Nach langer Zeit habe ich es geschafft, mir noch einmal den Kolben genau anzusehen und nach noch längerer endlich, mal Bildchen zu machen - auf denen man leider nicht so viel wie in natura sieht, aber mit gutem Willen das Problem erahnen kann.
kolben1.jpg
kolben2.jpg
Auf dem ersten Bild sieht man, daß die Wange des Meßschiebers nicht am einlaßseitigen Hemdende anliegt -> das Hemd ist nach innen geneigt. Man sieht es schon mit bloßem Auge, von daher kam ich erst auf die Idee, einen Meßschieber anzusetzen.
Auf dem zweiten Bild sieht man (mit bloßem Auge ohne Blitzlicht ebenso bei weitem besser als auf dem Foto), daß wesentliche Schleifspuren rund um das besagte Hemdende zu finden sind, aber kein direkter Materialabtrag dort.
Sprich: Die Kolbenform war schon mit der Fertigung fehlerhaft, wofür auch die Tatsache spricht, daß der Motor von Anfang an klopfte.
Kombiniere: Durch die fehlerhafte Formung des Hemds war die ordnungsgemäße Führung des Kolbens in der Buchse nicht gegeben, offenbar kippte er daher stark im Betrieb.
M.E. bleibt unstrittig, daß es Dreck durch den Zylinder gezogen hat, dafür sprechen allein die Ringe.
Nur Grund des Übels war dies nicht, ebensowenig wie das KB-Spiel, sondern schlicht und einfach ein Ausschußkolben.
Damit wäre quasi auch geklärt, warum die Laufbuchse nach nicht nennenswerter Laufleistung am oberen Umlenkpunkt fühlbar eingelaufen war.
Zu allem Überfluß hat noch eine Schwestergarnitur den Weg in meine Wurstpfoten gefunden, bei der Symptome und Diagnose durchaus vergleichbar sind.
Da ist wohl eine an die Schleiferei gelieferte Charge an MM/4 Kolben fehlerhaft gewesen, möchte ich soweit den vorliegenden Erkenntnisstand beurteilen.
Nun bitte keine Diskussionen um das Nachbauzeugs, dem Wissensstand dieses Forums nach ist das ja gute, alte DDR-Qualität
Danke nochmals an alle, die sich um das Thema bemüht haben, doch allen voran Wolfgang (paule56), er hatte den richtigen Riecher

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