ETZ 125/150 Kurbelwelle auf Rundlauf prüfen, aber wo

Motor, Antrieb, Vergaser, Getriebe.

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Re: ETZ 125/150 Kurbelwelle auf Rundlauf prüfen, aber wo

Beitragvon Mell » 6. Oktober 2024 14:25

WD50 hat geschrieben:
Mell hat geschrieben:
Wozu brauchst du den Dremel?


Um den Lagerinnenring von der Welle zu entfernen, dabei wird er so dünn geschliffen bis er durch einen leichten Klopfer mit dem Hammer reißt und sich einfach von der Welle ziehen lässt. Außerdem ist er mir handlicher als eine Flex. .


Okay, wieder etwas gelernt, ich hätte das Lager einfach abgezogen.

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Re: ETZ 125/150 Kurbelwelle auf Rundlauf prüfen, aber wo

Beitragvon Der Sterni » 6. Oktober 2024 14:44

Bisher war bei mir noch kein Kältespray bei der Motorenmontage nötig, nichteinmal ein Gefrierschrank.
Mach ich was falsch?

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Re: ETZ 125/150 Kurbelwelle auf Rundlauf prüfen, aber wo

Beitragvon rally1476 » 6. Oktober 2024 14:49

Tach,

das mit den Handschuhen würde ich auch so machen wenn ich mit der Wärme keine Erfahrung hätte.
Damit kann man ordentlich zufassen und hat ein Gefühl ob das lager auch am Anschlag liegt.

Mit der kalten Kurbelwelle brauchst Du auch nicht solch einen Feetz machen.
So schnell erwärmt sich Diese nicht.
Du arbeitest doch bestimmt nicht bei 60°C Umgebungstemperatur, oder?

@ Mell: Klar kann man das mit einem Abzieher machen, wenn man denn einen hat, womit man sicher dahinter greifen kann.
Ne Kombination aus Trennmesser und Abziehbrücke ist optimal.
Bloß für einmal benutzen, kauft man sich sowas bestimmt nicht.
Deshalb Winkelschleifer, oder Dremel.

Gruß Rally
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Re: ETZ 125/150 Kurbelwelle auf Rundlauf prüfen, aber wo

Beitragvon Mechanikus » 6. Oktober 2024 16:59

Ich würde das Lager einfach noch das Stückchen nachsetzen. Dazu ein passendes Rohrstück (aus Stahl, kein Kupfer!) auf den Wellenstumpf stecken. Wichtig ist, daß es leicht draufrutscht und ausschließlich auf den Lagerinnenring drückt. Dann kommt das Schwierigste: Man spannt eine 10 oder 12 mm starke Stahlplatte mit einer halbkreisförmigen Aussparung (für das Pleuellager) in einen wirklich fest montierten Schraubstock. Darüber stülpt man die Kurbelwelle. Die Stahlplatte steckt jetzt also zwischen den Hubscheiben, darf aber nicht zwischen ihnen klemmen. Mit einer weiteren Stahlplatte und einem parallelen Sahlklotz, der der Stärke der Hubscheibe entspricht, kann man die Wellenhälfte sicher im Schraubstock fixieren, also einspannen. Wichtig ist, daß der Hubzapfen keinerlei Kräften ausgesetzt wird. Nun kann man mit einem nicht zu kleinen Hammer, am besten ein schwerer Schonhammer oder ein Fäustel, mit sicheren, festen Einzelschlägen das Lager die zwei mm, oder wieviel dieses Stückchen eben noch ist, nachsetzen, ohne daß irgendein Problem entstünde. Wichtig dabei ist nur, daß die zweite Hubscheibe völlig frei hängt und keinen Kräften aus irgendeiner Richtung ausgesetzt ist.

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Re: ETZ 125/150 Kurbelwelle auf Rundlauf prüfen, aber wo

Beitragvon ETZ250Greiz » 6. Oktober 2024 18:33

Etwas leichter/schonender geht es, wenn man die KW nochmal im TK runterkühlt und kurz vor dem runterschlagen des Lagers dessen Innenring mit einen etwas größeren, richtig heiß gemachten (>150°C) Innenring aufwärmt.
Gruß Ulli

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Re: ETZ 125/150 Kurbelwelle auf Rundlauf prüfen, aber wo

Beitragvon rally1476 » 6. Oktober 2024 19:37

Nabend,

Ja Mechanikus, als Schlosser würd ich das ähnlich wie Du vorgeschlagen hast, machen.
Mit nem Brenner und nem Sammelsurium an "Abschnitten", welche in unseren Werkstätten so rumoxidieren ist das ne fünf Minuten Sache.
Das Wissen und die Fertigkeiten, so wie die Ausstattung, haben aber leider immer weniger Leute.
Auch die Berühmten Dorfschmieden, wo man was gerichtet bekommt, werden weniger.
Deshalb hatte ich nur darauf hingewiesen das Lager wieder zu entfernen, weil er das so schon einmal praktiziert hatte.

Gruß Rally
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Re: ETZ 125/150 Kurbelwelle auf Rundlauf prüfen, aber wo

Beitragvon Steffen G » 6. Oktober 2024 21:07

Hi!
Dort wo ich gelernt habe, in einer Trabant-und LKW-Werkstatt,
da wurde garnichts heiss gemacht. Das wurde alles kalt gepresst oder geschlagen.

Irgendwo meine ich, dass in irgend einer Ecke eine verstaubte elektrische Heizplatte stand,
die hat man aber wohl nur genommen, wenn man mal was für das eigene Fahrzeug gemacht hat.

Im Ort gab es mal eine Moped-Werkstatt, da kann ich mich noch gut erinnern, dass der Harry eine Elektro-Kochplatte hatte,
die war eigentlich immer an, und da stand auch öfters mal ein Motorengehäuse drauf, oder es lagen paar Lager drauf.

Was mich wundert, ich hab ja hier geschrieben, dass da auf der KW unter dem Lager noch irgendwas ist, was ich nicht so richtig zuordnen kann.
So richtig kam da noch keine Antwort dazu.
Ich hab das mal grösser gemacht:
IMG_0296.jpeg


Mit den schwarzen Punkten markiert.
Das ist doch keine Reflektion oder sowas...
Also ich sag mal, da ist irgendwas vom alten Lager, was dort nicht hin gehört...
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Grüße, Steffen !

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Re: ETZ 125/150 Kurbelwelle auf Rundlauf prüfen, aber wo

Beitragvon Mechanikus » 6. Oktober 2024 21:38

rally1476 hat geschrieben:Nabend,

Ja Mechanikus, als Schlosser würd ich das ähnlich wie Du vorgeschlagen hast, machen.
Mit nem Brenner und nem Sammelsurium an "Abschnitten", welche in unseren Werkstätten so rumoxidieren ist das ne fünf Minuten Sache.
Das Wissen und die Fertigkeiten, so wie die Ausstattung, haben aber leider immer weniger Leute.
Auch die Berühmten Dorfschmieden, wo man was gerichtet bekommt, werden weniger.
Deshalb hatte ich nur darauf hingewiesen das Lager wieder zu entfernen, weil er das so schon einmal praktiziert hatte.

Gruß Rally

Da magst Du recht haben. Wenn das die einfachere Variante ist, ist auch die Investition in ein neus Lager das kleinste Übel.

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Re: ETZ 125/150 Kurbelwelle auf Rundlauf prüfen, aber wo

Beitragvon WD50 » 10. Oktober 2024 20:47

Update:
Das mit dem Nachsetzten ist eine gut Option aber zu der Zeit hatte ich das Lager schon runter, danach als ich den Innenring ein paar mal test weise aufgeschoben habe konnte ich feststellen das die Welle in dem Bereich wo das Lager vorher stecken geblieben ist ein Müh dicker ist und es somit nicht reicht um es ganz aufzuschieben. Das habe ich heute nochmal probiert und schon mit der Ahnung das es wieder nicht ganz Klappt eine Platte wischen die Wangen geschoben und auf zwei Klötze gelegt. So hatte es sehr gut geklappt mit meinem Lieblings Werkzeug und einem passenden rohr dem Innenring mit wenigen Klopfern meinen willen aufzudrücken und ihn die paar mm bis an den Anschlag aufzusetzen. Noch besser hat es beim Innenring vom Zylinderrollenlager geklappt, einfach mit dem Handschuh aus dem Ofen genommen und bis zum Anschlag aufgeschoben ohne Probleme ( auf die Richtige Einbaurichtung habe ich natürlich geachtet, mit dem Bund zur Wange bzw mit der Seite wo die Schrift drauf ist nach außen). Nun Kann es endlich weiter gehen, Welle mit Lagern einsetzen, Getriebe und Schaltung rein und Deckel drauf, danach noch den Außenring vom Zylinderrollenlager auf den Innenring plumpsen lassen und der schwierige Teil wäre geschafft.

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Re: ETZ 125/150 Kurbelwelle auf Rundlauf prüfen, aber wo

Beitragvon daniel_f » 11. Oktober 2024 19:53

Steffen G hat geschrieben:
s-m-i-t-h hat geschrieben:Lagerinnenringe werden normalerweise mit einem Dorn erwärmt. Alternativ geht auch passende Stecknuss.


Hi!
Ja, so steht es im Buch.
Geht auch,
aber in schwierigen Fällen ist es sehr schwer einzuschätzen,
wie heiss man den Dorn machen muss, damit das Lager ausreichend erwärmt wird.
Bei meiner AWO hatte ich da mal einen schlimmen Kampf,
das kühlt sich halt auch wieder schnell und unkalulierbar ab.

Ich hatte mir da extra einen Heizdorn aus Alu gedreht...

Ich hab dann extra ein Lager mit Metallkäfig nachbestellt, und das mit der Gaslötpistole (durch den Innenring, hat zufällig genau gepasst) erwärmt.
Das war meine einzige realistische Chanche.

Es gibt auch Handwerker, die fahren von Firma zu Firma und wechseln nur Lager.
Das hat mein Nachbar mir mal erzählt,
die haben elektrische Induktionsheizer.
Er sagte, die halten die Lager da eine gewisse Zeit drauf, da wird nur der Innenring warm.
Und dann stecken die das einfach mit der Hand auf die Welle.

Gut, das hat hier eigentlich nichts mit der Sache MZ zu tun, ich wollte es nur mal erwähnt haben.


Ich stecke da immer einen elektrischen Lötkolben (hat glaube 80W) in den Innenring. Wenn am Außenring langsam warm wird, ist es innen gut.
Mit den Heizdornen hab ich auch die Erfahrung gemacht, dass die oft nicht genug Wärmeenergie reinbringen. Oder man würde an den Heizdorn noch eine Aufnahme für den Lötkolben schrauben/schweißen und steckt den dann statt der Lötspitze in den Kolben...

-- Hinzugefügt: 11. Oktober 2024 19:55 --

Der Sterni hat geschrieben:Bisher war bei mir noch kein Kältespray bei der Motorenmontage nötig, nichteinmal ein Gefrierschrank.
Mach ich was falsch?


Nö, brauch ich auch nicht. :wink: Mir wäre auch der Aufwand zu groß, und das Schwitzwasser z.B. im Pleuellager auch nicht so pralle.
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