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von einem der Auszog seinen ETZ250 Motor zu regenerieren....

Verfasst:
26. April 2008 15:44
von guzzele
...und dabei auf die Schnauze flog!
Liebe Gemeinde,
Ihr wisst ja bestimmt mittlerweile, daß ich meinen ETZ-Motor regneriert habe, viele von Euch haben mit dabei mit Rat und Tat geholfen - Danke nochmals hierfür!!
Angefangen hat das Elend damit, daß ich meine nagelneu restaurierte ETZ 250 probegefahren bin, und dabei fast abstieg, weil der Motor blockierte (Fresser). Nun ja, das Fahrzeug ist mittlerweile fast 26 Jahre alt, hättest Du halt den Motor auch prophylaktisch zerlegen und neu aufbauen müssen, dachte ich mir so. Kann passieren. Also Motor raus, warm zerlegt, alles vermessen, neue Lager rein, ein nagelneuer Zylinder samt Kolben und ein neuer Bingvergaser krönte das Werk - kurzum, der Motor sah spitze aus, lies sich butterweich durchschalten und ich gebe zu, daß er schon beim 2. Tritt wieder zum Leben erwachte trieb mir ein Grinsen auf das Gesicht, das ich nur mühsam wieder wegbekam....
Nur ein einziges Bauteil lies ich unangetastet, zwar vermas ich es auf der Drehbank (es war innerhalb der Toleranzwerte), aber irgendwie hatte ich Bauchweh dabei. Ok, die Kassenlage veranlasste mich, meinem Bauchgefühl nicht zu folgen und die alte Kurbelwelle wieder einzubauen.
Gestern war super Wetter, das Krad war fertig und sah aus wie aus dem Laden. Ein Tritt, die MZ lief mit geilem Sound, ich schnappte mir meinen Sohn und wir fuhren Probe. Nach ca. 10 km wurde die Gutste immer langsamer, drehte nicht mehr hoch und blieb dann einfach stehen. Der Tritt auf den Kickstarter veranlasste mich, nun schon zum 2. Mal innerhalb von 2 Wochen den freundlichen ADAC-Abschleppdienst rufen. Wie festgeschweisst! Heute Mittag war das gute Stück wieder in der heimischen Garage, ich erwartete eigentlich einen festgefressenen Zylinder (ich dachte wirklich, der neue Zylinder/Kolben wären falsch kombiniert worden). Aber nein, alles im perfekten Zustand. Um es kurz zu machen: Kurbelwelle ist hinüber, das Pleuel ist sozusagen auf dem Hubzapfen festgeschweisst...
Und was lernen wir daraus? Keine halben Sachen machen!
Liebe Grüße
Andreas (der gerade einen neue KW und den 2. Lagersatz bestellt hat)

Verfasst:
26. April 2008 17:45
von Sv-enB
Au man, das ist bitter.
Den Rest spare ich mir, denn die ganze Teile sind wirklich heftig teuer und ich habe mein Budget auch weit überzogen.

Verfasst:
26. April 2008 18:08
von Nordlicht
Mein Mitgefühl..... nur komisch das beim Ausbau an der KW nichts festzustellen war.....nach 10 km schon fest


Verfasst:
26. April 2008 18:53
von Jonas
Merde! Sven, ich hoffe, dass wir von sowas verschont bleiben...

Verfasst:
26. April 2008 18:55
von trabimotorrad
Aua, das hätte mir auch passieren können...

Wenn die ausgebaute KW kein messbares Spiel hat, hätte ich sie auch wiederverwendet, obwohl ich schon von vielen Seiten gehört habe, das man niemals neue Kolben und Zylinder auf ne alte Welle bauen soll.
Danke, das Du uns Dein Mißgeschick erzählt hast, ich werde hiermit den Gedanke, eine Welle zu messen um sie ggF. weiter zu verwenden FINAL streichen!

Verfasst:
26. April 2008 18:57
von Ex-User AirHead
Lehrgeld

Verfasst:
26. April 2008 19:31
von callifan
ähm, den alten motor festgefahren, den neuen das pleuel festgefahren ?
überprüf doch mal dein sprit im Tank, vieleicht fehlt da öl
naja kann ja auch alles nur zufall sein, aber wenn man blanken sprit fährt, fährst du das untere pleuellager auch fest..
PS: bestell mal lieber die simmeringe mit, weil ich nicht glaube das du die schadenfrei rausbekommst---

Verfasst:
26. April 2008 20:54
von Ex-User Herbert aus Hamburg
Mein Beileid . Ich nehme wohlwollend zur Kenntnis das du trotz dieser Pleite
die richtigen Schlüsse gezogen hast und zielgerichtet gehandelt hast .
Find ich echt gut , sieht man nicht so häufig .
Eine Kleinigkeit am Rande : wenn man den Motor auf hat , nehme man die Schaltfeder und werfe sie so weit weg wie möglich . Ersatzweise in die Schrott-Tonne . Und wenn sie noch so gut aussieht . Ich selbst bin von dieser Regel nur ein einziges mal abgewichen - bei dem 26.MZ-Motor den ich machte , mein eigener zum Glück . Ratet mal wie lange die Schaltfeder hielt ?
Ich wills mal nicht spannend machen - etwa 275 Meter
Grüße...

Verfasst:
26. April 2008 21:00
von Paule56
wieso schon wieder neue Lager?

Verfasst:
26. April 2008 22:09
von Sv-enB
Jonas hat geschrieben:Merde! Sven, ich hoffe, dass wir von sowas verschont bleiben...
Das hoffe ich mal. Viel bleibt bei meinem Motor nicht alt. Wenn der dann nciht hält, kommt das Gespann in die Weser

und ich kaufe einen Beiwagen für die BMW

.

Verfasst:
26. April 2008 22:47
von Norbert
Herbert aus Hamburg hat geschrieben:Eine Kleinigkeit am Rande : wenn man den Motor auf hat , nehme man die Schaltfeder und werfe sie so weit weg wie möglich . Ersatzweise in die Schrott-Tonne .
Wie weise !
Herbert aus Hamburg hat geschrieben:Ratet mal wie lange die Schaltfeder hielt ?
Ich wills mal nicht spannend machen - etwa 275 Meter
Grüße...
Oh wirklich ? Na immerhin.....
War die ersten Äußerungen des Testfahrers denn Jugendfrei?
IMO hat Güsi neue Schaltfedern ohne Sollbruchstelle !

Verfasst:
27. April 2008 10:01
von VielRost
Norbert hat geschrieben:IMO hat Güsi neue Schaltfedern ohne Sollbruchstelle !
Ich kenne 3 Leute, die diese Federn verwendet haben und daraufhin ihren Motor wieder öffnen mussten. Diese Federn haben zwar keine Sollbruchstelle, dafür "federte" der Federstahl nicht. Man konnte sie aufbegen - und sie blieben so. Ich empfehle dringend, diese Federn vor dem Einbau auf ihre Federeigenschaften zu überprüfen.
Gruß
Kurt
Sprit...

Verfasst:
27. April 2008 17:13
von guzzele
Der Tank war beim 2. Mal chemisch rein und mit 1:50 Sprit befüllt (mit dem teuersten 2-Takt-Öl das ich an der Shell-Tanke bekommen konnte *lol*).
Nein, das war einfach blöd von mir die Welle nicht gleich mitzutauschen!
Apropos: ich hatte den Benzintank über den Winter leergemacht und mit Hydrauliköl zur Konservierung befüllt (warum Hydrauliköl? Das haben wir 100-Literweise im Geschäft). Zwar habe ich das so einigermassen wieder abgelassen bevor ich Gemisch einfüllte, aber Reste waren da bestimmt noch drin.... Ob das was mit dem 1. Fresser zu tun haben könnte???? Hydrauliköl ist normalerweise sehr hochwertig....
Schaltfeder... als ich weiss nicht! Das Teil sieht super aus - ob ein Neuteil besser ist? Die Güte des Neuteils (vor allem von Nachbauten) ist mir suspekter als ein gutes Originalteil....
LG
Andreas
Re: Sprit...

Verfasst:
27. April 2008 17:31
von Norbert
guzzele hat geschrieben:Schaltfeder... als ich weiss nicht! Das Teil sieht super aus - ob ein Neuteil besser ist?
Die sehen alle super aus , bis zum Spontanbruch !
Und immer an den Sollbruchstellen (Kerben), die bei der Fertigung entstanden ist aber eben NICHT MUSS, wenn sauber gearbeitet wird. MZ hat da Mist verbaut, die Qualität ist ähnlich wie die der Kette. Ich glaube erfahrene Schrauber haben immer einen Haufen Federn auf Vorrat gehabt um sich die besten auszusuchen.
Konstruktiv ist das natürlich auch Käse , so eine Feder ( Pfennigartikel!) gehört nicht an eine Stelle tief im Motor die nur unter großem Aufwand erreichbar ist.
Wenn ein Neuteil oder neues Nachbauteil federt ist es mit Sicherheit deutlich besser als ein Teil das schon Zehntausende KM und tausende Schaltvorgänge hinter sich hat.

Verfasst:
27. April 2008 18:09
von Ex-User Herbert aus Hamburg
>überprüf doch mal dein sprit im Tank, vieleicht fehlt da öl Smile<
Nochmal zum Hubzapfen der Kurbelwelle : das war bei MZ (auch beim Trabant) eine Schwachstelle ! Die Oberflächenhärtung war mehr oder weniger mangelhaft . Wie ich schon mehrfach schrub platzt die Oberfläche ab wie alter Lack . Da kann man auch 1:20 tanken - das Teil wird sterben ! Bei den Kisten die von Hein Gericke seinerzeit importiert wurden standen die meisten über Monate in unbeheizten feuchten Hallen bevor sie verkauft wurden , was diesem Mangel nicht gerade zuträglich war .
Und nochmal zitiere ich aus einem Rundschreiben vom MZ-Werk aus den 80ern :
dort wurden die Mischungsverhältnisse für die Lager mit mineralischem Öl angegeben .
Demnach benötigen die Kurbelwellenlager mindestens 1:250 , das Hubzapfenlager mindestens 1:150 und das Kolbenbolzenlager mindestens 1:100 . Gemeint waren die 5-Gang-Motoren
Grüße...
Lach....

Verfasst:
27. April 2008 19:11
von guzzele
ok, Danke für die Info zu den mangelhaften Kurbelwellen. Interessanterweise hätte ich Dir (so wie ich mich kenne *ggg*) auch wenn ich das VOR meinem Reinfall gewusst hätte nicht geglaubt. Das ist wie bei einem Kind dem man sagt: Nicht ins Feuer fassen, das ist heiss - und es tut es 1 x trotzdem *lol*
Ich bekomme nächste Woche die neuen Teile und halt Euch auf dem Laufenden.
p.s.: ich habe eben noch eine Schaltfeder bei Ost2rad bestellt *nochmalsgrins*
Grüße aus Reichenbach
Andreas

Verfasst:
2. Mai 2008 15:34
von ETZploited
Von mir auch noch mein Mitgefühl.
Zum Glück ist nichts (noch) Schlimmeres passiert.
Das war allerdings nicht abzusehen....

Verfasst:
2. Mai 2008 22:29
von sesta
hallo!
ich habe meinen em 250 motor auch gerade auseinander er bekommt neue lager und wedis ne regenerierte welle und einen 300ccm satz.
meine alte welle läuft zwar prima und ohne merkbares spiel aber da ich die schwachstelle des unteren pleullagers zur genüge kenne mach ich da keine experimente kommt neu fertig aus!
gruß sesta

Verfasst:
3. Mai 2008 07:10
von rmt
Willkommen im Klub - das ist kein Anfängerfehler, glaub ich.
Ich hab alte KW, die ich noch für gut halte - da kann man Glück haben (1 Motor aus der ersten Charge mit damals noch Ostlagern um 1997, nach 7 Jahren Lagerung eingebaut, seit 5 Jahren und 25 tkm läuft wie am ersten Tag)
oder Pech (mühevoll aufgebaut, mit guter Dichmasse, mit SKF lagern Vitondichtringe und viel mehr Erfahrung als bei der ersten Charge, aber gebraucht, noch gute KW eingebaut - hielt 5 tkm und einmal 9 tkm - letzterer könnte mit nicht freigeschlagenem motor oder festgebrannten kolbenringen und überfordertem Motor zu tun haben) - wat soll der normaloschrauber machen, wenn er alte Teile nicht aufarbeiten kann - fahren, in die Presse kommen die teile eh früher oder später ^^
Schaltfedern hab ich übrigens grundsätzlich die alten genommen, bzw. die Schaltwelle nach Sichtprüfung so belassen, es sei denn, es waren abgescheuerte Stellen sichtbar - nie was da gewesen, bei ca. 10 Motore...
Die Sache mit dem minderwertigen Hubzapfen hör ich von Herbert nicht zum ersten Mal und klingt ziemlich logisch. Durch den verringerten Durchmesser bekommen die Rollen Spiel, weiten den Käfig auf, bis er entweder sich auflöst oder sich die Rollen querstellen können, was die KW bei entsprechender Drehzahl unten festrammelt, daß man sich mit beiden Beinen auf den Kickstarter stellen kann und nix mehr geht - 2/3 aller KW sterben so.
Die interessante Frage in diesem Zusammenhang ist, wie "hochwertig" sind die Hubzapfen der Pleuelsätze oder neuen Nachbau-KW... Wie stellt man sowas fest.
Ist der nahtlose Übergang zu Fred "...ist das Geld nix mehr wert..." von Trophytreiber - ich bin da ziemlich skeptisch.

Verfasst:
3. Mai 2008 07:57
von callifan
naja, ich denke das bekommt man nur durch langzeitberichte heraus.
aber es meldet sich ja nie jemand, der sagt ich bin mit der nachbauwelle so und soviel km gefahren und die hält..
aber im großen und ganzen kann man wohl sagen, dass die nachbauwellen anscheinend im gegensatz zu anderen nachbauteilen sehr gut sind.
habe in der 150ger letztes jahr eine eingebaut (knappe 5tkm jetzt), bis jetzt kein spiel
bei der 250ger jetzt knappe 1tkm auch noch super.
ich werde das jetzt über die jahre beobachten und immer mal wieder zwischenberichte abgeben, wenn man wieder ein beitrag dazu kommt
nur gut das scheinbar alle wellen vom gleichen hersteller kommen, sonst hätten wir ein richtiges durcheinander..
mfg Toni

Verfasst:
3. Mai 2008 10:58
von ETZploited
rmt hat geschrieben:Die interessante Frage in diesem Zusammenhang ist, wie "hochwertig" sind die Hubzapfen der Pleuelsätze oder neuen Nachbau-KW... Wie stellt man sowas fest.
Deswegen halte ich persönlich die Regenerierung einer Kurbelwelle für die bessere Wahl als einen Neukauf von unbekannter Qualität.
Jedenfalls sollte ein Motorinstandsetzungsbetrieb Auskünfte über Qualität (z.B. Vergütung) der Teile geben können.
"kutt" hatte schon mal Erfahrungen mit einer Nachbauwelle, bei der stimmte der Rundschlag hinten und vorne nicht.
Übrigens, sind bei den Nachbauwellen die Pleuel grundsätzlich nachgehärtet?
Das wäre für mich auch ein Indiz, daß es sich um bessere Qualität handelt.

Verfasst:
3. Mai 2008 15:27
von callifan
also die nachbauwelle hat kurz vor dem oberen pleuelauge an der pleuelstange bläuliche anlasfarben.
wenn das auf nachgehärtet schließt ist es wohl so..
mfg Toni

Verfasst:
3. Mai 2008 19:30
von ETZploited
callifan hat geschrieben:wenn das auf nachgehärtet schließt ist es wohl so..
Ja.

Verfasst:
3. Mai 2008 20:08
von rmt
Stimmt, das ist genauso interessant. Das obere Pleuelauge ist für das übrige Drittel verantwortlich.
Eingeschlagene Lagernadeln vom Nadellager ^^ machen die Lauffläche kaputt - woran liegts?
Zu weiches Pleuelauge - zuviel Spiel des Nadellagers - nicht freigeschlagener Motor und damit die Möglichkeit des schiefen pleuels, einseitige Belastung des oberen Nadellagers?!
Oder einfach zu heiß gefahren, minderwertiges Nadellager usw. usw. usw.

Verfasst:
3. Mai 2008 21:07
von Ex-User Herbert aus Hamburg
Pleuel müssen grundsätzlich gehärtet sein(ist bei den Russen nicht selbstverständlich:-) ) , nicht nur im Bereich der Augen .
Und wenn so ein Pleuel sauber gehärtet ist geht eher die Lagerteile kaputt .
Ist ja auch logisch - man soll ja nur das Lager tauschen können .
Grüße...

Verfasst:
3. Mai 2008 22:11
von Ex-User wena
trabimotorrad hat geschrieben: ... , obwohl ich schon von vielen Seiten gehört habe, das man niemals neue Kolben und Zylinder auf ne alte Welle bauen soll. ...
aber warum denn nicht? ich erkenne keinen direkten zusammenhang. wenn bei mir die kolben/ zylinder gewechselt werden müssen, baue ich doch nicht gleich eine neue kurbelwelle ein?? wenn es ind en toleranzen kurbelt und pleuelt, ist doch alles bestens --nackenkratz
+w.
