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Schwalbe muckt bei Teillast

BeitragVerfasst: 21. Juni 2007 18:16
von Alex
Hallo allerseits,

ich habe das Thema bereits ins Schwalbennest gestellt, leider ohne Antworten, daher versuche ich es einfach mal hier (und beschreibe alles möglichst ausführlich);

Meine KR51/2E wird derzeit fast nur über Kurzstrecke betrieben (3,3 km bis zur Arbeit).
Sie hat vom Prinzip einen ähnlichen Vergaser wie die BVF24-xx der 150er, mit Leelraufluftschraube. Typ ist der 16N1-12.

Sie fuhr die letzten 300 km ohne jegliche Probleme, bis sie neulich - von heute auf morgen - Zicken bei Teillast machte und den Leerlauf nicht mehr hielt. Bei Vollgas gabs kein Propblem.

Da der Tank nicht der allersauberste ist, nahm ich den Vergaser auseinander und blies die Düsen mal durch; die Hauptdüse war auch tatsächlich verunreinigt.
Nebenbei baute ich noch einen neuen MZA-Gasschieber ein, da der alte durch Fehleinbau des Vorbesitzers verschrammt war.
Das ganze baute ich wieder zusammen - aber die Probleme bei Teillast blieben. Einzig der Leerlauf schien nun besser zu sein (sie dreht im Leerlauf nun auch deutlich höher, mußte ihn sogar per Anschlaugschraube herunterregeln).

Eine Woche später kam ich endlich dazu, den Versager nochmal auseinanderzunehmen und alles nochmal genau durchzugehen, da ich erwartete, etwas übersehen zu haben.
Diesmal schien die Leerlaufdüse etwas verdreckt zu sein, aber ich kann mich auch täuschen, evtl.war es nur noch Flüssigkeit, was da in der Düse war.
Bei der Gelegenheit kontrollierte ich alle Düsen, Ergebnis: alles genau nach Werksangabe.
Den Schwimmerpegalstand konnte ich leider mangels Zeit nicht mehr messen.

Dann wollte ich den Leerlauf mal gründlich neu einstellen und nahm mir (nach Korrektur der Anschlagschraube) die Leerlaufluftschraube vor. Und die war VIEL zu weit draußen: 4 Umdrehungen statt 3/2.
Ich ließ ich die Schwalbe mal im Lerrlauf laufen und beobachtete dabei, daß sich die Leerlaufluftschraube durch die Vibrationen selbst herausdreht.

Die Schraube ist völlig original (ohne jegliches Gummi dran) - auch Ersatzteile die so angeboten werden sind völlig identisch. Nur - was mache ich dagegen?
In der Not schraubte ich sie erstmal komplett rein, weils die einzige Stellung ist in der sie hält.

Auch nach der zweiten Vergaserzerlegeaktion: nur minimal Besserung (auch mit ganz reingeschraubter Leerlaufschraube). Der Bereich, in dem sie praktisch nicht zündet, ist sehr klein, etwa 3/4 Gas. Aber sie geht da defintiv aus, wenn man nicht hin und wieder mehr oder weniger Gas gibt.

Die Zündkerze habe ich zwischenzeitlich auch gewechselt: das rehbraunste Rehbraun, das selbst Bambi neidisch machen würde.

Habt Ihr irgendwelche Ideen an was das Verhalten bei Teillast liegen könnte? Ich vermute ja fast, daß der Pegelstand zu niedrig ist, aber ich will nicht ohne Not den Gaser nochmal zerlegen...zumal man das doch auch bei Vollgas merken müßte (und sich der Schwimmer ja nicht von selbst verstellt und ich vorher ja hunderte km problemlos gefahren bin).
Daß es die LLS ist schließe ich prinzipiell auch aus, da das Laufverhalten mit allen Stellungen der LLS immer gleich ist. Trotzdem bleibt hier das Problem - wieso rotiert das Teil?

Bin ansonsten recht ratlos. Habt Ihr Ideen?
(Motor ist bisher 4500 km gelaufen)

Gruß Alex

BeitragVerfasst: 21. Juni 2007 19:35
von Falk
Hallo Alex kannste mal bitte die Zicken besser beschreiben?! eher wie Schieberuckeln oder muckt der motor rum oder wie?

BeitragVerfasst: 21. Juni 2007 19:42
von Stephan
Kontrolliere mal die Zündung und den U-Abstand.

Zur Schraube: Da wird die Feder breit sein, versuch die mal zu wechseln.

BeitragVerfasst: 21. Juni 2007 19:56
von Simson Peti
1.Probiers doch mal mit dem Bezinzulauf - also dort wo man den Benzinschlauch aufsteckt, von außen - vielleicht hat sich da der Dreck festgesetzt. (wird leicht vergessen beim Reinigen)
2.Oder der Filter im Benzinhahn verdreckt.
3.Oder mal den Weg Kerzenstecker,Zündkabel Zündspule abgehen. (vielleicht auch mal ein wenig Polfett an die Kontakte machen)
4.Oder mal den Unterbrecher überprüfen.

Also alle diese Fehler hatte ich auch schon und das hat sich ebenfalls so geäußert wie du es hier schilderst. Und aus der Distanz würde ich dir erstmal diese 4 Lösungsansätze vorschlagen.

Gruß Peti.

BeitragVerfasst: 21. Juni 2007 19:58
von Falk
4.Oder mal den Unterbrecher überprüfen.


bei ner E-Zündung?! lol

BeitragVerfasst: 21. Juni 2007 20:04
von Simson Peti
:oops: oo natürlich nicht bei ner E-Zündung das muss ich überlesen haben sorry. :lol:

BeitragVerfasst: 21. Juni 2007 20:08
von Falk
Also so Feineinstellungssachen an ner originalen 50er simson kenn ich gar nicht. Entweder geht sie oder geht nicht.
hmm... bin schon am überlegen was sein könnt, komme aber nicht drauf
:unknown:

BeitragVerfasst: 21. Juni 2007 20:15
von Stephan
Das Schwälbchen hat U-Zündung, die /L hatte E-Zündung.

BeitragVerfasst: 21. Juni 2007 20:21
von Falk
?! I'm konfused ?!
L > wie Luxus > nicht Probleme mit dem blöden Unterbrecher zu haben ^^
oder E > wie electronic?!
ach egal ich denke nicht das Zündung ist, eher Versagerproblem :lol:

BeitragVerfasst: 21. Juni 2007 21:43
von Alex
E wie Erweitert ;)
Dann gabs lediglich noch die N wie Normal ;)

Die Tipps sind gut (vor allem den Zulauf testen - habe ich wirklich noch nicht), aber gerade das mit dem Zulauf ist doch so: kommt nicht genug, dann geht sie vor allem bei Vollast nicht gut; bei mir ists aber lediglich die Teillast die muckt.
Daher glaube ich auch nicht, daß es an einem zu hohen/zu niedirgen Niveau in der Schwimmerkammer liegt. Zumal die Kerze nach Vollgasfahrt rehbraun war.
Und daß es an der Zündung liegt denke ich ebenfalls nicht; bei zu geringem Kontaktabstand oder zu großen Vorwiderständen wieauchimmer sollte gerade Vollast Probleme machen. Ist wie gesagt nicht der Fall, die Schwalbe rennt knapp 65 km/h.

Hm, mal näher beschreiben:

Also...etwa bei 1/2-3/4-Gas zündet sie nicht. Setzt vollkommen aus und zündet nur hin und wieder (für einige wenige Umdrehungen) durchs Rollen.
Daher wird sie dann immer langsamer; gebe ich dann nicht wieder mehr Gas, geht sie aus. Auch weniger Gas geben stabilisiert den Motorlauf dann wieder.

Zur Leerlaufluftschraube: nix Feder. Die gibt es bei der Schraube nicht. Das ist nämlich eine ohne Kopf, mit Schlitz direkt in der Gewindeseele.

Im Anhang habe ich ein (verschwommenes) Bild zugefügt.

Übrigens: auch die Startprozedur geht einwandfrei: Choke ziehen, einmal kicken, Choke zu, Gas auf, nochmal kicken, Rengdengdeng.

Eine Beobachtung kann ich noch hinzufügen: ich habe den Eindruck daß das Problem ein klein wenig besser wird, je länger man fährt. Ist der Motor noch kalt, setzt sie in einem größeren Teillastbereich aus.

Gruß Alex

BeitragVerfasst: 21. Juni 2007 22:01
von Paule56
Hat das Teil eine extra Spule für die Zündung, wie ich es noch kenne?

Diese Dinger, ob mit nachgeschalteter Zündspule oder auch direkt zur Kerze, haben die unangenehme Eigenschaft kurz vorm Exitus (Verlust des inneren Widerstandes durch Isolationsfluktation) ausgerechnet um 3/4 der Drehzahl zu versagen

BeitragVerfasst: 21. Juni 2007 22:04
von Falk
vllt mal Kolbenringe cheken, oder deine Nadelführung, es gibt auch verschiedene Teillastnadeln... welche hast du? dünn, dick, ...
oder vllt ist sie ja auch zu kurz?! bei mir war sie mal abgebrochen > fuhr gut aber nur auf vollgas hmmm
wie gesagt so ein problem noch nie gehabt

BeitragVerfasst: 21. Juni 2007 22:05
von Alex
Ja, hat außenliegende Zündspule.

Danke für den Tipp, dann werde ich mal testweise eine andere dranbauen!
(Auch wenn ichs zugegebenermaßen nicht völlig verstehe, wieso sie dann bei größtem Widerstand an den Zündkerzenelektroden - nämlich bei Vollast - wieder funktionieren soll)

Zumal es wie gesagt ausschließlich vom Stand des Gasgriffes abhängig ist, nicht von der Drehzahl.
(Mist, die /2 hat 12V, oder? Dann passen meine 6V-Zündspulen hier vermutlich gar nicht...werd mal schauen, hab ja einiges an Ersatzzeug hier)

@Falgi: den Kolbenschieber hab ich ja getauscht, war auch Zeit weil die Stellschraube ihn mal total verkratzt haben muß...dabei konnte ich die Nadel inspizieren...alles in Ordnung...und wie gesagt, bin rund 300 km damit problemlos gefahren.

Die Schwalbe hat original erst 4500 auf der Uhr, allerdings eine etwas längere Standzeit von ein paar Jahren. Der Motor klingt aber absolut gesund, völlig ohne Nebengeräusche und zieht richtig gut. KW-Dichtringe sind vermutlich ebenfalls noch in Ordnung, da wie gesagt weder die Kerze naß ist, noch Benzin im Öl herumschwimmt - wobei der Ölwechsel nun just 300 km her ist, als es also das Problem noch nicht gab.

Gruß Alex

BeitragVerfasst: 21. Juni 2007 22:08
von Falk
Hat das Teil eine extra Spule für die Zündung, wie ich es noch kenne?


ne Kr51/2 hat doch schon diesen modernen Simsonmotor ohne Lüfterrad, somit auch nicht die Zündspule auf der Grundplatte

da fällt mir ein check mal alle deine Massekabel ob die noch richtig überall angeschlossen sind und nicht wacheln

;-) Falk

BeitragVerfasst: 21. Juni 2007 22:12
von Paule56
Ich hatte mit meinem letzten Post Angst, dass die Simmen nicht irgendwann eine Batteriezündung erhalten haben .....

Ich kenne nur die eigentliche Zündspule im Magnetzünder, das ist die frühe Version.

Dann kam mit S50 eine Spule im Magnetzünder, die eine Spannung für die extern nachgeschaltete 12 V Zündspule zur Verfügung stellte.
Da kamen unten im Leerlauf aber schon bedeutend mehr als 12 V raus, die Last der Zündspule hielt die dann kurz....

Und eigentlich meinte ich die Spule im inner circle des Magneten .... ältere Moppeds haben bei gleicher Funktionsweise gleichgelagerte Probleme

BeitragVerfasst: 16. Dezember 2007 21:53
von Ex-User Herbert aus Hamburg
Die Leerlauf-Luftschraube ist falsch . Die muß am Schraubenkopf einen Dichtring haben .
Eben zum Abdichten und als Verdrehsicherung . Genau das ist nem Freund von mir vor kurzem passiert . Ihm ist in einem Reperatursatz auch diese falsche Schraube die im Bild zu sehen ist geschickt worden . Er hat sich daraufhin die richtige besorgt und alles ist gut .
Grüße...