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 Betreff des Beitrags: Komisches Gummiteil im Rahmen Teil 30-21.082 "Ansaugroh
BeitragVerfasst: 7. August 2006 23:54 
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Hergott - habe ich mich erschrocken, als ich das Gummiteil aus dem Kastenrahmen zog. Ist das ein Resonanzrohr für den Luftfilterhasten? Es ist jedoch mit dem Kasten nicht verbunden. Ist es ein "Dampfschlauch" für Zweitakter. Das Teil heißt ja wirlich "Ansaugrohr".

Die Funktion erschließt sich mir nicht.

Danke.


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BeitragVerfasst: 8. August 2006 01:18 
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Ich nehme an, es handelt sich um eine ETZ.

Die Funktion des Gummirohres liegt in Luftberuhigung und Geräuschdämpfung. Das Teil ist via Rahmen/Luftfiltertrommel mit dem Ansaugkasten verbunden und ein Teil des Ansaugsystems. Es ist über eine Gumminase mit dem Rahmen verbunden. Diese gilt es in das dafür vorgesehene Loch im Rahmen "einzufädeln". Das geht mit Hilfe eines abgesägten Besenstiels bei ausgebauten Hinterrad und Kotflügelplasteendstück ganz gut.

Gruß
Kurt


Zuletzt geändert von VielRost am 8. August 2006 01:19, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 8. August 2006 01:19 
Das Teil ist bei den Zweitaktern mit einer "Nase" in einer Öffnung des Rahmens unterhalb des Lenkkopfes und über einen "Rand mit Nut" am anderen Ende mit dem Rahmen verbunden.

Es sorgt für eine "gleichmäßig schwingende Gassäule" bzw. für "beruhigte Luft". Das sind die Geheimnisse des Zweitakters, auf die ich hier weder eingehen kann (platzmäßig) noch will (zu faul und es füllt ganze Bücher).

Eins ist aber GANZ SICHER: Alles (!) was die MZ-Konstrukteure sich ausgedacht haben, hat Hand und Fuß und erfüllt seinen Zweck! Da fließen jahrzehntelange Erfahrungen im Zweitakterbau in die Serie ein. Kleinigkeiten, deren Wirkung sich nicht sofort erschließt, aber sie sind gerade bei MZ IMMER sinnvoll gewesen!


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BeitragVerfasst: 8. August 2006 11:07 
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Das ist ja gerade das schöne, es hat Hand und Fuß. Ich habe mich eben blos etwas gewundert, als ich das Teil herauszog. :gruebel:

Die Jungs werden sich etwas dabei gedacht haben und das ist der Punkt, die bauen ja seit fast 100 Jahren Moppeds und man kann schlecht in einer halben Stunde zusammenfassen, was sich Ing. die den Namen noch verdienen, erprobt haben. Das Gummiteil ist ja nicht gerade unaufwendig, weder in der Herstellung noch in der Montage. Ich möchte das Teil nicht mehrere 10000 Male einziehen. ;)

Es ist aber schon etwas mystisch, spiritueller Motorbau. Es scheint zielgerichtet den Luftfilter zu umströmen, wenn da ein Loch in der Nähe des Lenkkopfes ist. Leider kann es im Moment nich nachvollziehen. Den Rahmen habe ich nicht in Köln.

Hast Du zufällig darüner einen Verweis im Web "Resonanzen beim Zweitakter.." :twisted:


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BeitragVerfasst: 8. August 2006 17:14 
Die Ansaugöffnung ist dort, wo das Gummi reinkommt, die Öffnungen sind übereinander, Gummi oben, Luftfilterzugang darunter, der LuFi-Kasten ist an der 2ten (unteren) Öffnung verschraubt Die Ansaugluft muß also 2mal die Länge des Rahmenoberzuges zurücklegen bis zum Luftfilter. Gerade beim Zweitakter wirkt sich eine solche Ansauglänge mit "beruhigter Luft" positiv auf den Durchzug und das Gesamtverhalten aus.


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BeitragVerfasst: 8. August 2006 19:11 
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Hermann hat geschrieben:
Gerade beim Zweitakter wirkt sich eine solche Ansauglänge mit "beruhigter Luft" positiv auf den Durchzug und das Gesamtverhalten aus.

Anscheinend haben sich 1988 die Strömungsverhältnisse, zumindest in Bereich der DDR geändert. :mrgreen:

Den Gummischnorchel und das Fenster im Rahmen gabs ab Bj. 1988 bei der ETZ250 nicht mehr. Die Luftansaugung erfolgte über Rahmenlöcher unter dem Tank.

Gruß
Kurt :mrgreen:


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BeitragVerfasst: 8. August 2006 21:50 
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Hm, etweder war es doch nicht so günstig/wichtig oder es wurde zentral rationaliesiert.


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BeitragVerfasst: 8. August 2006 22:10 
Da war kein Geld mehr, es wurde an allem gespart! Den häßlichen ETZ-Seitenwagenkotflügel gibt es auch nur, weil eine Blechpresse hin und kein Geld für Ersatz da war. Jedes eingesparte Gummi oder andere Bauteile sparte Produktionskosten.

Ähnlich wie bei der Drehstromlima, wo MZ echte Probleme mit der Beschaffung von Kupfer gehabt hätte. Stattdessen hat man Graphitschleifringe "erfunden", mutig, aber es hat zumindest eine Zeit lang funktioniert.


Zuletzt geändert von Ex User Hermann am 8. August 2006 22:16, insgesamt 2-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 8. August 2006 22:13 
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Stimmt was an dem Gerücht, das es auch SuperElastikhauben aus Plaste gibt/gab weil Alu Mangelware war?!


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BeitragVerfasst: 8. August 2006 22:15 
Nie gehört! :shock:


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BeitragVerfasst: 9. August 2006 05:02 
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Andreas hat geschrieben:
Stimmt was an dem Gerücht, das es auch SuperElastikhauben aus Plaste gibt/gab weil Alu Mangelware war?!
da hab ich noch nie was von gehört... wenn ja, sind es bestimmt eigenbauten... :wink:


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BeitragVerfasst: 9. August 2006 06:55 
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Mir wurde so ein Beiwagen angeboten.


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BeitragVerfasst: 9. August 2006 08:51 
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Hermann hat geschrieben:
Den häßlichen ETZ-Seitenwagenkotflügel gibt es auch nur


Ich finde diesen Kotflügel an den ETZ schöner als den alten, der schon seit Ende der 50er Jahre an den Seitenwagen prangt. Dieser sieht natürlich an ES und co. besser aus.

VielRost hat geschrieben:
Anscheinend haben sich 1988 die Strömungsverhältnisse, zumindest in Bereich der DDR geändert.


Ich habe einen 1987er Rahmen ohne Schlauch, frag mich jetzt aber nicht nach der Rahmennummer. Umgestellt wurde ab Rahmen 5156203(Quelle: Ersatzteilliste)


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BeitragVerfasst: 9. August 2006 11:32 
VielRost hat geschrieben:
Den Gummischnorchel und das Fenster im Rahmen gabs ab Bj. 1988 bei der ETZ250 nicht mehr. Die Luftansaugung erfolgte über Rahmenlöcher unter dem Tank.

Gruß
Kurt :mrgreen:


..wobei die Rahmenlöcher sich dann auch verflüchtigten..
"eingespart" ? wurden..

Alte gelochte liefen irgendwie besser.. :wink:

(Saugrüssel testweise entfernen??) :shock:

Die einzigen "Löcher" die vorhanden waren, hielten den "Rüssel"..und die
Anlag-Gummis für den Tank..jedenfalls am oberen Rahmenzug..


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BeitragVerfasst: 9. August 2006 20:21 
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Hermann hat geschrieben:
Ähnlich wie bei der Drehstromlima, wo MZ echte Probleme mit der Beschaffung von Kupfer gehabt hätte. Stattdessen hat man Graphitschleifringe "erfunden", mutig, aber es hat zumindest eine Zeit lang funktioniert.

Diese Grafitschleifringe wurden laut Aussage eines (sehr) alten Kraftfahrzeugmeisters von Bosch im zweiten Weltkrieg "erfunden", nicht von MZ. Bei MZ hat man sich lediglich an diese Erfindung erinnert, als es Buntmetalle sparen hieß...

Gruss
Kurt


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BeitragVerfasst: 9. August 2006 20:32 
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@Gummiteil: Einbautip: Besenstil, und den Nippel am Ende mit Silicon zusätzlich befestigen.
@Plastehaube: JA!! Hats gegeben: Buch "Motorradland DDR", Andy Schwietzer (genial der Typ übrigens) Seite 122.


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BeitragVerfasst: 9. August 2006 22:11 
Hi

an meiner 251er ist das Ansaugrohr wieder drin. Habs mal testweise entfernt(Sauglänge dann ja kürzer). Ging in oberen Drehzahlen besser, aber untenrum völlig schlapp.....


Gruß Thomas


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BeitragVerfasst: 10. August 2006 00:19 
VielRost hat geschrieben:
Diese Grafitschleifringe wurden laut Aussage eines (sehr) alten Kraftfahrzeugmeisters von Bosch im zweiten Weltkrieg "erfunden", nicht von MZ. Bei MZ hat man sich lediglich an diese Erfindung erinnert, als es Buntmetalle sparen hieß...

Deshalb in "Gänsefüßchen" :wink:


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BeitragVerfasst: 10. August 2006 00:20 
eichy hat geschrieben:
Andy Schwietzer (genial der Typ übrigens) Seite 122.

Logisch, Niedersachse aus der Nähe von Elbe 8)


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BeitragVerfasst: 10. August 2006 15:28 
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Ob das Kalle weiss? Der könnt ja auch kommen......
Jedenfalls lese ich seine Artikel in "Markt und "Oldtimermarkt" bes. gerne. Meistens kaufe ich die Zeitung nur, wenn was von dem drinnsteht.
Wer auch ne tolle Schreibe hat ist übrigens Jan Leek.
Das ist aber nachweislich kein Niedersachse.
AAAAch koan Hesse.

Hermann hat geschrieben:
eichy hat geschrieben:
Andy Schwietzer (genial der Typ übrigens) Seite 122.

Logisch, Niedersachse aus der Nähe von Elbe 8)


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