Eine sehr russische Ausfahrt im Vogelsberg:
Seit dem Einbau der Powerdynamo-Anlage in die Planeta war bisher keine vernünftige Probefahrt möglich: Kein Wetter, keine Zeit wegen Dienstreisen - irgendwas ist ja bekanntlich immer.
Aber heute wirds was: Am Nachmittag hört der Dauerregen auf und die Planeta wird gesattelt. Springt mit der Powerdynamo unglaublich gut an - noch besser, als mit der originalen Kontaktzündung. Ein echtes One-Kick-Wonder. Nach 10 km reguliere ich den K65 Vergaser kurz nach und habe ab jetzt einen wunderbaren Leerlauf - schätze, so mit 500 Umdrehungen.
Das Wetter ist angenehm, kühl, manchmal sogar ein wenig sonnig, und die Planeta stampft die Mittelgebirgssteigungen hoch wie eine junge Gemse.
Aber dann, nach ca. 25 km, wirds russisch: Totalausfall der elektrischen Systeme - bis auf die Powerdynamo-Anlage. Das heisst also, die Planeta läuft weiter, aber ich habe kein Licht, keine Blinker, kein Stopplicht.
Eine halbherzige Suche ergibt nichts und ich beschliesse, ohne Elektrik weiter zu fahren. An einem Sonntag Nachmittag ist sowas im Vogelsberg kein wirkliches Problem.
Auch im Hohen Vogelsberg meldet sich ganz allmählich der Frühling an.
Aber Du musst ihn schon suchen.
Ein Arbeiter- und Bauernkrad präsentiert sich selbstbewusst vor adliger Kulisse: Schloss Romrod.
Dann kommt ein dicker Regen und begleitet mich bis nach Hause. Auch die Rosselmühle
schaue ich mir bei Regen an.
Zwar kommen heute nur 120 km zusammen, aber die Powerdynamo-Anlage hat sich bestens bewährt und mich vor einer Bastelei unterwegs bewahrt. Zu Hause finde ich die Ursache für den Totalausfall zwar schnell, aber ich komme eben ohne Schrauberei zurück in die heimische Werkstatt. War ürigens nur ein abvibrierter Masseanschluss.
Aber auf den letzten Kilometern fängt der Ausrückmechanismus der Kupplung an zu zicken. Trotz neuer Schnecke und neuen Ausrückstangen gibts aus der Ecke schon wieder Geräusche und die Kupplung ist schwergängig. Da muss ich wohl oder übel mal richtig ran. Am besten gleich mit neuen Reib- und Stahlscheiben.
Aber wie auch immer: Nach diesen 120 km im kühlen Vogelsberg auf der Planeta fühle ich mich deutlich besser. Na also!