licht, Motorleistung entsprechen dem damaligen Stand der Technik, das Fahrwerk ist sogar um einiges besser als die meisten Konkurrenzprodukte aus dieser Zeit, dafür sind die Vibrationen des starr aufgehängten Motors ziemlich gewöhnungsbedürftig. Beim Fahren muss man sich unbedingt auf diese alte Technik einlassen, mit ihr vertraut werden und seine Fahrweise darauf abstimmen, dann hat man sehr viel Freude damit und will eigentlich auch nichts anderes mehr fahren. Ich bin in diesem Jahr 5000 km mit meinem Berliner Roller und 4000 km mit meiner ES 250/0 gefahren, während die R 45 seit über einem Jahr abgemeldet in der Garage steht. Einfach kein Bedürfnis gehabt, die zu fahren, weil ich mit den beiden "Alten" so zufrieden war.
Was das Zulassen ohne Brief angeht, solltest du dich aber vorher mit dem für dich zuständigen Strassenverkehrsamt in Verbindung setzen. Gerade in NRW spielen die nämlich gern verrückt und verlangen manchmal die abenteuerlichsten Eigentumsnachweise, die für ein 50 Jahre altes Motorrad dann kaum zu erbringen sind. Mit dem Bielefelder STVA habe ich da schon einschlägige (negative) Erfahrungen gemacht. Also einfach vor dem Kauf nachfragen. Wenn denen eine eidesstattliche Erklärung des Verkäufers im Kaufvertrag reicht, musst du beim Kaufvertrag drauf achten, dass so etwas mit reingeschrieben wird. Wenn die jedoch auf notarielle Erklärungen oder, noch schlimmer, auf Rückverfolgung der Besitzerkette bis zu demjenigen, der mal einen Brief hatte und den verschlürt hat, bestehen, such besser nach einer anderen ES 250/1 mit Brief. Die Behördenrennerei wird sonst endlos.
PS: Ganz vergessen, das Baujahr: bei der Motornummer dürfte es um 1965 liegen. Allerdings ist die Rahmennummer wichtiger als die Motornummer, Motoren kann man jederzeit austauschen. Die Rahmennummer findest du an der linken vorderen Motorhaltelasche.
Gruß
Wolfgang