Nach 25 Jahren soll in Suhl wieder Schwalbe gebaut werden

Summen statt Knattern
25 Jahre nach dem Ende der Schwalbe sollen in Suhl wieder Motorroller gebaut werden - diesmal mit Elektromotor
Jochen Knoblach
BERLIN. Dass Wiederbelebungsversuche im Wirtschaftsleben meist schwieriger sind als die angetretenen Retter glauben, weiß man spätestens seit den gescheiterten Re-Starts des Trabis. Auch der nach wie vor komatöse Zustand des vermeintlich geretteten Motorradherstellers MZ taugt kaum als Gegenbeweis. Und nun die Schwalbe. Im vergangenen Herbst hatte ein schwäbisches Mittelstandsunternehmen die Reanimation des Ost-Rollers angekündigt. Also wieder ein Projekt mit erwartbar geringer Haltbarkeitsdauer? "Die Hoffnung stirbt zuletzt", sagt Harald Fischer, aber so, wie er es sagt, klingt es eher gleichgültig als hoffend.
Start mit Verspätung
Fischer hat mit der Wiederbelebung des Rollers allerdings auch nicht direkt zu tun. Er vermietet Gewerbeflächen im thüringischen Suhl, insbesondere Lager- und Fabrikhallen der ehemaligen Moped- und Jagdwaffenwerke der DDR. Hallen, in denen bis 1986 auch die Schwalbe gebaut wurde. Früher, als der Sprit noch VK 88 hieß. Fischer hat schon viele Firmen kommen und fast ebenso viele wieder gehen sehen. Den Mietvertrag für die alte Werkhalle in der Innenstadt hatte die Efw-Suhl GmbH bereits zu Jahresbeginn unterschrieben. In der ehemaligen Simson-Immobilie sollte der Kleinroller exhumiert und zu neuem Leben erweckt werden - summend statt knatternd, mit Elektromotor, ohne zweitaktblaue Abgasfahne.
Doch bevor der Mieter die Halle richtig bezogen hatte, zog er schon wieder aus. In der vergangenen Woche erst verlegte die junge Efw-Suhl GmbH ihren Firmensitz in das benachbarte Gebäude. Dort stehen nun 1200 statt 900 Quadratmeter zur Verfügung. "Bedarfsanpassung", heißt es bei den Elektrofahrzeugwerken Suhl, einem kleinen Unternehmen mit langem Namen, das noch kaum mehr Beschäftigte als Geschäftsführer hat.
Thomas Martin ist einer der beiden Geschäftsführer von Efw-Suhl. Er räumt Verzögerungen ein. Eigentlich sollte die Produktion der elektrifizierten Schwalbe im Mai beginnen. Doch das sei nicht mehr zu schaffen. Es habe Probleme in Japan gegeben, sagt er. Panasonic konnte die Lithium-Ionen-Zellen für die bei Aschaffenburg gefertigten Akkus nicht pünktlich liefern. "Sonst sind wir im Plan", versichert Martin.
Der 32-Jährige pendelt seit ein paar Wochen zwischen Suhl und Magstadt nahe Stuttgart, wo der Ost-Roller seit Monaten bei dem schwäbischen Automobilzulieferer Xtronic aus dem Zwei-Takt-Zeitalter in die Neuzeit transformiert wird. Zu dem Projekt E-Schwalbe kam Thomas Martin über den hessischen Stromanbieter Entega, der schon 2008 Atomkraftwerke aus seiner Lieferantenliste strich, längst keinen Kohlestrom mehr anbietet und heute nach eigenen Angaben mehr als 430000 Kunden mit Ökostrom versorgt. Dort hatte Martin nach dem BWL-Studium angefangen, und dort hatte man auch die Idee für einen eigenen Beitrag zur sauberen Mobilität. Seit drei Jahren träumen die Darmstädter Ökostrom-Händler von einem Elektro-Roller mit auswechselbarem Akku. Ende 2009 übernahm Thomas Martin das Projekt. Entega lenkt und finanziert das Vorhaben. Von einem mittleren einstelligen Millionenbetrag ist die Rede.
Die Gesamtentwicklung des Rollers läuft bei der Firma Xtronic, einem 120-Mann-Unternehmen, in dessen Referenzliste Audi und Opel ebenso zu finden sind wie Porsche und Maybach. Dort werden auch die Steuerteile und der Motor entwickelt. Für Fahrwerk und Karosserie des Elektro-Scooters zeichnet das Chemnitzer Unternehmen Hörmann-Rawema verantwortlich, das parallel am Comeback der deutschen Motorrad-Traditionsmarke Horex arbeitet. Die Rahmen kommen aus einem Betrieb in Thüringen und den Namen Schwalbe gab es per Lizenz von der Treuhand-Nachfolgerin.
Reichweite 60 Kilometer
Am Ende soll ein Sauber-Roller "made in Germany" entstehen, der sich dem avantgardistischen Großstädter ebenso wie dem solventen Klimaschutzaktivisten als hippes Zweirad zum Ökostromvertrag empfiehlt. 4800 Euro wird die recycelte Schwalbe kosten. Ein Gratiskontingent Ökostrom gibt es beim Kauf dazu.
Inzwischen ist die dritte Stufe der Entwicklung erreicht. Der nächste Schritt ist der Start der Nullserie in der Schwalbenheimat Suhl. Dann wird der Roller auf Prüfstand und Teststrecke etwa 100 000 Testkilometer absolviert haben. Einzelne Aggregate wurden auch in der Klimakammer erprobt. "Wir legen Maßstäbe wie in der Autoentwicklung an", sagt Efw-Chef Martin ungefragt, als wollte er belegen, dass hier nicht nur Bastler am Werk sind.
Im Juli soll die Serienfertigung tatsächlich beginnen. "Wenn es ganz schlimm kommt, wird es erst Ende Juli", sagt Thomas Martin und weiß, dass er damit das Geschäft für dieses Jahr abhaken kann. Denn Roller werden vor allem im Frühjahr gekauft. Aber es sei besser später zu starten, als das Projekt mit Rückrufaktionen zu beginnen.
Bis zu 80 km/h sollen möglich sein, eine Akkuladung für 60 Kilometer genügen. Dann wird der Energieblock, der etwa das Format einer Laptop-Tasche hat, dem Roller entnommen und an der Steckdose in drei Stunden wieder aufgeladen. In dem Moped ist aber auch Platz für zwei weitere Akkus.
Mittelfristig könnten im Jahr 3000 Fahrzeuge gebaut werden, hofft Martin und schließt auch nicht aus, dass die E-Schwalbe auch exportiert wird. Vor allem Polen, Tschechien und Ungarn seien interessante Märkte. Für dieses Jahr sind die Planungen jedoch erst einmal dahin. "Ich schätze, dass wir auf etwa 400 Roller kommen." Damit hofft der Chef, die Händler ausstatten und besonders ungeduldige Kunden befriedigen zu können. Wie groß die Nachfrage nach dem elektrifizierten Retro-Moped aus Thüringen tatsächlich ist, wird man in den nächsten Tagen erfahren, wenn die E-Schwalbe tatsächlich bestellt werden kann.
Im Retro-Chick
Martin ist zuversichtlich. Er glaubt, dass seine Schwalbe mit Design und Fahrspaß punkten kann und aus dem noch dünnen E-Roller-Angebot heraus sticht. "Die anderen fahren nur", sagt er. Dabei ist der gebürtige Westberliner frei von Ostalgie, hofft aber, von dem günstig zu nutzenden Markennamen profitieren zu können. Denn einerseits etablierte sich die Schwalbe mit ihrem Retro-Chic als ehrliche Alternative zu alten Vespa-Rollern. Vor allem aber verschaffte sich das Suhler Moped gesamtdeutsche Anerkennung, da für die Schwalbe per Einigungsvertrag 60 km/h als Höchstgeschwindigkeit zugelassen sind, während vergleichbare Roller nur Tempo 45 erreichen dürfen, was Tübinger und Aachener Studenten nicht weniger erfreute als deren ostdeutsche Kommilitonen.
Christiane Schlegelmilch ist eine aus dem Osten und eine der ersten Angestellten der Efw-Suhl GmbH. Demnächst wird sie Mopeds produzieren, wo bis vor 25 Jahren schon einmal Schwalben von den Bändern rollten. "Nach dem, was ich so mitbekommen habe, ist die Resonanz unheimlich groß", sagt sie. Anders als Hallenvermieter Fischer klingt sie zuversichtlich. Es sei ihr erster unbefristeter Arbeitsvertrag, sagt sie. Christiane Schlegelmilch ist 35.
------------------------------
Geglückt und gescheitert
Trabant: Zuletzt wollte der Modellautobauer Herpa zusammen mit dem sächsischen Spezialfahrzeughersteller Indikar dem Trabant zu einem zweiten Leben verhelfen. Im Herbst 2009 hatten die Unternehmen während der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt am Main den Start eines elektrisch betriebenen Trabant NT für 2012 angekündigt. Rund 20 000 Euro sollte der Elektro-Viersitzer kosten. Doch seit dem Kurzauftritt auf der IAA liegt das Projekt auf Eis, weil sich kein Investor für die nötigen 30 Millionen Euro findet.
Melkus: Das Dresdener Familienunternehmen, in dem in den 70er-Jahren der einzige Sportwagen der DDR gebaut wurde, ist inzwischen wieder ein Fahrzeughersteller. Sohn und Enkel des Firmengründers Heinz Melkus haben einen eigenen Sportwagen entwickelt, der seit Sommer 2009 in einer Manufaktur gefertigt wird. Pro Monat werden in Dresden zwei der gut 100000 Euro teuren Fahrzeuge gebaut.
Im vergangenen Monat hat das Unternehmen eine zusätzliche Version des Sportwagens in sein Programm aufgenommen.
MZ: Das einst größte Motorradwerk im sächsischen Zschopau war im März 2009 von den ehemaligen Motorradrennfahrern Ralf Waldmann und Martin Wimmer für angeblich fünf Millionen Euro von dem malaysischen Mischkonzern Hong Leong übernommen worden, der mit MZ insgesamt 70 Millionen Euro verlor. Doch auch drei Jahre nach dem Kauf werden in Zschopau noch immer keine Motorräder gebaut, weil für den Neustart das Geld fehlt. Mitte April sagte Sachsen Staatsbürgschaften zu. Nun hoffen die MZ-Chefs auf die nötigen Kredite.
------------------------------
Foto: In Himmelblau: die neue E-Schwalbe.
https://www.berlinonline.de/berliner-ze ... index.html
Titel angepasst. Frank
25 Jahre nach dem Ende der Schwalbe sollen in Suhl wieder Motorroller gebaut werden - diesmal mit Elektromotor
Jochen Knoblach
BERLIN. Dass Wiederbelebungsversuche im Wirtschaftsleben meist schwieriger sind als die angetretenen Retter glauben, weiß man spätestens seit den gescheiterten Re-Starts des Trabis. Auch der nach wie vor komatöse Zustand des vermeintlich geretteten Motorradherstellers MZ taugt kaum als Gegenbeweis. Und nun die Schwalbe. Im vergangenen Herbst hatte ein schwäbisches Mittelstandsunternehmen die Reanimation des Ost-Rollers angekündigt. Also wieder ein Projekt mit erwartbar geringer Haltbarkeitsdauer? "Die Hoffnung stirbt zuletzt", sagt Harald Fischer, aber so, wie er es sagt, klingt es eher gleichgültig als hoffend.
Start mit Verspätung
Fischer hat mit der Wiederbelebung des Rollers allerdings auch nicht direkt zu tun. Er vermietet Gewerbeflächen im thüringischen Suhl, insbesondere Lager- und Fabrikhallen der ehemaligen Moped- und Jagdwaffenwerke der DDR. Hallen, in denen bis 1986 auch die Schwalbe gebaut wurde. Früher, als der Sprit noch VK 88 hieß. Fischer hat schon viele Firmen kommen und fast ebenso viele wieder gehen sehen. Den Mietvertrag für die alte Werkhalle in der Innenstadt hatte die Efw-Suhl GmbH bereits zu Jahresbeginn unterschrieben. In der ehemaligen Simson-Immobilie sollte der Kleinroller exhumiert und zu neuem Leben erweckt werden - summend statt knatternd, mit Elektromotor, ohne zweitaktblaue Abgasfahne.
Doch bevor der Mieter die Halle richtig bezogen hatte, zog er schon wieder aus. In der vergangenen Woche erst verlegte die junge Efw-Suhl GmbH ihren Firmensitz in das benachbarte Gebäude. Dort stehen nun 1200 statt 900 Quadratmeter zur Verfügung. "Bedarfsanpassung", heißt es bei den Elektrofahrzeugwerken Suhl, einem kleinen Unternehmen mit langem Namen, das noch kaum mehr Beschäftigte als Geschäftsführer hat.
Thomas Martin ist einer der beiden Geschäftsführer von Efw-Suhl. Er räumt Verzögerungen ein. Eigentlich sollte die Produktion der elektrifizierten Schwalbe im Mai beginnen. Doch das sei nicht mehr zu schaffen. Es habe Probleme in Japan gegeben, sagt er. Panasonic konnte die Lithium-Ionen-Zellen für die bei Aschaffenburg gefertigten Akkus nicht pünktlich liefern. "Sonst sind wir im Plan", versichert Martin.
Der 32-Jährige pendelt seit ein paar Wochen zwischen Suhl und Magstadt nahe Stuttgart, wo der Ost-Roller seit Monaten bei dem schwäbischen Automobilzulieferer Xtronic aus dem Zwei-Takt-Zeitalter in die Neuzeit transformiert wird. Zu dem Projekt E-Schwalbe kam Thomas Martin über den hessischen Stromanbieter Entega, der schon 2008 Atomkraftwerke aus seiner Lieferantenliste strich, längst keinen Kohlestrom mehr anbietet und heute nach eigenen Angaben mehr als 430000 Kunden mit Ökostrom versorgt. Dort hatte Martin nach dem BWL-Studium angefangen, und dort hatte man auch die Idee für einen eigenen Beitrag zur sauberen Mobilität. Seit drei Jahren träumen die Darmstädter Ökostrom-Händler von einem Elektro-Roller mit auswechselbarem Akku. Ende 2009 übernahm Thomas Martin das Projekt. Entega lenkt und finanziert das Vorhaben. Von einem mittleren einstelligen Millionenbetrag ist die Rede.
Die Gesamtentwicklung des Rollers läuft bei der Firma Xtronic, einem 120-Mann-Unternehmen, in dessen Referenzliste Audi und Opel ebenso zu finden sind wie Porsche und Maybach. Dort werden auch die Steuerteile und der Motor entwickelt. Für Fahrwerk und Karosserie des Elektro-Scooters zeichnet das Chemnitzer Unternehmen Hörmann-Rawema verantwortlich, das parallel am Comeback der deutschen Motorrad-Traditionsmarke Horex arbeitet. Die Rahmen kommen aus einem Betrieb in Thüringen und den Namen Schwalbe gab es per Lizenz von der Treuhand-Nachfolgerin.
Reichweite 60 Kilometer
Am Ende soll ein Sauber-Roller "made in Germany" entstehen, der sich dem avantgardistischen Großstädter ebenso wie dem solventen Klimaschutzaktivisten als hippes Zweirad zum Ökostromvertrag empfiehlt. 4800 Euro wird die recycelte Schwalbe kosten. Ein Gratiskontingent Ökostrom gibt es beim Kauf dazu.
Inzwischen ist die dritte Stufe der Entwicklung erreicht. Der nächste Schritt ist der Start der Nullserie in der Schwalbenheimat Suhl. Dann wird der Roller auf Prüfstand und Teststrecke etwa 100 000 Testkilometer absolviert haben. Einzelne Aggregate wurden auch in der Klimakammer erprobt. "Wir legen Maßstäbe wie in der Autoentwicklung an", sagt Efw-Chef Martin ungefragt, als wollte er belegen, dass hier nicht nur Bastler am Werk sind.
Im Juli soll die Serienfertigung tatsächlich beginnen. "Wenn es ganz schlimm kommt, wird es erst Ende Juli", sagt Thomas Martin und weiß, dass er damit das Geschäft für dieses Jahr abhaken kann. Denn Roller werden vor allem im Frühjahr gekauft. Aber es sei besser später zu starten, als das Projekt mit Rückrufaktionen zu beginnen.
Bis zu 80 km/h sollen möglich sein, eine Akkuladung für 60 Kilometer genügen. Dann wird der Energieblock, der etwa das Format einer Laptop-Tasche hat, dem Roller entnommen und an der Steckdose in drei Stunden wieder aufgeladen. In dem Moped ist aber auch Platz für zwei weitere Akkus.
Mittelfristig könnten im Jahr 3000 Fahrzeuge gebaut werden, hofft Martin und schließt auch nicht aus, dass die E-Schwalbe auch exportiert wird. Vor allem Polen, Tschechien und Ungarn seien interessante Märkte. Für dieses Jahr sind die Planungen jedoch erst einmal dahin. "Ich schätze, dass wir auf etwa 400 Roller kommen." Damit hofft der Chef, die Händler ausstatten und besonders ungeduldige Kunden befriedigen zu können. Wie groß die Nachfrage nach dem elektrifizierten Retro-Moped aus Thüringen tatsächlich ist, wird man in den nächsten Tagen erfahren, wenn die E-Schwalbe tatsächlich bestellt werden kann.
Im Retro-Chick
Martin ist zuversichtlich. Er glaubt, dass seine Schwalbe mit Design und Fahrspaß punkten kann und aus dem noch dünnen E-Roller-Angebot heraus sticht. "Die anderen fahren nur", sagt er. Dabei ist der gebürtige Westberliner frei von Ostalgie, hofft aber, von dem günstig zu nutzenden Markennamen profitieren zu können. Denn einerseits etablierte sich die Schwalbe mit ihrem Retro-Chic als ehrliche Alternative zu alten Vespa-Rollern. Vor allem aber verschaffte sich das Suhler Moped gesamtdeutsche Anerkennung, da für die Schwalbe per Einigungsvertrag 60 km/h als Höchstgeschwindigkeit zugelassen sind, während vergleichbare Roller nur Tempo 45 erreichen dürfen, was Tübinger und Aachener Studenten nicht weniger erfreute als deren ostdeutsche Kommilitonen.
Christiane Schlegelmilch ist eine aus dem Osten und eine der ersten Angestellten der Efw-Suhl GmbH. Demnächst wird sie Mopeds produzieren, wo bis vor 25 Jahren schon einmal Schwalben von den Bändern rollten. "Nach dem, was ich so mitbekommen habe, ist die Resonanz unheimlich groß", sagt sie. Anders als Hallenvermieter Fischer klingt sie zuversichtlich. Es sei ihr erster unbefristeter Arbeitsvertrag, sagt sie. Christiane Schlegelmilch ist 35.
------------------------------
Geglückt und gescheitert
Trabant: Zuletzt wollte der Modellautobauer Herpa zusammen mit dem sächsischen Spezialfahrzeughersteller Indikar dem Trabant zu einem zweiten Leben verhelfen. Im Herbst 2009 hatten die Unternehmen während der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt am Main den Start eines elektrisch betriebenen Trabant NT für 2012 angekündigt. Rund 20 000 Euro sollte der Elektro-Viersitzer kosten. Doch seit dem Kurzauftritt auf der IAA liegt das Projekt auf Eis, weil sich kein Investor für die nötigen 30 Millionen Euro findet.
Melkus: Das Dresdener Familienunternehmen, in dem in den 70er-Jahren der einzige Sportwagen der DDR gebaut wurde, ist inzwischen wieder ein Fahrzeughersteller. Sohn und Enkel des Firmengründers Heinz Melkus haben einen eigenen Sportwagen entwickelt, der seit Sommer 2009 in einer Manufaktur gefertigt wird. Pro Monat werden in Dresden zwei der gut 100000 Euro teuren Fahrzeuge gebaut.
Im vergangenen Monat hat das Unternehmen eine zusätzliche Version des Sportwagens in sein Programm aufgenommen.
MZ: Das einst größte Motorradwerk im sächsischen Zschopau war im März 2009 von den ehemaligen Motorradrennfahrern Ralf Waldmann und Martin Wimmer für angeblich fünf Millionen Euro von dem malaysischen Mischkonzern Hong Leong übernommen worden, der mit MZ insgesamt 70 Millionen Euro verlor. Doch auch drei Jahre nach dem Kauf werden in Zschopau noch immer keine Motorräder gebaut, weil für den Neustart das Geld fehlt. Mitte April sagte Sachsen Staatsbürgschaften zu. Nun hoffen die MZ-Chefs auf die nötigen Kredite.
------------------------------
Foto: In Himmelblau: die neue E-Schwalbe.
https://www.berlinonline.de/berliner-ze ... index.html
Titel angepasst. Frank