Ah, prima. Es wird schon fleißig diskutiert. Hier mal ein kurzes Resümee der Messe. Trotz aller Faszination kommt man sich mit eher bodenständiger Philosophie leicht deplatziert vor. Bezeichnend dafür war, daß das Krause Duo, das neben meinem S51 stand, ständig große Beachtung fand, während mein Simmi anscheinend beinahe übersehen wurde. Das liegt freilich in der Natur der Sache, wenn die meisten Ausstellungsstücke förmlich nach Aufmerksamkeit schreien, jedoch jede Art der Tauglichkeit nicht unter Beweis stellen müssen. Und auch da liegen große Unterschiede.
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Zum Beispiel dieser herrliche Eigenbau(!) Chopper. Vor 40 Jahren gebaut, straßenzugelassen und auch viel unterwegs (ich hab ihn selbst bei einem Bikertreffen bei mir im Ort dieses Jahr schon gesehen), also trotz Design voll fahrtauglich.
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Dieses Fahrzeug ist ohne jeden Zweifel ein Augenschmaus und handwerkliche Oberliga. Natürlich war ich auf die Vorderradaufhängung gespannt und habe etwas getan, was man auf Oldtimertreffen oft, auf der Custombikemesse aber nur sehr selten sieht. Ich hab mich vor das Ding gekniet und alles genau inspiziert. Das Rad läuft quasi auf zwei riesengroßen, aber sehr schlanken Kugellagern, die offensichtlich selbst gebaut und nicht gehärtet sind. Mehrere hundert Kugeln laufen käfiglos direkt auf der Stahlfelge und werden weiterhin durch miteinander verschraubte Stahlringe geführt. Das ganze hat so etwa 3 mm Spiel in radialer Richtung sodaß die Reibung zwischen den oben laufenden Kugeln minimiert wird. Man kann von außen durch den Luftspalt direkt die Kugeln sehen. Damit das Fahrzeug schön sauber bleibt, sind die Wälzkörper annähernd frei von Schmiermittel. Schockierend war für mich, wie das Moped dann auf die Bühne gebracht wurde. Zwei nicht gerade schmächtige Helfer mußten an den Reifen drehen, damit sich die Fuhre überhaupt bewegte. Also sehr schwergängig. Ernsthaft wenigstens ein Stück mit dem Teil fahren? Halte ich für eher fragwürdig.
Ich brauche wahrscheinlich nicht weiter ausführen, welches von beiden Motorrädern mir mehr zusagt.
Es gab also von ... bis alles zu sehen.
Aus technischer Sicht haben mich am meisten ein paar Jungs beeindruckt, die meiner Meinung nach wirklich etwas Handfestes auf die Räder stellen. Sie nennen sich sich Einarm- und Einbeinhelden und organisieren Motorradumbauten für körperlich Behinderte. Das waren für mich die besten Ingenieure dieser Messe. Da waren soviele lösungsorientierte Umbauten zu sehen, daß es eine echte Freude war. Ich habe richtig Lust bekommen, mich an solchen Dingen zu beteiligen.
Wenn man sich nun einmal damit abgefunden hatte, daß es größtenteils ums angucken geht, konnte man versuchen, sich darauf einzulassen. Und für's Auge gab es einiges. Ich unterhielt mich eine Weile mit einer Liniererin, die mit ruhiger Hand und großer Gewandtheit hauchdünne Linien z.B. auf Tanks zauberte. Das war eine sehr angenehme und interessante Begegnung.
Ansonsten natürlich jede Menge Motorräder, mal mehr, mal weniger ansprechend, alles recht harleylastig. Ich hänge mal ein paar Bilder an, um den Eindruck abzurunden.
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Vorher aber noch eine Entdeckung vom Stand eines Harleyhändlers. Ein MZ Kettenschutz als Harley-Originalersatzteil. Weiß jemand mehr darüber?
Für's Auge gab es aber durchaus auch noch mehr. Eine ganz ehrlich atemberaubende Show lieferten die Fuel Girls, eine Artistiktruppe aus London, ab. Alles ausgesprochen scharfe Mädels, die ganz unglaubliche, nur bedingt seriöse Sachen miteinander angestellt haben, außerdem haben sie große Freude am kokeln. Halbnackte Frauen und das Spiel mit Feuer, da kann mann sich schnell begeistern...
Für mich persönlich war aber eine Hostess namens Kira die schönste Frau der Veranstaltung. Sie kann von zarter Hand eine Lostrommel betätigen, sehr gefühlvoll Karten abreißen und ganz zärtlich Kugelschreiber verteilen. Daß sie von tausenden Männern angeglotzt wurde, brachte mich auf die Idee, sie als persönliche kleine Mutprobe anzuquatschen.
Nun aber ein paar Bilder.