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BeitragVerfasst: 15. Dezember 2012 00:38 
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Das Axialspiel des kombinierten inneren Kupplungsmitnehmers/Primärritzels bzw. dessen Messung wirft ja immer wieder Fragen auf.
Darum hier mal ein einfacher "Trick" und noch ein paar klärende Bemerkungen dazu.

Das Mitnehmeraxialspiel hängt prinzipiell an den Anlauf- bzw. Distanzscheiben und der Absatzlänge des Kurbelstumpfs.
Deswegen kann es bei Neumontage eines Motors entgegen der Vorgehensweise aus den Rep.-anleitungen direkt an der noch unverbauten Kurbelwelle vorgenommen werden.

Wir setzen die Kurbelwelle senkrecht irgendwo hin, z.B. auf die Spannbacken des geöffneten Schraubstocks.
Nun fädeln wir die innere Anlaufscheibe, Mitnehmer samt Nadelkranz und äußere Anlaufscheibe (die auch als Distanz fungiert), auf den Stumpf auf, genauso, wie das Ganze später auch montiert wird. Fasen zeigen nach innen!
Die äußere Anlauf/Distanzscheibe wird mit zwei Fingern gegen die Fase niedergedrückt, die anderen Finger heben den Mitnehmer dagegen an.
Unten, zwischen innerer Anlaufscheibe und Mitnehmer wird nun die Fühlerlehre gesteckt. Und weil die Kurbelwelle unverbaut ist, kommt man da sogar ran - das ist der Trick.
Paßt das 0.05 Blatt nicht rein, ist das Spiel zu klein.
Paßt sogar das 0.15 Blatt rein, kann man sich überlegen, das Axialspiel zu verringern.
Es sollte zwischen 0.05 und 0.1 liegen.

Prinzipiell ist ein etwas größeres Axialspiel nicht schädlich, aber der Primärtrieb heult im Betrieb, sowie erhöhtes Schlagen des Mitnehmers im Leerlauf.

Bei starkem Auftreten dieser nicht unüblichen Phänomene ist aber auch erhöhtes Zahnflankenspiel durch normalen Verschleiß zwischen Ritzel und Tellerrad zu beachten (Sicht- & Tastprüfung der Flanken), ggf. auch der Sitz des Tellerrads auf der Verzahnung der Getriebeantriebswelle (wobei Verschleiß sowohl an Welle wie auch Rad wirkt) (und der Vollständigkeit halber - evtl. die Tatsache, daß die Fluchtung von Kurbelwelle und Antriebswelle minimal anders ist als vor der Instandsetzung).
Ein Handlungsbedarf besteht deswegen trotzdem nicht unbedingt, Ermessenssache im Einzelfall hier.
Insbesondere: Erhöhte Geräuschbildung kann in Kauf genommen werden, K.O.-Kriterien für die Ausmusterung des Mitnehmers sind im Regelfall die Einlaufspuren der Kupplungsstahllamellen; Für die Paarung Tellerrad/Antriebswelle je nachdem der Sitz mit zuviel Spiel (der im Betrieb dafür sorgen wird, daß sich die Mutter lockert, wenn sie nicht extra gesichert wird. Denn wir erinnern uns, ein Sicherungsblech kann nicht mehr leisten als eine Verliersicherung zu sein).

Ansonsten empfiehlt sich die Prüfung der Anlaufscheiben auf Planheit - zwischen die Wangen des Meßschiebers damit und Sichtprüfung.

Ein letztes Wort zur Distanzscheibe - deren Maßhaltigkeit in den angegebenen Größen 1.90, 1.95 und 2.00 existiert nur auf dem Papier, das ja sprichwörtlich geduldig ist.
In diesem Sinne ist Akribie wohl übereifrig.

Und immer schön beachten: Mitnehmer mit hohem Bund sind für die Viergänger, die mit flachem Bund für die Fünfgänger, bei denen die Paarung mit dem passenden Nadelkranz mit einem Farbklecks bezeichnet ist.

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Viele Grüße,
Arne


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BeitragVerfasst: 15. Dezember 2012 09:58 
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BeitragVerfasst: 15. Dezember 2012 13:06 
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Danke Arne.
Ich bastel übrigens immernoch, hin und wieder am Geräusch. :wall:
Bin jetzt so weit dass ich mir wahrscheinlich eine neue Scheibe anfertigen lasse.
Der letzte Stand war ja, dass ich die dickste Scheibe die ich bekommen konnte (2,05mm), und u.a. einen neuen Mitnehmer+ Nadellager verbaut habe. Das Spiel war beim Zusammenbau nur noch minimal. Bei der ersten Probefahrt dann die Ernüchterung. Nachdem der Motor warm war, gab es sofort wieder das alt bekannte Schlackern im Leerlauf 100% wie immer. Das war im Sommer.
Ich bin so noch bis November gefahren, vielleicht 1500Km. Neulich hab ich alles wieder auseinander gebaut um das Thema, nun als Winterprojekt, quasi neu zu starten.
Erste Feststellung war: Das Spiel ist wieder größer geworden.
Zweite Feststellung: Die Ausgleichsscheibe ist an der Kontaktstelle zum Mitnehmer eingelaufen.
Das könnte jetzt bedeuten das mein ursprünglich eingestelltes Spiel zu gering war (klar das ist schlecht), warum aber dann sofort wieder Schlackern??? Oder das Radialspiel ist zu groß, sodaß sich die Scheibe durch ein Kippeln des Mitnehmers "auslutscht", aber auch da wieder die Frage: So schnell, nach wenigen 100Metern?
Eine weitere Beobachtung ist, das am "neuen" Mitnehmer bereits Abdrücke/Spuren der Kupplungslamellen zu sehen sind.
Ehrlich gesagt weiß ich aber auch nicht wirklich wie es weitergehen soll. :roll:
Gruß, Simon


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BeitragVerfasst: 15. Dezember 2012 16:19 
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dr.blech hat geschrieben:
...Das könnte jetzt bedeuten das mein ursprünglich eingestelltes Spiel zu gering war (klar das ist schlecht), warum aber dann sofort wieder Schlackern??? Oder das Radialspiel ist zu groß, sodaß sich die Scheibe durch ein Kippeln des Mitnehmers "auslutscht", aber auch da wieder die Frage: So schnell, nach wenigen 100Metern?
Eine weitere Beobachtung ist, das am "neuen" Mitnehmer bereits Abdrücke/Spuren der Kupplungslamellen zu sehen sind.
Ehrlich gesagt weiß ich aber auch nicht wirklich wie es weitergehen soll. :roll:
Gruß, Simon


Sage mal, war der Mitnehmer original oder Nachbau? Ist die Kupplung original oder Nachbau? Ich habe es schon erlebt, das die Nachbaumitnehmer minimal länger sind und dann innen am Kupplungskörper anschlagen könnten. Das gibt auch ein nettes Klapper-/Klingelgeräusch. Einfach mal einen Nachbau und einen Originalen nebeneinander stellen.

Gruss Robert


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BeitragVerfasst: 15. Dezember 2012 20:27 
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Danke für den Tipp. Das mach ich mal.
Allerdings sind bzw. sollten alle Teile Friedensware sein.
Was mich eben einfach nur wundert ist, dass bei allem was ich jemals bezüglich dieses Klapperns unternommen habe, sich das Geräusch niemals nicht auch nur klitzekleines Bisschen verändert hat. Alles unter dem linken Seitendeckel austauschbare ist neu, siehe hier: viewtopic.php?f=4&t=55683 , bis auf die Kupplung an sich. Kann denn da etwas drin klappern wenn sie nicht betätigt wird :gruebel: ?
Diese Abdrücke wie sie auf dem Foto zu sehen sind hat mein Mitnehmer auch.
Grüße, Simon :irre:


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BeitragVerfasst: 21. April 2013 07:01 
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Ich habe die gestrige Endmontage des TS 250 / 1 Motors genutzt um die Methode von Arne auszuprobieren. Sie funktioniert tadellos und ist bei demontierter Kurbelwelle sehr einfach und trotzdem präzise. Bei der Motorregeneration kann man auf dass Spezialwerkzeug verzichten.


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BeitragVerfasst: 21. April 2013 21:53 
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ETZploited hat geschrieben:
Nun fädeln wir die innere Anlaufscheibe, Mitnehmer samt Nadelkranz und äußere Anlaufscheibe (die auch als Distanz fungiert)


Hier hatte sich der Fehlerteufel eingeschlichen.
Es ist genau anders herum, mit innerer Scheibe wird ausdistanziert.

Immerhin - einer hat's bemerkt :wink:


mz-mw hat geschrieben:
Ich habe die gestrige Endmontage des TS 250 / 1 Motors genutzt um die Methode von Arne auszuprobieren.

Schön, daß du beides mal verglichen hast - Danke dafür.

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Arne


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