Moin Kutt, SL... Du meinst sicher SM bzw. SML (kommt von Standard Modell)
Dann hier mal ne art Check-Liste für das Dickschiff von MZ.
Nicht dass der Eindruck entsteht, dass die BK ein schlechtes Motorrad sei, aber die "Gute" ist ja nun auch um die 60 Jahre und da zeigen sich nach nem harten Leben halt gängige Verschleißerscheinungen an vielen Modellen.
Schwachpunkte bzw. Dinge auf die beim Kauf zu achten sind an der BK:
Ständer: der ist wirklich keine Meisterkonstruktion und zerstört so fast jeden Rahmen. Die beiden Rahmenunterzüge dürfen sich in dem Berich des Ständers nicht nach oben biegen. Im aufgebockten Zustand muss das Hinterrad mindestens 5 cm in der Luft hängen.Am Hauptständer selbst ist der originale Tritt meistens schon vor Jahrzehnen abgebrochen und durch mehr oder wenige "gute" Konstruktionen ersätzt worden.
Kardan: sowohl Gehäuse, welches gerne reißt, als auch der Triebling innen der meistens beschädigt ist, sind Schwachpunkte. Da ist Ersatz wirklich teuer und selten...
Eine BK zu finden die nicht unter diesen beiden Mängeln leidet könnte schwer werden. (auch bei den meisten reaturierten Exempalaren)
Blechteile sollten heile sein (betrifft besonders die Schutzbleche, da wird Ersatz teuer). Achtung: Der Werkzugkasten ist nicht der selbe wie bei RT 125/3!
Wie schon gesagt, sind die Radnaben und sowie so alles was aus Elektron-Kokillenguss ist oft verwittert und brüchig weil der silberne Schutzlack im Laufe der Zeit runter geblättert ist.
Sehr teuer wird´s auch wenn etwas am Fahrersattel nicht stimmt oder fehlt.
Ins Geld gehen auch originale Amaturen (besonders die bis 1957) und das richtige Zünschloss.
Zylinderköpfe mit allen Rippen dran gibt´s auch nicht mehr an jeder Ecke. (Achtung: da gibts 3 verschiedene Versionen über die Baujahre)
Zu den Deails; für die, die es gerne perfekt haben wollen:
Originale räritäten, die es auch nicht als Repro gibt und fast nicht mehr zu bekommen sind, zählen die alten Faltenbälge für die Telegabel mit 9 Falten bis 1957, der originale Unterbrecher, originale Bowtenzüge mit Schmiernippel, der umstrickte Kabelbaum und Kerzenstecker (den bekommt man als einziges noch gut ran, funktioniert aber meistens nicht mehr richtig). Die Hexennase die bis 1955 verbaut wurde, gib´s zwar als Repro, ist aber auch da nicht günstig. Ansonsten ist der größte Teil an BK schon auf 12 Volt und Rundschieber-Vergaser umgerüstet wurden (und diese werden häufig auch fälschlicher Weise als original verkauft
).
Tendenziell würde ich dir eine nicht restaurierte, vollständige und originale BK´s empfehlen. (allerdings geht unter 4000,- in der Richtung nicht viel) ...und dann auch bitte so lassen und nicht lackieren oder so!
Das Getriebe ist eigentlich unzerstörbar, aber immer undicht!(gibt´s überhaupt eins was nicht tropft?
)
Motor läuft,wenn er einmal richtig eingestellt ist wie ein Uhrwerk. (das ist allerdings nichts für Anfänger) Und wenn da was kaputt geht... Richtig!, wird es wieder teuer!
Wenn man nicht gerade ein guter Schrauber ist und wenig Spaß am Basteln + viel Zeit für Teilesuche mitbringt, sollte man von 1500,- Exemplaren Abstand nehmen.
Ansonsten ist die BK ein wirklich sehr zuverlässiges Motorrad, welches sich deutlich komfortabler und zügiger fahren lässt als ne AWO oder eine EMW.
Allerdings ist eine BK nicht Spritzig! ...hat dafür aber einfach immer richtig Kraft und am meisten davon kurz über Standgas.
Deshalb macht die BK erst mit einem Seitenwagen so richtig Spaß, da sie ja auch schließlich dafür konstruiert wurde.
Wenn ein Seitenwagen dran soll, dann wird´s allerdings noch mal ordentlich teurer.
Erste Wahl sind da die werksseitig geleiferten Stoye.
Der SM als klassischer mit spitzer Bootsform (1950-61), leider auch der teuerste.
Der TM (Touren Modell) mit großem Kofferraum und verbreitertem Vorderbau (1954-61). (auch nicht wirklich günstiger)
Der TS (Touren Sport) ist vorne TM und hinten SM und der seltenste von den dreien (1956-61).
Dann gibt es noch die in der DDR hergestellen Falke und HTH Seitenwagen.
Grüße