da ich letztens wieder alte Preislisten von MZ gesehen habe und immer die Preise der neuen Motorräder in den ganzen Testberichten höre und lese, wollte ich dochmal wissen, wie sich das Preisgefüge der Motorräder von DDR Zeiten zum Jahr 2025 geändert hat. Vielleicht interessiert das hier auch den einen oder anderen.
Vorne weg jedoch ein paar Erklärungen zu meiner Vorgehensweise und den verwendeten Daten:
1. Die Preise:
Es war schwierig für die DDR Fahrzeuge einen exakten Preis zu ermitteln. Anscheinend gab es innerhalb der DDR für das gleiche Modell im gleichen Verkaufsjahr bereits preisliche Unterschiede. Ich habe möglichst versucht mich an dokumentierte Zahlen aus alten Rechnungen und Werbeanzeigen mit Baujahren zu halten, wo dies nicht möglich war griff ich größtenteils auf Daten aus Typenkompassen zurück. Auch schwankten die Preise über die lange Bauzeit mancher Modelle oft mehr oder weniger. Es sind Preise in DDR-Mark für das DDR Inland.
Bei den Preisen der modernen Fahrzeuge, Bj. 2025 habe ich mich an die online ausgeschrieben Listenpreise der Hersteller in der Basisvariante gehalten.
2. Die Einteilung der Klassen:
Dies war auch gar nicht so einfach, da Hubraum und Leistung sich über die Jahrzente extrem wandelte bzw stieg. So setzte ich als Oberklasse die stärksten Modelle zu DDR Zeiten, also die 250er/300er Modelle an, für die Mittelklasse die 150er Modelle und für die Einsteiger die Simsonpalette bis 50ccm.
Die modernen Vergleichsgegenstücke habe ich der Nakedbike-Palette entnommen, da diese in meinen Augen noch am "nächsten" an dem Konzept MZ/Simson dran sind. Als Oberklasse nahm ich hier nicht extreme Modelle wie z.B. die Ninja H2 an sondern die "Standartware" der Oberklasse. In die Mittelklasse viel alles über dem A2 Schein, jedoch unterhalb von 100 PS. Und die kleinste Klasse verglich ich mit den 125ern, also A1 Modellen, da es kaum richtige 50er Motorräder gibt bzw in ihrer modernen Form kaum nachgefragt werden. Weiterhin bezog ich mich bei den modernen Modellen ausschließlich auf die drei großen Japanischen Marken Honda, Kawasaki und Suzuki. BMW, Ducati, Harley und KTM könnten das ganze vielleicht noch etwas ändern.
3. Der Preisschlüssel:
setzt sich zusammen aus dem Wert des Einkaufspreises durch das monatliche Durchschnittsgehalt. Auch hier sind die DDR Werte mit Vorsicht zu geniesen, da ich hier nur gesicherte Werte in 5 Jahresschritten finden konnte welche sich auf Ehebungen der DDR Behörden zurückführen lassen. Die heutigen Werte stammen aus dem Jahr 2024 vom statistischen Bundesamt, da es für 2025 bisher nur Hochrechnungen gibt.
Fazit:
Ihr seht, alleine die Daten für den Vergleich sind ings. nur als Richtlinie zu betrachten, da es bei der Datenerhebung aus DDR Zeiten viel Spielraum gibt für konkrete Zahlen. Ebenso ist der Vergleich des Preisschlüssels auch nicht defintiv ausschlaggeben, da hier die Einteilung der Klassen eine große Rolle spielt. Die Mittelklasse hätte man z.B. auch mit A2 vergleichen können oder um in der Leistung zu bleiben mit A1 sowie die Simsonklasse mit der 50er Rollerklasse. Also enthält diese kleine Statistik ganz viel Wenn und Aber


Jedoch ist ein Trend zu erkennen, und zwar ein durchaus Positiver für unser Hobby. Motorräder sind seit DDR Zeiten, im Vergleich zum durchschnittlichen Lohn, günstiger geworden! Und gerade, was mich erstaunte, die Oberklasse hat im Durchschnitt im Preisverhältnis gut nachgelassen.
Das kommt eben raus, wenn das Wetter nach so vielen sonnigen Tagen beschließt sich in die Monsunzeit zu verwandeln!
