mal Gedanken dazu gemacht und wollte alle Interessenten daran Teil haben lassen.
Die Motivation ist es, Klappern und andere Störgeräusche des Primärtriebes zu reduzieren, ein Schlagen der Kette bei Lastwechseln oder Anfahren zu unterdrücken und dadurch diesen unschönen Ruck zu vermeiden aber auch die Lebensdauer der Kette, Kettenräder und Lager zu erhöhen.
Das Problem im Gehäuse der kleinen ETZ sind die Platzverhältnisse und auch die Möglichkeit zur Befestigung des Kettenspanners. Da beim Fahren der obere Kettentrum gespannt wird, muss der Spanner unten angebracht werden. Sinnvollerweise sollte die Kette nach oben gedrückt werden, so verhindert man das Schleifen der Kette am Gehäuse und erhöht gleichzeitig die Umschlingung der Kette um die Zahnräder.
Nun habe ich mir zunächst ein paar Gedanken über die Art des Kettenspanners gemacht. Es gibt ja beispielsweise kleine Zahnräder, die in die Kette eingehakt werden und sich mitdrehen, es gibt kugelgelagerte Laufrollen aus Gummi oder Kunststoff oder einfache Gleitschienen. Außerdem kann man den Spanner starr anbringen oder ihn mit einer Feder versehen, sodass er flexibel ist und sich automatisch nachspannt.
Letzendlich habe ich mich für eine einfache, starr angebrachte Gleitschiene entschieden. Ich wollte all zu viele Kleinteile vermeiden, da das ja auch immer die Gefahr eines Defekts in sich birgt welcher im Getrieberaum fatal sein kann.
Als Material für die Schiene habe ich POM ausgewählt, ein Kunststoff mit idealen Eigenschaften für diesen Anwendungszweck. Man kann Reststücken davon sehr günstig in Ebay kaufen oder in vielen Betrieben für einen Euro in die Kaffeekasse mitnehmen. Der Kunststoff lässt sich mechanisch bearbeiten, auch mit hausüblichen Werkzeugen. Also feilen, sägen, schneiden ist möglich.
Ich habe in Ebay ein bisschen nach fertigen Kettenspannern für Autos und Motorräder geschaut und es gibt da wirklich gute Sachen zu günstigen Preisen. So würde man sich die Bearbeitung des Kunststoffes sparen. Leider sind die meisten fertigen Kettenspanner zu groß für das kleine ETZ Gehäuse.
Jedoch bin ich fündig geworden, der Gleitkotz/Kettenspanner der Yamaha XT250 bzw. XT500 schien passende Maße zu haben und aus POM zu sein. Ich konnte ihn für unter 10€ neu bekommen. Die größten Abmessungen sind etwa 50x26x28mm.
Zur Befestigung werde ich in den zusätzlichen Anguss (unter dem kleinen Kettenritzel) im Gehäuse eine M6 Bohrung arbeiten und die Bohrung im Gleitklotz entsprechend aufbohren. Außerdem muss die rechte untere Ecke des Klotzes abgesägt werden. Der Klotz wird dann in die richtige Position gedreht und mit der Schraube so fixiert, dass er sich nicht verdrehen kann. Die eine Schraube sollte dafür ausreichend sein. Die rechte Seite des Klotzes wird dann auf dem Gehäusedeckel aufliegen.
Sollte man später die Kettenspannung anpassen wollen, lässt sich der Klotz ja weiter verdrehen und wieder mit der Schraube sichern. Eventuell kann an das rechte Ende des Klotzes ein kleines Blech angebracht werden, damit er sich immer noch am Boden abstützt.
So, genug der Überlegungen, hier erst einmal ein paar Bilder:
Die genaue Positionierung des Klotzes muss dann bei vollständig montiertem Motor vorgenommen werden. Die Kette muss ja leicht über den Klotz laufen, ohne dass sich die Kettenglieder aufstellen oder irgendwie verkanten.
Leider klappt diese Variante nur bei den alten Motorengehäusen, die neueren haben den Anguss für die zusätzliche Bohrung leider nicht.
Daher war die Idee, bei den neueren Gehäusen die vorhandene Bohrung für die Kupplungsdeckelschraube zur Befestigung zu nutzen. Ein kleiner Gewindestab wird eingeschraubt, auf diesen der Kettenspanner gesteckt und mit einer Langmutter gesichert. Die Kupplungsdeckelschraube muss etwas kürzer als original sein und wird dann von Außen in der Langmutter befestigt.
Außerdem würde der Kettenspanner der XT500 nicht perfekt passen, es müsste ein Klotz mit einer Länge von etwa 65mm angefertigt werden.