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BeitragVerfasst: 2. Dezember 2012 23:02 
Der 200er DKW Motor ist nun komplett auseinander und es ist ein Bissl was zu machen. Ich habe mal einen eigenen Fred zu dem Thema erstellt, da ich auch ein paar Fragen habe:

1. Die 4 Kurbelwellenlager geben ein Rätsel auf. Es sind spezielle Lager, die nur aus einem Aussenring und 15 einzelnen Rollen bestehen. Die Kurbelwelle läuft direkt in diesen Rollen.
Laut Teileliste gehören 15 Rollen 6x10mm in jedes Lager. 15 Rollen habe ich, jedoch 13 bzw. 14 6,1x10 und 1 bzw. 2 Mal 5x10mm. Die Lager waren ohne Radialspiel. Die Frage ist nun: wieder so einbauen oder austauschen? Der Motor muss so schon eine Weile ohne Probleme gelaufen sein. Ich tendiere zu Einbauen.

2. Geht speziell und Leute mit DKW-Erfahrung: Die Kurbelwellenlager sind mischungsgeschmiert, da die Abdichtung aussen sitzt. Für den Zusammenbau müssen die Rollen ja irgendwie fixiert werden. Nimmt man da einfaches Fett oder irdendwas für eine Art Langzeitschmierung.
Irgdendwelche Ölkanäle oder dergleichen gibt es nicht und das rechte äußere Lager ist ca. 7cm vom Kurbelraum entfernt. Ich frage mich, wie da eigentlich ausreichend Öl aus dem Sprit hinkommen soll.

3. Kupplung: Die Korklamellen sind Schrott bzw. wurden auch mal 2 femde Lamellen verbaut. In der Teileliste tauchen ja diese zylindrischen Kupplungskorken auf. Aufgrund der Größe vermute ich, dass die Lamellen entsprechende Bohrungen haben und die Korken mittig eingeschoben werden und dann auf beiden Seiten gleich weit hinaus schauen. Gibt es jemanden, der diese Korklamellen instand setzen kann?
Nachgefertigte Lamellen gibt es ja, jedoch sind die ganz anders und mit gut 40 Euro/Stück auch nicht gerade billig.


Hier nun ein paar Bilder:

Dateianhang:
getriebe.jpg


Dateianhang:
kurbelwelle.jpg


Dateianhang:
motorteile.jpg


Dateianhang:
zylinder.jpg


Dateianhang:
kupplung.jpg


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BeitragVerfasst: 3. Dezember 2012 00:38 
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Hallo Peter,

zu 1. Deine Kurbelwelle ist bereits einmal überholt worden. Wahrscheinlich nach dem Krieg als es die Originallager nicht mehr neu gab.
Wenn diese noch nicht zu sehr verschlissen ist, war früher die übliche Vorgehensweise folgende: Welle auseinanderpressen, Wellenzapfen nachschleifen, Rollenlagerhülsen innen nachschleifen, mit Übermaßrollen neu bestücken, Hubzapfen mit ursprünglichem Durchmesser anfertigen, Pleuelfuß innen nachschleifen, mit Übermaßrollen bestücken.
Wenn man die Rollenhülse dann mit den Übermaßrollen füllt passen davon jetzt nur noch 15 Stück rein, es bleibt eine Lücke kleiner als die ursprüngliche Rolle.
Diese Lücke muß mit einer kleineren Rolle gefüllt werden. Diese trägt natürlich nicht. Sie ist aber nötig damit die anderen Rollen gführt werden. Ansonsten kann es passieren das sie anfangen schräg zu laufen und das Lager blockieren.
Du kannst ja mal deine Wellenzapfen nachmessen. Ursprungsmaß ist 23mm. Wenn deine Zapfen jetzt 22.8mm sind, sind die Rollenhülsen nicht nachgeschliffen worden. Wenn sie größer sind sind sie auch nachgeschliffen worden.

Ob du wieder zusammenbaust, würde ich vom Zustand des untern Pleuellagers abhägig machen, wenn es kein meßbares Höhenspiel oder sonstige sichtbare Schäden hat, kann sie wieder rein. Die Pleuelbuchse und Kolbenbolzen würde ich prophylaktisch erneuern. Ist dein Kolbenbolzen eigentlich hohlgebohrt oder nicht, sieht auf deinem Fotonicht so aus?

Zu 2. Im Kurbelgehäuse herrscht Sturm, da bläst es das Öl überall hin. Besonders bei der fetten 1:33 Mischung. Zum Zusammenbauen ein nicht verharzendes Fett verwenden um die Rollen zu fixieren. Das Fett wird dann auf den ersten Kilometern ausgespült.

Zu 3. Bei ebay werden regelmäßig Kupplungskorkensätze angeboten. Preis weiß ich jetzt nicht. Ich habs noch nicht selbst gemacht, scheint aber auch für Selbermacher machbar zu sein.
Die Korken werden gekocht, dann heiß in die Lamellen gedrückt und anschließend müssen sie abkühlen und trocknen.
Zum Schluß werden sie dann noch auf eine Höhe glattgeschliffen.

Gruß Dirk

PS: Hast du eigenlich meine PM bekommen?


Fuhrpark: x

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BeitragVerfasst: 3. Dezember 2012 00:57 
Dirk P hat geschrieben:
zu 1. Deine Kurbelwelle ist bereits einmal überholt worden. Wahrscheinlich nach dem Krieg als es die Originallager nicht mehr neu gab...


Danke für die ausführliche Erklärung. Interessant was früher alles gemacht wurde, um das Material möglichst lange verwenden zu können. Die Wellenzapfen haben noch 23mm, möchte ich sagen.
Ich sehe, dass die 15 Euro für die Sortierbox gut investiert waren. Ich habe nämlich alle Rollenlager noch in der korrekten Paarung zusammen und weiss auch noch, welches wo gesessen hat.


Dirk P hat geschrieben:
Ob du wieder zusammenbaust, würde ich vom Zustand des untern Pleuellagers abhägig machen, wenn es kein meßbares Höhenspiel oder sonstige sichtbare Schäden hat, kann sie wieder rein.


Pleuellager macht einen guten Eindruck. Kein Höhenspiel zu merken und absolut leichtlaufend. Wiedereinbau gefällt mir immer am Besten.

Dirk P hat geschrieben:
Die Pleuelbuchse und Kolbenbolzen würde ich prophylaktisch erneuern. Ist dein Kolbenbolzen eigentlich hohlgebohrt oder nicht, sieht auf deinem Fotonicht so aus?


Pleuelbuchse ist ohnehin zu wechseln. Die sitzt nicht 100% fest im Pleuel. Ich hoffe, einen neue sitzt richtig.
Der Kolbenbolzen ist von einer Seite hohl gebohrt und von der anderen geschlossen.

Dirk P hat geschrieben:
Zu 2. Im Kurbelgehäuse herrscht Sturm, da bläst es das Öl überall hin. Besonders bei der fetten 1:33 Mischung. Zum Zusammenbauen ein nicht verharzendes Fett verwenden um die Rollen zu fixieren. Das Fett wird dann auf den ersten Kilometern ausgespült.


Hast Du ein Produkt? Ich habe vorhin den Reparaturleitfaden durchgeschaut und da wird Aseol 125 genannt. Gibt es aber nicht mehr wie es ausschaut.

Dirk P hat geschrieben:
Zu 3. Bei ebay werden regelmäßig Kupplungskorkensätze angeboten. Preis weiß ich jetzt nicht. Ich habs noch nicht selbst gemacht, scheint aber auch für Selbermacher machbar zu sein.
Die Korken werden gekocht, dann heiß in die Lamellen gedrückt und anschließend müssen sie abkühlen und trocknen.
Zum Schluß werden sie dann noch auf eine Höhe glattgeschliffen.


Das sollte man wohl mal gemacht haben :lol:

Bei der Kupplung fehlen leider originale Lamellen. Das Mittelstück (mit dem Zahnkrankz) hat gar keine Korken mehr, dafür sind von beiden Seiten andere Reibelamellen drauf. Die haben Haltenasen dran, die in die Bohrungen greifen, wo sonst die Korken sind. Ansonsten sehen die Lamellen aus wie vom Simson Moped. Sind aber 100% passgenau. Ich mach bei Gelegenheit ein Foto. Vielleicht gabs das mal zum Umbauen.

Ich werde wohl den zweiten 350er aufmachen und die Kupplung rausholen.

Halbwegs passende Kupplungskorken habe ich auch hier gefunden:
http://www.dichtungen-schwarz.de/Kupplungskork


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BeitragVerfasst: 3. Dezember 2012 12:50 
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Technisch kann ich leider nichts zutun und evtl. Hast du dir ja auchnschon alle möglichen Informationen ergoogelt. Anhand der informationsreichen Homepage könnte ich mir vorstellen das du bei DKW-Geyer an einige nützliche Informationen und Ersatzteile kommen könntest :idea:

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Kleine Anleitung, wie man das Zündschloss einer RT überprüft


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BeitragVerfasst: 3. Dezember 2012 15:27 
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Hallo,

Verschlossene Kolbenbolzen sind nur bei Motoren mit Querstromspülung notwendig. Den hier kann man bedenkenlos gegen einen offenen Bolzen ersetzten.

LG.Uwe


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BeitragVerfasst: 3. Dezember 2012 18:59 
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1. Die 4 Kurbelwellenlager geben ein Rätsel auf. Es sind spezielle Lager, die nur aus einem Aussenring und 15 einzelnen Rollen bestehen. Die Kurbelwelle läuft direkt in diesen Rollen.
Laut Teileliste gehören 15 Rollen 6x10mm in jedes Lager. 15 Rollen habe ich, jedoch 13 bzw. 14 6,1x10 und 1 bzw. 2 Mal 5x10mm. Die Lager waren ohne Radialspiel. Die Frage ist nun: wieder so einbauen oder austauschen? Der Motor muss so schon eine Weile ohne Probleme gelaufen sein. Ich tendiere zu Einbauen.

Einbauen, weil kein Spiel. Ich habe das auch so gemacht. Meine KW Stümpfe waren noch wie neu, nichts eingelaufen etc.

2. Geht speziell und Leute mit DKW-Erfahrung: Die Kurbelwellenlager sind mischungsgeschmiert, da die Abdichtung aussen sitzt. Für den Zusammenbau müssen die Rollen ja irgendwie fixiert werden. Nimmt man da einfaches Fett oder irdendwas für eine Art Langzeitschmierung.
Irgdendwelche Ölkanäle oder dergleichen gibt es nicht und das rechte äußere Lager ist ca. 7cm vom Kurbelraum entfernt. Ich frage mich, wie da eigentlich ausreichend Öl aus dem Sprit hinkommen soll.


Maschinenfett reicht, es dient nur zur Fixierung. Es wird verbrannt, und keine Sorge, das Gemisch (1;25) kommt dort hin.

3. Kupplung: Die Korklamellen sind Schrott bzw. wurden auch mal 2 femde Lamellen verbaut. In der Teileliste tauchen ja diese zylindrischen Kupplungskorken auf. Aufgrund der Größe vermute ich, dass die Lamellen entsprechende Bohrungen haben und die Korken mittig eingeschoben werden und dann auf beiden Seiten gleich weit hinaus schauen. Gibt es jemanden, der diese Korklamellen instand setzen kann?
Nachgefertigte Lamellen gibt es ja, jedoch sind die ganz anders und mit gut 40 Euro/Stück auch nicht gerade billig.


Ich habe aus dem Zubörprogramm runde Korkausschnitte bestellt und verklebt, geht.

Hast Du mal ein Bild von den Lamellen?

Hier mal die 2 Hälften beim zerlegen.


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_________________
www.enduro-klassik.de


Fuhrpark: MZ ETS 250 EZ 1973
MZ ETS 250/G EZ 1970
MZ ES 125 G Kleinserie EZ 1966
Maico GME 250 EZ 1985
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Simson S51 B mit Beinschutzschilder ;-) EZ 1987
VW Passat 3C Variant EZ 2010
VW T5 Transporter TDi DPF EZ 2007

Ach ja, einen 64er K-Wagen mit 8" Reifen.

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BeitragVerfasst: 4. Dezember 2012 23:26 
Und gleich noch eine Frage: In das Getriebe kommen je 2 normale Kugellager 6203 und je 2 Rollenlager rein. Die Rollenlager haben die gleich Maße wie 6203. In meinem 200er wurde auch schonmal auf 4x 6203 umgebaut.
Beide Getriebwellen hatten deutliches Radialspiel, die Lager waren also über den Berg.

Laut Teoleliste sitzt das eine Rollenlager am Getriebeausgang (also Abtriebswelle Ritzelseite) und das andere am Getriebeeingang (also Antriebswelle Kupplungsseite). Das steckt doch sicher ein Sinn dahinter. Spricht irgendwas dagegen, 4 "normale" 6203 Lager einzubauen?


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