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Geräusche

Verfasst:
10. Februar 2008 19:00
von tunix
Ich habe das Problem, dass sich bei meiner ETZ 250 ab ca. 4000 Umdrehungen das Motorgeräusch ändert.
Aus Schilderungen im Forum werde ich das Störgeräusch als "Klingeln" bezeichnen - obwohl ich als Anfänger nicht weiss, wie sich Klingeln anhört. Umschreibungen wie "Kaffebohnen mahlen" helfen mir nicht richtig weiter. Gibt es vielleicht irgendwo ein Soundfile zum Anhören?
Das Geräusch tritt beim Beschleunigen und unter Last auf. Nehme ich Gas zurück, klingt der Motor wieder normal - auch bei höheren Drehzahlen.
Ich habe einen Bing-Vergaser mit einer 122-HD. Die Nadel ist in der 2. Kerbe von oben.
Ich habe nach Falschluft gefahndet. Ansaugstutzen, Vergaser Luftfilterkasten mit Startpilot getestet. Alles dicht.
Getriebeöl roch nach Benzin - Wellendichtringe gewechselt. Keine Besserung.
Ich bin ratlos und für jede Hilfe dankbar.

Verfasst:
10. Februar 2008 19:12
von MZ Werner
Hast du schon mal den Krümmer abgeschraubt und mit einer Taschenlampe den Kolben mit Ringen inspeziert?
Gruß Werner

Verfasst:
10. Februar 2008 19:15
von tunix
Danke für die Antwort.
Ich hatte neulich alles in der Hand. Der Kolben ist intakt. Oben ein wenig Ölkohle. Die Kolbenringe sind frei. Der Zylinder hat auch keine Spuren.

Verfasst:
10. Februar 2008 19:16
von Emmendieter
Zündung richtig eingestellt? 2,6mm vor OT sollten passen.

Verfasst:
10. Februar 2008 19:25
von tunix
Ich habe mit Zündzeitpunkten von 3,0 bis 2,5 experimentiert. Alles bewirkt keine Änderung des Geräuschverhaltens.

Verfasst:
10. Februar 2008 19:27
von Emmendieter
Spaltmaß mal gemessen? wenn das zu groß ist, dann klingelt der Motor bei höheren Drehzahlen.

Verfasst:
10. Februar 2008 19:49
von Icke
Vllt. hat die Kurbelwelle bzw. die Lager einen weg.

Verfasst:
10. Februar 2008 22:28
von tunix
Die Sache mit dem Spaltmaß...
Ich hatte den Motor auseinander und habe eine neuer Zylinderfußdichtung eingebaut.
Die alte war eine Papierdichtung - die neue sieht professioneller aus und ist dicker.
Zur Einstellung des Spaltmaßes habe ich Lötzinn Durchmesser 1,5mm genommen.
Mit der originalen Zylinderkopfdichtung (0,4mm) wurde das Lötzinn, dass ich durch die Zündkerzenbohrung eingeführt hatte, beim Durchdrehen der Kurbelwelle nicht berührt.
Ich habe daraufhin die dünnste Kopfdichtung (0,2mm) eingesetzt. Mit dieser Dichtung wurde das Lötzinn auf 1,0-1.2mm zusammengedrückt.
Ist das ok so?
Kolben und Zylinderkopf haben einen merkbaren Ölkohleansatz. Muss man die Ölkohle runterkratzen, um das Spaltmaß einzustellen?
Wenn die Ölkohle fehlt, wird mein Spaltmaß zu groß sein, da ich ja bereits mit der dünnstenDichtung arbeite.

Verfasst:
11. Februar 2008 19:59
von tunix
Ich sollte vielleicht noch hinzufügen, dass das Problem erst nach Wechsel des Vergasers aufgetreten ist. Vorher war ein originaler drin.

Verfasst:
11. Februar 2008 20:09
von Menni
tunix hat geschrieben:Ich sollte vielleicht noch hinzufügen, dass das Problem erst nach Wechsel des Vergasers aufgetreten ist. Vorher war ein originaler drin.
Es ist ja immer so ne Sache mit den Ferndiagnosen. Mit Geräuschdiagnosen erst recht. Aber dieser Satz beschreibt ja eine Kausalität eher, als alles andere, was bisher hier gesagt wurde. Also: Alten BVF-Zerstäuber noch mal drauf und hinhören.


Verfasst:
11. Februar 2008 20:37
von Emmendieter
tunix hat geschrieben:Die Sache mit dem Spaltmaß...
Die alte war eine Papierdichtung - die neue sieht professioneller aus und ist dicker.
Die Fußdichtung ist immer aus Papier!
Das Spaltmaß sollte 0.9 bis 1.2 mm sein, wobei der kleinere wert anzustreben ist. Also wenn die neue Fußdichtung zu dick ist, könnte das der Fehler schon sein.

Verfasst:
12. Februar 2008 22:25
von blue-thumper
Emmendieter hat geschrieben:tunix hat geschrieben:Das Spaltmaß sollte 0.9 bis 1.2 mm sein, wobei der kleinere wert anzustreben ist. Also wenn die neue Fußdichtung zu dick ist, könnte das der Fehler schon sein.
aber je größer das spaltmaß umso ruhiger läuft der motor
mein motor hat auch diese geräusche, im winter wenn´s saukalt ist ganz schlimm und wenn´s wärmer wird sind sie fast weg. macht nichts, hab mich daran gewöhnt. achja, einen bing vergaser hab ich auch und der schieber klappert wie ein weltmeister.
gruß norbert

Verfasst:
13. Februar 2008 12:23
von TeEs
Emmendieter hat geschrieben:Das Spaltmaß sollte 0.9 bis 1.2 mm sein, wobei der kleinere wert anzustreben ist. Also wenn die neue Fußdichtung zu dick ist, könnte das der Fehler schon sein.
Die Angaben stammen aus DDR-Zeit. Sie sind natürlich deshalb nicht falsch, aber meine und auch die Erfahrungen einiger anderer hier sind: eher das obere Maß anstreben. Die Verdichtung und damit die Leistung sinkt theoretisch (wer die zehntel-PS braucht musses halt machen), dafür sinkt die Klingelneigung rapide, der Motor wird auf jeden Fall langlebiger und ruhiger.
Rasseln: evtl. den Ansauggummi vom Versager mal abziehen und bei laufendem Motor in den Vergaser den Schieber anfassen, ob er stark vibriert.

Verfasst:
14. Februar 2008 11:23
von Radiomann
Dann würde ich vorschlagen, den Vergaser nochmals zurück zu tauschen und dann bei einer Probefahrt checken. Es kann sein , dass die Düsenbestückung des Bing nicht ganz passt und das Gemisch bei höheren Drehzahlen zu mager wird.
Aus deinen Beschreibungen nehme ich heraus, dass es einfach zu mager abgeht.
Wenn der Motor klingelt, dann klingt es so, als würden Nadeln zerbrochen werden. Und das nur, wenn dem Motor Kraft abverlangt wird.
Mit der Hauptdüse beim Bing ist es wohl ein wenig kritisch.
Das habe ich aus den verschiedenen Freds rausgelesen.
Habe mich bezüglich eines eventuellen Ersatzes des BVF gegen Bing bei ETZ 250 mal so durch verschiedene Foren durchgeschnarcht.
VG
Radiomann

Verfasst:
14. Februar 2008 14:49
von Ex-User krippekratz
Emmendieter hat geschrieben:Spaltmaß mal gemessen? wenn das zu groß ist, dann klingelt der Motor bei höheren Drehzahlen.
wohl eher wenns zu klein ist oder?
ich würde auch von den angegebenen werten möglichst eher den oberen anstreben als den unteren. bei meinen motoren merkte man dann das sie deutlich freier drehen

Verfasst:
15. Februar 2008 23:34
von tunix
Danke für die zahlreichen Beiträge.
Jeder scheint eine andere akustische Empfindung zu haben.
Für mich sind das bei meinem Geräusch keine zerbechende Nadeln sondern
es ist vielleicht doch eher der Kaffee, der gemahlen wird - aber nur in einem
Kaltmahlwerk. Vielleicht sollte ich das Geräusch doch einmal aufnehmen und
posten.
Die Sache mit "zu mager": Ich werde es mit dem Original-Vergaser nochmal
versuchen, wenn ich neue Gas- Kaltstartzüge erhalten habe. Ich musste meine ja für
den Bing kürzen.
Ich bin 20km an der "Kaffee-Nadelgrenze" auf der A3 gefahren so mit 90 (Gespann -17 Zähne Ritzel) und habe gleich nach dem Abfahren die Kerze herausgeschaubt. Ergebnis - gut braun, so wie es sein sollte.
Was ich noch gesehen habe, war ein massiver Ölkohlebesatz auf Kolben und Zylinder.
Den werde ich am Wochenende mal versuchen, herauszuholen.
Vielleicht bringt das ja was.