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undichter HBZ, trotz Dichtungswechsel !!! was tun ???

BeitragVerfasst: 27. März 2008 19:07
von hafer234
Hallo Mz-Freunde ...

Seit längerem beobachte ich bei mir nun das an meinem HBZ Bremsflüssigkeit stets und ständig über den Bremshebel tropft. Ich habe bisher zwei mal die Dichtungen gewechselt doch das Tropfen hört nicht auf.
Auf die Dauer ist es sehr lästig wenn die Klamotten voller Bremsflüssigkeit sind und nach jedem stand ein Fleck unter dem Motorrad ist. Zudem hat man ja auch nicht Bremsflüssigkeit angro herum stehen. Des weiteren hat meine Bremse nur nach mehrmaligen Pumpen eine Bremswirkung, trotz mehrmaligen Entlüften!

Könnte man das Problem eventuell lösen indem man den Schiebebolzen erneuert??

Wer hat ein solches Problem bereits schonmal gehabt???

Ich bitte um Hilfe!

MFG Hafer

BeitragVerfasst: 27. März 2008 19:09
von Micky
Ich hatte das auch. Habe die Kolbendichtungen mit Hylomar eingesetzt und seitdem ist alles dicht.


Micky

BeitragVerfasst: 27. März 2008 19:28
von muffel
Schau Dir doch mal die Bremsleitung an, Dichtflächen, evtl. porös? Auch hier gilt beim fest schrauben: wenn dicht dann gut - danach meist undicht und Schrott :D

Uwe

BeitragVerfasst: 27. März 2008 21:26
von hafer234
Micky hat geschrieben:Ich hatte das auch. Habe die Kolbendichtungen mit Hylomar eingesetzt und seitdem ist alles dicht.


Micky


Was ist denn Hylomar? Dichtmasse ???

Also die Verbindungen am Bremsschlauch sind alle dicht. Es kommt genau an der Kolbendichtung rauß. Weiß halt nicht ob an der Innenseite (am Kolben) oder an der Außenseite (an der Innenwand des HBZ). Jedenfalls genau unter dem Bremshebel.

Wäre so nen neuer Kolben sinnvoll wenn es die Dichtungen nicht mehr abdichten?
Kann sich der Kolben überhaupt abnutzen, sodass es undicht wird???

Danke!

MFG Hafer

BeitragVerfasst: 27. März 2008 21:42
von Ekki
Eine Anleitung zum Wechsel gibt es hier:
http://www.mzwissen.de.vu/
Ansonsten wird die Dichtmasse außen auf den Ring aufgetragen. Laut Aussage vom Schamanen werden die dort immer undicht.
Es gab auch mal Jemanden, der sich einen neuen Kolben hat drehen lassen. An der richtigen Stelle etwas dicker als den alten Kolben.
Normalerweise sollte das aber mit der Dichtmasse reichen. Selbiges steht mir auch noch bevor, mein HBZ ist auch undicht. :(

BeitragVerfasst: 27. März 2008 21:48
von Stephan
JA Hylomar ist Dichtmasse. Den Äußeren Innenlippenring an der Seite, wo er ins Gehäuse kommt, dünn damit bestreichen und als Sicherung einen Sicherungsring(Seegerring) verwenden.

Jedoch kommt es bei vielen dazu, dass die Bremsflüssigkeit zwischen Kolben und Dichtlippe herauskommt, da die Nachfertigungen der Dichtungen in der Toleranz sehr abweichen. Ein "Normaler" MZ-Fahrer kann sich nicht 100Stk. bestellen und dann schauen, welcher am straffsten sitzt. Jeder Händler hat auch fast die selben, auch wenn die paar Euro mehr kosten.
Bei mir haben die 80 Cent-Dinger länger gehalten, als die 4€-Teile von der MZ-Werkstatt.

Der Kolben nutzt sich vorallem duch die aggressive Bremsflüsigkeit und Korrosion an Umgebungsluft, sprich er rostet, ab. Das reicht oft aus, um undicht zu werden. Mein gemachte HBZ hat über ein 1/2 Jahr gehalten, dann war der HBZ selber um 1/1000stel Millimeter verschlissen und die Dichtung hat dann auch den Geist aufgegeben.

Abhilfe würde ein Übermaßkolben schaffen, oder einen Wellendichtring einzusetzen, jedoch bekommt man den kaum wieder raus.
Alternativ und wenn man Ruhe haben will, auf Grimeca-HBZ umrüsten. Das mache ich demnächst auch, weil ich es satt habe, dass der HBZ auf der Probefahrt dichthält und auf der ersten Tour sifft :twisted: .

BeitragVerfasst: 27. März 2008 22:15
von Norbert
hafer234 hat geschrieben:Wäre so nen neuer Kolben sinnvoll wenn es die Dichtungen nicht mehr abdichten?
Kann sich der Kolben überhaupt abnutzen, sodass es undicht wird???


Hallo Hafen234,

Der Kolben ist aus Stahl, das Gehäuse aus Aluminium - was soll den Kolben da verschleißen?
Am besten Du ersetzt die Pumpe durch ein anderes Fabrikat , das haben hier schon etliche gemacht, das bleibt auch dauerhaft dicht !
Nutze die Suchfunktion , da findest Du alles.

BeitragVerfasst: 27. März 2008 22:52
von Rotaxgespann
Ja das leidige Problem mit dem originalen HBZ. Das Problem sind weder die Dichtungen noch der Kolben. Es ist das Material des Gehäuses welches der Bremsflüssigkeit nicht lange genug widersteht. Die Bremsflüssigkeit "weicht" das Aluminium auf. Dazu kommt noch, das die Bewegung des Bremshebel die Kraft nicht ausschließlich mittig auf den Kolben ausgeübt, sondern der Kolben auch seitlich belastet wird. Dadurch "leiert" der Kolben das Alugehäuse aus, wodurch der Kolben nach und nach immer mehr seitlich auf die Dichtlippen drückt und diese dadurch undicht werden. Dies kann soweit gehen das der HBZ, trotz neuer Dichtungen, überhaupt nicht mehr dichtet und sich die gleichen Symptome zeigen welche Hafer beschrieben hat. Die einzige wirkungsvolle Abhilfe ist der Tausch gegen den Grimeca HBZ der späteren Modelle bzw. der Scorpion Baureihe.

BeitragVerfasst: 27. März 2008 23:01
von Ex-User Eifelheizer
Rotaxgespann hat geschrieben:Ja das leidige Problem mit dem originalen HBZ. Das Problem sind weder die Dichtungen noch der Kolben. Es ist das Material des Gehäuses welches der Bremsflüssigkeit nicht lange genug widersteht. Die Bremsflüssigkeit "weicht" das Aluminium auf. Dazu kommt noch, das die Bewegung des Bremshebel die Kraft nicht ausschließlich mittig auf den Kolben ausgeübt, sondern der Kolben auch seitlich belastet wird. Dadurch "leiert" der Kolben das Alugehäuse aus, wodurch der Kolben nach und nach immer mehr seitlich auf die Dichtlippen drückt und diese dadurch undicht werden. Dies kann soweit gehen das der HBZ, trotz neuer Dichtungen, überhaupt nicht mehr dichtet und sich die gleichen Symptome zeigen welche Hafer beschrieben hat. Die einzige wirkungsvolle Abhilfe ist der Tausch gegen den Grimeca HBZ der späteren Modelle bzw. der Scorpion Baureihe.


bitte erkläre mal wie das chemisch, phylikalisch und metallurgisch funktioniert ein Metall aufzuweichen! Auch Alu ist kein Brötchen. Es handelt sich einfach um Verschleiß, weil die Knaben in ihrer RGW - Mangelwirtschaft keine hochwertige Legierung verwendeten. Wenn dieser Verschleißzustand erreicht ist hilft nur wegwerfen, alles andere ist Bastelei und die hat anner Bremse nix verloren!

BeitragVerfasst: 27. März 2008 23:18
von robsen84
ich hatte das selbe problem, da half kein "herumdoktern"... selbst wenn ich das sch****ding mal dicht hatte, kam die soße nach ner woche wieder raus...

also hab ich auf grimeca gewechselt, seit dem ist ruhe und bremskraft/ druckpunkt haben sich erheblich verbessert... hatte bei der gelegenheit noch ne stahlflex mit eingebaut und diese vom netten dekramann abnehmen lassen...


robsen

BeitragVerfasst: 27. März 2008 23:26
von Norbert
Eifelheizer hat geschrieben: Es handelt sich einfach um Verschleiß, weil die Knaben in ihrer RGW - Mangelwirtschaft keine hochwertige Legierung verwendeten.


Das können andere ( außerhalb vom RGW ) aber auch gut !
Etliche Q bis ca. 1998 kennen exakt das gleiche Problem.
Erst der Austausch des HBZ brachte (nicht nur bei mir ! ) Linderung.
Die späteren HBZ sind laut Aussage BMW Bonn , im Gehäuse eloxiert.
Das macht offensichtlich den Unterschied zwischen "nicht dicht" und "dicht" aus.
Fragt mich nicht warum!

Re: undichter HBZ, trotz Dichtungswechsel !!! was tun ???

BeitragVerfasst: 27. März 2008 23:32
von Ex-User sirguzzi
hafer234 hat geschrieben:Auf die Dauer ist es sehr lästig wenn die Klamotten voller Bremsflüssigkeit sind und nach jedem stand ein Fleck unter dem Motorrad ist. Zudem hat man ja auch nicht Bremsflüssigkeit angro herum stehen. Des weiteren hat meine Bremse nur nach mehrmaligen Pumpen eine Bremswirkung, trotz mehrmaligen Entlüften!

D.h. die Flecken stören dich mehr als die fehlende Bremswirkung?
Wie lange fährst du denn schon so herum?

Re: undichter HBZ, trotz Dichtungswechsel !!! was tun ???

BeitragVerfasst: 27. März 2008 23:36
von Norbert
sirguzzi hat geschrieben:
hafer234 hat geschrieben:Auf die Dauer ist es sehr lästig wenn die Klamotten voller Bremsflüssigkeit sind und nach jedem stand ein Fleck unter dem Motorrad ist. Zudem hat man ja auch nicht Bremsflüssigkeit angro herum stehen. Des weiteren hat meine Bremse nur nach mehrmaligen Pumpen eine Bremswirkung, trotz mehrmaligen Entlüften!

D.h. die Flecken stören dich mehr als die fehlende Bremswirkung?
Wie lange fährst du denn schon so herum?


Hmm, in dem Alter hat man doch so Aufkleber drauf: "wer bremst verliert" .....

BeitragVerfasst: 27. März 2008 23:48
von Ex-User Eifelheizer
Norbert hat geschrieben:Das können andere ( außerhalb vom RGW ) aber auch gut !
Etliche Q bis ca. 1998 kennen exakt das gleiche Problem.
Erst der Austausch des HBZ brachte (nicht nur bei mir ! ) Linderung.
Die späteren HBZ sind laut Aussage BMW Bonn , im Gehäuse eloxiert.
Das macht offensichtlich den Unterschied zwischen "nicht dicht" und "dicht" aus.
Fragt mich nicht warum!


unsere Q nicht, die macht das ganz mechanisch und es funzt!!!

BeitragVerfasst: 27. März 2008 23:51
von Rotaxgespann
Hallo Eifelheizer. Bitte entschuldige das ich hier keine wissenschaftliche Abhandlung über Metallurgie (insbesondere über den Herstellungsprozess von Aluminiumlegierungen) und die chemische Zusammensetzung von Bremsflüssigkeiten (Polyglykolverbindung) und deren Eigenschaften (u.a. hygroskopisch) abgehalten habe. Ich habe mich erdreistet die Ursachen auf eine einfache Art etwas anschaulicher darzustellen.

Übrigens, die RGW-Mangelwirtschafts HBZ, wie Du sie so schön bezeichnest, sind ein Nachbau von Brembo Anlagen wie sie u.a. an der Moto Guzzi 850 T3 zu finden waren

BeitragVerfasst: 27. März 2008 23:52
von Ex-User krippekratz
unsere Q nicht


eeeeeenk... herr von und zu eifelheizer... is meine ganz allein!

BeitragVerfasst: 28. März 2008 00:25
von Ex-User sirguzzi
Rotaxgespann hat geschrieben:sind ein Nachbau von Brembo Anlagen wie sie u.a. an der Moto Guzzi 850 T3 zu finden waren

Und die Brembos sind unkaputtbar, selbst '76er Exemplare sind mit neuem Kolben und Disa problemlos wieder instandzusetzen.
Aber um die gehts hier gar nicht.

BeitragVerfasst: 28. März 2008 00:41
von Ex User Hermann
hafer234 hat geschrieben:Was ist denn Hylomar? Dichtmasse ???

Es geht um den abschließenden Dichtring am HBZ, der mit einem Drahtring gesichert ist. Die Bremsflüssigkeit geht meist nicht an der Dichtlippe, sondern am Außenrand des Dichtrings zw. Gehäuse und Dichtring vorbei. Setzt man diesen Dichtring mit Hylomar ein (nur DÜNN und den Dichtring bestreichen!) ist meist Ruhe. Ansonsten kann man Dichtungssätze kaufen bis die Hausbank protestiert, das bringt in diesem Fall GARNIX.

BeitragVerfasst: 28. März 2008 07:29
von Ex-User Eifelheizer
Rotaxgespann hat geschrieben:Übrigens, die RGW-Mangelwirtschafts HBZ, wie Du sie so schön bezeichnest, sind ein Nachbau von Brembo Anlagen wie sie u.a. an der Moto Guzzi 850 T3 zu finden waren


eben ein RGW-Nachbau!!!

BeitragVerfasst: 28. März 2008 21:27
von cruiser
servus,

also ich habe meinen kolben erneuert und verwende simmerringe anstelle dieser anderen dicht dinger.
funktioniert immer einbahnfrei und lässt keinen trofen durch, absolut zuverlässig und schon 2jahre im harten dauer betrieb.
mein kumpel fährt auch schon lange so.

die ringe gibt es bei schubert ellwangen und 10x20x7mm ist das passende mass.

mfg

BeitragVerfasst: 28. März 2008 22:10
von Norbert
cruiser hat geschrieben:servus,

also ich habe meinen kolben erneuert und verwende simmerringe anstelle dieser anderen dicht dinger.
funktioniert immer einbahnfrei und lässt keinen trofen durch, absolut zuverlässig und schon 2jahre im harten dauer betrieb.
mein kumpel fährt auch schon lange so.

die ringe gibt es bei schubert ellwangen und 10x20x7mm ist das passende mass.

mfg


wer cruisers Vorschlag testet sollte mal anfragen ob es die Wellendichtringe auch mit
zusätzlicher Staublippe gibt . Der Zusatz dafür lautet "BASL" .
Würde ich persönlich vorziehen.

BeitragVerfasst: 28. März 2008 22:47
von Stephan
Habe einen von Haase liegen, der ist mit Staublippe in schwarz.

BeitragVerfasst: 29. März 2008 11:24
von hafer234
Sooooo ...

erstmal vielen Dank für die rege Beteiligung! :top:

Ich habe die Kolbendichtung nun mal raußgenommen und mit Hylomar eingesetzt !
Fazit: Als ich Bremsflüssigkeit aufgefüllt habe und anfangen wollte mit entlüften kam die Soße schon wieder gelaufen!

Ich glaube ich werd mir jetzt mal so nen Wellendichtring holen und es mit dem mal versuchen!!!

Wenn ich ihn drin habe werd ich mal darüber berichten was es gebracht hat!!! :wink:

MFG Hafer

BeitragVerfasst: 29. März 2008 11:35
von Stephan
Einen WeDi würde ich nur bei intaktem Gehäuse, neuer Feder und neuem Kolben verwenden!

Du bekommst den schwer raus, wenn mal was klemmt.

BeitragVerfasst: 29. März 2008 12:14
von Micky
hafer234 hat geschrieben:Ich habe die Kolbendichtung nun mal raußgenommen und mit Hylomar eingesetzt !
Die ganze Sache muß vor dem Gebrauch von Hylomar penibelst sauber sein. Hylomar nach dem Auftragen mindestens 20 Minuten ablüften lassen. Neuen Gummiring verwenden. NICHT den Alten.


Micky

BeitragVerfasst: 29. März 2008 12:40
von ETZploited
Hermann hat geschrieben:Setzt man diesen Dichtring mit Hylomar ein (nur DÜNN und den Dichtring bestreichen!) ist meist Ruhe.


Der Ring wird dann vorm Einbau gar nicht mit Bremsflüssigkeit benetzt? Oder nur die mit dem Kolben schlüssige Innenseite?
Hm, Hylomar ist doch anscheinend nicht resistent gegen Bremsflüssigkeit, dies tut wohl nix zur Sache?



Ist schon jemandem aufgefallen, daß die Innenlippenringe von MZA einen konischen Außenring haben? Die DDR-Teile haben den nicht, wie ich meine. Ich schätze mal, das soll mehr Spannung bringen. Hat jemand Erfahrungen im Vergleich?

Aus welchem Material ist eigentlich der Ring?
NBR oder SBR - und spielt das eine Rolle?

BeitragVerfasst: 29. März 2008 12:44
von Ex User Hermann
Am Außenrand kommt nur das Dichtmittel zum Einsatz.

BeitragVerfasst: 29. März 2008 14:46
von ETZploited
OK, danke!