hy zusammen,
ich gehe einmal davon aus das technische diskussionen hier im forum durchaus erwünscht sind.
krocki hat geschrieben:...entscheidend für die Abstimmung ist die Länge der Luftsäule zwischen Einlassschlitz und dem Rohrende im Luftberuhigungskasten.
das märchen der "luftberuhigung" hält sich seit den seeligen nsu quickly zeiten hartnäckig ohne wirklich zu stimmen.
die luft wird nicht "ruhiger" und der effekt des kastens/luftfiltergehäuse/ansaugkanals wird heute richtigerweise als resonanzaufladung bezeichnet und bei modernen motoren auch effektiv genützt.
einen exkurs über schwingende gassäulen will hier sicher niemand lesen also stellen wir uns einfach vor das angesaugte
luft auf ihrem weg durch den vergaser bereits etwas benzin aufgenommen hat und wie ein echo am geschlossenen einlass abprallt,
also wie ein echo wieder zurück geschickt wird und nochmals benzin auf ihrem weg zurück durch den vergaser aufnehmen kann.
gerade im "luftberuhigungskasten" angekommen saugt kollege kolben aber bereits wieder an,also ein drittes mal durch den vergaser und ab zur "arbeit".
da ich hier einmal strömungsgeschwindigkeit,volumen und steuerzeit vernachlässigen will bleibt also nur die tatsache
wichtig das so ein maximal gesätigtes gemisch entsteht was natürlich der leistung zugute kommen kann wenn es richtig abgestimmt wurde.
die kunst besteht darin diese längen/volumen,den ort der gemischbildung und das ausslassystem mit seiner eigenen resonanz (echo) auf einen definierten arbeitsbereich (drehzahl) des motors abzustimmen.
bei einem zweitakter kann jedoch schon aufgrund der ladungswechsel keine luftberuhigung im ansaugsystem stattfinden.
krocki hat geschrieben:Der Vergaser ist nur ne Drosselstelle (und für volle Leistung eh offen). Da spielt es nicht so ne Rolle wo er sich befindet.
nur für die luftströmung stimmt diese aussage für die gemischbildung jedoch nicht.
ein langer ansaugweg,vom vergaser aus betrachtet,sorgt dafür das dem motor beim ansaugen bereits von anfang an viel gemisch bekommt.
er läuft etwas fetter und produziert bereits bei niedrigen drehzahlen dadurch mehr drehmoment,birgt aber die gefahr das es bei zu grosser dimensionierung zu kondensatbildung des benzins kommt.
betrachten wir diese version einmal als einen "pufferspeicher".
ein kurzer ansaugweg muss das gemisch im vergleich sofort produzieren und arbeitet im vergleich zum "pufferspeicher"
in richtung mager und ist daher drehzahlorientiert.
durch die kürzeren ansaugwege ist die gemischversorgung aber "schneller" und ermöglicht höhere drehzahlen durch schnelleren ladungswechsel.
dieses system können wir sorglos auch "turbo" nennen mit all seinen vorteilen sowie den gleichen nachteilen die da wären: verzögertes ansprechen,drehmomentschwäche im unteren bereich,erhöhte arbeits und abgastemperaturen.
im fazit muss also bei einer veränderung des ansaugweges/volumen auch der vergaser neu abgestimmt werden,ihn einfach nur in seiner position zu verändern geht ziemlich sicher schief.
aus diesem grund kann man beruhigt jeden "fachmann" auslachen der einem erklärt ein zweitakter wäre simpel!
gruss zippo
