Vorstellung ETZ251 und viele Fragen

Fragen zu bestimmten Modellen?!

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Vorstellung ETZ251 und viele Fragen

Beitragvon tronic » 23. August 2020 11:38

Hallo Forum,

ich bin der neue hier :D und wollte mich und mein Motorrad mal vorstellen und ein paar Fragen stellen ...
Sollte ich nicht im richtigen Board sein, bitte verschieben.

Meine ETZ251 habe ich 1994 im zarten Alter von 5 Jahren (die MZ, nicht ich) für damals 250 Mark gekauft. Leider hatte sie einen Vorbesitzer, der irgendwie schon einiges verbastelt hatte.
Viel gefahren bin ich nicht - sie lief nicht so zuverlässig wie ich das erhofft hatte - allerdings hatte ich damals weder Geld noch die entsprechende Schraubererfahrung um da was zu machen.
Also stand sie meistens rum und wurde 1997, nachdem ich meinen Führerschein auf den großen 1er umschreiben ließ durch eine Güllepumpe (Honda CX500c) ersetzt und abgemeldet.
Und so fristete Sie die letzten 23 Jahre allein in der Garage ihr Dasein ohne bewegt zu werden.

Nachdem ich ein anderes Aufbauprojekt (Vespa V50) vor einiger Zeit erfolgreich beendet hatte war es nun an der Zeit eine neue Herausforderung anzugehen :D

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Nach einer ersten Sichtung stellte sich heraus, das der Zustand nicht ganz so schlimm wie befürchtet war: Der Motor ist verhältnismäßig dicht, läßt sich gut drehen und hat auch Kompression, die Telegabeln vorne haben unter den Faltenbälgen keinerlei Korrosion oder Schleifspuren, Speichen klingen gut und sogar der Vergaser war offensichtlich beim Abstellen leer gewesen, er hat fast keine Ablagerungen. Auch unter dem rechten LiMa-Deckel sieht es ganz gut aus, ich kann keinen Öleintrag aus Richtung der Kurbelwelle feststellen.

Im Tank allerdings scheinen in den 23 Jahren allerdings einige lebhafte chemische und/oder physikalische Vorgange stattgefunden zu haben: nach Ablassen der Pampe und Trocknen konnte ich eine größere Menge Rost herausschütteln:

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Inzwischen habe ich herausgefunden, dass der Tank gar kein Original-ETZ251-Tank ist, sondern von einer 150er ... warum mein Vorgänger den ersetzt hat werde ich wohl nie herausfinden. :roll:
Da werde mich wohl auf sie Suche nach einem Eratztank machen müssen ...

An der Elektrik scheint er allerdings auch schon ein bisschen "gearbeitet" zu haben:

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Nun stellt sich für mich die Frage, wie tief ich mit meiner "Restaurierung" eintauchen soll.

Kann ich die Telegabel vorne so lassen wie sie ist? Oder soll ich sie besser zerlegen und mit neuem Öl/MoS2 befüllen?

Soll ich die Schwinge hinten so lassen? Gibt es da etwas zu warten?

Macht es Sinn eine Elektronikzündung einzubauen? Die Elektrik werde ich sowieso komplett überarbeiten und soweit wie möglich wieder auf Originalzustand zurückversetzen.

Und noch etwas: Das steht im Fahrzeugbrief:
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Ich habe hier gelesen, dass es die Möglichkeit gibt, mittels Umbausatz an einen Solorahmen einen Beiwagen zu montieren. Ist das sinnvoll? Und wenn ja, welche Umbauarbeiten sind damit verbunden?
Welche Reifengrößen soll ich (auch im Hinblick auf Seitenwagenbetrieb) aufziehen? So breit wie möglich?

Und noch eine Geschmacksfrage: ich würde Tank und die Seitendeckel in Anlehnung an das Original in RAL5010 (Enzianblau) lackieren, was mache ich mit dem vorderen und hinteren Schutzblech? Die selbe Farbe? Silber? Schwarz?

Fragen über Fragen ...

Vielen Dank schonmal für Eure Antworten :oops:

Viele Grüße,
tronic/Josh
Zuletzt geändert von tronic am 23. August 2020 14:24, insgesamt 1-mal geändert.

Fuhrpark: MZ ETZ 251 von 1989 - (noch) nicht fahrbereit
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Re: Vorstellung ETZ251 und viele Fragen

Beitragvon vergasernadel » 23. August 2020 11:49

Hallo, zur Farbe: Koti hinten immer schwarz, vorn gab es Silbergrau, Schwarz und Chrom.

Fuhrpark: ETZ 250 1987, TS 250 1973, TS 250/1 Neckermann 1981, ES 175 1958, ES 125 1962, ES 125/1 1977, ES 150 1964, ES 150/1 1976, ETZ 150 1989, Jawa 360 1968,
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Re: Vorstellung ETZ251 und viele Fragen

Beitragvon Noxy » 23. August 2020 12:11

Moin aus Rostock. Die Bilder scheinen nicht zu funktionieren oder habe nur ich das Problem?

Fuhrpark: MZ TS 250/1; S51 E-4
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Re: Vorstellung ETZ251 und viele Fragen

Beitragvon DWK » 23. August 2020 12:22

Hallo und Willkommen hier, ich würde die Gabel mit machen und auf jeden Fall auch die Wedis der Kurbelwelle tauschen. Bei der Schwinge den Bolzen ziehen und gereinigt und gefettet wieder einsetzen.
mfG Gunther

Fuhrpark: MZ-ETZ 250/1988 ...
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Re: Vorstellung ETZ251 und viele Fragen

Beitragvon ea2873 » 23. August 2020 13:36

tronic hat geschrieben:Kann ich die Telegabel vorne so lassen wie sie ist? Oder soll ich sie besser zerlegen und mit neuem Öl/MoS2 befüllen?
Soll ich die Schwinge hinten so lassen? Gibt es da etwas zu warten?
Macht es Sinn eine Elektronikzündung einzubauen? Die Elektrik werde ich sowieso komplett überarbeiten und soweit wie möglich wieder auf Originalzustand zurückversetzen.
Und noch etwas: Das steht im Fahrzeugbrief:
.......
Ich habe hier gelesen, dass es die Möglichkeit gibt, mittels Umbausatz an einen Solorahmen einen Beiwagen zu montieren. Ist das sinnvoll? Und wenn ja, welche Umbauarbeiten sind damit verbunden?
Welche Reifengrößen soll ich (auch im Hinblick auf Seitenwagenbetrieb) aufziehen? So breit wie möglich?


Hallo und willkommen!

die Maschine sieht doch relativ fertig aus.... du bekommst sie für 400,- auf die Straße, aber dann ist sie weit davon entfernt zuverlässig zu sein.
letztendlich läuft es wahrscheinlich doch auf 1x alles hinaus.

Zeig doch mal die Fahrgestellnummer, so fertig wie die aussieht, nicht dass da noch auch noch was nicht passt.

Telegabel würde ich zerlegen, neue Dichringe, neues Öl, neue Drossel. Ist nicht so viel Arbeit im Verhältnis, was du sonst so zu tun hast.
Schwingenlagerung hinten geht praktisch nicht kaputt, nur entrosten und lackieren. Schwingenbolzen ziehen und gut gefettet wieder einbauen. Nicht rausschlagen, wenn es hier Probleme gibt, frag vorher, mit Gewalt macht man es nur schlimmer.
Zündung: je nachdem wie viel du fährst.... ich finde die Unterbrecherzündung schon ok.
einen Gespannrahmen hast du nicht, Gespann fahren ist auch nicht für jeden was, ich persönlich würde sie als Solo lassen und mir ggf. ein TS Gespann kaufen.
Zum Umbau brauchst du den Satz + stärkere Federn hinten + Lenkungsdämpfer + stärkere Federn vorne + Seitenwagen + Chromhülsen Federnbeine hinten.
Es gibt spezielle Gespannreifen, z.B. Heidenau K29, oder auch Soloreifen von Mitas welche wohl ganz ok sind. Zuerst musst du überlegen wie du sie nutzen willst.
Motor: zumindest Wellendichtringe sind fällig, wahrscheinlich kommt über kurz oder lang der Kurbewellen-standschaden

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Re: Vorstellung ETZ251 und viele Fragen

Beitragvon 990sm-r » 23. August 2020 14:34

Der Gespannrahmen für eine 251er hat meiner Meinung nach hinter dem Tank eine Gewindeaufnahme für den Seitenwagen. Diese ist bei dir nicht zu sehen. Deshalb kann da kein Seitenwagen montiert werden.

Fuhrpark: ES 250-2, 340ccm, Originaloptik
Stage1: 29,6PS 4976U/min, 42Nm 4869U/min,
Stage2: 35,1PS 5685U/min, 44,7Nm 5397U/min
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Re: Vorstellung ETZ251 und viele Fragen

Beitragvon Klaus P. » 23. August 2020 15:29

Der Solorahmen hat dort ein quer angeschweißtes Rohr, in das viele einen Bolzen mit Kugel einschieben und klemmen.
Der Gespannrahmen hat dort einen Bolzen angeschweißt der noch links ca. 100 mm raussteht und die Kugel angedreht hat.

Gruß Klaus

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Re: Vorstellung ETZ251 und viele Fragen

Beitragvon Matthias-Aw » 23. August 2020 20:29

Also ich finde die 251 macht mit neuen Reifen und überholten Federelementen richtig Spaß in Kurven in der Stadt und auch auf Feldwegen. Mit Seitenwagen ist sicher eine ES oder ETZ 250 einen Tick besser. Ich hab mir auch letztens einen Seitenwagen für meine Awo gegönnt und die Freude ist doch etwas getrübt. Auf der Straße muss man sehr vorsichtig sein. Ich trau mich da im Verkehr nur "Mopedgeschwindigkeit". Im Gelände gehört noch mehr dazu das Ding zu beherschen. Ich hab den nach 3 Wochen wieder abgebaut und fahre im Alltag ohne. An die 251 er will ich den auf keinen Fall haben die ist meiner Meinung nach solo einfach zu gut. Zur Farbe Schutzbleche in Farbe sehen auch cool aus. Das die original schwarz waren war nur um die Produktion zu vereinfachen. Wenns einen gefällt bracht man da nicht auf die originalpedigten zu hören. Zu originalzeiten gab es auch weniger originale als heute ?. Nichts gegen Auslieferungszustand aber is keine Pflicht.

PS Der Tank der 251 traf damals nicht den Geschmack der Zeit. Viele fanden den einfach furchtbar. Wenn an 251ern rumgebastrlt und lackiert wurde (was selten vorkam) dann auch gerne Tank weg

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Re: Vorstellung ETZ251 und viele Fragen

Beitragvon tronic » 24. August 2020 16:00

Vielen Dank für die Meinungen, jetzt werde ich mich also doch dranmachen die Telegabel und die Schwinge auszubauen.
Die Seitenwagenidee wird damit auf Eis gelegt ...

@Noxy: Das mit den Bildern müsste jetzt behoben sein; die Fotos lagen auf einem Server ohne https und daher hat sie wohl nicht jeder Browser angezeigt.

@ea2873: Mir geht es eher um den Spaß beim Schrauben, nicht so sehr um ein gebrauchsfertiges Motorrad. Ich glaube außerdem an die Erhaltung von (Auto)mobilem historischen Kulturgut.
Das mit dem Schwingenausbau habe ich im Wildschrei schon gelesen, ich werde die Schwinge nur ziehen - versprochen :mrgreen:
Wie äußert sich der Kurbelwellenstandschaden? Oder meinst Du damit die Wellendichtringe?

@Matthias-Aw: Du hast mich überzeugt, ich lasse das vordere Schutzblech auch in der Farbe lackieren, Originallack habe ich ja eh' nicht mehr.

@ alle: Wenn ich die Original-Unterbrecherzündung drin lasse wäre doch zumindest ein elektronischer Regler für die Lima sinnvoll, oder?

Viele Grüße,
tronic

Nachtrag: Fahrgestell-Nr. 2508536 / Motornr. 1508948 - Das müsste gemäß der Liste von Robert K.G. doch passen?

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Re: Vorstellung ETZ251 und viele Fragen

Beitragvon eigel » 24. August 2020 17:16

Willkommensgrüße aus der Wartburgregion :tach: :hallo:

Die Wedies sollten getauscht werden, u.a. damit die Kurbelwelle intakt bleibt...
Der Tank sollte vollständig gereinigt, entrostet und von innen beschichtet werden. Ich empfehle dieses Set
Für die Zündung empfehle ich z.B. diese Vape. Die original Lichtmaschine kann mit dieser weiterverwendet werden.
Wenn der Regler tut was er soll muss er nicht zwingend getauscht werden.
Die Telegabel könnte mit progressiven Gabelfedern (diese passen) ausgerüstet werden. Es gibt die Federn auch ohne Öl .
So, das reicht erstmal... :wink:
m.f.g. ralf

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Suzuki Burgman 650, Audi 100 C4 2.3E /1992
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Re: Vorstellung ETZ251 und viele Fragen

Beitragvon ea2873 » 24. August 2020 20:28

tronic hat geschrieben:Wie äußert sich der Kurbelwellenstandschaden? Oder meinst Du damit die Wellendichtringe?


nicht allzu selten kommt es nach langer Standzeit vor, dass die Kurbelwelle nach einigen 100-1000km die Grätsche macht. Grund ist feiner Rost im unteren pleuallager, welches dann blockiert und im schlimmsten Fall noch den Kolben und Zylinder schrottet.

Ich würde wahrscheinlich die Wellendichtringe tauschen (zum Thema Kupplungsabzieher und Prellschlag bitte gut einlesen, das kann man falsch machen :mrgreen: ) und die ersten 1000km bisschen vorsichtig fahren, evtl. dennoch gleich das obere Pleuellager auch überprüfen und ggf. tauschen.

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