Da ich meinen eigenen Fred, "Opfergaben an den Gott der Geschwindigkeit" nicht mehr finden kann, hier mal ein kurzer Erfahrungsbericht in einem neuen Fred.
Nach dem Kolbenklemmer bei meiner 160 iger, dessen Ursache ein auf der KW mitdrehender Lagerinnenring und dadurch Nebenlufteintritt am rechten Wellendichtring war, hab ich den den Zylinder selbst gehont. Das Laufspiel hat sich dadurch um ca. 3/100 mm erhöht. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Garnitur ca. 4.500 km runter. Ich weiß, das das technisch nicht ganz korrekt ist aber ich wollte bei der geringen Laufleistung das Schleifmaß noch nicht opfern und es einfach mal probieren.
Durch den Klemmer hatte ich in der Laufbuchse an den Stehbolzen fühlbare Klemmspuren.
Ganz hab ich die Klemmspuren nicht beseitig, da hätte ich nochmal einige Hundertstel weg nehmen müssen, was ich aber nicht wollte. Ich hab einen neuen Kolben im gleichem Maß mit neuen Ringen eingebaut und den Motor seitdem ca. 2.000 km gefahren. Das Stoßspiel der Ringe beträgt jetzt 0,65 mm.
Nach dem Klemmer lag die Kompression bei 6 Bar, nach 2.000 km mit dem neuen Kolben liegen jetzt 8 Bar an. Die Klemmspuren in der Buchse sind immer noch sichtbar. Leider hatte ich die Kompression vor dem Klemmer nie gemessen.
Der Motor läuft ohne Probleme, der Sprittverbrauch ist gleich geblieben. In der Spitzengeschwindigkeit fehlen jetzt 5 bis 10 km/h und die Elastizität im 5. Gang hat spürbar gelitten. Trotzdem sind bei Halbgas immer noch 100 km/h drin. Die Spitze liegt je nach Wetter bei 110 bis 115 km/h. Der Anlauf dafür ist aber deutlich länger.
Mein Fazit: kann man machen, auch wenn dadurch die Leistung sinkt. Ob ich das auf Dauer so lasse ,weiß ich aber noch nicht. Mir fehlt die Spritzigkeit.
Hier mal Fotos nach 2000 km.
Der alte Kolben.