Aprilia AF1

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Aprilia AF1

Beitragvon EinzylinderSchwinge » 4. Mai 2023 09:54

Moin in die Runde,

seit neustem gehört mir eine Aprilia AF1 Sport Pro. Sieht schick aus und scheint soweit original zu sein.
Ich habe schon ein paar Fragen zu dem Stück und wollte mal fragen ob sich hier eventuell jemand damit etwas auskennt.


Hoffentlich habe ich den Beitrag hier richtig einsortiert :?:

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Ich hoffe das mit den Bildern hat geklappt

Danke und schöne Grüße, Ruben

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Re: Aprilia AF1

Beitragvon Heinz » 4. Mai 2023 21:55

:shock: , schickes und seltenes Teil :bia:.
Was läuft denn noch nicht richtig?
Hast du schon Fachliteratur für das Mopped?
Sicher lässt sich da im Netz was finden, womit man gut starten kann.
Die Befestigungsschraube am Fahrersitz sieht ein wenig, nun ja, "fies" fürs Gesäß aus.

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Re: Aprilia AF1

Beitragvon EinzylinderSchwinge » 5. Mai 2023 06:45

Hallo,

Bisher läuft sie nicht, hab es aber auch noch nicht probiert. Sie wurde 2008 abgemeldet, da lief sie auch zuletzt.
Neue batterie rein und schon ging elektrisch alles wieder. Den Vergaser habe ich auch bereits gereinigt. Die Rückstände darin sowie im Benzinhahn rochen so wie das alte Zeug aus meiner '90 abgestellten TS

Aber ich traue mich noch nicht einen richtigen Startversuch zu unternehmen. Weil ich nicht weiß ob bei der Ölzufur für die Getrenntschmierung alles in Ordnung ist.
Die Ölleitung würde ich gerne entlüften, aber bisher hab ich nicht rausgefunden wie das geht. Kann mir da einer Tips geben?
Außerdem muss ich die Kette ein wenig nachspannen; aber bisher weiß ich nicht wie das bei der Einarmschwinge funktioniert.

Die "Fachliteratur" beschränkt sich bisher auf eine Zeitschrift aus der Zeit mit einem Bericht über die AF1. Das normale "Benutzerhandbuch" habe ich bestellt aber es ist noch nicht da :(

Die Schraube im Sitz ist nicht so schlimm. Den Sitz muss man durch diese Schraube lösen und demontieren, um den Tank hoch zu klappen. Unter dem Tank bekommt man tatsächlich durch Lösen von 2-3 Schrauben den Vergaser heraus. Auch Batterie und Kühlwasser sind da zugänglich. Also kurz gesagt da ich dort ein wenig gearbeitet habe ist die schraube nur 3-4 Gänge rein geschraubt. Im Endzustand verschwindet sie vollständig in einer Kuhle im Polster.

Ja Internet hilft einem da schon gut weiter. Aber so ganz viele Informationen gibt es da nicht zu den Dingern und teilweise sagen die Quellen unterschiedliches

Ich habe hier in der Suchfunktion gesehen dass es den einen oder anderen gibt der zumindest etwas Erfahrung an dewr AF1 haben könnte. Darum hoffe ich dass mir jemand ein paar kleine Tips geben kann.


Schöne Grüße, Ruben

-- Hinzugefügt: 5. Mai 2023 06:49 --

Achso, aber der Motor dreht mit Anlasser.

Grüße

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Re: Aprilia AF1

Beitragvon Heinz » 5. Mai 2023 08:48

Bei Stein Dinse gibts den Teilekatalog (klick!).
Auf "aprilia-club.net" (klick!) gibt es nach Anmweldung das Repair Manual zum download.

Grundsätzlich würde ich nach so langer Standzeit empfehlen, den Öltank abzulassen, die Ölschläuche zu prüfen und zu spülen bzw. zu ersetzen.

Die Kette wird über einen Exzenter gespannt. Im Af1 50 Handbuch (klick), sieht es so aus, als müssten die zwei Schrauben hinten an der Schwinge gelöst werden, dann kann über die kettenabgewandten Seite ein Bolzen zum verdrehen eingesteckt werden. Evtl. kommst du hier mit dem Google Übersetzer weiter :wink: .

Ist das Mopped mit der vollen Leistung eingetragen? Ist der große (34er) Vergaser verbaut?

Berichte bitte weiter, ist nen sehr interessantes Mopped, wenn man das Alter betrachtet.

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Re: Aprilia AF1

Beitragvon Jogi250 » 5. Mai 2023 09:15

Hallo Ruben,

den ersten Startversuch würde ich nur mit Gemisch im Tank unternehmen. Einfach weil ich da sehr vorsichtig bin.
Den bzw. die Schläuche von der Ölpumpe würde ich pauschal tauschen. Schläuche namens "Tygon" aus dem Modellbauzubehör bieten sich da an. Beständig gegen alle Öle, Benzin etc. und sind halb durchsichtig - gelblich. Damit kannst Du gut beobachten, wie die Pumpe fördert. Entlüftet werden muss da nix. Du solltest nur prüfen, ob in den Anschlussstücken am Motor (auf die der Schlauch aufgeschoben wird) ein Rückschlagventil eingebaut ist. Die größeren Aprilias hatten das zumindest. Dies verklebt gern oder bleibt noch lieber komplett offen. Dann läuft Dir im Stand über mehrere Tage das Öl durch die Pumpe komplett in den Motor.
Wenn die Kiste also über 10 Jahre stand und der Öltank komplett trocken ist, würde ich zunächst prüfen, ob sich da ein Liter Öl im Kurbelgehäuse gesammelt hat. Könnte den ersten Startversuch etwas behindern....
Sollten die Rückschlagventile nicht richtig funktionieren - keine Druckluft einsetzen. Erstmal mit Bremsenreiniger, Ballistol etc. etwas herumprobieren. Zur Not mit maximal 0,4 bar Druckluft. Alles andere zerstört diese nicht ganz preiswerten Miniaturteile.

Zum Kette spannen: Da befindet sich ein Exzenter in der Schwinge. Auf der rechten Seite sind normalerweise zwei Schrauben, die gelöst werden müssen. Achtung: Die Schwingen sind meist recht filigran. Ich würde die Schrauben schön gleichmäßig lösen - also jede immer nur eine halbe Umdrehung. Selbiges beim Festziehen.
Wenn die Schrauben gelöst sind, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder Du findest gut sichtbar eine Art Scheibe, die mittels Hakenschlüssel verdreht werden kann.
Oder (ich meine Aprilia hat immer diese Variante gebaut) Du musst jetzt auf der linken Seite des Hinterrads, durch eines der Löcher in der Felge (also dort, wo keine Radschraube drin ist) einen Metallstift stecken. Durchmesser des Metallstifts nicht zu klein; so um die 8-10mm dürfte gut passen.
Am besten hilft eine zweite Person, die jetzt das Mopped gerade hinstellt und LANGSAM vorwärts oder rückwärts schiebt. An irgendeiner Position kannst Du den Metallstift dann plötzlich weiter einschieben - dabei verbindet der Stift die Felge und den Exzenter. Jetzt einfach NOCH LANGSAMER (manchmal hilft leichtes Ruckeln) das Mopped rückwärts oder vorwärts schieben - dabei spannt bzw. löst sich dann die Kette.
Achtung: Der Exzenter kann immer in 2 Positionen eingestellt werden - dabei verändert sich die Höhe des Hecks. Bei den meisten Moppeds ist die niedrigere Heckposition korrekt. Zwecks Fahrstabilität sollte das beachtet werden.

Gruß
Jens

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Re: Aprilia AF1

Beitragvon EinzylinderSchwinge » 5. Mai 2023 09:38

Hallo, danke schonmal für die Links, sind sehr hilfreich!

Den Öltank werde ich dann erstmal ablassen. Er war über die ganzen Jahre bis oben gefüllt. Allerdings sehe ich in der leitung eine Luftblase. Darum dachte ich das muss man entlüften.
Neuen Schlauch bestelle ich gleich noch.
Leider Bin ich heute und morgen nicht zuhause, also kann ich nichts daran machen.

Sie ist mit 18kw eingetragen, das müssten 25ps sein. Ist das die volle Leistung? Ich habe da auch verschiedene Angaben im Netz gefunden, was mich etwas verunsichert hat.
Der 34er Flachschieber von dellorto ist verbaut und auch in den Papieren eingetragen. (VHSB 34)

Was ich noch vergessen habe zu schreiben: Beim ersten aufklappen des Tanks habe ich nicht mitgedacht und den Benzinhahn zerbrochen :oops:
Ersatz habe ich Form eines RS-Benzinhahns, den ich aber mit dem Hebel des AF-Hahns umbauen muss.

Bezüglich des Ventils in der Ölleitung weiß ich es gerade nicht aus dem Kopf, aber werde ich bei Tausch des Schlauches mit angucken. Verklebt war nämlich einiges (Benzinhahn, Benzinleitung, Vergaser, Gasschieber und der kleine Choke-"schieber")
Den choke konnte ich bisher noch nicht wieder zum lösen bewegen. Normaler bremsenreiniger hat nicht gereicht.


Danke auch für die Anleitung zum Kette spannen! Am sonntag werde ich mich wieder der Aprilia zuwenden und eure Tips versuchen in die Tat umzusetzen.

Schöne Grüße, Ruben

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Re: Aprilia AF1

Beitragvon Jogi250 » 5. Mai 2023 11:35

Störe dich nicht an der eingetragenen Leistung. Schau einfach nach, dass keine Reduzierstücke im Auspuff oder Ansaugtrakt sind. Richtig eingestellt gehen die Motoren wirklich gut. Sollte ein Rotax 123 sein. Der sollte um die 30 PS haben.
Aber letzenendes spielt es keine Rolle, was auf dem Papier steht. Wenn's dennoch nicht reicht - Giannelli hatte damals wirklich gut funktionierende Auspuffe. Vielleicht lässt sich sowas noch auftreiben. Ist allerdings im heutigen Verkehr doch schon auffallend laut...

Und lass die ersten Probefahrten langsam angehen.
Bei solchen Zweitaktraketen kommt es durchaus vor, dass die Vorbesitzer einen "Ultimativen Tuning Kit" in Form von Vergaserdüsen, Luftfilter und blinkendem Kerzenstecker installierten. Anschließend bekommt das Teil niemand mehr richtig zum Laufen und das Gerät wird in die Ecke gestellt und vergessen. Also lieber ganz altmodisch ständig das Kerzenbild kontrollieren und zwei Finger an der Kupplung lassen.

Gruß
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Re: Aprilia AF1

Beitragvon g-spann » 7. Mai 2023 16:12

Jogi250 hat geschrieben:...den ersten Startversuch würde ich nur mit Gemisch im Tank unternehmen. Einfach weil ich da sehr vorsichtig bin. ...

Genau DAS würde ich nicht machen! Einfach weil ich da sehr vorsichtig bin. ;D
Dadurch verändere ich nämlich das Kraftstoff-Luft-Gemisch in Richtung mager...und riskiere einen gut geschmierten Klemmer...
Besser ist, die ordnungsgemäße Funktion der Ölpumpe im Vorfeld zu prüfen...
Gruß aus dem Niederbergischen,

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Re: Aprilia AF1

Beitragvon Heinz » 7. Mai 2023 21:09

Der Motor dürfte der Rotax 127 sein. 122 und 123 waren dann in der Aprilia RS 125 verbaut, soweit ich weiß.
Ich stand vor einigen Jahren vor einer ähnlichen Baustelle und bin wie folgt vorgegangen:

Alle Betriebsflüssigkeiten wurden erneuert und deren Zuleitungen geprüft (ggf. ersetzt)
Falls Filter (Öltank und Benzinleitung) verbaut sind, diese ebenfalls penibel prüfen.
Das Ölrückschlagventil sitzt direkt an der Ölpumpe und sieht so aus, wie das von MZ verbaute (außenliegende Ölleitung). Daneben sollte die Entlüftungsschraube sitzen.
Vergaser reinigen und alle Düsen prüfen. Grundsetup aus dem Werkstatthandbuch ist ein guter Startwert und meist auch sicherheitshalber etwas fett.
Auslasssteuerung ausbauen und reinigen, Bowdenzüge warten und nach Handbuch einstellen.
Kerze und Kerzenwert prüfen ggf ersetzen.
Gummiteile auf Risse prüfen (Ansaug, Vergaserstutzen, etc.)

M.M.n spricht nichts dagegen zwei Liter Gemisch zum ersten Start und zum füllen des Ölschauchs von der Pumpe zum Vergaser zu nutzen.
Prinzipiell quetscht man die Kiste bei der ersten Testfahrt ja nicht komplett aus. Einen Kolbenklemmer bei Standgas und Teillast halte ich, in Bezug auf das Gemisch, für ausgeschlossen (Wenn sonst alles stimmt mit dem Mopped).

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Re: Aprilia AF1

Beitragvon Jogi250 » 8. Mai 2023 09:18

Also Gerd, bitte nimm's mir nicht übel: Meinst Du das ernst? Das Gemisch im Tank ist über den Daumen ca. 1:50. Also 2% der Suppe ist Öl.
Gehen wir im Stand - bei leicht fetter Standgaseinstellung - von etwa Lambda 0,9 aus.
Die gesamte Gaswolke im Zylinder enthält bei Standgas maximal 0,01mm³ Benzin. Verändere das mal um 2%. Wenn Du im Harz den Brocken hoch fährst, hast Du allein aufgrund der Höhe eine weitaus stärkere Veränderung deines Luft-Benzin-Gemischs.

Und die Temperatur dürfen wir auch nicht vernachlässigen. Wenn ich mit 'nem uralten Kiew'schen Boxer meine Lieblingsrunde drehe, ist das an einem längeren Anstieg ein gehöriger Unterschied, ob die Tour morgens 7 Uhr bei 10 Grad Celsius oder Nachmittags bei 25 Grad stattfindet. Und ich schwöre es liegt nicht an der Roulade zum Mittagessen.

Abgesehen davon verbrennt auch das Öl. Und zwar langsamer als das Benzin. Somit wird die Geschwindigkeit der Explosion herabgesetzt und die Leistung sinkt. Auch dadurch wird die Gefahr von Klemmern gesenkt. Die schmierenden Eigenschaften vor der Verbrennung kommen noch als Belohnung hinzu.
Hast Du mal gesehen, wie langsam die Pumpe das Zweitaktöl durch den Schlauch schiebt? Wenn da nach 10 Jahren Standzeit ein paar Luftblasen drin sind, läuft der Motor mehr als ein paar Sekunden komplett ohne Öl. Das ist in meinen Augen (auch bei einer moderat gefahrenen Proberunde) eine weitaus größere Gefahr.

Kartfahrer - früher, zu Zweitaktzeiten - fuhren im Trainingsbetrieb ein Gemisch von 1:20 (zum Teil auch 1:18). Im Rennbetrieb, für mehr Leistung, wurden Gemische von 1:30 und teils sehr viel magerer gefahren. Je nach Mut des Fahrers und dessen Vertrauen in seinen Mechaniker. Nach Deiner Theorie haben die alle falsch gehandelt?

Also ich hätte ohne Gemisch im Tank deutlich mehr Bauchschmerzen.

Gruß Jens

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Re: Aprilia AF1

Beitragvon g-spann » 8. Mai 2023 14:31

Jogi250 hat geschrieben:Also Gerd, bitte nimm's mir nicht übel: Meinst Du das ernst? Das Gemisch im Tank ist über den Daumen ca. 1:50. Also 2% der Suppe ist Öl. ...

Keine Sorge Jens, tu ich nicht und ja, meine ich ernst...

Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie hier die Emotionen hoch kochten bei denen, die damals den BVF-Vergaser gegen einen BING-Vergaser ausgetauscht hatten: Der größte Scheiß sei das mit dem BING, reihenweise hätten sie sich Klemmer eingefahren mit diesem Mistding...also, ganz klar: Der BING ist der letzte Schrott, und wird wieder durch den ausgeklapperten BVF ersetzt, trotz schlechterem Leerlaufverhalten und höherem Spritverbrauch...

Die Fehlerursache war eine andere:
Der erhältliche BING-Vergaser war serienmäßig für die Exportmodelle mit Getrenntschmierung bedüst, mit 118er HD, das war für eine mischungsgeschmierte MZ (auch bei denen, die z.T. aus ideologischen Gründen, von Getrennt- auf Mischungsschmierung umgestellt hatten) natürlich zu mager, die brauchten mindestens eine 122er HD, das war aber so nicht bekannt...
Gruß aus dem Niederbergischen,

Gerd

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Re: Aprilia AF1

Beitragvon EinzylinderSchwinge » 8. Mai 2023 19:24

Hallo,

in den vergangenen Tagen habe ich die Ölleitung getauscht und den Tank mit neuem öl befüllt. Ein Ventil an der Ölpumpe könnte ich aber bisher nicht so gut erkennen, also habe ich es erstmal dabei belassen ein paar Liter Gemisch zu tanken, nachdem ich den Benzinhahn repariert habe. Dann habe ich die Kette gespannt, eure Hinweise haben super funktioniert und in dem mittlerweile vom Vorbesitzer doch noch gefundenen Handbuch stand es dann genauso auch drin. Dort stand auch wenn sich Luft in der Ölleitung zum Vergaser befindet soll man einfach 2% iges Gemisch tanken und den Motor somit laufen lassen. Dann kommt ja automatisch wieder öl in die Leitung.
Beim Kette spannen ist mir allerdings aufgefallen dass die Gummirolle über die die Kette in bestimmten Federpositionen läuft zerbröselt ist. Leider gibt es sie nicht als Ersatz, aber ich drucke sie mir aktuell aus tpu nach mir der shorehärte 95a. Das sollte in etwa wie eine Skateboardrolle sein. Ist das zu hart habe ich auch noch 80a da und kann das Teil erneut anfertigen.

Zu guter Letzt habe ich den Motor auch versucht zu starten. Getriebeöl war ausreichend vorhanden, die Kupplung trennte sogar noch. Und sie lief. Allerdings nur sehr kurz und dann drehte der Anlasser zwar, aber sie wollte nicht erneut starten.
Ich vermute eine Defekte Batterie (mein eingebautes austauschteil scheint leider auch das zeitliche gesegnet zu haben)

Auslandsteuerung reinigen habe ich bisher garnicht bedacht, werde ich vor dem nächsten Versuch mit neuer Batterie aber machen. Und dann gucke ich auch nochmal genauer in die ölpumpe rein.
Und natürlich mache ich auch erstmal neues getriebeöl rein. Ich schäme mich jetzt schon fast dafür so ungeduldig zu sein und schon probiert zu haben.

Beim Motor handelt es sich um Rotax 123, aber in einer etwas anderen Ausbaustufe als bei der rs später, könnte ich herausfinden.


Schöne grüße und bald kommen auch wieder ein paar Bilder, Ruben

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Re: Aprilia AF1

Beitragvon Heinz » 8. Mai 2023 21:14

Na das klingt doch erstmal gar nicht so schlecht :). Wir freuen uns auf kommende Bilder.

Hier mal noch eine Seite mit massig Infos.
Anscheinend ist auch der Anlasser ein wenig anfällig, falls er etwas stiefmütterlich behandelt wurde...

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Re: Aprilia AF1

Beitragvon EinzylinderSchwinge » 12. Mai 2023 14:04

Hallo, es gibt wieder eine Meldung.
Nachdem die neue Batterie und Zündkerze verbaut wurden war der Funke wieder schön Kräftig und auch der Anlasser drehte den motor ordnungsgemäß kraftvoll durch.

Danach ging es an den Kettenschleifer:
33914
Der nachgedruckte Schleifer neben seinem zerbröselten Vorgänger.
33913
Und jetzt neu eingebaut :gut:
33909
Irgendwie muss ich jetzt aber noch diese Aufkleber entfernen. Einfach abziehen ging nicht. Kennt jemand eine Methode das möglichst Lackschonend wieder runter zu bekommen?

Schöne Grüße, Ruben

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Re: Aprilia AF1

Beitragvon MZ ETZ 150 neu » 12. Mai 2023 17:05

Angeblich soll es mit WD40 funktionieren und auch die Kleberückstände einfachst beseitigen lassen

Fuhrpark: MZ ETZ 150, EZ.1.7.1990, gekauft 13.254 KM, angeblich korrekt.
Die MZ hat 3 Vorbesitzer.
Piaggio Sfera 80 ccm, verkauft
Update zur ETZ 150: bei 2-Rad-Schubert habe ich ein Paar Heidenau K41 inkl. Schläuchen, Felgenbändern bestellt für knapp 150€. Die Demontage und Montage mit "Auspendeln" hat 45€ (BAT) gekostet. Die Räder sind schon montiert. mittlerweile sind auch die Handschützer montiert und ein Rückspiegel auf der rechten Seite. Weitere Maßnahmen folgen.
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Re: Aprilia AF1

Beitragvon EinzylinderSchwinge » 3. November 2023 15:25

Hallo,
Nach langanhaltender Stille hier kommt mal ein Update.
Die Aprilia hat letzte Woche Haupt- und Abgasuntersuchung bestanden und ich habe sie gleich am Tag darauf angemeldet. Lange hat es gedauert und ein paar kleinere Probleme sind aufgetreten.
1) Ein Vorbesitzer hat die originale Auslassteuerung durch eine Rave2 getauscht. Die wird anicht wie ori durch einen Seilzug und Elektromagneten bei 7800 u/min betätigt, sondern öffnet sich langsam mit steigendem druck im Auspuff. So die Theorie. In der Praxis haben die Zylinder keine dafür entscheidende Bohrung um den druck zur Auslassteuerung zu führen. Jedoch ist eine senkung an der entscheidenden Stelle zum zentrieren und selber Bohren. das verlief ohne Komplikationen. Dann noch die Auslassteuerung Gereiningt und alles wieder verbaut. Frische Kühlflüssigkeit rein und alles lief. Vorerst auch besser als ohne die Bohrung.
zu dem Zeitpunkt war die Maschine aber noch nicht zugelassen, daher auch keine ausgiebigen Versuche.

dann hatte ich viel zu tun und es kam zu 3-4 monaten Stillstand. Als wiueder zeit fürs Motorrad war kam die ernüchterung: Motor startet nicht. Nach verschiedenen versuchen habe ich den vergaser auseinander genommen und gesehen dass er voll mit Wasser war. Also alles abgelassen, auch tank und austrocknen lassen. Es kam geschätzt 1L! Wasser aus dem Tank.
Nach dem Zusammenbau startet sie auch. Also dann war vorerst nur Tüv und Zulassung auf der Liste.

Als ich sie endlich auf der straße fahren konnte war das natürlich ein Highlight. Und ab 8k Umdrehungen zieht sie sehr gut an und macht viel Spaß durch ihr geringes gewicht und das Gefühl auf einer kleinen "Rennmaschine" zu sitzen.


Jetzt haben sich auch ein paar weitere "Probleme" gezeigt. So zb hat sich der Luftfilter langsam selbst aufgelöst und die membranen scheinen nichtmehr richtig zu schließen. Das sind kleinere probleme und die ersatzteile sind bereits da.

Allerdings habe ich jetzt noch etwas größere Probleme. Beim Tanken habe ich ausgerechnet dass sie derzeit 9,5L verbrauch hat. das ist natürlich enorm viel. Außerdem bemerke ich ein richtiges Leistungsloch um 7k Umdrehungen. Das ist so gravierend, dass man beim vollen ausdrehen des 3. gang beim schalten in den 4. nichtmehr über diese schwelle hinweg kommt.
Natürlich kann das an mehreren dingen liegen: Falsche einstellung/klemmen der Rave2, die membran und einm sich dahin auflösender Luftfilter haben auch irgendwelche Auswirkungen und evtl sind die düsen auch nichtmehr das was sie sein sollten.

Ich wollte darum fragen ob hier jemand Erfahrung mit dem Rotax123 und dem 34er Delorto hat oder evtl sogar mit der AF1 und kann mir sagen es sich bei genannten problemen normalerweise verhalten sollte.

Natürlich werde ich zügig alles was ich bisher selber weiß Überarbeiten und dann Probieren. Trotzdem währen Erfahrungen von anderen viel wert!

Danke, Ruben

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Re: Aprilia AF1

Beitragvon MZFieber » 3. November 2023 15:51

Ersetze erstmal die offensichtlich defekten Teile und probier dann nochmal. Ein Einlass wo das Frischgas durch die defekte Membran wieder abhauen kann und zu mageres Gemisch noch dazu .. wie soll das vernünftig laufen?

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Re: Aprilia AF1

Beitragvon EinzylinderSchwinge » 3. November 2023 16:25

ja, genau. So will ich es auch machen.

Der nächste Schritt danach wäre dann die Auslasssteuerung. Denn die ist ja auch nicht original und muss genau eingestellt werden.
Alles Schritt für Schritt.

Aber eine Frage habe ich noch: Sie hat jetzt 18tkm gelaufen. Der kolben sah mir ansich noch gut aus. Sollte man trotzdem langsam über einen neuen nachdenken? Die Kompression ist so mittelmaß ca. also finde es in ordnung aber kann definitv auch mehr sein. Und es ist ja ein beschichteter Zylinder. Kann ich da einfach einen Kolben im gleichen Maß nehmen wie der, der aktuell drinnen ist?

Grüße

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Re: Aprilia AF1

Beitragvon MZFieber » 3. November 2023 16:31

Kannst ja mal Bilder vom Kolben posten. Das ist für so nen Kolben schon ne ordentliche Laufleistung, sollte es noch der erste sein. Was die Kolbenmaße angeht musst du schauen, bei neuem Kolben auf jeden Fall vor dem Einbau honen lassen.

Und du hast ja schon erwähnt, Funktion der Auslassteuerung prüfen wenn der Ansaugtrakt ok ist.

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Re: Aprilia AF1

Beitragvon EinzylinderSchwinge » 12. April 2024 12:36

Hallo,
ich melde mich mal wieder. Das Problem war im Herbst eine sterbende SEM CDI. Ersatz habe ich da bei HPI aus Belgien (glaube ich) bekommen. So lief sie dann auch gut mit Italkit Membranblock und neuem Luftfilter super.

Bis sich das untere Pleuellager auflöste und dabei leider auch die Beschichtung vom Zylinder Zerstörte.

Aber zur Motorradmesse nach Erfurt im März bin ich zum Glück noch unversehrt hin und zurück gekommen. Und das hat Spaß gemacht! So eine Rakete. Und Aufmerksamkeit gabs fast so viel wie aufm SR2 :roll:

Den Motor habe ich schon auseinander genommen und dabei habe ich gesehen, dass vermutlich durch die Standzeit irgendwelche ölkrümel oder so da drin waren die bestimmt das Lager dann zerstört haben.

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Auf den Bildern sieht man das Problem. Der Motor wird jetzt demnächst wieder zusammen gebaut. Manche Teile waren allerdings eher schwer zu beschaffen.
Außerdem habe ich herausgefunden, dass es Tatsächlich "nur" ein 25ps Modell ist :cry: im Baujahr 1992 wurden die scheinbar alle nur mit 25ps zugelassen. Und die Zylindernummer bestätigt das auch.
Da ich noch den alten 123er habe ohne "Stützkanal" am Membranblock, konnte ich die angebotenen Nachbauzylinder nicht nehmen, habe aber einen neu beschichteten mit Wössner Kolben bekommen.
der zylinder ist außerdem aus der tatsächlichen 30ps version vom Vorjahr.

Dann muss ich aber noch die Passenden Vergaserteile zur anderen Abstimmung bestellen. Die gibt es aber zum Glück.

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