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Was haltet Ihr von dieser Modifikation?

Verfasst:
7. April 2008 21:42
von Ex-User paula
Hallöschen!
Als begeisterte Oldtimer Praxis Leserin sauge ich mir die tollen Berichte über 2Takt Fetischisten rein.
In der OP Juli 2007 wurde über eine DKW RT 200 S berichtet. Die nach einer orginalen DKW Tuninganleitung aus den 1950er Jahren modifiziert wurde. Ferner ließ sich der DKW Mensch von einer Sechtagefahrt DKW von 1956, die diesen Stutzen besitzt, inspirieren.
Dabei wurde der Ansaugstutzen verkürzt, der Luftfilter durch ein offenes Ansaugrohr ersetzt. Ein 26er Vergaser der RT 250 S ersetzt den 24er der RT 200er.

An dem Motor wurde noch anderes modifiziert. Die DKW läuft & surt wie ein Bienchen seit Mitte der 1990er Jahre problemlos mit diesem Motor. Diese Maschine bestzt eine Straßenzulassung.
Ein MZ Motor ist ein weiterentwickelter & modifizierter DKW Motor. Läß sich dieses Prinzip des Ansaugrohres & -stutzen auf einen MZ Motor übertragen? Wenn ja, was ist dabei zu beachten? Hat jeamand so ein Prinzip schon mal angewendet?
Gruß Nadja

Verfasst:
7. April 2008 21:46
von 2,5er
Wie gestalten sich Verbrauch und Geräuschpegel?

Re: Was haltet Ihr von dieser Modifikation?

Verfasst:
7. April 2008 22:21
von Norbert
paula hat geschrieben:Als begeisterte Oldtimer Praxis Leserin sauge ich mir die tollen Berichte über 2Takt Fetischisten rein.
In der OP Juli 2007 wurde über eine DKW RT 200 S berichtet. Die nach einer orginalen DKW Tuninganleitung aus den 1950er Jahren modifiziert wurde. .....
An dem Motor wurde noch anderes modifiziert. Die DKW läuft & surt wie ein Bienchen seit Mitte der 1990er Jahre problemlos mit diesem Motor. Diese Maschine bestzt eine Straßenzulassung.
Hallo, was wurde denn am Motor modifiziert , wie stieg die Leistung an , wie das Drehmoment?
Wieviele Km wird das Fahrzeug im Alltag jedes Jahr bewegt ?
Ich mag die OP auch , aber die ist keine Bibel und schon gar nicht fehlerfrei !
paula hat geschrieben:Ein MZ Motor ist ein weiterentwickelter & modifizierter DKW Motor. Läß sich dieses Prinzip des Ansaugrohres & -stutzen auf einen MZ Motor übertragen? Wenn ja, was ist dabei zu beachten? Hat jeamand so ein Prinzip schon mal angewendet?
Die Ings bei MZ haben solche Sachen bei der Konkurenz bestimmt sehr lebhaft verfolgt.
Aber das die in Zschopau von 1950 eo Jahre nix gemacht haben glaube ich einfach nicht.
Dem MZ Ansaug/Auspuffsystem sagt man sehr viel Feinarbeit (Tuning) nach.
Das würde ich so lassen, ist bestimmt das beste für die Maschinen, abgesehen von der Abstimmungsarbeit die auf Dich zukommt.
Ich bezweifele das sowas durch den TÜV gehen würde. Wenn doch wäre das bestimmt mit Leistungsverlust verbunden.

Verfasst:
7. April 2008 22:37
von Ex-User paula
Nicht das ich das machen möchte,
mich interessiert nur eure Meinung dazu. Das einzigste was mich reizt, ist das Ansaugrohr. Das sieht irgendwie lecker aus. Hüpsche Trompete.
Es wurde eine Totraumfüllung vorgenommen, es ist ein l-förmiger Verdrängungsring eingestzt. OT "Jener verkleinert nun den Gehäuseraum außerhalb des Drehkreises des unteren Pleullagers zwischen den Kurbelwangen. Als weitere Totraumverringerung wurden die Bohrungen der Hubscheiben mittels Aluminiumplättchen verstemmt & somit hermetisch abgedichtet." Die Arbeiten erfolgten in Zusammenarbeit mit einer 2Takt Korifähe, Christoph Seydel.
"Der Ein- & Auslaßkanal wurden nach oben & unten verbreitert."

Verfasst:
8. April 2008 00:28
von Ex User Hermann
Das sind alles standardmäßige, also allgemein übliche Tuningarbeiten an der DKW.
Der "Totraum" ist bei der DKW bei weitem nicht so ausgefüllt wie bei der MZ, hier bleibt schonmal wenig Spielraum.
Verkürzung des Ansaugrohres zw. Vergaser & Einlaßschlitz und diverse "Kleinigkeiten" erhöhen zwar die Leistung, aber gleichzeitig wird das nutzbare Drehzahlband schmaler und die Nenndrehzahl steigt.
Mehr Leistung bei gleichem Hubraum geht IMMER über die Drehzahl und auf Kosten der Durchzugskraft!
Gegenüber einer DKW RT 250 S mit ca 60PS Literleistung hat eine ETZ 250 eine Literleistung von ca. 85PS. Das allein ist schon ein erheblicher Unterschied und die dennoch vorhandene Durchzugskraft ist nur aufgrund intensiver Forschung möglich gewesen! Auch wenn der Unterschied von 6PS (15PS bei RT 250 S zu 21PS bei ETZ 250) sich zunächst nach wenig anhört, das sind 40% Steigerung OHNE Verlust der Alltagstauglichkeit!

Verfasst:
8. April 2008 06:39
von Berni
Ich hab letztes Jahr meine ES 250/1 ein paar Wochen so ähnlich gefahren: 30er Bing Vergaser, zunächst mit offenem Ansaugrohr und später mit einem kleinen K&N Filter. Der ES-Motor ist dem DKW-Motor ja leistungsmässig und konstruktiv recht ähnlich.
Das Ergebnis war eine eklatante Leistungsschwäche im unteren und mittleren Drehzahlbereich. Schon an leichten Steigungen ging dem Motor die Luft aus. Nur im hohen Drehzahlbereich wurde die Leistung spürbar besser: Der Motor hat im Gespann gedreht ohne Ende. Laut Digitaltacho hat der (überholte) Motor die Fuhre auf über 100 km/h gezogen, und das quasi ohne Einfahrzeit.
Am Motor war aber nichts getunt.
Insgesamt war die Leistungsabgabe aber deutlich schlechter und eigentlich für den Alltagsbetrieb unbrauchbar. Nicht von schlechten Eltern war der Sound des offenen Vergasers, da hätte jeder TÜV Mensch einen Anfall gekriegt.
Mein Fazit: Nett anzusehen und anzuhören, aber nicht empfehlenswert.

Verfasst:
8. April 2008 08:18
von trabimotorrad
Ich habe so einen ähnlichen Ansaugtrichter IM Luftschlauch eingebaut. Der Sound war nicht viel anders als normal und "oben herum" war er einen Tick kräftiger. Aber ich habe auch den Rest vom Motor "modifiziert", also die Kanäle, nur den BVF-Vergaser und den Originalpuff, den habe ich komplett belassen.

Verfasst:
8. April 2008 08:45
von mecki
Bei uns im Horexclub war auch eine 125ccm Ital-MZ. Die hatte Vergaser und Ansaugstutzen genau so. Für damalige Verhältnisse war die verflucht schnell. Auch eine RT250 Ex-Werksgelände, allerdings mit Filter, aber auch mit dem Hufeisen in der KW war dabei. Da mußte man sich auf einer Serien Regina schon verflucht warm anziehen.
@ Paula. Nach meiner Ansicht bist Du auf dem richtigen Weg. Lass Dich von anderen Meinungen nicht beeindrucken. Stinklangweilige, orginale ETZten gibt es noch genug. Da brauchst Du auf Orginalität keine Rücksicht nehmen. Andere mit einer schnellen MZ zu schocken macht zumindest klammheimlich auch Spass. Besonders wenn der Abgelederte dann noch mitbekommt dass da eine Frau im Sattel sitzt. Theorethisch könntest Du sogar Oma sein.
Grüße, Mecki

Verfasst:
8. April 2008 11:40
von knut
nix

Verfasst:
8. April 2008 11:43
von ElMatzo
mecki hat geschrieben:Andere mit einer schnellen MZ zu schocken macht zumindest klammheimlich auch Spass. Besonders wenn der Abgelederte dann noch mitbekommt dass da eine Frau im Sattel sitzt. Theorethisch könntest Du sogar Oma sein.
Grüße, Mecki


Verfasst:
8. April 2008 15:54
von Falk
Der kürzere Ansaugweg bringt etwas mehr drehmoment im unteren Drehzahlbereich (aber bei der MZ nich wirklich merklich im fahrbetrieb, schon getestet

) und der offene Vergaser bringt eigendlich nur Nachteile: unruhige Luft am Vergaser, Dreck im Gemisch, Lärmentwicklung und ein abmagerndes Gemisch. Bei Rennmotoren war durch den fehlenden Luffi eben gegeben das der Motor immer genügend Luft bekommt und nie überfettet. Bei einer MZ ist das eher von Nachteil denn der Verschleiß der Laufgarnitur nimmt unheimlich zu durch den angesaugten Straßendreck.
Andere "Friesiermaßnahmen" sind sinvoller

.
Gruß Falk

Verfasst:
8. April 2008 16:09
von Roland
mecki hat geschrieben:Theorethisch könntest Du sogar Oma sein.
Grüße, Mecki
Meckis schwäbischer Charme.


Verfasst:
8. April 2008 18:07
von Ex-User paula
NA,
das klingt ja alles sehr gut & vor allem spannend. Als olles Zonenbrot fand ich die originalen emmes in meiner damaligen Ostjugend nicht besonders hüpsch. Mal abgesehen von der ES 1, ETZ 150 & 251 ... Wir haben ja immer rum geschraubt an der Optik. Damals fuhr ich mit nen ETZ 150er Auspuff an der TS 150, die bekam dadurch nen ordentlichen Auftrieb.
Bei gegebener Zeit werde ich einen Sportluftfilter testen & wenns gefällt versuchen den TÜVer zu überreden das Ding an Bord zu belaßen. Ich mag offene Motoren die nicht so zu gebaut sind. Das mit den offenen Ansaugrohr sehe ich auf der Straße auch sehr skeptisch. Lärm & Dreck.
Oma bin ich zwar nicht ... das könnte Dir so passen. Ich & Oma Mecki ...


Verfasst:
8. April 2008 18:12
von trabimotorrad
Paula: Meine Frau war mit 36 Jahren schon Oma, das GEHT sowas...
Ein Offener Ansaugtrichter, das geht auch und zwar mit Sicheheit fest!! Dann hast Du einen Grund aufs erste oder zweite Übermaß oder gleich 300ccm zu schleifen, Lass es lieber, zumal Du mit der (zugegeben gailen)Geräuschkulisse nicht lange dem "Karnevallsverein Grün/weiß-Berlin" verborgen bleiben wirst...

Verfasst:
8. April 2008 18:30
von Dominik
Bei meiner 175er Puch habe ich auch lange mit diversen Luftfiltersystemen und Bedüsungen herumexperimentiert.
Offener Ansaugtrichter oder mal ein konischer K&N, oder mal ein großer Luftfilter eines Kompressors mit Dämpferblech, beruhigte Ansaugluft etc.
Die Ernüchterung machte sich breit: Mit dem großen Originalfilter lief und läuft sie am besten.
Bei einer ETZ würde ich schon mal gar nichts machen.
Grüße, Dominik.
Re: Was haltet Ihr von dieser Modifikation?

Verfasst:
8. April 2008 19:18
von Ex-User wena
Neben gefahrlicher Überhitzung sorgt ungefilterte Ansaugluft für bitterbösen Schmirgelstaub am unteren Pleuellager. Weil die Ansaugluft das gestresste Lager kühlen soll, zielen die Konstrukteure mit dem Luftstrom voll aufs Lager - wo Dreck nun wirklich nichts zu suchen hat. (geklaut aus dem aktuellen MZ Journal)
OT:
also 'meinem' protector hat das damals gar nichts ausgemacht, mit 1600cm³, ca. 90pferdchen und s&s super g, sowie schärfster nockenwelle allerdings verbrauch 7 liter. vmax konnte ich nicht testen, ab 160 (auto gegen protector) hat sich der rahmen wie gummi angefühlt, die teststrecke 1/4mile haben ich 1994 fahren wollen, jedoch ist mir die vorfahrtnehmende dose in die quere gekommen... shit happens. das motorrad gibt es nicht mehr. und jung und unerfahrener als heute war ich auch. aber es sah auch gut aus. nur beim fahren war obacht angesagt. schwups und das bein wurde angesaugt, wenn man zu dicht kam.

Verfasst:
8. April 2008 19:25
von trabimotorrad
@ wena: Aus was besteht ein LUFTfilter? Na aus Luft, sonst würde er doch nicht Luftfilter heißen!


Verfasst:
8. April 2008 19:26
von Peter der Große
Hab ich auch mal probiert . Vor allem ein sauberen Übergang vom Teil- in den Vollastbereich war nicht zu erreichen -> gefühlfolles Gasgeben war angesagt .
Vom Ansauggeräusch war nicht viel zu vernehmen , der Dosenblechauspuff hat alles übertönt .
Jetzt liegen die Teile schon Jahre in der Kiste und warten auf einen Motivationsschub .


Verfasst:
8. April 2008 22:53
von Ex User Hermann
mecki hat geschrieben:Andere mit einer schnellen MZ zu schocken macht zumindest klammheimlich auch Spass.
Sagte der Dieseltreiber und zuckte zusammen als er von einer 50er abgeledert wurde, wobei er auch noch seine Puschen verlor ..............


Verfasst:
12. April 2008 11:05
von Rassi
Hab da mal ne Seite aus meinem Sammelsurium an Formeln usw um den Zweitakter.
Da steht eigentlich alles was man so an theoretischen Grundlagen braucht, dass Feintuning erfolgt dann beim Fahren.

Verfasst:
12. April 2008 13:25
von Ex-User sirguzzi
Falk hat geschrieben:Bei einer MZ ist das eher von Nachteil denn der Verschleiß der Laufgarnitur nimmt unheimlich zu durch den angesaugten Straßendreck.
Deshalb hält bei älteren Guzzis mit serienmäßig offenen Ansaugtrichtern eine Laufgarnitur auch nur durchschnittlich 100-150tkm.


Verfasst:
12. April 2008 14:58
von Ex-User peryc
Thorsten, beim Viertakter wandert der angesaugte Dreck aber eher in den Brennraum als auf das untere Pleuellager. IMHO ein haushoher Unterschied.
Christopher

Verfasst:
12. April 2008 16:08
von Ex-User krippekratz
Pleuellager ist nicht gleich laufgarnitur
