O-Ring-Kette

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O-Ring-Kette

Beitragvon Wolle69 » 9. Januar 2014 21:44

Moin!

Wodurch zeichnet sich eine O-Ring-Kette in Bezug auf ihr geometrisches Äußeres aus? Ist sie nur außen etwas breiter?
Ist die Laschenhöhe identisch mit Nicht-O-Ring-Ketten vom gleichen Kettentyp bzw. entspricht sie der Norm (DIN 8187)?

Es würde mir auch weiterhelfen, wenn jemand, der irgendeine O-Ring-Kette auf irgendeinem Motorrad hat, mal die Laschenhöhe messen könnte. Mit der Laschenhöhe und der Angabe des Kettentyps kann ich dann selbst vergleichen.

Und ganz allgemein... es gibt:

endlose Ketten
Abgesehen davon, dass endlose Ketten "stabiler" sind, sehe ich in diesen keinen Vorteil, eher nur Nachteile. Die Leistung einer MZ erfordert meiner Meinung nach keine Endloskette. Da ich hinsichtlich der Sekundärübersetzung noch variabel bin, würde mich das ohnehin nur zusätzlich einschränken.

Ketten mit Schraubschloss
Was ich über Schraubschlösser bislang herausgefunden habe... naja, mir gefallen die irgendwie nicht so recht. Es scheint so, als könnte man so ein Kettenschloss auch nur einmal montieren, danach nur "gewaltsam" entfernen und ersetzen.

Ketten mit Clipschloss/Federschloss
Clipschlösser/Federschlösser sind mir ja von MZ bekannt und auch sympathisch. Leistungstechnisch sollten die auch hier nicht überfordert sein. Wiederverwendbar bzw. einfach zu öffnen. Im Ernstfall kann man ein Ersatzkettenschloss (im Bordwerkzeug) am Straßenrand nur mittels einer Zange (auch Bordwerkzeug) schnell und problemlos wechseln.

Ketten mit Nietschloss (voll oder hohl)
Für Nietschlösser benötigt man spezielle Werkzeuge (nix Bordwerkzeug) und das Vernieten geht auch nur einmal.

Gibt es für O-Ring-Ketten nun eine besonders zu bevorzugende Variante des Kettenschlosses und wenn ja, warum diese? Ich tendiere zum Clipschloss/Federschloss... spricht da was dagegen? Kann man O-Ring-Ketten ebenso unproblematisch kürzen wie auch Nicht-O-Ring-Ketten?

Ciao
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Re: O-Ring-Kette

Beitragvon Fit » 9. Januar 2014 21:48

Schraubschloß (ENUMA hochfest) fahre ich an meiner 1000er MZ. :mrgreen:

Diese sind SICHER aber UNLÖSBAR! Keine Chance, da das lose Kettenglied aufgepresst wird.

Bei der MZ mit Kettenkasten finde ich (IMHO) eine 0-Ring übertrieben!

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Re: O-Ring-Kette

Beitragvon vopoemme » 9. Januar 2014 22:02

Du kannst deine Fragen auch einen Fachmann direkt stellen. Fahre mal nach Freital, Dresdner Str. 215 zu Firma TTH. Dort kaufe ich meine Radlager, Simmerringe und Ketten. Bis jetzt war ich sehr zufrieden, auch bei der Beratung.
Gruß Michael

Sollte jemand Rechtschreibfehler entdecken, so sind diese gewollt, um ein bisschen Abwechslung in den Text zu bringen.

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Re: O-Ring-Kette

Beitragvon Wolle69 » 9. Januar 2014 22:06

Fit hat geschrieben:Schraubschloß (ENUMA hochfest) fahre ich an meiner 1000er MZ. :mrgreen:
Diese sind SICHER aber UNLÖSBAR! Keine Chance, da das lose Kettenglied aufgepresst wird.

Danke für die Rückmeldung!

Fit hat geschrieben:Bei der MZ mit Kettenkasten finde ich (IMHO) eine 0-Ring übertrieben!

Kontraproduktiv, um genau zu sein... wegen der größeren Breite (Denke ich jedenfalls!).
Und bei einer MZ ohne? Über Sinn und Unsinn kann man lange diskutieren, ich probiere das einfach mal aus.

vopoemme hat geschrieben:Du kannst deine Fragen auch einen Fachmann direkt stellen. Fahre mal nach Freital, Dresdner Str. 215 zu Firma TTH. Dort kaufe ich meine Radlager, Simmerringe und Ketten. Bis jetzt war ich sehr zufrieden, auch bei der Beratung.

Danke für diesen Tipp, den kannte ich noch nicht!
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Re: O-Ring-Kette

Beitragvon Lutz-W » 9. Januar 2014 22:14

0-Ringketten sind nur breiter, brauchen ja den Platz für die 0-Ringe.

Wolle69 hat geschrieben:Gibt es für O-Ring-Ketten nun eine besonders zu bevorzugende Variante des Kettenschlosses und wenn ja, warum diese? Ich tendiere zum Clipschloss/Federschloss... spricht da was dagegen? Kann man O-Ring-Ketten ebenso unproblematisch kürzen wie auch Nicht-O-Ring-Ketten?


Kürzen geht genauso einfach, ich verwende auch nur die mitgelieferten Clipschlösser, hatte noch nie eins was nachgegeben hat. Sind am einfachsten zu händeln. Seit Jahren nur solche auf meinen Möps gefahren (offene Ketten).

Bei ner MZ mit Kettenschläuchen ist das aber rausgeschmissenes Geld.

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Re: O-Ring-Kette

Beitragvon Fit » 9. Januar 2014 22:28

Vergesst nicht das die 0-Ringketten Leistung fressen. Bei meinen Ü100PS ist das nicht relevant. Aber ich erinnere mich an meine Eisenschweine und ETZ´en das mir es damals nicht egal war :mrgreen:

Rennmaschinen fahren auch keine 0-Ringketten.

Hier mal zum Ansehen :P Ich würde beim Zweitakter bei einer "normalen" bleiben mit Klippschloß. Hatte damit selber (!) nei Probleme.

IMAG1510.jpg

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Re: O-Ring-Kette

Beitragvon Klaus P. » 9. Januar 2014 23:10

Ich beziehe mich auf Unterlegen von der DC Kette.

Die geometr. Maße sind bei der 428 Kette in H und O-Ring in H gleich.
Die Laschen sind bei der O-Ring Kette 0,2 - 0,3 (innen/außen) dünner.
(Die Standart 428 hat die gleichen Laschen)
Die H hat eine Zugfestigkeit von 2400 kg; die O in H von 2100 kg.
(RK schreibt hier 2350 zu 2490 fur 428 SO, was auch immer das S bedeutet.

Götz hatte seinerzeit in seinen Katalogen eine Liste seiner DC Ketten mit diesen und weiteren Angaben.
Auszüge von 2004 und 2007 habe ich

Stand heute ist X Ring-Abdichtung,( Quadring in der Hydraulik)

Endlosketten/Industrieketten sind für die Industrie gedacht, zum Einsatz anTransporteinrichtungen aller Art, und im Preis günstig.
Sie wurden früher auch gerne von Geländefahrern genommen, weil sie nach einem Wettbewerb (ca 200-220 km) eh weggeschmißen wurden.

Schraub-/Nietschlößer kenne ich von Enuma. das beste und teuerste an Schlößern - nur mit deren Kette zu verwenden - du hast aber das noch wesentlich teurere Nietwerkzeug gespart.
Ab 525 Kette meine Wahl, wenn ich im Bekanntenkreis das mache, Hammervernieten lehne ich für mich ab, weil ich das nicht kann.

Nietschlößer sind eine untrennbare Verbindung, kann ich nichts zu sagen, wenn es um eine 428 Kette geht.
Clipschloß kennen wir alle, das gibt es auch für O-Ring Ketten.

Gruß Klaus

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Re: O-Ring-Kette

Beitragvon Wolle69 » 9. Januar 2014 23:58

Danke für die Antworten.

Klaus, "DC Kette" war der passende Suchbegriff, nun habe ich auch so eine Tabelle. Es gibt dort also Laschenhöhen 11,7mm und 12mm für die Außenlaschen der 428er Ketten. Diese Abweichung ist für meine Belange gering genug, damit (und mit dieser schönen Tabelle) ist der erste Teil der Frage geklärt.



Zur Aufklärung, warum ich fragte:
Die Laschenhöhe geht ein in die Formel zur Berechnung des Durchmessers der Freidrehung der Verzahnung laut DIN 8196-1. Diese Freidrehung ist zwar konkret eher theoretischer Natur, aber der besagte Durchmesser ist doch ein hübscher Anhaltspunkt für den Bereich, in dem Befestigungselemente eines geschraubten Kettenblattes sich tunlichst NICHT zu befinden haben.
Und wenn ich sowas schonmal der Überprüfung halber ausrechne, dann schieß ich mir doch dabei nicht selber in den Fuß. Ob ich später O-Ring, X-Ring oder Kein-Ring verwende... das halte ich mir lieber offen. Dass eine abgedichtete Kette bei Kettenschläuchen wenig sinnvoll ist, ist mir absolut bewusst. Aber wer sagt denn, dass ich Kettenschläuche mag?
An den Ergebnissen sieht man im Übrigen, dass die Berechnung abseits der Dichtungsfrage durchaus sinnvoll bzw. notwendig ist. Ein gewisser Herr möchte unbedingt ein Kettenrad mit 47 Zähnen haben... das geht zwar, aber es wird eng und man sollte dann schon recht gut wissen, was man tut. Mit 48 Zähnen wäre das wesentlich entspannter, aber wir wollen ja flexibel sein und uns nicht von vornherein zu sehr einschränken. ;)



Zu den Kettenschlössern habe ich ja nun auch Meinungen gehört und denke, dass ich - im Falle einer abgedichteten Kette - mit einem Clipschloss gut bedient bin. Danke an alle!
Ciao
Wolle

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