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 Betreff des Beitrags: Kennste Kentse?
BeitragVerfasst: 6. Juni 2022 10:53 
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Tach,

Im vergangenen Winter hatte ich mir Gedanken über einen neuen Vergaser für mein TS Gespann gemacht.
Dort war noch ein Original verbaut.
Der Vergaser mit welchem ich dieses Anfang 2014 gekauft hatte.
War zwar nicht mehr neuwertig aber in nem annehmbaren Zustand.
Gut das erste Jahr lag dieser dann auch nur im Regal.
Damals hatte ich mir so einen Nachbau gekauft, diesen dann geduldig abgestimmt und dieses besagte Jahr gefahren.
Fing dann relativ schnell mit klappern an und wich dann wieder dem Original.
Runde 20.000km später, also Ende der letzten Saison störte mich jetzt aber der Verschleißzustand des originalen Vergasers aber zunehmend.
Das Gespann fängt das Saufen an, der Lastwechsel macht auch keinen Spaß mehr und Musik ist auch in der Bude.
Sprich dat Ding rasselt ordentlich.
Wenn man es nicht besser wüsste, würde man dem Motor nen Schein beim Bestatter holen.
So, wie gesagt hatte ich mich mit dem Thema Vergaser beschäftigt.
Im Warenkorb bei Güsi lag schon der Mikuni...
...dann stolperte ich letztens über nen vermeintlichen BVF Nachbau, Hersteller ist Kentse... hergestellt in Taiwan...
Nungut dachte ich mir, brauchste noch ein Paar graue Haare?
Ach druffgschissn, los den holste mal.
Gedanke war, das die Taiwanesen ja zu tausenden Mopeten bewegen und sich ihren Schrapel auch selbst basteln und fahren tun die Dinger ja ooch.
Außerdem verblassen schlechte Erfahrungen ja schneller als gute.
Nun, so kam das Teil dann zu mir...
Dateianhang:
$matches[2]


Also den Karton uffgerissen und...naja...ach was ich nehm die Challenge an.
Hier also der direkte Vergleich...
Dateianhang:
$matches[2]

Dateianhang:
$matches[2]

Dateianhang:
20220605_165344.jpg


Also, wo fange ich an?
Das Gehäuse ist nicht sauber nachbearbeitet, gut, kann man ja selbst machen.
Der Lufttrichter hat am Anfang so merkwürdige Wülste, also erstmal glätten.
Die Dichtung unter dem Nadelventil flog gleich raus.
Mit dem mitgelieferten Schwimmer ist kein vernünftiges Sprit-Niveau einzustellen, also den originalen eingebaut und siehe da...klappt super.
Durchflussmenge gemessen, läuft!
Alle Einbauten bis auf den Düsenstock mit HD entfernt und dann mal die Schwimmerkammer ohne Dichtung draufgehalten und...
...ja und nu?
Die liegt nicht plan auf der Dichtfläche auf.
Heist das die Hauptdüse unten in der Schwimmerkammer aufliegt.
Also ist auch der Guss der Schwimmerkammer unsauber ausgeführt.
Gut ich hab ja die originale.
Anprobiert...und passt.
Düsen noch nachgemessen...nö ich nehm doch wieder originale.
Nun angebaut und flink noch die beiden Schieber in die Bowdenzüge...
...och Mensch...nagut dann eben noch mit ner Schlüsselfeile die Aufnahmen nachgearbeitet.

So, Zündung an, Benzinhahn uff und Tritt...
...wat soll ich sagen, kam gleich beim ersten Tritt, Choke gleich wieder zu und im kalten Zustand sofort nen Standgas von um die 800 Umdrehungen eingestellt.
Gasannahme ist ganz direkt.
Steht noch ne Einstellfahrt aus...
Das werde ich dann hier auch noch kund tun.

Also erstmal halten wir fest, Plug and Play is nicht.
Nen bissel Wissen und Werkzeuch, welches in der Dimensionierung zum Vergaser bearbeiten taucht, brauchts schon.
Vielleicht toocht ja dat Dingens wat zum Fahren...

Gruß Rally


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 Betreff des Beitrags: Re: Kennste Kentse?
BeitragVerfasst: 6. Juni 2022 11:11 
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Bin gespannt auf den Fahrbericht.
Was hat das Teil gekostet?


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 Betreff des Beitrags: Re: Kennste Kentse?
BeitragVerfasst: 6. Juni 2022 11:22 
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Also, aus meiner Sicht: Das meiste Wichtige ausgetauscht und nur noch das Gehäuse verwendet.
Mmhh..das hätte man mit dem alten Vergaser auch machen können... :wink:
Mich interessieren trotzdem die weiteren Erfahrungen !


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 Betreff des Beitrags: Re: Kennste Kentse?
BeitragVerfasst: 6. Juni 2022 13:48 
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Naja auf das Spiel zwischen Kolbenschieber und Vergasergehäuse kommt es doch gerade an.
Das ist das wichtigste, nicht ein paar Düsen die ich auswechseln kann.
Da find ich das nicht besonders schlimm alles Andere umzubauen.
Ich würde ja gerne den alten BVF weiternutzen aber das Gehäuse und der Schieber sind eben verschlissen.
Der Schieber hat merkliche Abdrücke vom Gehäuse und das Gehäuse ist eben nicht mehr rund an den entscheidenden Stellen.
Wenn also jemand ganz konkret werden kann bezüglich Aufarbeitung dann her damit.
Bitte nicht mit Ratschlägen was man tun könnte.
Und fünfhundert Öcken für ne Aufarbeitung sind bei nem TS Vergaser auch am Ziel vorbei.

So, nun geht's weiter...

...also das Gespann ausgeparkt, Zündung an, Choke auf, Tritt und ab dafür.
Choke gleich wieder zu und da war er wieder der saubere niedrige Leerlauf.
Hab ich das also nicht geträumt.
Gang rein und zieht vom Standgas ordentlich los.
So wie man das von nem TS Motor so erwarten würde.
So zwei Minuten bis zum Ortsausgangsschild und dann schön die Landstraße lang.
Der Motor entfaltet seine Leistung ordentlich.
Das Ding geht auf der Geraden ganz gut auf hundert.
Nach dem ersten Dorf zog der Motor nicht mehr ganz so schön aus dem Standgas raus.
Ein Zeichen für zu fetten Übergang...weiter beobachten...
Endgeschwindigkeit wie gehabt.
Nächstes Dorf noch schlechterer Übergang.
Mein Verdacht erhärtet sich.
Endgeschwindigkeit sowas um die Hunderzehn.
Also einen Stopp eingelegt.
Vergasernadel eine Kerbe runter und weiter.
Nun ist auch beim Beschleunigen wieder die Leistung da.
Die Zeit wird zeigen ob der Vergaser standfest ist.
Gibt zur Zeit eben keine qualitativ hochwertigen Nachbauten der BVF Vergaser.
Das wird sich auch für keinen Hersteller aktuell lohnen solche Kleinserien auflegen zu lassen.
Dazu kommt ja noch das zunehmend schwindende Wissen auf welche Maße es bei der reinen analogen Technik es eben ankommt.
Sonst würde man ja nicht solch gruseligen Teile in der Hand halten.
Haben solche Hersteller wie Kentse keine vernünftigen Vorlagen zum abkupfern?
Ich kann mir lebhaft vorstellen wie die Erstellung dieser Kopie abgelaufen ist.

Irgendjemand wittert ein Geschäft mit den Vergasern.
Der sucht sich jemanden auf der anderen Seite der Welt, weil dort die Fertigung so schön günstig ist, das nacher auch noch ordentlich was übrig bleibt, wenn die Dinger verkloppt sind.
Fragt dort nen Hersteller an, die sagen wir können alles.
Gut, ein zwei alte Mumien (Vergaser) eingepackt und dort als Muster hingeschickt.
Tunlichst noch unterschiedliche Modelle (anders lässt sich die abweichende Form nicht erklären).
Dann spricht man über Menge und Preis.
Weil das ja irgendwie zusammenpassen muss, einigt man sich auf so eine eierlegende Wollmilchsau die an alle gängigen Zwofufftscher passen soll.
Das wird sich der auftraggebende Händler so ausgedacht haben.
Nun sitzt da so ein kleiner Taiwanese mit nem Computer und nem 3D Konstruktionsprogramm und nem Billigmessschieber in seinem stillen dunklen Kämmerlein und modelliert nun fertigungsgerecht so einen Vergaser.
Möglicherweise geht's auch noch ein bisschen moderner und die alten Gaser wurden laservermessen.
Egal, man hat sich jedenfalls nicht über die entscheidenden Maße mit dem Auftraggeber unterhalten oder dieser hatte eben selbst keinen Plan davon.
Deutsches Passungssystem kann der natürlich nicht kennen, warum auch.
Die Tür vom dunklen Kämmerlein geht ja nur auf um ihm was Essbares hinenzuwerfen und Ergebnisse abzuholen.
Da ja für die Fertigung bestimmt keine zwanzig Euro veranschlagt worden sind, wird eben weitergemurkst.
Da müssen ja nach Zeichnung noch Formen gebaut werden, Kleinteile bechafft oder gedreht werden und so weiter.
Eigentlich schon ganz schön sportlich, was die Kollegen da zusammengezimmert haben.

Da war jetzt natürlich ne Menge Sarkasmus mit im Spiel, als bitte nicht darüber aufregen.

So, weil die Frage nach dem Preis gestellt wurde.
Achzig Öcken mit Versand waren es.
Hättsch die Wahl gehabt und nen 100 prozentigen BVF Nachbau haben können, würde ich ohne zu zucken auch das doppelte hinlegen.

Gruß Rally


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 Betreff des Beitrags: Re: Kennste Kentse?
BeitragVerfasst: 6. Juni 2022 14:10 
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Mr. Maultasche

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Als ich damals für meine Keeway = Bonsai-Copper, einen Vergaser um 13 €, in Worten DREIZEHN EURO incl. Versand, aus der Bucht gefischt hatte, war ich überzeugt, das der unbrauchbar ist.

Dateianhang:
Vergaser.jpg


Ich habe den Schieber aus dem vorhandenen Vergaser ausgebaut - der sah augenscheinlich gleich aus, wie der, den ich aus dem neuen Vergaser gezogen habe, baute den versifften Vergaser aus und den Neuen ein, steckte den Schieber rein, schloß den Benzinschlauch an und drückte den Starterknopf.
Die Keeway sprang an, hielt SOFORT das Standgas und fuhr einwandfrei. Das tut sie bis zum heutigen Tag.
:schlaumeier: Nicht jeder "Billig-Vergaser" ist Müll :!:


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 Betreff des Beitrags: Re: Kennste Kentse?
BeitragVerfasst: 6. Juni 2022 15:25 
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Achim, nu erzähl mir mal wie man für das Geld sowas herstellen und noch zu Dir schicken kann?
Geht nur wenn man riesige Stückzahlen fertigt.

Billigvergaser:
Deshalb hab ich ja mal meine Erfahrung mit dem Ding hier kundgetan.
Geht auch mit den Nachbauten, aber eben nicht mit ranstecken und losfahren.

Hab vorhin nochmal den alten Nachbau rausgekramt.
Der sieht von den Formen dem neuen sehr ähnlich, ist aber im Inneren anders aufgebaut.
Die Vergaserwanne trägt sogar die gleiche Gussnummer.
Die Gehäusetiefe ist aber an der Stelle wo die HD sitzt unterschiedlich.
Also unbearbeitet vom Guss her schon.
Es wird immer rätselhafter...

Gruß Rally


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 Betreff des Beitrags: Re: Kennste Kentse?
BeitragVerfasst: 6. Juni 2022 18:34 
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Von Kentse kommen glaube ich auch die Fake-Bing84.


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 Betreff des Beitrags: Re: Kennste Kentse?
BeitragVerfasst: 6. Juni 2022 19:42 
trabimotorrad hat geschrieben:
:schlaumeier: Nicht jeder "Billig-Vergaser" ist Müll :!:


Ich hatte zweimal Pech, auch mit den Düsen aus dem Originalvergaser absolut unbrauchbar und entsorgt.

Willy

Dateianhang:
P1090870.JPG


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 Betreff des Beitrags: Re: Kennste Kentse?
BeitragVerfasst: 7. Juni 2022 17:08 
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Hab ich mit Polen-Nachbauten ähnlich gemacht. Neue Düsen raus, alte Düsen rein und das Gehäuse mit der Schlüsselfeile bearbeitet.
Funny-Fact war, dass der alte Schieber dank ungenauer Fertigungstoleranzen wie Arsch auf Eimer ins neue Gehäuse gepasst hat.
Danach Schwimmer eingestellt und noch den Schieber-Führungs-Bibbus verklebt. Seitdem läuft er einigermaßen ohne Gebimmel. Mittlerweile (so nach ca. 5 Lenzen) fängt der Schieber das Klingeln aber wieder an.


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 Betreff des Beitrags: Re: Kennste Kentse?
BeitragVerfasst: 7. Juni 2022 20:34 
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Beiträge: 1131
"Achim, nu erzähl mir mal wie man für das Geld sowas herstellen und noch zu Dir schicken kann?"

Ja, das frage ich mich auch jedesmal (obwohl ich's weiß), wenn ich neue Schlagbohrmaschinen für 19 Euro sehe. O. W.
Gruß Ulli


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 Betreff des Beitrags: Re: Kennste Kentse?
BeitragVerfasst: 8. Juni 2022 12:30 
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Die Vergaser für mein Piaggio Moped gibt's auch ab 19€ mit Versand... bis jetzt habe ich noch originale aber irgendwann... habe allerdings heute einen gebrauchten für 15€ inklusive Versand geschossen, also noch kein Bedarf haha


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 Betreff des Beitrags: Re: Kennste Kentse?
BeitragVerfasst: 9. Juni 2022 12:15 
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Hallo und danke für den Bericht!
Klingt ja jetzt erstmal nicht so enorm tragisch, daß man etwas nacharbeiten muß ist doch bei vielen neu produzierten Teilen für alte Fahrzeuge so. Dafür kostet der Vergaser auch "nur" 80 Euro statt mehrere Hundert und es gibt ihn immerhin überhaupt.
Da werden die Stückzahlen halt auch nicht sooo riesig sein.

Ich habe neulich auch einen Vergaser für einen 50er Chinaroller gekauft, so einen PD18J-Nachbau. Kam für 18 Euro inklusive Versand nach Hause, sogar mit dem Gummiansaugstutzen dazu. Ich hatte mich schon darauf eingestellt Düsen zu tauschen und Schwimmerstand einzustellen, da diese Vergaser in China eigentlich für 70 Kubik gedacht sind. Hab ihn dann doch erstmal einfach so draufgesteckt - und der Vergaser läuft einwandfrei... ich finde das auch erstaunlich wie man sowas zu dem Preis produzieren kann.
Grüße,
Victor


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 Betreff des Beitrags: Re: Kennste Kentse?
BeitragVerfasst: 9. Juni 2022 15:36 
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Das geht weil der Euro ne stabile starke Währung ist. In Fernost bekommt man also mehr fürs gleiche Geld und ist als "Harzer" im Grunde ein reicher Mann.
Durch Globalisierung und Digitalisierung der Märkte nimmt die Vermarktung aus Fernost seit Jahrzehnten stetig zu und hierzulande gehen die Lichter aus.

Im wesentlichen aber sind es Billigstlöhne, fehlender Arbeitsschutz, fehlende Sozialleistungen, Umweltverschmutzung, Armut, schlechte Bildung, Überbevölkerung und tw. Kinderarbeit, die euch derlei qualitativ unterirdischen "Luxus" für kleines Geld ermöglichen.

Pfui, sag ich da nur.

Auch weil es in Deutschland immer noch möglich ist sowas zu kaufen.

Es muss endlich eine Reform der Einfuhrumsatzsteuer her damit es sich wieder "lohnt" in Europa gute Qualität zu produzieren.

Das betrifft schliesslich sämtliche Gewerke und am Ende vielleicht auch eure eigenen Arbeitsplätze.

Aber ich träume weiter.


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 Betreff des Beitrags: Re: Kennste Kentse?
BeitragVerfasst: 9. Juni 2022 19:22 
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Das Hauptproblem denke ich das in Deutschland zu viele die Hand aufhalten.Habe mit vor ca 2 Jahren einen nagelneuen original 30er Mikuni im Motocrossstore gekauft für 123 Euro.Die Frage ist wie hoch ist beim Motocrossstore der Einkaufspreis ? Die werden ihn auch nicht direkt vom Hersteller kaufen sondern evtl vom Großhändler.Rechnet man das alles weg was Gewinnmargen ist wird der Preis zwar immer noch höher sein als beim Chinamann aber viel wird es sich nicht nehmen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Kennste Kentse?
BeitragVerfasst: 10. Juni 2022 22:29 
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Alter: 57
rally1476 hat geschrieben:

Irgendjemand wittert ein Geschäft mit den Vergasern.
Der sucht sich jemanden auf der anderen Seite der Welt, weil dort die Fertigung so schön günstig ist, das nacher auch noch ordentlich was übrig bleibt, wenn die Dinger verkloppt sind.
Fragt dort nen Hersteller an, die sagen wir können alles.
Gut, ein zwei alte Mumien (Vergaser) eingepackt und dort als Muster hingeschickt.
Tunlichst noch unterschiedliche Modelle (anders lässt sich die abweichende Form nicht erklären).
Dann spricht man über Menge und Preis.
Weil das ja irgendwie zusammenpassen muss, einigt man sich auf so eine eierlegende Wollmilchsau die an alle gängigen Zwofufftscher passen soll.
Das wird sich der auftraggebende Händler so ausgedacht haben.
Nun sitzt da so ein kleiner Taiwanese mit nem Computer und nem 3D Konstruktionsprogramm und nem Billigmessschieber in seinem stillen dunklen Kämmerlein und modelliert nun fertigungsgerecht so einen Vergaser.
Möglicherweise geht's auch noch ein bisschen moderner und die alten Gaser wurden laservermessen.
Egal, man hat sich jedenfalls nicht über die entscheidenden Maße mit dem Auftraggeber unterhalten oder dieser hatte eben selbst keinen Plan davon.
Deutsches Passungssystem kann der natürlich nicht kennen, warum auch.
Die Tür vom dunklen Kämmerlein geht ja nur auf um ihm was Essbares hinenzuwerfen und Ergebnisse abzuholen.
Da ja für die Fertigung bestimmt keine zwanzig Euro veranschlagt worden sind, wird eben weitergemurkst.
Da müssen ja nach Zeichnung noch Formen gebaut werden, Kleinteile bechafft oder gedreht werden und so weiter.


Gruß Rally


> Sarkasmus :-) Nein, ich finde, dass ist eine gelungene literarische Perle :D


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 Betreff des Beitrags: Re: Kennste Kentse?
BeitragVerfasst: 13. Oktober 2022 22:20 
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Ich hatte heute einen neuen Kentse BVF Nachbau für Simson in der Hand.
Wusste gar nicht, dass es das gibt.

Es waren Späne drin und das Schwimmernadelventil funktionierte nicht. Es hakte und war irgendwie einfach ausgeführt.
Nach dem Tausch dessen, einer kompletten Reinigung mit Druckluft und dem einstellen des Kraftstoffniveaus lief die Simme gut.
Gefahren wurde noch nicht.


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 Betreff des Beitrags: Re: Kennste Kentse?
BeitragVerfasst: 15. Oktober 2022 13:01 
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Wohnort: Sachsen
Alter: 56
der garst hat geschrieben:
Das geht weil der Euro ne stabile starke Währung ist.
.
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.
Aber ich träume weiter.

? ? ? ? ? ?
Jaaa, mach das mal.


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