Schneid-/Bohröl vs. Kühlmittel

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Schneid-/Bohröl vs. Kühlmittel

Beitragvon Ysengrin » 14. Mai 2020 08:09

Bislang habe ich beim Sägen und Bohren immer Schneid- und Bohröl (von Nigrin) verwendet. Das hat ganz gut funktioniert. Jetzt habe ich mir testweise ein Kühlmittel gekauft, das man mit Wasser anrührt.

Und ich war sehr verwundert. Gefühlt sägt die Bügelsäge damit doppelt so schnell. Ist das normal? Ist der Verschleiß am Sägeblatt und an Bohrern damit auch höher?

Außerdem hatte ich das Gefühl, dass es schneller weg ist. Beim Öl reichte ein Spritzer am Anfang, jetzt muss ich zwischendurch öfter mal nachgießen.

Gibt es Empfehlungen, was für welche Anwendung besser ist?

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Re: Schneid-/Bohröl vs. Kühlmittel

Beitragvon Arni25 » 14. Mai 2020 08:25

Ähm - ne Metallausbildung hast Du nicht was?

Das mit dem Wasser ist ein Schmier/Kühlmittel, Dein Öl nur ein Schmiermittel.

Und davon gibt man auch nicht nur ab und mal nen Spritzer drauf, sondern hat es in einem Pumpenkreislauf wo ein permanenter Strahl auf das Sägeblatt gerichtet ist.
Ich gehe jetzt mal davon aus das Du keine Handbügelsäge meinst.
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Re: Schneid-/Bohröl vs. Kühlmittel

Beitragvon starke136 » 14. Mai 2020 08:29

Arni25 hat geschrieben:Ähm - ne Metallausbildung hast Du nicht was?

Das mit dem Wasser ist ein Schmier/Kühlmittel, Dein Öl nur ein Schmiermittel.

Und davon gibt man auch nicht nur ab und mal nen Spritzer drauf, sondern hat es in einem Pumpenkreislauf wo ein permanenter Strahl auf das Sägeblatt gerichtet ist.


Bingo :ja:
Zum Sägen und anderen trennenden Bearbeiten ( z.B. Drehen und Fräsen) mit geometrisch bestimmster Schneide wird fast ausschließlich Kühlschmierstoff verwendet. Auch an Stand- und Säulenbohrmaschinen.

Das Öl ist eher etwas zum Gewindeschneiden per Hand.
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Re: Schneid-/Bohröl vs. Kühlmittel

Beitragvon Mechanikus » 14. Mai 2020 08:51

Alles hat seinen Anwendungszweck. Je höher die Schnittgeschwindigkeit, desto mehr muß gekühlt werden und desto weniger Öl muß die Mischung enthalten. Das bedeutet: Schneidöl ist ideal zum Gewindeschneiden und alle ähnlichen Handbearbeitungsverfahren bzw. Drehen/Fräsen mit niedriger Geschwindigkeit. Das heißt aber auch: Bei hohen Schnittgeschwindigkeiten reicht im Prinzip sogar Wasser aus. Funktioniert einwandfrei. Hab ich jahrelang ausschließlich so gemacht. Das Öl in der Emulsion dient da größtenteils dem Korrosionsschutz. Kühlschmieremulsion zu kaufen erschien mir immer als zu teuer. Heute verwende ich sie auch, aber nur, weil mir ab und zu jemand etwas davon aus einer CNC Firma mitbringt.

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Re: Schneid-/Bohröl vs. Kühlmittel

Beitragvon Ysengrin » 14. Mai 2020 09:05

Nein, ich habe keine Metallausbildung, nur einen Magister Artium in Deutscher Philologie und Philosophie sowie eine Ausbildung zum Mediengestalter. Deshalb frage ich ja hier. :wink:

Bislang säge ich mit meiner alten Bügelsäge. Jetzt habe ich mir eine kleine Bandsäge (Optimum OPTIsaw SP 13V) gekauft, die aber noch nicht da ist. Und gebohrt wird mit der Säulenbohrmaschine. Bislang hat das mit dem Öl super geklappt. Macht eine richtige Kühlmittelpumpe an einem dieser Geräte Sinn? :|
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Re: Schneid-/Bohröl vs. Kühlmittel

Beitragvon Mechanikus » 14. Mai 2020 09:19

An einem Hobbygerät ist eine Kühlmittelpumpe fehl am Platze. Die Kühlschmieremulsion altert nämlich, es fängt irgendwann an zu stinken und Pilze und Bakterien vermehren sich fröhlich. Die kostbare Freizeit mit Wartungsarbeiten an den Kühlschmiermittelpumpen zu verplempern ist, denke ich, dem Hobby nicht zuträglich.

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Re: Schneid-/Bohröl vs. Kühlmittel

Beitragvon hiha » 14. Mai 2020 09:40

Es gibt mittlerweile viele Leut, die ihre Band- oder Hubsäg mit Weißöl betreiben. Vorteil ist, dass es nicht pilzig wird, Nachteil: Kühlung ist schlechter. Bei der Säge ist der Spantransport aber auch wichtig, und das klappt mit Öl.
Gruß
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Re: Schneid-/Bohröl vs. Kühlmittel

Beitragvon Der Sterni » 14. Mai 2020 09:43

Bei gelegentlichem Einsatz von KSS macht sich so eine Druckpumpsprühflasche ganz gut.

Davon immer mal wieder was auf Werkstück und Werkzeug und dann klappt das auch.
Man kann individuell dosieren und das Zeug ''kippt'' in der Sprühflasche nicht so schnell.
Falls doch ists halt max. 1Liter und nicht Eimerweise.

Reines Bohröl stinkt/quiemt mir auch viel zu sehr beim arbeiten.

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Re: Schneid-/Bohröl vs. Kühlmittel

Beitragvon starke136 » 14. Mai 2020 10:16

Bei unseren alten Maschinen ohne Kühlmittelpumpe habe sich ganz einfache Sprühflaschen für den Kühlschmierstoff bestens bewährt :ja:
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Re: Schneid-/Bohröl vs. Kühlmittel

Beitragvon ea2873 » 14. Mai 2020 11:47

Ysengrin hat geschrieben:....einen Magister Artium in Deutscher Philologie und Philosophie


das vereinfacht zumindest das Nachdenken über das Schmiermittel :mrgreen:

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Re: Schneid-/Bohröl vs. Kühlmittel

Beitragvon Asgard » 14. Mai 2020 11:59

Vll kannst du ja Bohrmaschiene und Säge aus dem gleichen Reservoir bedienen, wenn beide nebeneinander stehen. Und das mit dem Stinken bzw Bakterien passier nur wenn das Kühlmittel ne Weile still bleibt und sich an der Oberfläche ein geschlossener Ölfilm bildet. Das kann man mit einem kleinen Aquariumsprudler verhindern.

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Re: Schneid-/Bohröl vs. Kühlmittel

Beitragvon Ysengrin » 14. Mai 2020 12:01

Vielen Dank für die Antworten! Ich denke, ich werde das Zeug erstmal testweise von Hand dosieren. Mal sehen, wie das läuft.

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Re: Schneid-/Bohröl vs. Kühlmittel

Beitragvon XHansX » 14. Mai 2020 12:33

Was sich in der Werkstattfertigung auch bewährt hat ist eine einfache Minimalmengenschmierung (MMS).
Selbst gebaut aus einem großen Druckluftöler, einem kleinen Kugelhahn, einem Stück PVC-Schlauch, einem Magnet-Messuhrenständer und einem Messingröhrchen.
Der Druckluftöler wird mit KSS (Kühl-Schmierstoff-Emulsion) gefüllt und an die Druckluft angeschlossen.
Von dort aus geht es über den Schlauch zum Kugelhahn, der sich am Ende des Messingröhrchens befindet.
Das Messingröhrchen ist auf der anderen Seite als Düse geformt und wird im Messuhrenständer gehalten.
Vorteilhaft ist hierbei:
    Eine MMS kann für alle Maschinen genutzt werden.
    Der KSS wird nicht schlecht.
    Es wird nur wenig KSS benötigt.
    Man hat kaum Sauerei.
    Der Luftstrom bringt einen zusätzlichen Kühleffekt.
    Der Luftstrom bläst die Späne aus dem Arbeitsbereich.
    Durch den Messuhrenhalter kann eine genaue Positionierung vorgenommen werden.
    Die Durchflussmenge an Luft-KSS-Gemisch kann stufenlos eingestellt werden.
    Der Verhältnis von Luft und KSS kann stufenlos eingestellt werden.
    Statt KSS kann auch Weißöl verwendet werden.

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Re: Schneid-/Bohröl vs. Kühlmittel

Beitragvon g-spann » 14. Mai 2020 12:42

Die Geschichte mit den umkippenden KSS in Pumpenumlaufsystemen sollte man nicht als "nur reine Geruchsbelästigung" mit Ekelfaktor auf die leichte Schulter nehmen; der Mist ist echt gesundheitsschädlich bei häufigerem Hautkontakt. Das geht bis hin zu degenerativen Hautveränderungen mit lebenslang erforderlichen Cortisoncremes, alles schon gesehen...
Da du ja nicht vorhast, in Massenproduktion einzusteigen, ist die Pumpsprühflasche sicherlich die beste Lösung...
Gruß aus dem Niederbergischen,

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Re: Schneid-/Bohröl vs. Kühlmittel

Beitragvon hiha » 14. Mai 2020 12:47

Bei der Bügelsäge und dickem Material (Ø300mm oder so) geht halt nix über Spülung. Die anfallenden Späne kriegst Du anders nicht aus dem Schnittspalt. Bei einer Bandsäge ist das anders, da kann mms reichen.
Gruß
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Re: Schneid-/Bohröl vs. Kühlmittel

Beitragvon Mainzer » 14. Mai 2020 15:02

Der Egon soll mal ein Bild von seiner Bandsäge zeigen, da war das schön gelöst mit Wanne drunter + Pumpe.
Grüße aus Schwabsburg, Nils
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