Harald hat geschrieben:Preis für das Gespann : 4.435,- MDN (selbe Quelle)
Und jetzt eine gewagte These : entweder ist die ETS im Westen überteuert angeboten worden, oder im Osten war sie zu billig !
Es gab natürlich einen offiziellen Wechselkurs von 1 : 1. Den mußten wir Westbürger aber nur an der Grenze bei der Einreise in die DDR oder am Bahnhof Friedrichstraße abdrücken. Der inoffizielle Wechselkurs lag wohl immer bei 1 DM = 4 MDN. Das war in den fünfziger Jahren (in Berlin) schon so. Damals haben meine Eltern einen Teil ihres in West-Berlin verdienten Geldes in Ostmark umgetauscht und haben damit ihre Lebensmittel umso günstiger in den Markthallen am Alex gekauft - uns dann wieder mit der S-Bahn zurück in den Westen. In West-Berlin wurde dieser Kurs in den einschlägigen Wechselstuben gezahlt. Und im Herbst 1989 war derselbe Kurs beim "Umrubeln" (= Umtausch der 100 DM Begrüßungsgeld in 400 Mark Ost) immernoch gültig.
Also - von "bei Neckermann verramscht" kann wohl kaum die Rede sein.
Wenn man denn im Osten eine ETS 250 hätte als Westler kaufen und per S-Bahnin den Westen transportieren hätte können magst Du recht haben.
Und Du vergleichst Berlin vor August 1961 mit dem Grenzregime danach.
Also Geldschmuggel hätte ich mich nicht getraut , dann lieber in der DDR schwartz tauschen wenn man unbedingt was brauchte das man aber meistens kaum über die Grenze bringen konnte , ob der Höchstgrenzen vom Warenwertes.
Und Neckermann hat vermutlich mindestens 1200,- DM für eine ETS gezahlt - das dürfte abhängig von der Garantieleistung ( Neckermann oder MZ ) gewesen sein. Zschopau konnte dafür bestimmt nicht produzieren , für 1200,-M , denn Devisen haben die nie gesehen.
Dem Außenhandel war das egal , HAuptsache Devisen, auch wenn man bei Dumpingpreisen so die DDR Ausplünderte. Wenn man für 1,-M auch 50 Pfennig DM erwirtschaftete galt das für den DDR Außenhandel als TOP Ergebnis.
Und Vergleiche mal die Nettolöhne in West / Ost mit dem Ladenpreis, da liegen Welten dazwischen!
Gruß
Norbert