Das tut mir nun leid Achim, gehört ja eigentlich ins Hängetitten-Forum
Der typische BMW-Fahrer:
1. hat es eigentlich hinter sich,
2. trägt meistens einen Vollbart,
3. ist weit über 40,
4. befindet sich im fortgeschrittenen Alter eines gesetzten und etablierten Herren,
5. hat gerade die Silberhochzeit im Kreis der lieben Familie im Garten des bereits seit Jahren abbezahlten Einfamilienhauses mit Doppelgarage gefeiert,
6. steht grundsätzlich mit beiden Beinen fest im Leben und geht kein Risiko ein,
7. checkt vor einer Tour bei ausschließlich schönem Wetter mit anhaltender Prognose, ob die Prämien für Unfall-, Berufsunfähigkeits-, privater Pflege- und Rentenversicherung pünktlich bezahlt worden sind.
8. trägt bei jeder Tour grundsätzlich frische Unterwäsche – es könnte doch mal etwas passieren,
9. befindet sich exakt in der Mitte seines Lebens. Ist die Midlife-Crisis noch nicht an-gebrochen, fährt er eine klassisch-schwarze Maschine. Steckt er mitten in der Krise, bevorzugt er Rot,
10. hat Übergewicht,
11. zwängt seinen inzwischen fülligen Körper auch gern in einen roten Rennkombi,
12. ist unauffällig auf jugendlich getrimmt,
13. trägt oft Brille,
14. ist humorlos,
15. glänzt durch Gesetzestreue,
16. hat hin und wieder Durchblutungsstörungen, das unterstreicht auch die Tatsache, dass kein anderes Motorrad so oft ab Werk mit Griffheizung ausgeliefert wird,
17. sieht gleichgültig darüber hinweg, dass die Inspektions- und Werkstattkosten jeden anderen ruinieren würden,
18. hat zuerst ein Haus gebaut, einen Sohn gezeugt, dann einen Baum gepflanzt und da-nach BMW gekauft
19. kleidet sich bei BMW ein
20. hat als Pflichtausrüstung eine Gorejacke, Klapphelm, Holzfällerhemd mit Strickjacke, braune Stiefel und einen Sandkastenanzug von BMW,
21. trägt obligatorisch die mit Aluminiumfolie eingelegte und sturzprotektorengeschützte Gore-Tex-Jacke. Jacke und Rest sind natürlich wasserdicht, tropentauglich, saharafest und nordpolgetestet in der Modefarbe schwarz,
22. ist mit dem peinlichen Schubert-Klapphelm unterwegs, der aussieht als ob ein Karpfen nach Luft schnappt,
23. hat für vorbeidonnernde Raser nur ein müdes Schulterzucken übrig,
24. gondelt über die Straße, inhaliert tief Frischluft und freut sich dazuzugehören,
25. hat eine Mission, er ist unterwegs, um den normalen Motorradfahrer über die Unge-rechtigkeiten des Motorradfahrens aufzuklären,
26. hat mit Motorsport nichts am Hut,
27. fährt mit seinem Motorrad dorthin, wo andere mit dem Auto hinfahren,
28. will die Biker aufklären, dass laut out und Rasen Scheiße ist
29. schraubt sich kinderwagengroße Alu-Koffer und zur nachhaltigen Aerodynamikver-besserung das ca. 350 l fassende schnuckelige Topcase an sein Motorrad,
30. liebt scheunentorgroße, elektronisch ausfahrbare Verkleidungsscheiben, ABS, Kataly-sator, geheizte Handgriffe und Wechselsprechanlagen
31. benötigt keine Sportreifen sondern bevorzugt die harte, leicht angestollte Lackritzholz-reifenmischung,
32. will kinderarmdicke Rahmenzüge, damit sich die ganze Fuhre bei voller Beladung nicht verzieht,
33. betrachtet wirkliche technische Innovationen als Schimpfwörter, Carbon ist für ihn ein italienisches Nudelgericht,
34. schleift seine Euter – also die Zylinderköpfe -, nur bei einem Sturz an,
35. gibt allein 20 PS dafür her, um die Ausrüstung in Bewegung zu setzen,
36. fährt stilistisch mit aufgerichtetem Oberkörper und traditionell mit Knieschluss am Tank,
37. kennt Schräglage nur als Fremdwort,
38. wirft er seine meist deutlich unter 100 PS starke Maschine todesmutig, den Kopf leicht zur Seite geneigt, in die Kurven, wobei der kurveninnere Fuß leicht abgewinkelt wird, um die Schräglage zu “erfühlen”,
39. ist innerlich ein zerrissener Mensch, würde gerne mittun und auch mal unvernünftig sein, mitreden wenn sich andere über Leistung unterhalten, aber wie gesagt “Keine Arme keine Kekse”,
40. fährt im Winter, wenn ?normale? Biker ihre Motorräder stehen lassen, um dann die ungeteilte Aufmerksamkeit seiner Mitmenschen zu bekommen,
41. fährt im Frühling in die Sahara oder macht ein Fahrertraining beim Motorrad “Äkt-schen Tiehm”.
42. hat seinen Lieblingsplatz bei Motorradausstellungen am Stand der Motorradkalkmüt-zen, seinen wahren Kumpels: ALLE FAHREN BMW, mit Packtaschen, Schubert Klapphelmen, Funk und natürlich so vernünftig,
43. stellt sich die Frage, warum es noch keinen Führerschein speziell für BMW gibt,
44. muss es intellektuell verkraften, dass BMW verschiedene auch beleidigende Bedeu-tungen hat,
45. meint ein vom Image her sportlich-aggressives Fahrzeug zu fahren, welches sein schwaches Ich beträchtlich aufwertet,
46. fährt ein reines Understatement-Bike. Niemals würde man hier von “Sport” reden; als Fahrer eines BMW-Motorrades ist man automatisch “Tourenfahrer”,
47. hat es nicht nötig mit ausgeräumten Auspuffrohren und entdrosselten 130 PS durch die City zu toben, um die Blicke der Bräute auf sich ziehen, weil er seelisch völlig gesund und innerlich ausbalanciert ist,
48. nutzt die Maschine hin und wieder geschäftlich, weil er sonst keine Zeit zum Motor-radfahren hat, denn der Job geht vor,
49. fühlt sich jung und gesund wenn er seinen Geschäftsfreunden mit öligem Schuhwerk (aus irgendeinem Grund ölt an der BMW immer eines: die Kopf- oder die Fußdich-tung) und fliegenbeklatschter Lederjacke gegenüber treten kann,
50. sucht Gemeinsamkeit unter Seinesgleichen in einem BMW-Club,
51. verkehrt ungern mit Fahrern anderer Marken,
52. meidet wildere Motorradtreffen weil er unter “Burn-out” nicht abfackelnde Reifen, sondern eine gefürchtete Managerkrankheit versteht,
53. nimmt keine juristisch fragwürdigen Umbauten vor,
54. lässt alles in der Werkstatt machen,
55. fährt jeden Sonnabend vor die Garage, um mit einem feuchten Lappen liebevoll über den Tank zu putzen
56. hat die Sorge, dass im Falle seines Ablebens seine Witwe mit Ako-Pads über den Lack seiner Maschine rubbelt,
57. weiß, dass irgendwann in den 80-ern Außerirdische die BMW – Designabteilung über-fallen haben,
58. wollte eigentlich Autos fahren, fand das aber nicht cool genug. Aus diesem Grund baute BMW auch elektronischen Schnickschnack ein (ABS, ESP etc), der das Fahrge-fühl und die Pannenhäufigkeit von Autos vermitteln soll.
59. grüßt andere BMW-Fahrer durch Hochziehen einer Augenbraue oder durch das leichte Lupfen des Kinnteils seines Klapphelms,
60. ist ansonsten ein arroganter notorischer Nichtgrüßer