Ich habe hier seit neuestem eine Fremdbaustelle: KR51/2E Bj. 84 mit BVF 16N1-12
Bisher fur sie gar nicht. Nach Vergasergrundüberholung (Düsenkit + Senfglaseinstellung) und neuer Kerze ist sie eigentlich recht munter. Wenn sie denn mal fährt, bringt sie ordentlich Leistung (Anzug, Endgeschwindigkeit, drehwillig). Aber:
Kein Standgas und mäßiger Wille zum Anspringen. Wobei beides vermutlich direkt miteinander zusammenhängt.
Wenn man nach Vorschrift (Gemischschraube (LGS) etwa 1,5...2,5 Umdrehungen offen, mit Anschlagschraube (AS) Standgas suchen, dann mit LGS maximale Drehzahl und Rundlauf einstellen, dann AS soweit runter bis die Drehzahl ok ist) versucht, ein Standgas einzustellen, stochert man ständig im Leeren. Die AS müßte noch deutlich weiter rein (also der Schieber weiter hoch), um ein Standgas halten zu können (welches dann aber eigentlich zu hoch wäre). Die LGS hat fast keinen Einfluß bzgl. des Standgases, wohl aber hinsichtlich der Startwilligkeit (bei 1,5...2 Umdrehungen geht Ankicken am besten, aber noch lange nicht gut). Sehr selten (und nicht wiederholbar) findet man ein Standgas mittels AS, das ist dann aber recht hoch (ca. 2000...2500 u/min ?). Dann reagiert der Motor aber nicht auf die LGS (kann man ganz zudrehen), also arbeitet wohl hier nicht das Leerlaufsystem, sondern eher das Teillastsystem (ich weiß, die arbeiten eigentlich Hand in Hand). Außerdem will sie dann gar nicht mehr anspringen, man muß die AS wieder ganz raus drehen, dann klappt es mit dem Starten.
Selbst mit Gasgriff kann man kaum eine "standgasnahe" Drehzahl einstellen; ich würde mal sagen, unter 2000 geht gar nichts - der Motor verreckt. Wenn er erstmal unter die magische Grenze gefallen ist, hilft kein Gas der Welt - er geht aus.
Wenn der Motor läuft, kann man sehr gut damit fahren, muß halt nur beim Anhalten/Kuppeln/Runterschalten schön am Gashahn bleiben.
Die nagelneue Kerze verfärbt sich nach einigen Testrunden in Richtung rehbraun. Kurioses Phänomen am Rande: Nach einem längeren erfolglosen Startversuch mal die Kerze raus - die wirkte nicht wirklich so naß wie erwartet. Aber Sprit ist da, Schwimmerkammer ist voll und es reicht ja auch zum Fahren.
Die Kerze ist eine Beru-Isolator. Jaja, ich weiß die taugen nicht wirklich. Der Typ beim Teilehandel hatte aber nichts anderes und die -von mir vorgewarnte- Besitzerin darauf hingewiesen, daß das "die beste" ist. Und in diversen Simson-/Schwalbenforen sagt man das gleiche.....

Hab ich schon gemacht:
Vergaser gereinigt und eingestellt, neuer Düsensatz drin
Neue Kerze, Zündkabel nachgesetzt
(ab jetzt flog der Vogel)
Auspuff gereinigt
LuFi gereinigt
Noch offen:
Unterbrecher - sieht aber recht neu und unverschlissen aus, ZZP scheint soweit ok (nicht machgemessen, ist aber auch ein Krampf bei der Schwalli); wenn sie fährt, dann richtig gut, also halte ich das nicht für das wesentliche Problem.
Zündkondensator + Spule - ja, bleibt ne Option, aber so heiß war der Motor noch nicht und sie will ja auch lauwarm nicht so gerne anspringen
KW-WeDis - naja, kann sein (weiß nicht, ob schonmal gewechselt), aber bei Falschluft sollte der Motor doch eher zu hoch drehen, oder ?
kann ja mal am Getriebeöl schnuppern....
Ich mag nur ungern alle möglichen Teile tauschen, die Besitzerin ist nicht soo gut bei Kasse, um sich einen Haufen gebrauchter Teile mit unsicher Funktion auf Lager zu legen.
Wo könnte ich denn noch suchen ? Gibt's noch einen Trick oder Pferdefuß hinsichtlich der Vergasereinstellung ? Kann man erwarten, daß die Standardeinstellung (1,5...2 Umdrehungen offen) auf jeden Fall laufen muß und nur ggf. korrigiert/optimiert werden muß ?
Hat jemand noch nen heißen Tipp ?